sten Teil des „Wohltemperierten Klaviers“ - einige der bedeutendsten Instrumentalwerke Bachs. Ganz ohne Zweifel gehören dazu die sechs sogenannten „Brandenburgischen Konzerte“. Vielleicht waren einige davon schon in Weimar entstanden, doch auf alle Fälle sind diese dann in Köthen umgearbei tet, also in die uns bekannte Form gebracht worden. Bach hatte diese Concerti den Be setzungsmöglichkeiten der Köthener Hofka pelle angepaßt und sie auch dort vermutlich musiziert. Bei den Werken handelt es sich um die aus Italien stammende Form der „Concerti grossi“, wie sie zu Beginn des 18. Jahrhunderts von Albinoni, Corelli, Torelli und Vivaldi zu ersten Höhepunkten geführt wurden. Seine eigentliche Absicht aber war es, dem Mark grafen Christian Ludwig von Brandenburg (1677 - 1734), jüngster Sohn des „Großen Kurfürsten“ und Halbbruder des 1713 ver storbenen Preußenkönigs Friedrich 1., zu ge fallen. Ihm, nicht seinem Köthener Dienst herren, hatte er 1721 diese Sammlung in einer Reinschrift-Partitur gewidmet, viel leicht in der Absicht, beim Brandenburger demnächst eine Anstellung zu finden. Das wäre vermutlich trotz der hohen Achtung, die Bach in Köthen genießen durfte, reizvoll gewesen, denn Christian Ludwig residierte im Berliner Schloß und unterhielt eine eige ne Kapelle. Bach hatte ihn einst in Berlin kennengelernt („vor einigen Jahren das Glück gehabt“, sich vor ihm hören zu lassen, wie er in der Widmungsschrift bezeugte). Das wird just der Zeitpunkt gewesen sein, als er das neue Cembalo, das in Köthen ge braucht wurde, in Berlin besorgte, etwa im März 1719. Der Markgraf hatte übrigens nicht einmal einen Dank für den Komponi sten übrig, geschweige denn eine Anstellung