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Rabenauer Anzeiger : 25.10.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191010251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19101025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19101025
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-10
- Tag 1910-10-25
-
Monat
1910-10
-
Jahr
1910
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 25.10.1910
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neu. Vit l.ahauSdlt' :sftr Fra» :u Tn»!«-- d tiuige neotUch Elisa- »halten häufig 0vdll0l- iie von stöckigei u, von 'N um« Museum, rr Geist ter. Er > dieser, in St. tS oder duortos trschichte er von mit der udeiuem Hue ihn md zum :ht dar cheu bt- d Tritt. WaleS, rf einem aS Der Emer iqeutuw eile mit ich nicht, l." r, einer rooduor« in allen aufrecht, u Marte Ehr ist ; einmal cher Ge ma«, der IV von sejpanate in selbst- Vnovoor- Ocleavs fie durch ist von r beglei- stch z« agen der maischall foh« del er bedea- ur riuigt rteu zu« ivzöstschel chselt B t es ihm, l wahren- m Roya- itgiu von xil zurück, Kartons und großen Titten ausgerüstet, kamen die beide« W einem Warenhaus und gingen von Stand zu Stand, ohne "das zu kaufe». Sobald die eine sich irgend einen Gegenstand geeignet hatte, begab sie sich nach der Toilette. Dorthin folgte Hr dann die andere, und nun wurde die Beute in einen Karton °der eine Tüte gesteckt. So stahlen Mutter und Tochter abwcch. Md, wie es sich gerade traf. Endlich erwischten sie eine« kost. Men Hut, der mit 160 Mk. ausgezeichnet war. Hier machte aber H Verpackung einige Schwierigkeiten. Der Hut war so um« Mrich, daß er nicht ohne wei-eres durch die Toilettentür ging. veranlaßte die beiden Diebinnen, die es eilig hatten, ihn MS unsanft zu behandeln. Als eine Aufseherin ihnen vorstellle, B mau mit einem so wertvollen Hute doch nicht so umgehen We, wurde Frau Seeling sehr verlegen. Die Aufseherin Wpfte Verdacht, erkundigte sich auf dem Hmlager und ließ die ""den Kundinnen auhalteu, als sie das Lager verlassen wollten. M Kontor durchsuchte wan nuu ihre Sachen undMid in einer Aßen Tüte den wertvollen Hut, in den KartonS^ur 604 Mk. ^kur- und andere Sachen. Die Ertappten wurden der Krimi« Molizei übergeben und von dieser dem Untersuchungsrichter ^geführt. Verhaftung eines Bergwerksdirektors. In Kassel Mde der Berqwerksdircüor Burichmann auf offener Straße Mostet. Burichmann, der Direktor der Gewerkschaft Graf Awerin ist, steht im Verdacht, einen Rechtsanwalt in Hannover ^tn Vorspiegelung falscher Tatsachen zum Ankauf minderwerü- A Kuxe bewogen zu haben. Außerdem soll er sich der Unter- Mguug schuldig gemacht haben. Soweit bisher feststeht, hat ^rschmaun auch in Kassel zahlreiche Leute um erhebliche Sum« «Nl oeschädtgs. Seine Transaktionen bewerkstelligte er aber meist ".raffiniert, daß ihn die Staatsanwaltschaft nicht fasse« konnte, gleich zahlreiche Anzeigen gegen ihn erstattet waren. Barschmaun Me sich stets damit herauszureden, „daß die erhofften Kon- Muren nicht eingetreteu seien". Bor dem Königstor hat er sich U luxuriöse Villa eingerichtet, die er aber in der letzten Zeit M mehr z« betreten wagte, da er von seinen nach Dutzenden Menden