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abemuer Weiger Erscheint Dienstag, Donnerstax u. Sonnabend. « s«- > Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Abonnementsp reis einschließlich zwei illustriener < El» »» «> tIKKI Raum 10 Pf., snr auswSrtigr Inserenten IS Pf. ach.se.ngen LMttUH j U l PjUlM^ Ikl > kkSWkj. 20 M ^nn^me^ Klein- nnd Grotzölsa, Odernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Eotzmanns-orf, Liiban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanutmachllnaen. Nunllner 1. s-rnspr-cherr »«t D-nben 212V Dienstag, den 3. Januar 1911. s-rnsprecher: «mt Lenden 212V 24. Jahrgang. Bekanntmachung, die Hundesteuer betreffend. In Gemäßheit des Gesetzes vom 1. August 1868 und der Ausführungsverordnung hierzu vom selbigen Tage, sind alle Diejenigen, welche am 10. Januar 1911 Hunde besitzen, verpflichtet, dieselben zu versteuern. Es werden daher die hiesigen Einwohner, welche Hunde besitzen, hierdurch aufgefordert, bis spätestens zum 15 Januar dieses Jahres in der Natsexpedition hierselbst anzuzeigen, wieviel und welche Art Hunde (Luxus- oder Zughunde) sie besitzen. Die Versäumnis dieser Anzeige wird als Hinterziehung der Hundesteuer ««gesehen und nach 8 8 3 und 7 des angezogenen Gesetzes mit dem drei fachen Betrage der Hundesteuer bestraft Nach den lokalen Bestimmungen sind an jährlicher Steuer für 1 Hund 8 Mark 2 Hunde 20 Mark 3 Hunde 40 Mark, für jeden weiteren Hund 25 Mark, zu entrichten. Die Entrichtung der Steuer hat gegen Empfangnahme der betreffenden Marke, welche am Halsbande des versteuerten Hundes gut zu befestigen ist, bis längstens zum 31. Januar 1911 zu geschehen. Im Falle des Verlustes der Steuermarke ist sofort eine neue Marke gegen Erlegung von 1 M. 50 Pfg. zu entnehmen. Rabenau, am 1. Januar 1911. Der Bürgermeister Bekanntmachrmg. Zur Vermeidung von Nachteilen, insbesondere des Zer springens der Rohre der Hansleitungen wird hierdurch den Herren Hausbesitzern dringend anempfohlen: 1 ., frei oder kalt liegende Teile der Wasserleitung, als Leitungen nach den Waschhäusern etc. von Wasser zu entleeren und gänzlich abzustellen; 2 , die Keller vor Eindrittgen des Frostes durch guten Verschluß der Kellerfenster zur Vermeidung des Gefrierens der Hausleitungsrohre zu verwahren; 3 ., die Hausleitung für die Zeit, während welcher regel mäßige-Wasserentnahme nicht erfolgt, insbesondere zur Nachtzeit, von dem in» Keller befind lichen Haupthahnab gänzlich zu entleeren und 4 -, die vor den Hausgrundstücken befindlichen eisernen Kappen schneefrei zu halten, damit bei etwaigen Vor kommnissen, (Rohrbrüchen oder dergl) das Wasser leicht abgestellt werden kann. Schlüssel sind für solche Fälle bei den Herren Klempner meister und Stadtverortm. Kittner, Stadtverordn- Hermann Schmierer, Straßenmstr. Schnür u. im Rathause niedergelegt. Rabenau, am 30-Dezember 1910. Der Bürgermeister. Hus Nah una fern. Rabenau, den 2. Januar 1911. — Jin Monat Dezember wurden bci derSparkasst in Rabenau 39313,55 Mk. in 496 Possen eingezahlt und 30556,17 Mk. in 153 Posten zurückgezahlt. — Die Teilung des S ch o r n st e i n f e g e r b e z i r k s Tharandt stand am Freitag auf der Tagesordnung der Sitzung des KreisausschnsfiS der Kreisbauplmannfchafl Dresden. Der Petent Schornsteinfegeimeister Naumann-Tharandt bat, Rabenau und dessen nähere Umgebung als selbständigen Bezirk auszugcstallm. Die durch Vermittlung