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almmuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eine? illustrierten Witzblattes I.SV Mk. ZkilüN lm' ÄkiseMrl. Inserate kosten die Spaltenzelle oder deren Raum 10 Ps., sür auswärtige Inserenten 15 Ps. Reklamen 20 Ps. Annahme von Anzeigen sür alle Zeitungen. Klein- nnv GroMsa, Odernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Goftmannsdorf- Lüban, Bsrlas, Spechtritz re. Mit verbmdUcher PlibMatwnskmft sür auttliche BeünültMachsrugen. , — —— ->-»>. — > , — —. , - — — ^Nummer 1L^. Kernsprecherr Amt Deuben 212« Dienstag, den 18. Oktober 1910. Fernsprecher: Amt Deuben 212« 23. Jahrgang. von dem Buche einen Betrag abheben wollte, kam die Fäl — In Frohburg bei Borna spielte ein Knecht mit — Der beim Kentern eines Bootes des Kanonenbootes „Panther" in Kamerun verunglückte Maschtnistenmaat Franke stammt aus Reichenbach. Ec ist im Jahre 1889 als der Sohn eines Maurers geboren, hat als Schlosser gelernt und war vor drei Jahren in die Kriegsmarine eiugetreten. Er stand ein Jahr in Wilhelmshaven und seit zwei Jahren auf dem Kanonenboot „Panther". Franke, der sich auf fünf Jahre verpflichtet hatte, stand im Begriff, die Heimreise nach Europa zu einem Urlaubsbesuch seiner Eltern in Reichenbach auzutreten. — Unterhalb der Elbbrücke in Riesa wurde ein weib licher Leichnam, der ans Ufer gespült worden war, aufge funden. Die Leiche war schon Park in Verwesung übergc- gangen, so daß die Beerdigung auf dein Friedhöfe in Bobersen erfolgen mußte. Die Tote war gut gekleidet und etwa 30 Jahre alt. — Bei Moritz sprang am Freitag nachmittag ein — Weil er sein Hemd gewechsclt hat, muß ein 50 jähr. Gelegenheitsarbeiter 7 Wochen im Gefängnis brummen. Der Gute nahm nämlich in Leipzig seinen Hemden wechsel Hellen Tage auf offener Straße vor, was natürlich einens Kwßcn Auslauf verursachte. Als ein Schutzmann hinzukam 'Kd ihn fragte, wie er dazu komme, meinte er, der Schutz mann wechsele Wohl nie sein Hemd- Bei der Abführung Astete der Mensch Widerstand. Wegen groben Unfugs und Widerstands erhielt er jetzt die oben angegebene Strafe. — In Niederwartha versuchte ein gutgekleideter, üiva 30 Jahre alter Mann sich in der Elbe zu ertränken, Nachdem er im Restaurant „Bahnschlößchen" mit einer Zech ¬ schuld durchgebrannt war. Er wurde von Fischern wieder ans Land gebracht. Der Bewußtlose kam später wieder zur Be sinnung, doch verweigerte er jede Auskunft. Es wurde seine Unterbringung im Meißner Kcaukenhause angeordnet. — Unverhoffte Freude wurde kürzlich Mi Herren zu teil, von denen der eine vor 10, der andere vor 4 Jahren seinen Trauring beim Baden vorloren hatte. Beide Ringe wurden nämlich jetzt beim Schlemmen des betreffenden Teiches von Arbeitern gefunden und an zuständiger Stelle abgegeben. Durch die Gravierung der Ringe konnten mit Hilfe des Stan desamtes die Verlustträger ermittelt und ihnen ihr Eigentum zugestellt werden. — Vermißt wird seit dem 5. Oktober der zuletzt beim Kaufmann Schöne in Großröhrsdorf in Stellung ge wesene Handlungsgehilfe Otto Caroli aus Gittelsee bei Dres den. Nach hinterlassenen Briefen ist anzunehmen, daß Caroli Selbstmord begangen hat. — Das überaus seltene Glück, die Geburt eines Ur- Urenkels zu erleben, und noch dazu eines Sonntagsjungcn, war der verwitweten Frau Christiane Brand in Allstad Borna beschiel ei', Ururgroßmutter und Ururenkel erfreuen sich der besten Gesundheit. — Mit dem Eintritt der unfreundlichen Jahreszeit und dem dauernden Aufenthalt des Königs im Rcsideiizschlosse be- schung an den Tag. Kleine Notizen. Ein schweres Aulomobilunglück er eignete sich nachts ans der Straße von Zittau nach Groltau. Das