Gläubiger« förmlich verfolgt wurde. Statt seiner variierte er in der Villa einen jungen Mann ein, der die Gläu- M empfangen und mit höflichen Worten „auf bessere Zeiten" Mosten mußte. In den letzten Wochen wurde Barschmaun auch °a den Steuerbehörden gesucht. Er sollte den Offenbarungseid Mes, da er rückständige Steuern nicht bezahlt hatte. Unmittel« ,°r nach der Verhaftung wurde Burschman« nach Hannover Msportiert. . Was man am Stammtisch i« Berlin erlebt. Auf Mm Stammtisch legte dieser Tage ei« Mädchen ein Paket uie- A in dem man ein acht Wochen altes Kind auffand, dessen Mir einer der Stammgäste ist. Der Later hatte sich um den Mkrhalt des Kindes nicht gekümmert, und die Mutter legte es M kurzerhand auf den Biertisch. . Durch umfangreiche Warendiebstahle ist die Flei'ch- ^revfirma von Hefter t« Berlin schwer geschädigt worden. Inhaber erhielt Mtteiluug von Angestellten, auf ?Md deren er einige seiner Gesellen überraschte, als sie ? einem Restaurateur die gestohlenen Waren vom eigenen Mhrt der Firma abholeu wollten. Famtliendroman. In Rtngenhain bei Friedland i« serüvte am Mittwoch der Maler Horate aus Eifersucht Revolverattentat auf seine schlafende Frau u«d jagte sich M selbst etne Kugel in die Schläfe. Beide Personen find le« ^gefährlich verletzt. — I« Dresden erschoß sich Mittwoch ^Mittag der VerlagSbuLhändler Schnee. Seine Frau verübte M Selbstmordversuch. Das Motiv der Tat sind zerrüttete Fa« Menverhältnissr. Absturz eines Militärpostens von der Wallmauer. M am Rüstersorr m Glogau Poste» steher-der Pionier tst wahrend Nach!zeit in den Wall obgestüzt, wo er schwer verletzt liegen A und erst »ach längerem Suchen von der um 3 Uhr früh Meheuden Ablösung aufgefuuden wurde. Der Posten Patrouil le «wf einer der Wallmauern; bet der herrschenden Flüster« MS bemerkte er das Ende der Mauer nicht und stürzte in« Mr eines Fehltrittes in den etwa 7 Meter tiefen Wall hinab. M Aufschlagen ist er vermutlich auf das Gewehr gefallen, M der Kolben war abgebrochen. Der Verunglückte erlitt außer Mv Beivbruch anscheinend schwere innere Verl-tzuagen, so daß r sofort dem Gimisonlazarett zugeführt werden mußte. » Selbstmord des Mörders der Kaiserin Elisabeth. Mörder der Kaiserin Elisabeth, Lucchini, hat sich erhängt, h abend« dec Wärter in die Zelle des Anarchisten trat, war richtigen springen >s zu er- : König or wen!« t vergan teten sich Ille seine chästigten n er erst ite nicht, selbst,zm :r Mann n mußte- nd schon breiteten chloß Zf- ngetriebe, nen. Er Speisen rannte er ichloßgar- s — die frei war, Räubern, Gefanqe- hafte Öl' ervorruft- Räume als das :meisters, en batte. , Petron sehnte sich nach dem Vägno; die Gcleeren- Mven, mit ihrer Kette am Fuß, waren eigentlich noch Ucklich gegen ihn zu nennen, beim sie waren beieinander. Mst bat er den Kerkermeister, zu vermitteln, daher einen Zidensgefährten erhalte — es wurde abgeschlagen. Für M sollte die Welt und er für die Welt tot sein. . Bei der öfteren Betrachtung, daß nur im Tode Ruhe kam ihm der Gedanke an Selbstmord und gewann Mer breiteren Raum in seinen Vorstellungen. Ich Mde die Nahrungsmittel, sagte er sich, die mir gebracht 7ftden, zum Fenster hinauswerfen und mich stellen, als Me ich gegessen ... Ich werde