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Rabenauer Anzeiger : 19.11.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191011191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19101119
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19101119
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-11
- Tag 1910-11-19
-
Monat
1910-11
-
Jahr
1910
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Noinan von E. Dressel. vrii wahrhaftig kein weichmäuligerDuckmäujer. Si« wissen alle, ich kann was durchsetzen, aber vor dieser süßen Dcern zerbricht mein Wille ja auch." Von der Hausdiele her scholl ihm Lärm »nd Gelächter entgegen. DaS Gesinde saß beim Abendbrot, ohne auf den Bauer, der nach Landesbrauch die Mahlzeiten mit ihm teilte, ge wartet zu haben, und ließ sich in einer lauten Zwanglosigkeit gehen, die ebensowenig dem Herkommen entsprach. Martin nahm den doppelten Verstoß gegen Autorität und Sitte al« Vorzeichen seiner baldigen Rechtlosigkeit und der kommenden Verwilderung des Hofes. Noch aber war er Herr hier. Den sollte das fahrige Volk fühlen. Diese Unbotmäßigkeit hatte noch gefehlt, um seine Erre gung bis zur Raserei zu steigern. Und doch, den aufkochenden Zorn dämpfte I» kritischen Moment wie ein kühlendes Sturzbad eine außerordentlich» Selbstbeherrschung, die sich, gleichsam eine zweit« Natur, in dem warmblütigen jungen Menschen behauptete und e« auch gewesen war, die seine junge Machtstellung selbst älteren Leuten gegenüber schnell beseitigt hatte. Sie sagte ihm jetzt überlegen, mit rascher Zorntat würd» »r sich ja selber ins Fleisch schneiden. Unter den Leuten waren treue und arbeitswillig«, denen durste man unter den jetzigen Umständen nicht ohne weiteres den Stuhl vor die Tür setzen. Die Stadtindustrie mit ihren Fabriken -og ohnehin von Jahr zu Jahr ein stärkeres Kontingent der Landbevölkerung zu sich heran, und wenn auf dem Gunderhof noch kein Mangel an Arbeitskräften geherrscht, so verdankte Martin aS dem gerechten Wohlwollen, daS er für sei» Gesinde Ms. KÄ» ebeuss -er unermüdliche» Pflichttreu^ t» der er PMti,che «»«sch»,. Prinz Heinrich von Preußen, d?S Kaisers Brnder, hat in den letzten Wochen ans dem Exerzierplatz zu GrieSheim a. M. die Führung der Alugmaschtne erlernt. Prinz Friedlich Leopold von Preußen, Schwager und Letter des Kaisers, wurde am Montag 45 Jahre alt. Der ReichSavzeiger publiziert eine kaiserliche Verordnung über die ausschließliche B rechtigung des LavdesfiskuS der deutsche» Schutzgebiete Afrikas und der Süsser zur Auf suchung und Gewinnung von Mineralien im Meeresboden. Vom Wieder >egin» der Retchstasssttzungev trennt anS nur noch ein« Woche. Mr dür es, nachdem soeben die französische Grenze für eine teilweise FKischeinfuhr AMret ist, bestimmt damit rechnen, daß diese wichtige Angelegenheit in den allerersten Tagen zur Besprechung gelangen wird. ES heißt ziemlich bestimmt, es seien noch weitere Maß nahmen zu erwarten. D^e neue Rcichswertznwochssteuer wird vom Bund der Landwirte, wie die „Deut chc TageSztg." mittetlt nicht glatt abgelehut. Allerdings bezeichnet das Blatt Abaude, rungeu als notw'ndig. Die Notwendigkeit einer Fürsorge für die deutschen Kriegkveteraneu wird um so brennender, slS der 1871 aus der französischen KriegSkosteo Entschädigung mitgebildete Jn- val deufovdS so gut wie ganz aufgebraucht ist. Es ist also eine gemisse Ehrensache, nun endlich Summen für diesen Zweck bereit zu stellen. Ein Kultarwerk ersten Ranges wird durch den Reichs etat für 1911 angebahvt, nämlich die Schaffung einer fuokeotelegraphifchm Verbindung zwischen Deutschland und seinen Kolonien. Die Borversucht haben ein günstiges