Der Beiname Jupiter“ stammt nicht von Mozart, sondern tauchte erst nach dessen Tod auf. Er wird mit dem englischen „Haydn-Förderer“ Johann Peter Salomon in Verbindung gebracht. Wie Jupiter - oberster Gott der Römer als Herrscher des Himmels und des Lichts, Kraft und Klarheit verkörperte, ist diese Sinfonie mit Recht als ein Gipfel punkt in Mozarts Schaffen betrachtet worden, die sieghaft strahlende Zusammen fassung seiner Schöpfungen. Das mag Salomon wohl so gesehen haben, als er diesen Namensvergleich angestellt hat. zarts ist hier zusammengefaßt, die von der Wahl der Themen und deren Verarbeitung bis zur harmonischen Ausgestaltung und Durchdringung reicht. Sein Streben nach ge danklicher Vereinheitlichung und zyklischer Geschlossenheit hat höchste Vollendung er fahren, ein Meisterwerk des Meisters, das seinesgleichen sucht. Diese große C-Dur-Sinfonie ist nur zehn Ta ge nach der in g-Moll, am 10. August 1788, vollendet worden. Auch wenn es nicht be legt werden kann, daß Mozart dieses Werk (oder eines der beiden anderen) jemals selbst gehört hat, hätten sich doch mehrere Gele genheiten ergeben, z. B. einzelne Sätze (so etwas war durchaus zeitüblich) auf den Rei sen nach Frankfurt und Berlin oder auch in Wien selbst (16./17.4.1791 Konzert der Wie ner Tonkünstlersocietät im Nationalhofthea ter) in die Programme zu setzen. Nur eins scheint sicher zu sein, Mozart hat diese Wer ke nicht für die Schublade komponiert, auch nicht - wie einige frühere Forscher zu wis sen glaubten der Welt sein sinfonisches Testament, ein „Vermächtnis für die Nach welt“ oder „einen „Appell an die Ewigkeit“ (Alfred Einstein) hinterlassen wollen. Das wäre eine zu romantische Auffassung, die nicht in die Mozartzeit passen kann. Mo zarts gesamtes musikalisches Tun war immer darauf gerichtet, eine Öffentlichkeit zu fin den, seine Werke aufzuführen, auch wenn man sich in Wien immer weniger geneigt zeigte, ihn anzuhören. Nach Mozarts Tod jedoch wurden alle drei großen Sinfonien sehr schnell bekannt, übe rall in Europa gespielt, sogar recht bald die Partituren gedruckt - noch sehr ungewöhn lich zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Und heute gehören sie zu den am meisten auf geführten Sinfonien Mozarts.