verhungern. Er führte seinen Vorsatz aus. Zweimal täglich warf seine Speisen durch das vergitterte Fenster. Im An- M heiter, dann bedenklich, zuletzt immer ungern; er Mfite sich des feierlichen Eides errinnern, den er sich ge ltet hatte, um seinen schrecklichen Vorsatz auszuführen. , ? war der letzte Kampf des Selbsterhaltungstriebes mit Mem festen Willen. Eines Abends hatte er nicht mehr Miel Kraft, sein Lager zu verlassen, um sein Abend- Mn, das ihm gebracht wurde, aus dem Fenster zu wer- M Den anderen Tag sah und hörte er kaum noch et- Ms; der Schließer vermutete eine bedenkliche Krankheit, ^üon hoffte auf den nahen Tod. Plötzlich, abends gegen neun Uhr, hörte er ein dum- M Geräusch hinter der Mauer, an welcher sein Bett Md; er beunruhigte sich über dieses Geräusch und erhob M Kopf, um darauf zu horchen. Es war ein gleich- Mßiges Kratzen, das entweder von einer großen Tatze, M einem mächtigen Zahn oder von der regelmäßigen Mruhrung der Steine mit irgend einem taktmäßig ge- "bdhabten Instrument herrührte. ^ Dieses Geräusch traf sein Ohr in dem Augenblick, wo Geräusch für ihn aufhören sollte, wo er sich schon M in eine andere Welt versetzt glaubte. Es währte bei- M drei Stunden, da hörte er etwas Zusammenstürzen, er scho« tot. Am DieuStag bekam Luechent wieder einmal eine« Tobsuchtsanfall. Darauf diktierte ihm der Grfäugnisdtrektor eiue leichte Strafe zu, die aber uur erreichte, daß er immer Vester tobte. Nur mit schwerer Mühe konnte er gebändigt werde». Man brachte ihn in eine Kellerzelle, in der er zum Strick griff. Die schreckliche Tat, die der Mörder nunmehr mit freiwilligem Tode gebüßt hat, geschah am 9. September 1898. Luccheni, ein statte« «sicher Anarchist, fiel die mit ihrer Hofdame aus dem Hotel Beaurivage iu Genf heraustretende Kaiserin, die er übrigens gar nicht kannte, au und stach ihr eine spitzige Feile in die Brust. Die Kaiserin erreichte noch ein Dampfschiff, brach aber aus dem Deck zusammen, «nd starb auf dem Wege zum Hotel. Da die Gesetze des KautouS Genf die Todesstrafe auSschließen, konnte Luccheni uur zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt werden. Mord und Selbstmord eines Liebespaares im Luft schiff. Aus London wird geschrieben: Ei» Luftschiff mit grau sigen Insasse« ging vor einigen Tage« in der Nähe von Lon don nieder. Feldarbeiter bemerken in den Lüften ei« Schiff, das sie mit der üblichen Freude und Begeisterung begrüßten. Plötz lich sauk das Luftschiff mit rapider Geschwindigkeir und fiel etwa 1600 Meter gauz rasch zu Boden. Zuerst verwickelte es sich in die Aeste einer Baumes, eS blieb aber nicht haften, sondern der Wind riß es los und trieb es zur Erde nieder. Entsetzt eilten die Feldarbeiter herbei. Sie waren zu der Ansicht gekommen, daß die Insassen die Herrschaft über das Luftschiff verloren hatte», und daß sie zerschellt au der Erde ankomme» müßten. Aber der Anblick, der sich ihnen bot, war noch weit grauenvoller. Halb aus der Goudel hing der entseelte Fraueukörper einer etwa 20- jährigen Frau, neben ihr lag die Leiche eines junge« Mannes. Mau konnte da» Paar sehr, bald an den LeqitimaüouSpapiereu rekognosziere«, und man erfuhr, daß es sich um ein junges Mädchen aus reichem und vornehmem