erklärten „Endzweck“ immer in einer „regu lierten Kirchenmusik zu Gottes Ehre“ gese hen hatte, dachte offensichtlich jetzt mehr an sein persönliches Weiterkommen als an gewisse Lebensmaximen. Er dachte daran, in Frieden und Ruhe seiner musikalischen Ar beit nachgehen zu können und nicht zuletzt auch daran, seine Familie in wirtschaftlicher Geborgenheit zu wissen. Sicherlich reizten ihn auch die neuen Aufgaben, denen er sich zu stellen hatte, dem musikalischen Bedürf nis eines wohlgesinnten Fürsten zu dienen, der eine hohe Meinung von gepflegter Mu sikausübung hatte und somit Bach mit offenen Armen empfing. In Kö then durfte Bach im Schloß wohnen. Das verstand er gewiß als Auszeichnung. Wie sehr Fürst Leopold seinen Kapellmeister aber wirk lich schätzte und wie wichtig ihm gute Kam mermusik war, ergibt sich allein schon aus den wenigen Aktenver merken jener Zeit: z. B. das für damalige Ver hältnisse sehr hohe Fürst Leopold von Anhalt-Köthen, der musikalisch ambitionierte Dienstherr Bachs zwischen 1717 und 1723 Jahresgehalt von 400 Talern, darin dem Hofmarschall gleichge setzt. Als Zeichen einer besonderen Gunst ist auch zu werten, daß Bach mit fünf Musikern zum Kuraufenthalt des Fürsten nach Karls bad mitreisen mußte, daß der Fürst bei Bachs siebentem Kind Pate stand und er sei nem Kapellmeister ein wertvolles Cembalo in Berlin anfertigen ließ. Aus dieser Köthener Zeit datieren neben et lichen Klavierkompositionen - z. B. dem er-