der Amls- hauplmannschaft eingezogenm Abstimmungsergebnisse der ein zelnen Gemeinden ergaben als Resultat folgendes: 8 Gemein-^ den waren für Trennung, 13 stimmten unter der Bedingung für Trennung, daß keine Erhöhung der Kehrlöhne kitttrete, 1 verlangte öffentliche Ausschreibung, 1 schließt sich der Mehr heit an, 1 (Tharandt) stimmt zu, wenn bei ev. Wiederver, einigrmg der Bezirke der Srtz des Schornsteinfegers in Tha-; randt verbleibt, 3 stimmten dagegen. Ein Majoritätsbeschluß liegt also nicht vor. Die Kreishauptmannschast erklärte sich daraufhin nicht in der Lage, die Teilung vorzuschlagen, hielt vielmehr die persönlichen Interessen des jetzigen Inhabers der Stelle für ausschlaggebend zu dem Gesuch. Zudem Hal der GesellenauSschuß der Schornsteinsegergehilfen in einer Eingabe die KceiShauplmannschaft gebeten, vor Bewilligung der Tren nung ja die finanziellen Verhältnisse genau zu prüfen und! außerdem die ev. Stelle auszuschreiben, damit auch anderen,! die nicht als Mcistersöhne geboren sind, die Erreichung einer solchen Stelle ermöglicht wird. In der Debatte erkundigte sich Geh. Finanzrat Oberbürgermeister Beutler nach der Zahl! der beschäftigten Gehilfen im Betriebe, ob also die Entwickel lung zu einem größerem Betriebe erfolgt sei, der dann, da das Gesetz diese Absicht nicht hat, besser geteilt werden solle. Das Einkommen für den Fall der Trennung würde sich für ijeden Bezirk auf ca. 2500 M. belaufen- Nach kurzer Debatte lehnte der Kreisausschuß die beantragte Teilung einstimmig ab. — Nach der Rentabilitätsberechnung für die Linien der sächsischen Staatseifinbahnen auf 1909 übertreffen die Ein nahmen von 1909 die von 1908 um 5 057 600 Mk., sodaß der Belriebsüberschuß den des Vorjahres um 580 064 Mark übersteigt. — Die Pl. Grnndstraßenbahil verzinste 1909 ihr Anlagekapital mit 5,651 (4,663) Prozent. — Mit einem gestohlenen Handwagen ausgerüstet, zog der 1852 in Nlederpesterwitz geborene, in Deuben wohn hafte, 21 mal, zuletzt mit 2 Jahren 4 Monaten Zuchthaus vorbestrafte Arbeiter Ludwig Hermann Kuntzsch im Oktober vor den Lagerplatz eines Schnuedemeisters in Deuben, lud 15 Zentner Eisen auf und versilberte die Beute für 21 Mk. bei eurem in Niederhäslich wohnenden Rohproduktenhändler. Am 1. Oktober hatte K. von einem Neubau in Deubcn 2 Zentner Z ment zu stehlen versucht. Er wird trotz hartnäckigen Leug- n ns beider Straftaten überführt und zu 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrenrechlsvertust verurteilt. — Trotzdem im letzten Jahre in Wilsdruff eine neue Schule und eine Wasserleitung gebaut worden sind, werden nur 83 Prozent Anlagen erhobm. — Aussehen erregt das spurlose Verschwinden des Kauf manns Sperling aus Tharandt. Seit dem 3. Weih nachtsfriertage wird Sperling, der nach Dressen gefahren war, um eine größere Summe Geld abzuliesern, vermißt- Es wird vermutet, daß der Verschwundene in Dresden verschlrppt und beiseite geschafft worden ist. Alle Nachforschungen sind bisher ergebnislos verlaufen. — In Niedersedlitz fiel beim Bestellen des Ackers ein kurz vorher noch vollständig gesundes Pferd des Fuhr» werksbesitzers Hochmut tot zu Boden. — Direktor Friedrich Rachel von der Friedrich-August- Hütle in PotschapPel schied nach 25 jähriger Tätigkeit aus seinem Amte. Unter seiner Leitung hat das Unternehmen einen großen Aufschwung genommen. — Der Diakonats - Vikarius Barth in Meerane wurde einstimmig