In der Klosterschule der Augustiner in St. Florian bei Linz wirkte Bruckner zunächst als Chor knabe und später viele Jahre lang als Lehrer und Organist. Das prägte seine Persönlichkeit ent scheidend. Seine Religiosität und seine Frömmigkeit sollten sprichwörtlich werden. Vor diesem Hinter grund ist nachzuvoll ziehen, warum man in seiner Sinfonik eine religiöse Welt zu erle ben glaubt, in der sich Bruckners mystische Erfahrungen widerzu spiegeln scheinen. die der ausgestirnte Nachthimmel wächst...“ Bruckner war ein österreichischer Musikant, Schubert sehr verwandt und - ein wenig entfernter - Haydn sowie - jenseits der Grenze - Dvofäk. „Repräsentant einer Zeit, eines Glaubens, einer Landschaft“, schreibt Kurt Pahlen. „Man muß an hochbarocke Klöster inmitten blühender Felder denken, weit von der Welt und nahe bei Gott, wenn man Bruckner recht verstehen will. Am 11. Oktober 1896 starb er in Wien (wenige Monate vor Brahms), aber beerdigt wurde er nicht in der großen, ihm immer ein wenig fremden Stadt, sondern zu Füßen seiner ge liebten Orgel von St. Florian, in einem ba rocken Kloster inmitten blühender Land schaft, fern der Welt und nahe bei Gott.“ Bruckner stammte aus dem winzigen Ört chen Ansfelden in Oberösterreich. Bevor die Musik ihn ganz in ihren Bann schlug, war er Schullehrer in Windhaag. (Jahrzehnte später sollte der Rektor der Wiener Universität, der ihm die Würde eines Ehrendoktors verlieh, sich tief verneigen vor dem einstigen Unter lehrer aus diesem Dörfchen.) Als Sechzehn-