Zum Programm Juri Temirkanow, Erster Gastdirigent der Dresdner Philharmonie, steht als Chefdirigent der St. Petersburger Philharmonie einem weltberühmten Orchester vor. Dieser Klang körper aus Dresdens Partnerstadt gastiert bei der Dresdner Philharmonie im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele mit der „Leningra der Sinfonie“, von Schostakowitsch in schweren Kriegsmonaten 1941 komponiert. Mag diese Musik auch von den sowjetischen Machthabern zu mancherlei ideologischen Exkursen mißbraucht worden sein, hat der Komponist jedoch ein ehrliches Bekenntnis zu seiner Heimat ablegen wollen, das Leiden der bedrohten Menschen in musikalische Bil der gefaßt und dem Leben eine großartige Hymne geschrieben. Wenn dann Licht alle Dunkelheit überstrahlt, erleben wir ein Werk, das ganz aus der Traditionslinie seit Beetho ven kommt. Diese Sinfonie wurde rasch po pulär und schon bald in der westlichen Welt nachgespielt. Seither ist das Werk nicht mehr aus den großen Konzertsälen wegzudenken, obwohl der gewaltige orchestrale Aufwand von annähernd 120 Musikern manche Auf führung tüchtig erschwert. In der Dresdner Philharmonie wurde das Werk bisher dreimal aufgeführt, erstmals 1961 unter K. Masur als Gastdirigent, nachdem der damalige Chefdi rigent H. Bongartz das Orchester nach und nach personell so verstärkt hatte, daß auch größer besetzte Werke aus eigener Kraft zu realisieren waren. Danach stellten sich die je weiligen Chefdirigenten G. Herbig (1977) und J.-P. Weigle (1988) dieser gewaltigen Aufgabe, immer das Besondere dieses Ereig nisses herauskehrend.