eigenes CEuvre, als lebe er in seinen Schülern weiter. Trotz aller Schwierigkeit, diese Tech nik erklären zu wollen, an der sich angehen de Komponisten in langwierigen Studien im mer noch die Zähne ausbeißen können, sei doch soviel zum einfacheren Verständnis ge sagt: Bei diesem Verfahren ist es eine selbst bestimmte Reihe aus den bekannten zwölf verschiedenen Tönen der Oktave, welche in absoluter Gleichberechtigung nebeneinan der stehen, sich ganz unmittelbar aufeinan der beziehen und anstelle der traditionellen Tonleiter die kompositorische Basis bilden und - durch kontrapunktische Kunstgriffe variiert - alle horizontalen und vertikalen In tervall Verhältnisse bestimmen, sowohl die Melodik als auch die Harmonik (Zusam menklänge) konstituieren. Deshalb haben sich auch viele Komponisten - angefangen bei Schönberg und seinen Schülern - strikt dagegen verwahrt, von „atonaler“, d. h. von nicht tonaler Musik zu sprechen, denn die Töne dieser Reihen beziehen sich ja aufein ander in einem sehr direkten Verhältnis, gruppieren sich lediglich nicht - wie früher - um ein harmonisches Zentrum. „Atona- lität“ aber war zu einem Sammelbegriff, ge radewegs zu einem Synonym für „Unmusik“ geworden. Alban Berg errang seine ersten Erfolge als Komponist in Konzerten von Schönbergs Schülerkreis. Der Ausbruch des Ersten Welt kriegs und Bergs Einberufung zum Militär dienst (Dezember 1915) unterbrach zwar die künstlerische Entwicklung, jedoch beschäf tigte er sich bereits mit Büchners Dramen fragment „Woyzeck“. Er besaß - übrigens anders als Schönberg - ein untrügliches Ta lent zu Darstellung realistischer menschli cher Charaktere und fand in dem Stoff genügend Möglichkeiten, „viel und vielerlei