Automobil des Fabrikbesitzers Zücker aus Zittau, in dcm sich der Chauffeur und ein Expedient namens Hoffmann be fanden, fuhr von hinten in eine Droschke hinein. Die Droschke und das Automobil wurden vollständig zertrümmert u. Hoff mann gelötet. — Die beiden in Rußland verhafteten Luft- schiffir Neßler und Bertram vön Chemnitz sind wieder in Freiheit gesetzt worden. — Die junge Frau des Stuhlmeisters Erler in Cri m mitschau stürzte zwei Stock hoch aus einem Fenster der hochgelegenen Realschule herab und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß sie nach einer halben Stunde verstarb. Das Unglück ereignete sich beim Anbringen von Gardinen. Sie hinterläßt außer ihrem Gatten noch drei kleine Kinder. — Mitten in der Unterhaltung verschied infolge Herzschlages der Bürger Herr Wilhelm Einhorn in Olbernhau. — Von drei großen Hunden angefallen und arg zugerichtet wurde in Geher die 77jährige Schlossermeistersehefrau Körner, als sie in der Dämmerung aus dem Walde heimkehrte; die Tiere ließen sich nur durch Steinwürfe zweier zu Hilfe gerufener Knaben verscheuchen. — Das zweijährige Kind eines Einwohners in Frohnau spielte an einem teilweise mit Wasser gefüllten kleineren Faß, nahm hierbei das Ueber- gewicht und mußte, da es sich nicht mehr erheben konnte, ertrinken. Der Kommunikationsweg von Rabenau nach Obernaun dorf wird wegen Aufbringung von Schotter vom Montag, den 17. Oktober bis Sonnabend, den 22. Okto ber dieses Jahres sür den Fährverkehr gesperrt- Der Verkehr hat während dieser Zeit über Eckersdorf M erfolgen. Rabenau, am 14. Oktober 1910. Der Bürgermeister. Aus Nah »mS fern Rabenau, den 17. Okiober 1910, — Die Ergänzuugswahle» zur B e z i r k s v e r s am m- ttiug des amtshauplmannschaftlich Dresdcn-Allstädter Bezirks hatten folgendes Resultat: Bürgermeister Wittig-Rabe- Nau, Gemeind«vorstände Lorenz-Cossebaude, Nehefeld-Stetzsch, Diktzold-Leubnitz-Neuostra, Zschüttig-BodcriH, Buntemann-Nie- dergorbitz, Schirmer-Obeipesterwitz, Winkler-Kleinnaundorf, Nlldelt-Deuben, Heinrich-Döhlen, Schroth-Niederhäslich, Heyde- Niederhermsdorf, Gemeindeälteste Naumann-Deuben, Kleber- Polschappel, Gutsbesitzer Franz Faust-Omsewitz, Guts- und Ziegeleibesitzer Paul Gottschalck-Prohlis. Kurde dcm Tanze flott gehuldigt. — In Seifersdorf brachten die kirchlichen Kollekten 1908 103 Mark, 1909 106 Mk., in Höckendorf 1908 86 Mk., 1909 73 Mk., in Ruppendorf 1908 75,50 Mk., 1900 73 Mk. Die Ephorie Dippoldiswalde hat 36 Paro- chien Die Kollekten gingen von 1908 auf 1909 retour in 20 Parochien. Dippoldiswalde brachte den höchsten Kolükten- ketrag, 476,50 Mk. in 1909. An 2. Stelle steht Kreischa (911 Mk.), 'an 3. Pvssendors (198 Mk). In dec ganzen Ephoüe brachte 1908 3899,10 Mk., 1909 3855,81 Mark Kollekten. 8 — Anläßlich der im nächsten Jahre in Dresden ^ttstndendkn Internationalen Hygiene-Ausstellung werden > kroße s portli ch e We t t k ämp fe abgehalten, die von allen Nationen beschickt werden sollen. U. a. ist nunmehr beschlossen Korden, das 3. Akademische Olympia im Nahmen der Hygiene- Nusstellung zu veranstalten. Als Tag wurde der 8. und 9. 3»>i 1911 in Aussicht genommen. — Wegen schweren Diebstahls hatte sich der 1887 zu Hennersdorf bei Frauenstein geborene, zweimal vor- „ ^strafte, in Untersuchungshaft befindliche Eisenformer Emil einem geladenen Revolver. Der 15jährige Knecht Richter Paul Fischer aus Schmiedeberg vor dem Landgericht Freiberg wurde so schwer verletzt, daß er im Leipziger Stadlkranken- ia verantworten. Ec wird wegen schweren Diebstahls zu Sharis schrver darniederliegt, ^ahr 3 Monate Gefängnis verurteilt; zwei Wochen der er-! Elenen Untersuchungshaft kommen in Anrechnung. Auch' Kerben