dessen „Sacre“-Rhythmik und Klangfarben er im Ballett „Halbzeit“ (1924) reflektierte. Experimente mit surrealistischen Elementen folgten, bis er die Concerti grossi der Ba rockmeister Arcangelo Corelli und Antonio Vivaldi für sich entdeckte. Hierin fand er eine Idealform für seine eigenen Arbeiten. Musi kalische Ideen gradlinig aneinanderzureihen, entsprach ihm eher, als Gedanken dialektisch weiterzuentwickeln wie ein Sinfoniker. Mit Beginn der 30er Jahre begannen verschiedene namhafte Dirigenten, sich für sein Werk ein zusetzen: Vaclav Talich in Prag, Charles Munch in Paris, Ernest Ansermet und Paul Sacher in Genf und Basel, Serge Koussevitzky in Boston. Das machte ihm Mut, seinem ein geschlagenen Weg zu folgen. Einen harten Einschnitt hatte Martinü zu überwinden, als er im Juni 1940 vor den deutschen Truppen aus Paris fliehen mußte, viele Manuskripte dort zurückließ und nach einer einjährigen Odyssee über Süd frankreich und Lissabon in die USA kam. Dort wurde er durch eine Auf führung seines „Concerto grosso“ (entstan den 1937) unter Koussevitzky rasch bekannt, so daß er bald Boden unter den Füßen fand und damit begann, Sinfonien zu komponie ren, eine völlig neue Herausforderung für ihn, der er sich nicht so ohne weiteres stel len wollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat te das Prager Konservatorium versucht, den Komponisten als Lehrer zu gewinnen. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er das Angebot nicht sogleich annehmen, lehnte es aber später aus ideologischen Vorbehalten ab. Er blieb noch bis 1953 in den USA, un terrichtete während dieser Zeit an bedeuten den Ausbildungsstätten, so in Princeton, an der Manner School in New York, in Tangle- wood und Philadelphia. Danach lebte er ei nige Zeit in Italien und Frankreich, bis ihn