Er gebnis gezeitigt, die rund 5500 Kilometer wette Strecke Nauen-Kamerun erscheint funkeutelegraphisch überbrückbar. Zugleich wird dte Verbind»»« Deutsch-SüdwestwrikaS mit Deutschland gesichert. Die Möglichkeit, durch Errichtung einer Riesenstation die fuvkrvtelegraphische Nachricheenver- mtttluug von Nauru bis Deutsch-OSafrtka auszudehneo, ist gegeben. E ue dritte Großtzatiou in der Südfee könnt», dar dortige Schutzgebiet über Afrika ts Verbindung mit Deutschland bringen. Das große Werk würde bet Wetter' katastrophen und beim Ausbruch von Unruhen von unschätz barem Werte sein. W»tlck»d. England und die allgemeine Wehrpflicht. Der alte Chamberlain sagte einem Feuude, er irt überzeugt, daß Großbritannien einmal dre allgemein« W hrpflicht rtnführen werde; er fügte hinzu, eS sei die Haapliache, daß mau die jungen Leute so früh wir möglich zu den Fahnen eiubrrufe, bevor sie die Scholle vrrlaffro, damit sie noch in verhiilt- ptSmößig jungen Jahre» von ihrer Dienstpflicht frei seien. Dte Hauptsache ist, ob eine englische Regierung ouS dem Vorschlag eine Vorlage für das Parlament macht. Uad danach sieht eS bisher kaum auS. DaS russische Martneministerium ist im Begriff, der englischen Schiffsbaufirma John Brown die Schiffswerft bei N kol4jrw zum Bau russ-. cher Pinzerschiff: auf 15 Jahre zu verpachten. Spanien. Avgeuehme Ansstchtev. In der Kamme^sitzung am Sonu- abend in Madrid erklärte der SoMistenführer P iblo Igle« stas, die Sozialisten hätten sich mit den R publikaLern ver einigt, besonders zu dem Zweck, die Monarchie zu stürzen. Amerika. Zur Revolution in Honduras Der Präsident von Hon duras, Davila, gibt bekannt, daß von den 108 Mann, die der Führer der Revolutionäre, General Valadares, gegen die Regierung avgesandt hatte und die bei El Acettuno ge landet waren, 70 desertiert sind und sich sofort mit den , Regieruogstruppen vereinigt haben. Der Rest ergab sich. Die Deserteure erklären, Valadares habe 200 Man» u»d beabsichtigte einen iofortigen Vorstoß gegen die Regierung. Am Donnerstag hatten die fremden Kriegsschiffe vor Amalpa Mannschaften gelandet zum Schutze der Ausländer. La Ruhestörungen nicht vorkamrn, Warden die gelandettu Mannschaften zurückgezogen. »hi»« Einberufung des Parlaments. Durch ein Edikt ist angeordnet worden, daß Vorbereitungen für die Einbern- saug drS Parlaments getroffen werden. Der RüchSaasschuß hat nicht darauf bestanden, daß die Mitglieder des Große» RftS, die mit d-r Hunaudulethe in Vrrbiaduug stehen, persönlich vor ihm erscheinen, sondern nur um eine aufklärrnde Drrkichrift ersucht. Portugal. Die Ansprüche der Königin Maria P>a. Die „Tribuns* erfährt von autorisierter Seit», daß die Nachricht von einer beabsichtigten Rückkehr der Königin Maria Pia nach Por tugal falsch sei. Die Königin bestehe darauf, daß die Re publik den Ehekontrakt tumhalte, der der Königin bei dem freiwilligen V rlaffcn Portugals eiue JahreSapauage von 150000 Francs auSfitz;. Die Königin erhebe sogar An spruch auf die volle Apanage von 300000 Franc?, da sie daS Laud nicht ans freien Stücken verlassen habe. Eta etwaiges bloßes Geschenk der Republik würde dte Königin ablehveo. HMMrftstte Die Geheimnisse einer Wurstküche. Auf Grund einer Nnzechc, welche bei Mctzqerne'elle Menke zu Anfang August bei einem Gendarm gemacht baue, fand unmittelbar nachher, wie uns au« Wiesbaden ae chrteben wird, in der Metzgerei dcS Zo- tzan Mlh lm F. in Nmrod eine Resistan stüt, bei der Fleisch, Fett und Wa 8 des" lagnohmt wurden, d-ren Genuß als der men'chl chen Gesundheit absolut schädlich angesehen werden mußte. Falsch und F-tt, welche in einer SLüffrl tm Kühlraumstauden, waren mit Würmern