Enrique Granados gilt als ein spanischer Komponist, der repräsentative Beispiele eines romantisch-nationalen Stils seines Heimat landes geschaffen und in die Welt getragen hat. In seiner pianistischen Laufbahn setzte er sich vor allem für Chopin und Grieg ein, erregte aber größte Aufmerksamkeit mit sei nen eigenen „Danzas espanolas“ für Klavier. In Madrid gründete und dirigierte er 1900 die Sociedad de conciertos cläsicos, über nahm aber, nachdem sein Madrider Unter nehmen nicht recht florieren wollte, die Crickboomsche Academia de Müsica in Bar celona, nunmehr Academia Granados. 1914 hatte Granados als Pianist einen Riesener folg in der Salle Pleyel (Paris) und wurde zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Auch über eine neue Oper wurde mit Paris ver handelt („Goyescas“), die dann aber wegen des Ausbruchs des 1. Weltkrieges dort nicht mehr aufgeführt werden konnte. Die New Yorker Metropolitan Opera brachte das Werk aber schon 1916 heraus. Der Komponist konnte einen großen Erfolg davontragen. Der wog um so schwerer, als es sich in den USA um die erste Premiere eines Werkes mit spanischem Milieu und in spanischer Spra che handelte. Besonderen Beifall erhielt das (heute meist als virtuoses Cello-Solo gespiel te) Intermezzo. Obwohl ein ausgesprochener Feind von Seereisen, hatte der Komponist die Fahrt über das große Meer unternom men. Damit sollte sich sein Schicksal vollen den, denn auf der Rückreise wurde die „Sus sex“ im Kanal von einem deutschen U-Boot torpediert. Sein Spanischer Tanz Nr. 5 gehört in die Reihe der oben genannten spanischen Tän ze (vier Hefte), die er zwischen 1892 und 1900 für Klavier geschrieben hat. geb. 27.7.1867 in Lerida (Katalonien); gest. 24.3.1916 (ertrunken mit der „Sussex“ im Ärmelkanal)