Hause handelte, um die 20jährige Maud B .... Sie war von den Eltern an der Ver lobung mit ihrem Geliebte«, einem 26jährigen Aspiranten der Lastschiffahrt, gehindert worde«, weil die Elter« die Vermählung mit einem Manne nicht zugeben wollten, dessen Beruf die Lebens gefahren in so hohem Maße mit sich bringt. Maud und Harry aber wollten nicht mehr lebe«, wen« sie nicht vereint sein dursten, sie wählten das Lastschiff zum Oct, in dem sie den Tod gemein sam suchten und fanden. «ericvlrdalle. — Der Ermordung seiner beiden Ehefrauen beschuldigt. Vor dem Schwurgericht zu Koblenz begann am Mittwoch dir Verhandlung gegen den Privatier K Grub aus Mayen, der der Ermordung seiner beiden Ehefrauen beschuldigt ist. Grub ist 66 Jahre alt. Er durchlief die Uuterofftzierlaufbahn und wurde später Gefangenenaufseher in Mayen. Dort heiratete er 1866 seine erste Frau Barbara Möglich. Grub wurde bereits wegen Mißhandlung von Gefangene« und wegen SittltchkeitSverbreLen bestraft und 1904 aus seiner Stellung entlassen. Er lebte seit dieser Zett iu Maye« als Privatier. Seit seiner Dtenkeuilassung und infolge eines HanSbaueS geriet er iu eine schlechte Vermögens lage. Im Juli 1908 begann seine Frau zu kränkeln und starb am 24. August 1908. Drei Monate nach dem Tode seiner erste« Frau schritt Grub zur zweiten Ehe mit Katharina LipsLer. Diese Frau brachte außer einer Möbelrinrichtung noch 7000 Mk. bares Geld mit in die Ehr. Ende September 1909 betrieb Grub die Aufnahme seiner Frau in den Allgemeinen Deutschen Verstche« rungSverein für 6000 Mk. Ende Dezember 1909 begann seine Frau wieder zu kränkeln, unter denselben Erscheinungen wie die erste Frau. Sie starb am 18. Januar 1910. Die Anklage nimmt au, daß beide Frauen durch Arsenik»ergiftung gestorben find, da bei der Leichenöffnung sich Arsenik und Zyankali in den Leichen fanden. Zu der Verhandlung sind 56 Zeugen «nd 11 Sachver« ständige geladen. Bet seiner Vernehmung erklärte der Angeklagte, er habe Gsit zur Tötung seines Hundes und zur Vertilgung von Mäusen gekauft. Bei einem Polizetkommissar wollte er, nachdem seine zweite Frau gestorben war, sich Rar hole«, wte er sich zu dem Gerede der Leute, er habe seine Frau ««gebracht, verhalten solle. Lm 17. Februar wurde er verhaftet, nachdem auch die Aerzte den Verdacht geäußert hatten, die Verstorbene sei vergiftet wordeu. — — Die Komplize« des Raubmörders Steruickel. Nach einer Meldung aus Hi.schberg i. Schief, endete die Schwurgerichts- Verhandlung gegen die beiden Komplize» des Raubmörders Ster« Nickel mit der Verurteilung des Maurers Reinhold Pietsch wegen schweren Raubes zu einer Zasotzstrafe von zehn Jahren Zuchthaus, vier Jahre« Ehrverlust «nd Suüung unter Polizei« aussicht. Der Bruder Wilhelm Pietsch wnrde freigeiprochev. Vermischtes. Da- größte Schiff der Welt. Am Donnerstag ist iu Belfast der größte Dampfer der Welt, der im Auftrage der WHUe Star Comp. gebaut wurde, vom Stapel gelaufen. Seine Länge beträgt 280 Meter, seine Wasserverdrängung 60000 Tonneu und seine Höhe vom Kiel bis zum obersten Deck mißt 20 Meter. Undank ist der Welt Loh«. Das Hospiz auf der Sim« plonstraße in den Alpe» beherbergt alle Touristen umsonst und rechnet nur auf freiwillige Gaben, zu