durchsetzt und verbreitete« einen Pestilenz- artige« G stark Die Folge der Beschlagnahme war ein Straf- prazeß Wider F wegen Vergeben« wider da« Nahrungsmittel« geictz, das Hecht, weil er er Nahrungsmittel verfälscht, resp. wissentlich verfälschte Nahrungsmittel in den Verkehr gebracht habe. Der Metzgergeselle M. au« Niederhausen war gelegentlich der Strafoerhaudlung als Zeuge vor die Strafkammer geladen. Anzeige hat er erstattet, weil die „Schweinerei" immer schlimmer wurde und er eS endlich selbst reich? mehr aurhaltea konnte. Einmal hat ei» Kunde ans «»ringen bei F. gekaufte Wurst zu- röckgebrnchi, wrtl sich Würmer in derselben vorfaudrn. Zur Wurst wurde Bbfallfl isch verwendet, of- faulige«, nachdem die Made« entfernt und der üble Geruch durch Waschen voeher beseitigt worden war. Dar Fett wurde, sofern sich üble Gerüche be merkbar machte«, einfach ausgekocht. Der Geselle hat trotz de! Ekels, den er d-rbei empfand, während der 6 Wachm, die er in dlt'er S'elle warf von der verdorbenen Wurst essen müssen. Allerdings hm er nur sowie! gegessen, wie absolut nötig war, um den Hanger zu Meo. Ja den 6 W'chen hat sich dabei fein Körpergewicht um 21 Pfd. vermindert. Nach dem GutaLlea eiue« ärztlichen Sachverständigen wurde durch den Genuß d» Fleisches und FeltS die Gesundheit in hohem Matze gefährdet. F hat endlich sein Geschah aufacbeu müssen und erwirbt zu;« zeit seilen L bmSun erhalt als Arbeiter ia Frankfurt. Die Strafkammer verurteilte ihn, indem sie dem Gesellen voLru Glauben brimaß, au« ßß 10 12 und 14 deS NrhrvnzSmittelgc» setz:», d. b. wegen sah taff gen Verkaufs verdorbener Lebens« mittel zu 2 Monaten Gefängnis und ordnete des weiteren die dreim l'ge Publikation d s euticheidrnteu UrteilSienvkS cus Koste« deS Angeklagten an Eine recht harte Strafe verhängte der Gerichtshof iu Epinal über eiue« Weinhändler, der wegen Weinfälschung und ZMeftaudatinn angeklagl war. Der Weinhändler, der offenbar sehr zahlungsfähig ist, wurde einem Telegramm zufolge zu vier Monate« Gefängnis, 4000 F-cS. Geldstrafe und zu einer Zoll strafe von 4 Mill. Francs nerurtetlt. Im Moabiter Krawallprozest wnrdcn die EröffaungS« beschlösse verl sm. Daaoch beschul iqt dir Auklaas ei'eu große» Teil der Angeklagte« der Beleidigung. Sie solle« Schutzleute durch Worte wie „Spitzbuben", „Halunke»", „Lausejunge«' „Ochse", „Dickköpfe", ,B«uer«iuugeu", „Bluthunde", „Verbrecher von GotteSguaden" und anderes mehr beleidigt habe«. Andere find wegen Auflaufs, .Beteiligung a« einer Zusammenrottung, Körperletznug, Werfens mir Steine« und versuchter Neigung von Arbeitswilligen zur Beteiligung a« einer Arbeitseinstellung au« geklagt. Der Vorsitzende teilte zum Schluß »och mit, daß zu« allgemeinen Teil gleichmäßig die von der Sta«tSa»waltschast und dte von der Verteidigung geladenen Zeuge« und Sachver ständigen gehört werden tollen. «US aller Welt Stach Unterschlagueg von 7500 Mark isi der 25 Jahre alte Buchhalter Fritz aiS Berit» eutfloheu. Ge« schädigt ist die Berliner Veitretuug einer großen Automo» bilsicma, dte auf die W.ederbrtnguug der unterschlageuea Lumme 750 Mark Belohnung auSgesetzt hat. Ja der Nahe von Saborteu bet Trllantz in Böhme« wurde das 16jährige Dienstmädchen Janota von zwei Bursche» vergewaltigt und dann gefesselt aus daS Bahn» gleis gelegt, wo ihm der Zag den rechten Schenkel abschoitt- — Iu Plan ia Böhmen wurden zwei Hausbesitzer von der Steuerbehörde zu einer Strafe von 24000 Krone» verur teilt, wrtl sie eS unterlassen hatten, den Abschluß voll Kaufverträgen über ihre Häuser zur Besteuerung an« zumeldeu. I« Westerrönfeld kam eS Nachts z« einer groß» Schlägerei zwischen Mitqlted-rn eines