ihm die Ehrenrechte auf 3 Jahre aberkannt. — Das Wintersemester hat begonnen. Als Vor- bercitungszeit auf die Osterversttzung ist es von besonderer Wichtigkeit. Um keine unliebsamen Enttäuschungen zu erleben, ginnt dec Monarch auch wieder eine Beschäftigung in seinen tun die Eltern gut, wenn sie jetzt schon aus den Michaelis- Mußestunde», von der noch wenig bekannt ist. Der König iwsuren die nötigen Schlüsse ziehen und daraus Obacht g«beu,'liebt nämlich die handwerksmäßige Betätigung und übt die daß ihre Kinder etwaige Scharten nicht erst in den letzten Holzbearbeitung aus. Er tischlert mit Vergnügen Wochen vor dem Ollerschulschluß auszuwetzen suchen, soudern^und hat auch einmal für die kleinen Prinzen und Prinzessin- schon bald damit beginnen. Die Arbeit verteilt sich dann aufneu einen Wagen gebaut. Zur Ausübung seiner Passion längere Zeit. Es sei auch darauf hingewiesen, daß der kind-verwendet König Friedrich August krine Maschinen; wohl aber uche Gtist frischer bleibt, wenn man den Kindern ihre täg- bilden in seiner Werkstatt die Hobelbank und das einfache liche Erholungsstunde wahrt. Diese aber sollte auch bei Hundwerkzeug seinen Stolz. rauherem Wetter im Freien zugebracht werden. Wenn die^ — Eine plumpe Fälschung beging die Frau eines Kinder entsprechend gekleidet sind und sich stets bewegen, ist Handwerkers in Crimmitschau, die vor längerer Zeit One Erkältung fast ausgeschlossen. Slubenpflanzen werdens für eine andere Frau 2000 Mark in eine auswärtige Spar- beim kleinsten Hauche krank und kommen dadurch auch in derckasse einzahlen sollte. Anstatt der erhaltenen 2000 Mk. zahlte Schule zurück. Nur ein gesunder Geist wohnt im gesundens sic aber nur 20 Mk. ein und fälschte dann das Sparkaffen- Leib! buch, indem sie aus der Ziffer 20 eine 2000 Mark machte. — Das Gesangskonzert der „Freien Sänger"/Hierbei beging sie aber noch die Dummheit, nicht bloß 2000, das am Sonntag im „Amtshos" glatt von statten ging, hat'sondern 20 000 Mark zu schreiben. Als die Besitzerin kürzlich auj's Neue den Beweis erbracht, mit welchem Eifer die Mit- l""' -i"-" kk/!«. illieder des unter der geschickten Leitung des Herrn Herman» Neidiger in Neudöhleu stehenden V-rems die sich gestillten Ausgaben, ein gutes Konzert zu bieten, erfüllt hatten. Alle Gesangsnummern gelangen exakt und ernteten den reichsten »Anfall des zahlreich erschienenen Publikums. Auch die humo- * Mische« Vorträge wurden stark applaudiert. Der dem Konzert " !<ch anschließende Ball verlief in der schönsten Weise und Bulle von der Fähre in die Elbe. Der Versuch des Fähr manns, das Tier in einem Kahn einzuholen, mißlang. Der Bulle durchschwamm eine Strecke von etwa zwei Kilometern. Oberhalb der Schiffsbauwerft in Riesa gelang es einem andern Fährmann, das Tier wieder ans Land zu bringen. Ein leichtes Stück Arbeit war das nicht. Der Stier schwamm zweimal unter dem Kahn des Fährmanns hinweg. Schaden hatte der Ausreißer nicht genommen. — In H o he nstei n - E r n st t h a l ist der seltene Fall zu verzeichnen, daß ein 24 Jahre alter, dort geborener Fabrikarbeiter namens Müller, der erst vorigen Herbst vom 106. Infanterie-Regiment in Leipzig entlassen wurde, nochmals drei Jahre in Oesterreich dienen muß. Der junge Mann wollte kürzlich heiratet« und dabei stellte es sich heraus, daß sei«» Vater, der bereits seit 15 Jahren tot ist, österreichischer Untertan war. Der junge Mann wandle sich nach Oesterreich, um die nötigen Heiratsurkunden zu erhalten, mußte aber die Erfahrung machen, daß ihm dieselben verweigert wurden. Er erhielt vielmehr die Aufforderung, sich bei der dortigen Militär behörde zu stell«», welchem Verlangen er auch