Oper erhielt, antwortete er, für sich dankend ablehnend: „Denn könnt ich jedem Musik freunde ... die unnachahmlichen Arbeiten Mozarts, so tief und mit einem solchen mu sikalischen Verstände, mit einer so großen Empfindung in die Seele prägen, als ich sie begreife und empfinde: so würden die Na tionen wetteifern, ein solches Kleinod in ihren Ringmauern zu besitzen. Prag soll den teuren Mann festhalten - aber auch beloh nen; denn ohne dieses ist die Geschichte großer Genies traurig, und gibt der Nachwelt wenig Aufmunterung zum ferneren Bestre ben; weswegen leider so viel hoffnungsvolle Geister darnieder liegen. Mich zürnet es, daß dieser einzige Mozart noch nicht bei einem kaiserlichen oder königlichen Hofe engagiert ist! Verzeihen Sie, wenn ich aus dem Geleise komme: ich habe den Mann zu lieb ..." Nun, beim Kaiser war er jetzt angestellt, doch nützte es ihm wenig. Notgedrungen schrieb er Bettelbriefe an seine Freunde, in denen er sich demütigen mußte. Wie bitter ihm dies gewesen sein wird, kann man sich vorstellen, bedenkt man, mit welchem Stolz, welchem Eifer und mit welchem Elan er sich dereinst, bevor er nach Wien kam, von Er niedrigungen frei gemacht hatte. Während sich Mozart mit Problemen eines quälendes Alltags in Wien herumschlagen mußte, wuchs sein Ruhm im Ausland stetig. Er erhielt weiterhin Einladungen zu Konzer ten. Mehrere Pragreisen (1787 und 1791) waren darunter, eine ausgedehnte Reise über Prag, Dresden und Leipzig nach Berlin (mit Hoffnung auf eine Anstellung am preußi schen Hof, 1789) und eine Tournee nach Frankfurt (zur Kaiserkrönung), Mainz, Mannheim, München (1790). Überall begeg nete man ihm mit Hochachtung, das ist „viel Ehre, aber wenig Geld“ (Brief an Constanze).