deren Entgegennahme eine Büchse aufgestellt ist. Nach einer Woche, in der täglich 100 Per sonen übernachteten, fand man in der Büchse 45 Centimes, 86 Pfennige. Das geht den« doch noch über den berühmten Knopf im Klingelbeutel. Eine Familie, die in alle« fünf Weltteile« wohnt. Johann Wolfiagler, ein Deutsche Amerikaner, beabsichtigte zur Festlegung seines zu hinterlassenen Vermögens noch einmal seine ganze Familie zusammen zu sehen und berief diese um sich. Zu diesem Zwecke hat die von ihrem Manne geschiedene Frau aus Europa und zwar aus Berlin nach New-Jork zu reisen. Der älteste Sohn kommt au» Peking, der zweftalteste aus Kapstadt und die verheiratete Tochter aus Melbourne. Die füufköpfige Familie hat daher in jedem Erdteil eine« Angehörigen zu wohnen. Bon der Gordon-Be««etfahrt. Der au der Gordou- Beuuetfahrt beteiligte deutsche Ballou „Harburg" ist am Dienstag 11 Uhr nachts aus einer Höhe von 18000 Fuß mit furchtbarer Geschwindigkeit iu deu Ripifliugsee gefallen. Aßmann hat de» linken Arm gebrocheu und eine Zerrei ßung der Arterie am Haudgeleuk erlitten. Vogt und Aß- manu schwämme« au Laud uud verbrachten die Nacht im Walde, von wo sie am andern Morgen von Indianern nach dem Hospital iu Powassau geleitet wurden. Vogt er zählt«, sie hätten, nachdem sie den Huronsee gekreuzt, die Entdeckung gemacht, daß sie zu wenig Ballast hätten, und darum die Ventile geöffnet. Der Ballou fiel dann mit großer Geschwindigkeit, aber glücklicherweise ins Wasser. — Es wird noch Wetter gemeldet, daß ein Ballon, vermut lich die „Germauia", ist in Pogamastug (Canada) gelandet. Ferner wird gemeldet, daß eia anderer Ballou in der Nähe voo KiSkisiuk bei Quebek, 1200 Meileu von hier gesichtet wordeu ist. Einem Knabe« das Genick eingedrückt. Der Zigar renarbeiter Stephan iu Waudsbek, der von ciaigeo Knaben wegen seiner roten Nase geneckt wurde, packte deu tljäh- rigen Knaben Hoffmann, der ihn aber nicht mitgeneckt hatte, am Genick und drückte ihm das Genick ein, so daß der Knabe tot zu Bodeu fiel. Lebendig verbrannt. Ja Arustein ist die 15jährige Lavwirtstochter Duerr, die dem Herdfeuer zu nahe gekom men war, lebendig verbräunt. Für Geist und Gemüt. sWlein", „Dein"; der Liebe süßer Gruß IM» Gott selbst spricht: „Du bist Mein". Und jauchzend sink' ich ihm zu Fuß. „ Ja Herr! auf ewig Dein!" Ein strahlend Licht, das mich erquickt Mit wunderbarem Schein, Hat's unaussprechlich mich beglückt. Des Vaters großes: „Mein". Ein Wall, der schützend mich umhegt Vor der Verzweiflung Pein, Hat's auf die Seele sich gelegt: Und dennoch, dennoch: „Dein". Nun will ich's tragen froh und still Ins Leben mit hinein — Mag geh'n und kommen, was da will, Dies bleibt mir: ich bin Sein. Sein ist Gewalt und Reich und Macht Und Erd und Himmel Sein! — Gott hat den Sieg für mich vollbracht, Und Er spricht: „Du bist Mein!' worauf die gewöhnliche Stille eintrat. Einige Stunden später begann es stärker und schien sich zu nähern. Schon erregte diese Arbeit, die ihm gewissermaßen Gesellschaft leistete, Petrons lebhafteste Teilnahme. Plötzlich erschien der Schließer; seid dem Tage, da er zu sterben beschlos- sen, hatte Petron kein Wort zu ihm gesagt und ihm auch nicht geantwortet, wenn er ihn über die Art