nachkam. Er wurde für drei Jahre zum Militär ausgehoben und mußte bereits vergangenen Dienstag bei seinem Truppenteil in Oesterreich «intussen. Alle eingereichten Gesuche wurden ver worfen. Der junge Mann war zu Unrecht in die Nekrutierungs- stammrolle gekommen, und diesem Fehler hat er cs zu ver danken, daß er j.tzt zum zweiten Male dienen muß. — Am Sonnabend abend ist ein voin Bahnhof Schön- feld-Wiesa beim Rangieren infolge Versagens der Bremse entlaufener, mit Gänsen beladener Wagen auf dein Bahnhof« Wiescnbad nach Gleis 2 geleitet und zur Entgleisung gebracht worden. Dadurch wurden 2 Wagen zertrümmert und fünf Wagen beschädigt. Personen sind dabei nicht verletzt worden, auch konnte der Betrieb noch aufrecht erhalten werden. — Tödlich verunglückt ist in Herrnhut der Ar beiter Wilhelm Koch aus Berthelsdorf. Er wurde beiin Asche laden auf der Neuen Straße von einem Pferde geschlagen. Der Schlag verletzte dein alten Mann eine Ader am Beine derart, daß er, obwohl Hilfe schnell zur Stelle war, durch Verbluten den Tod fand. Koch war bei der dortigen Bau verwaltung nahezu 50 Jahre lang beschäftigt. — Jin Tanzsaale des Gasthofes zu Scheergrund bei Döbeln stürzte am Sonntag abend, während eine Hoch zeitsgesellschaft dort tanzte, der Kronleuchter mit brennenden Lampen von der D«cke herab. Der Unfall ereignete sich, als der Hausdiener von den zwölf Lampen des Kronleuchters bereits acht angebrannt hatte. Glücklicherweise bewegte sich keins der tanzenden Paare in der Mitte des Saales, so daß kein weiterer Schaden entstand- Der Kronleuchter war auf den» Oberboden mit Schrauben befestigt gewesen, diese hatten sich durch das Drehen des Leuchters beim Anbrennen gelöst. Dresden. Gewisses Aufsehen erregt ein Be schluß der städtischen Kollegien, der in geheimer Sitzung ge faßt worden ist. Man hat nämlich eine städtische Subvention in Höhe von 5000 Mark bewilligt, um die letzte Nummer einer Dresdner Wochenschrift, die verschiedene Abbildungen von der Ralhauseinweihung brachte, in englischer Sprache erscheinen zu lassen, um auf diese Weise Reklame für Dresden zu machen. Mit dieser Verwendung städtischer Gelder ist man in allen Kreisen der Bürgerschaft nicht einverstanden. — Bei den Dresdner Radrennen ain Sonntag gewann Sulzmann den Großen Sachsenpreis. — Es ist eine strenge Ueberwachung des Palastes des Gouverneurs in Gibraltar, ivo König Manuel und seine Familie Wohnung genommen haben, angcordnet worden. ES heißt, die Truppen der Garnison würden in Bereitschaft ge halten. Der Grund für diese Maßregel ist nnbekannt. — In Lissabon hatte ein Kind im Stadtviertel Alfama eine Bombe gefunden und spielte mit ihr. Die Bombe platzte und verletzte sieben Kinder. — Nach einer amtlichen Mitteilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten hat sich fitzt ein vollständiges Ab flauen des Ausstandes der französischen Eisenbahner bei der Nordbahn und der staatlichen Wistbahn bemerkbar gemacht. Der Ausstand könne als beendet angesehen werden. — I» Leipzig wurde in Gegenwart des Königs die Ausstellung von Werken französischer Künstler eröffnet. — Großes Aufsehen erregt in Athen die Offiziös zugegebene Thatsache, daß sich König Georg bereit erklärt hat, auf seine Thronrechte zu verzichten, falls die Resultate der Nationalversammlung nicht befriedigen würden, In den letzter» Tagen soll König Georg in bestimmter Form seinen Willen erklärt haben, daß er nach Abschluß der Nationalversamm lung endgültig zugunsten seines Sohnes, des Kronprinzen Konstantin, abdanken werde. — Die Begegnung zwischen dem Zaren und dem Kaiser in Potsdam wird ain 10, Novcmber erfolgen. Der Zar wird voin Minister des Acußern begleitet sein.