Gesangvereins und Kanalrrbeiterv. Der VollzichungSbeamte Greve auS Wes terrönfeld starb au den erhaltenen Verletzungen. Sei» Soh» »vd zahlreiche Ve etNsmitglieder wurden durch Messer stiche verletzt. Einige Kaaalarbeitrr wurden verhaftet. I« Petersburg stad eia Schimderumßer, seine Ehe frau und drei Gesellen ermordet und beraubt worben. Ein grostes Schadenfeuer in Berlin vernichtet; Sonn tag nachmittag die Mälzerei der W-ißbiervrauerei von Gabriel und Jäger in der Köpmick.r Straße, wobei geg» 40000 Zentner Malz, die dort lagerten, eiu Raub der Flammea wurdeu. Selbstmord i« Gerichissaale. Eiu Oberlehrer einer Berliner Realschule, der wegen sittlicher Verfehlsugeu vor einigen Tagen vor dem Richter stand, wurde trotz gläaz»- der LrumnudSzeuguiffe, die ihm Kolleg» und Freunde an»- stellten, zu 10 Monate« Gefängnis verurteilt Kaum hatte der Vorsitzende daS Strafmaß verküudet, alS der V-rurteiUt einen Revolver zog und sich eiue» Schuß tu dte rechte Schläfe jagte, woran er verstarb. Ein Erdgasbraud bet Bergedvrf, der vor etwa acht Lagen plötzlich eiusrtzte, wütet mit ungeschmSchter Heftigkeit uoch fort. Huu-erllauseudr von Menschen pilgern nach Nmeugamme, um sich den Brand anzusehen. «et der Bohrung von Grundwaffer stieß man in der Tiefe ooa 245 Meter« auf Grs. Dieses kröAte aus »ad entzündete sich, so daß sofort drei gewaltige Stieb flammen zum Him mel stiegen, und zwar dringen diese Flamnen in verschiede ner Richtung aus dem Erdboden. Dte mittlere Flamme hatte sofort riue Höhr von 5 Metern erreicht, die beiden seit'ichev haben eine Höhe von unhesähr 15—20 Meiern. Der Truck wird von Sachverständige auvf m ndesteus fürs- zig bis sechzig Atmosphären geschätzt. Das Geramch ist tm Umkreise von 2 Metlcs zu hören. Boa den verschiede nen llftveistlälea süd b resis Prof fforer drr Geologie etu- getroffrn, um dte Erscheinung zn urter'uchen. Man nimmt an, daß sich cutweder dort au der Stelle eia gewaltiger Erdölbrhäller befindet, vielleicht die Ausläufer der Vietze« scheu Erdölqurlle. Von anderer Seite wird angenommen, daß dort vielleicht ein großes Branukehlevlager ist. Voraus sichtlich werden irr des uachsteo Tagen daraufhin Boh rungen angestellt Erschaffen. Jr Suhlerneuudorf wurde tio kroatischer Arbe'ter nach ciaem Streit beim Kart-vfpttl e,schossen. Schult« an Schulter mit ihm stand. Dennoch unterschätzte er keineswegs die mächtigen Lockungen d« Stadt. Es »rar s» der Tat weiser, hier ein Auge zuzudrücken. Und so trat er unbemerkt auf die Schwell« und rief, die pochende Erregung niederzwingeno, mit kalter Ruhe hinein: „Laßt's euch schmecken, Leute, ich halt' heute nicht mit," ge wahrte zufrieden die plötzlich eingetretene Stille drinnen und ging darauf, wuchtig wie ein Sieger auftretend, über den nun im Dämmerdnnkel liegenden Hof zu den Stallgcbäuden hin. Im großen luftigen Knhstall fand er gnw Ordnung. Da- Hornvieh stand mit glatten wohlgenährten Leibern vor den vollen Raufen oder lag wiederkäuend auf der umzäunte» Hofkoppel, denn die Nächte waren noch zu mild, als daß Stallhaft schor: geboten gewesen wäre. Dieser erfreuliche Anblick beruhigte di« s» ih» nach- zitternde Aufregung vollends. Das Mastvieh war sein Steckenpferd. In einer ratio« nellen Viehzucht sah er die sicherste Gewähr stetiaeu Fort kommens für den Landwirt, zumal den niedersächsischen, und er ließ sich weder Mühen noch Küsten verdrießen, seinen nicht geringen Viehbestand ans den Punkt möglichster Vollkommen heit zu bringen, denn nur so war ihm geminnreicher Ver kauf gewiß, und er war stolz darauf, als einer der besten Viehzüchter im Gau zu gelten nnd gesucht zu sein. Da verfinsterte sich seine kaum erhellte