bund gestaltete für viele Jahre - bis zum To de seiner Frau - das Leben beider. Auf meh reren Konzertreisen durch Europa erreichte das Ehepaar als Duo eine bis dahin kaum gekannte Vollkommenheit des Zusammen spiels. Natürlich führte dies auch zur Kom position zahlreicher Werke für Violine und Harfe, von denen wir die zweisätzige Sonata concertante As-Dur op. 114 erleben wer den. Das Werk war 1809 entstanden für ei ne der Konzertreisen, die er als damaliger Konzertmeister am Hof des Herzogs von Gotha zusammen mit seiner Frau durch einige deutsche Städte unternahm. Felix Mendelssohn Bartholdy wurde als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Ban kiersfamilie, als Enkel des Philosophen Moses Mendelssohn, dem Lessing mit dem „Nathan“ ein Denkmal gesetzt hatte, gebo ren. Seine Lebensbahn war vorgezeichnet durch die Assimilationsbemühungen, worin zumal das gebildete Judentum die einzige Chance sah, langfristig gleichberechtigt und gleichwertig am politischen und kulturellen Leben seiner Umgebung teilnehmen zu kön nen. Deswegen entschlossen sich die Eltern 1816 zum „Entreebillett zur europäischen Kultur“ (Heine), zur Taufe: Die Mendels sohn-Kinder sollten eine Bildung aus der Fülle der christlich-abendländischen Kultur erhalten, zumal sich Felix und Schwester Fanny als hochbegabt erwiesen, nicht nur in der Musik. Als Dreijähriger hatte das Kind den Umzug seiner Familie aus seiner Geburtsstadt Ham burg nach Berlin erlebt. Dort begann seine Mutter, ihm alsbald ersten Klavierunterricht zu erteilen, der später von dem anerkannten Klavierpädagogen Ludwig Berger weiterge führt werden sollte. Um den Knaben früh- geb. 3.2. 1809 in Hamburg; gest. 4.11.1847 in Leipzig ab 1815 umfassende musikalische Ausbildung 1822 erste öffentliche Aufführungen eigener Werke in Berlin 1826 Ouvertüre „Ein Sommemachtstraum“ bis 1832 mehrere Bildungsreisen nach England, Italien, Frankreich 1833 Musikdirektor in Düsseldorf 1835 Kapellmeister des Gewandhausorchesters 1843 Gründung des Leipziger Konservatoriums