zum Pfarrer in Gillersee gewählt. — In Dentschcnbora stürzte sich ein 85jähriger, fast erblindeter Rentner aus dem Fenster und fand den Tod. — Der Kampf gegen die Schwindsucht ist in der Kgl. Annshanptmannschaft Dippoldiswalde tatkräftig in die Hand genommen worden. Die Schulvorstände des Bezirks sind veranlaßt worden, für ärztliche Untersuchung der in die Schule aufzunehmenden und aus ihr zu entlasflnden Kinder Sorge zu tragen. Auch ist auf den letzten Amlstage» der Amtshauplmannschaft die Errichtung weilerer Fürsorgestellen — jetzt bestehen solche in Dippoldiswalde, Glashütte und Possenborf — inS Auge gefaßt worden. Aufgabe dieser Für sorgestellen soll es namentlich sein, möglichst alle an Tuber kulose Erkrankten zu ermitteln und sich über den Umfang der Krankheit im Distrikt stets auf dem Laufenden zu erhalten, Lungenkranke durch den Fürsorgearzt unentgeltlich untersuchen und beraten zu lassen, sowie möglichst genaue Kenntnis von den Familien-, Wohnungs- und sonstigen Verhältnissen der Erkrankten zu erlangen. — Ein betrübtes Neujahr erlebte die Familie Schreiber in Birkigt. Als sich Schreiber auf dem Heimwege von sei ner Arbeitsstätte in Plauen befand, wurde er in Gillersee p ötzlich von einem Unwohlsein befallen und nach einigen Augenblicken hauchte der in der Mitte der 40er Jahre stehrnve Mann sein Leben aus. Herzschlag wurde als Todesursache festgestellt. Frau und 3 noch unerzogene Kinder verloren den Ernährer. — In Memmendoif bei Oederan brannte daS Gehöft des Gutsbesitzers Spillner vollständig nieder. Ein Knecht, ein früherer Zögling der Bräun sdorf er Anstalt, der früher bei Spillner bedienstet war und in der Scheune genächtigt hatte, steckte früh das Anwesen in Brand. Der Knecht stellte sich der Polizei in Oederan. , — Kleine Notizen. In das Stadtkrankenhaus in Bautzen etngetlefert wurde der 16 Jahre alle Fabrikarbeiter Jannasch aus Qnaditz, der bei einer Revolverspielerei einen lebensgefährlichen Schuß in den Unterleib erlitt. — Im Gast hofe zum Adler iu Strehla fchoß in froher Tafelrunde der 23jährige, auf dem Gemeindeamt Strehla tätige Expedient E. eine Ntvolverkugel auf sich ab und verletzte sich schwer am Kopfe. Sein Zustand ist besorgniserregend. Die von E. ver waltete Kasse ist in bester Ordnung. Die Veranlassung zur ;Tat dürfte in Schwermut zu suchen sein. — Die Königliche Bergakademie bleibt in Freiberg. Das Finanzministerium läßt zur Zeit Pläne für ein neues ! geologisch-mineralogisches Institut ausarbeilcn. — Der Moderuisteneid ist bisher von 47 Geistlichen der bayrischen Diözesen verweigert worden. Auch Hofpriester und Diakon der Münchener Hofkirche, der außerordentliche Pro fessor der Universität München, Dr. Ferdinand Birkner hat den Eid verweigert. Dresden. Der König wird vom 18. bis 20. Januar in Leipzig weilen und dabei u. a. in der psychiatrischen Klinik der Universität einer Vorlesung des Professors Flechsig beiwohnen über das Thema: „Beziehungen zwischen Verbrecher tum und Geisteskrankheit." — Wegen körperlicher Leiden erschoß sich in seiner Woh nung in der Pirnaische« Vorstadt ein 86 Jahre alter Sprach lehrer. — Der junge Amerikaner, der am 14. November bei einem Einkauf in der Kgl. Porzellan-Niederlage in der Schloß- straße in Dresden, eine feingemalte kleine Tabatiere im Werte von 235 Mark entwendete, welcher Vorgang von einem vor übergehenden Kriminaischutzmann beobachtet worden