Sinfonie C-Dur Zur Musik Ein zweigesichtiges, d. h. aus zwei ge gensätzlichen Motiven gebildetes Thema eröffnet den Satz. Einem markanten Motiv (mit nach oben führenden Schleifern), for dernd, drängend, herrisch, folgt eine zart- beschwichtigende Kantilene. Und ein solcher Wechsel von Doppeldeutigkeit und -bödig- keit, von Kontrasten (mal sehnsuchtsvoll, mal heiter, mal kraftvoll, dann wieder licht) und Verbindlichkeiten durchzieht den ge samten Satz. Durch beständiges Gegen- und Miteinander in der Ausdeutung seiner musi kalischen Gedanken gelingt dem Komponi sten eine besondere Ausdrucksdichte und Lebendigkeit. Und alles geschieht in wohl proportioniertem, klassischem Ebenmaß. Im langsamen Satz verzichtet Mozart auf Trompeten und Pauken. Die Intensität des Ausdrucks, die Tiefe der Empfindungen und die Ausgewogenheit der melodischen Ge danken rücken ihn in die Nähe von Beetho vens Adagios. Es ist eine Musik voller Gelas senheit und Spannung. Das motivische Material dieses Tanzsatzes ist durch Umkehrung aus dem Seitenthema des 1. Satzes gewonnen. Wenn es auch vom Hö rer als solches nicht unbedingt wahrgenom men wird, so belegt es doch Mozarts Vor stellung, die Sinfonie als ein zyklisches Ganzes zu sehen und durch eine themati sche Brücke zu binden. 1. Satz: Allegro vivace, 4/4-Takt, C-Dur 2. Satz: Andante Cantabile, 3/4-Takt, F-Dur 3. Satz: Menuetto Allegretto, 3/4-Takt, C-Dur