Aufführungsdauer: ca. 10 Minuten Der Begriff „Tripelfuge“ (lat. „fuga triplex“, 3fache Fuge) kenn zeichnete in der Bach- Zeit eine besonders umfangreiche Fuge, deren drei Themen abschnittsweise einge führt und in allmählicher Steigerung miteinander verbunden werden. Neben dem o. g. Werk komponierte Bach außerdem nur noch „Contrapunktus“ 8 und 11 aus der „Kunst der Fuge“ nach diesem Schema. die Klangfarben des Orchesters wesentlich geeigneter, den Stimmenverlauf in einem „kontrapunktischen Gewebe“ zu verdeutli chen. Bereits 1909 trieb Schönberg vorbereitende Studien in den „Fünf Orchesterstücken“ op. 16. Dort verwirklichte er im dritten dieser Stücke - betitelt „Farben“ - die in seiner Harmonie lehre behandelten „Klangfarbenmelodien“. Dabei nimmt die Instrumentierung dem Diri genten Aufgaben der Interpretation ab, ein zelne Stimmen hervortreten zu lassen und andere zurückzunehmen. 1922 bearbeitete Schönberg die Choralvorspiele „Schmücke dich, o liebe Seele“ (BWV 654) und „Komm, Gott, Schöpfer, Heiliger Geist“ (BWV 667), | 1928 aber wendete er sich Bachs Präludium und Fuge Es-Dur für Orgel (BWV 552) zu und instrumentierte das Werk für großes Or chester. Das Originalwerk Bachs entstammt dem dritten Teil der sogenannten „Clavier- Übung“ und ist dort zusammen mit 23 Choralvorspielen im Jahre 1739 erschienen, das Präludium als Einleitungsstück, die große „Tripelfuge“ als Abschluß. Später wur de diese gesamte Sammlung auch gern als „Orgelmesse“ bezeichnet. „Clavier-Übung“ nannte Bach seine auf fünf gedruckte Hefte angelegte Sammlung von sehr unterschiedli chen und aus verschiedenen Zeiten stam menden Klavier- und Orgelstücken. Dazu gehören neben mehreren Partiten, Duetten und Choralvorspielen auch das berühmte „Italienische Konzert“ und die „Goldberg- Variationen“. Da zu Lebzeiten Bachs die mei sten seiner Werke nur handschriftlich ver breitet wurden und nur wenige Sachen, eini ge späte Werke wie das „Musikalische Opfer“ (BWV 1079, 1747), die sogenannten „Schübler-Choräle“ (BWV 645 - 650, nach