Bach und ... Thema der Zyklus-Konzerte Immer wieder haben wir versucht, Musik von Bach anderen Werken gegenüberzustellen, sowohl um mögliche Entwicklungslinien zu verdeutlichen als auch Kontraste aufzuzei gen. Das heutige Konzert vereint einige Wer ke, die mit dem Namen Bachs sehr eng ver bunden sind und außerdem ganz deutlich auf musikalischen Traditionen Wiens fußen. Zwei dieser Kompositionen sind originale Bach-Werke. Sie wurden jedoch von zwei Protagonisten einer Neuen Musik im 20. Jahrhundert, von Arnold Schönberg und seinem Schüler Anton Webern, instrumen tiert. Schönbergs Lehrmeinung war es, das kontrapunktische Gewebe durchsichtig und erst wirklich hörbar zu machen. Dem ist auch Webern gefolgt. Alban Berg hingegen, auch ein Schönberg-Schüler und damit der „Zweiten Wiener Schule“ zuzurechnen, be zieht sich in seinem Violinkonzert an ge wichtiger Stelle direkt auf Bach und zitiert den Anfang des Chorals „Es ist genug“. Schließlich steht auch Mozarts „Jupiter- Sinfonie“ auf dem Konzertplan. Hier begeg net uns weder eine Bach-Bearbeitung noch ein Zitat, doch Mozart hatte durch seinen Gönner Baron van Swieten einige Bach-Wer ke kennengelernt und sich „eine Collec tion von den bachischen Fugen“ abge schrieben. Das führte zu einer förmlichen Revolution in seinem Schaffen. Mozart bemühte sich seither, den „strengen“ Stil und die „gearbeitete“ Musik so in seine ei gene Kompositionsweise einzubeziehen, daß daraus eine wirkliche Bereicherung entste hen konnte. Ein herausragendes Beispiel für eine solche Symbiose ist der Schlußsatz der Jupiter-Sinfonie“. 7