war, hat die beim Jugendgericht hinterlegte Kaution von 3000 Mark im Stiche gelassen und ist mit seinem Vater flüchtig geworden. — Frau verw. Kliemann aus Dresden besuchte am Weihnachtsabend ihren Schwiegersohn in Chemnitz. Die Frau wurde kurz nach ihrer Ankunft vom Herzschlage ereilt u. starb. — Die 19jährige Fabrikarbeiterin Sch. von Erlbach ertränkte sich aus Liebeskummer in einem Teiche. — Auf der Militär station Martenfelde erfaßte beim Rangieren eine Maschine den Mantel des Pioniers Eicke und schleuderte diesen unter die Näser. Er war sofort lut- — Von der Loschwitz-Blasewitzer Brücke in Dresden sprang ein junges Mädchen in die Elbe und verschwand in den Fluten. Bci der Dunkelheit waren Rettungsversuche ohne jeden Erfolg. — Für den Bau des Zirkus Sarrasani in Dresden- Neustadt wurde der erste Spatenstich getan. Der Bau soll nach Möglichkeit beschleunigt werden. — Ihren 90. Geburtstag feiert am 3. Januar die in Dresden wohnende Frau verw. Oberstleutnant v. Krosigk in körperlicher und geistiger Rüstigkeit. Sie ist die einzige noch Lebende von elf Geschwistern. — Unerfahren wurde auf der Wilsdruffer Straße in Dresden die 78jährige Insassin des städt, VersorghauseS Ber thold. Sie geriet unter ein Fleischergeschirr und wurde nach dem Krankenhanse Friedrichstadt gebracht, da sie schwere Ver letzungen davougetragen zu haben schien. — Der Kaiser hat die General-Obersten Graf v. Schlies sen, v. Bock und Polach und v. d. Goltz zu General-Fcld- marschällen ernannt. Den Generalobersten v. Lindequist und v. Plessen wurde der Rang eines General - Feldmarschalls verliehen. — Kaiser Franz Josef ist leicht erkrankt. — Einen tragischen Tod erlitt ein Insasse des Radeberger Krankenhauses. Als er, ein scheinbar Genesender, inmitten der Kranken der Weihnachtsfeier im Krankenhause beiwohnte, wurde er von einem Blutsturz befallen, der seinen Tod unmittelbar herbeiführte. Die Feier wurde wenig ge stört, da der Ernst der Sache erst später sich herausstellte. — Der König tritt seine Reise nach dem Sudan am 29. Januar von Dresden aus an und begibt sich am 31. Jannar in Genua an Bord des Dampfers „Großer Kurfürst" vom Norddeutschen Loyd, der über Neapel nach Port Said geht. Dies wird am 5. Februar erreicht, und am 6. wird die Reise nach Suez fortgesetzt, wo die Ankunft ain gleichen Tage erfolgt. Am 8. Februar geht der König in Port Su dan, Halbwegs zwischen Suez und Massaua, an Land und setzt zunächst die Reise mit der Bahn nach Suakin fort. Ueber die auf dem Rückwege einzuschlagende Route ist noch nichts Näheres bestimmt. — Einen grausigen Fund machte ein Fabrikarbeiter in Niederbobritzsch. Aus dem noch zwei Meter hoch liegenden Schnee sah der Arbeiter den Aermel eines Nockes hervor gucken. Da er sofort ahnte, daß hier der am 12. November früh verschwundene 23 Jahre alte Fabrikarbeiter Emil Helbig liegen könnte, so setzte er die Ortsbehörde von dem Funde in Kenntnis, und im Beisein der O tsb>hö de und der Eltern des H. wurde auch wirklich der vollständig in ElS gehüllte Leichnam des H. bloßgelegt. Nach dem Oct der Auffindung und der Lage des Verunglückten läßt sich nur vermuten, daß Helbig im Schneetreiben stundenlang umhergcirrt und sich dann, um auszuruhen, niedergesetzt hat. So ist er ruhig etn- geschlafen, um nicht wieder zu erwachen. 8ss1sI8ungsn auf den Rabenauer Anzeiger nehmen noch entgegen sämtl. Zeitungsboten und die Expedition.