der Krank heit, von der er ihn befallen glaubte, befragte. Heute fragte er ihn mit möglichst lauter Stimme über dies und jenes, um ihn davon abzulenken, daß auch er auf das Geräusch aufmerksam wurde, denn dasselbe er weckte seltsame Gedanken, regte neue Lebenslust in ihm an, wenn er auch keinen Grund dafür anzugeben wußte, daher wollte er auch nicht, daß cs der Schließer hören sollte, bevor er wußte, woher es rührte. Der Schließer, der keine Unterhaltung mit dem Ge fangenen liebte, entfernte sich gleich wieder — er hatte nichts von dem Geräusch vernommen. Zum ersten Male wurde Petron seinem festen Vorsatz untreu, er berührte wieder Speisen, indem das Kratzen nebenan fortdauerte. Jetzt wollte er wissen, was daraus wurde und dazu mußte er leben — nach diesem war es auch noch Zeit zum Sterben. Was kam es auf einige Tage an, nachdem er vier Jahre schon hier geschmachtet hatte. Vielleicht ist es ein Gefangener dachte Petron und während er nach diesen seltsamen Tönen lauschte und noch stundenlang in diesem Zustand verharrt haben würde, da es doch etwas war, was feine Gedanken von dem trostlosen Einerlei ablenkte, da hörte es plötzlich auf und bei seiner Mattigkeit hatte das angestrengte Lauschen ihn ermüdet, sodaß er für diese Nacht in einen festen wohl tätigen Schlummer verfiel. Der andere Tag kam; der Wärter brachte neue Le bensmittel. Petron hatte die gestrigen schon verzehrt; er verzehrte die neuen, seine Gedanken beständig auf das Geräusch gelichtet, welches nickt wiederkebrte. Zweiund ¬ siebzig lange, 'Minute für Minute gezählte Stunden und er war schon nahe daran, seine unterbrochene Hungerkur wieder aufzunehmen — da eines Abends, als soeben der Schließer zum letzten Male dagewesen war, glaubte er das Geräusch wieder zu vernehmen und dieses Mal so gar etwas näher. Die Ankündigung seiner Freiheit hätte ihn kaum merklicher erregen können, als diese Wahr nehmung; denn ihm war mit einem Male der merkwür dige Gedanke gekommen, daß sich Jemand zu ihm durch zuarbeiten suche. Großer Gott, wenn es ein Leidensgefährte war — wenn ihm vielleicht gar die Erlösung aus dieser Einsam keit winkte! In dieser Nacht hörte das Kratzen nicht wieder auf. Petron nahm den dichten schweren Teppich.hinweg, wel cher die Steinsließen des Fußbodens bedeckte,, legte sich dann platt auf den Boden und preßte sein Ohr an den kalten Stein. Er konnte sich kaum täuschen. Diese selt samen Töne kamen unter den Boden herauf und zwar an der Stelle, wo sein Lager stand. Was konnte ihn den noch Schlimmes erwarten — der Tod — o, der war nur eine Erlösung für ihn. Rasch entschlossen rückte er sein Bett bei Seite, er brauchte durchaus nicht zu befürch ten, daß Jemand sein Tun beobachtete, denn in seinem Gemach herrschte Dunkelheit, und der Schließer kam um diese Zeit niemals mehr. Lauschend blieb er stehen, das Geräusch unter dem Boden hatte aufgehört; war es durch das Rücken des Bettes verscheucht worden? Eben wollte er einen Schritt vorwärts tun, da fühlte er wie der Boden unter seinen Füßen wankte und nnchgab und im nächsten Augenblick sank er bis über die Knie in eine Öffnung, die sich da aukaetan hatte . tFortsetzung folg' )
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