Stirn. Im scharfen Rundblick batte er in der nun schnell hcreinbrechenden Dunkelheit einen Lichtfunken gewahrt. Im Pferdestall schien dies rote Glühpüukichen hin und her zu flirren. Das war aber zum Glück kein Alarmsignal, sondern wiederum eine llngehörigkcit, wie er sofort erkannte. Da machte sich jemand ohne Not zu schaffen. Die Tiere mußten in jetziger Jahreszeit noch bei Tage besorgt werden. ES MMr strikte Order auf dem Gnndechof, daß niemand ohne tzeS Bauern ausdrückliche Genehmigung die Ställe und Scheunen mit Licht betrat. Mit ein paar Sprüngen war Martin drüben, sah den Pferdejnngen verbotener wci e an der Häckselmaschine, und da lag dem halbwüchsigen Bengel auch schon seine schwere tm Racken. Er schüttelte ihn wie ein Vündek Stroh. .Krautbauer du, mit Licht im Stall? Wart' ich will dich noch Pascholl lehren." Rechts und links flogen dein Jungen eilt paar kräftige Maulschellen ins Gesicht,' daß der den Griff der Knrbel fahren ließ und sich heulend den Kopf hielt, während daS Schneidewerk in tollem Wirbel kreiste. Da stierte Martin plötzlich wie hypnotisiert ans die schwir renden, im Licht unheimlich aufzuckcnden Eiscnzähne. Grinsend fletschten sie ihn an. Und wie eine Vision sah er daneben die Hand des langen Jochen mit den zwei fehlenden Fingern, — die wunder tätigen, die ihm drei lange Militärjahre auslöschten. Ah, nur zwei Finger! Er hätte in diesem Augenblick wildester Empörung die gavze Hand hingcgeben für sein un- -Verkürztes Herrenrecht aus dem Gnndcrhof. Magnetisch augezogen, näherte sich seins Rechte den schwin genden tanzenden Mi ssern. Näher — immer näher. Nicht nur das eine rote Licht sah er mehr, tausend bunte Funken sprühten ihm vor den fiebernden Angen, und dazu brach ihm ein eiskalter Schweiß aus allen Poren. War er irrsinnig? Zum feigen Verbrecher wollte sich der Gunderhofbauer erniedrigen? Nimmermehr. Er war und blieb der ehrliche furchtlos« Mensch, der vor keinem die Augen niederschlug. Ueber sich selber ent'etzt, zog er hastig die Hand zurück und doch — einen Atemzug zu spät. Ein rauher Schrei gellte durch den Abend, schrill deS Jungen Geheul übertönend. Dann atemlose Stille .... Martin war ohnmächtig umgesunkem Neber den Bogen rann aus klaffender Handwunde sein junges Blut wie ein roter Strom. Der Junge, im ersten Schreck verstummt, lief schreiend, Hilse zu holen. Danach lag Martin Gunder wochenlang im Kreiskranken haus. Er hatte sich in diese zwingende Notwendigkeit fügen müssen. Wer hätte ihn daheim sorglich pflegen können? Die ge- Mutter war selb«» wartunüSbedürjti». Zudem er- al« 1 Dr. . «fshrakg i Haupt Mu stitv KnzenS » md hi» < Marmoi Argeiz 6 So gibt e MS rasch verauft l'rr, Jov Mrrnd gl so ewig i >ir de» 6 ssondnS I er i» W Mitszeit Mtbt - M mit M, komu M uoch H der Vc .Mch erW ^nd uud Milche» eivzr Mä»u> stveu P mtrefft ei Hecktm Z «Leit volll Pflicht 8 M wird » diese K K doch ! Müdigkeit Mrs. E °he Alter Lage st A >hre tigt « sich selb Nehm. Hoe mit «nfere! u Aber di " die Haup Äderte seine He Ucbcrwi . Ohnehin « den N. ^le Scheu Er meii empörte lechtigt. » Indes iMnneluug! Htsforum z Ane sich in )», seine s sei der 3 M Maschn Gn köunei > Damit W den V H Licht verl Met von l der ausg 'sirejft. Ni eUng geucs > Und iva ausstcigen die Tat Horden, dc Mr Gedai aber kär mlt würde Men! Si °.rtin bei l Mens herris u Nicht er, Mu ihm "r ihm der Um ein Die Ko Wtg und 'erichts-Q^ »«del d-S Mfch-v U hr auS dl Mooen S ' dem von die Lie N als d «st der dr au Nu! «iu Ll > e die Ulltfb fische Kou ^rberichte ?riich,ltch vr »rvauteil webe ^er «och '«ges, förs ''kauf sein «senden b ^klnbe, du
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