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Fernsprecher: «mt Deuben 2120 23. Jahrgang. Bekamrtmachnng. Das Königliche Finanzministerium hat ans Ansuchen sowohl der Handels- als auch der Gewerbekammer zu Dres den genehmigt, daß zu teilweiser Deckung ihres Aufwandes Hit dem zweiten diesjährigen Termine der Staatscinkomnien-! steuer von den beteiligten Handelstreibenden ein Beitrag vons ie 2 Pfennigen und von den Gewerbetreibenden ein solcher von je 3 Pfennigen auf jede Mark desjenigen Steuersatzes Phöben werde, welcher nach dcr im Einkommensteuergesetz erhaltenen Skala auf das in Spalte ä des Einkommen- sieuerkatastcrs eingestellte Einkommen entfallen würde. Den beitragspflichtigen hiesigen Orts wird solches hiermit bekannt gemacht mit dem Bemerken, daß die ausgestellten Heberegister M Einsichtnahme im Kassenzimmer des Rathauses hier aus- liegeu, sowie daß die meist nur geringen Beiträge^von den, Ttadtwachtmeistcr in den nächsten Tagen zur Einhebung ge nügen werden. Rabenau, am 4. Oktober 1910. Der Bürgermeister. Kreitag d 7 Oktbr. Vorm 10 Uhr sollen in Rabenau l Damenuhr mit Kette u 1 Tischdecke versteigert werden- Sammelort der Bieter: Amtshof daselbst. Tharandt, am 4. Oktober 1910. «er Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts Hur Nah uns frrv. Rabenau, den 5. Oktober 1910. — Die Entwickelung des Sächsisch. Volks schulwesens in den letzten dreißig Jahren beleuchten einige Wahlen, die im Statistischen Jahrbuch sür das Königreich Wachsen veröffentlicht werden. Die Zahl der evangelischen öffentlichen Volksschulen stieg von 1879 bis 1909 von 2065 Mis 2267, die der katholischen Volksschulen von 38 auf 54, oie der Fortbildungsschulen von 1837 auf 1978. Die Zahl ver Vereins-, Stistungs- und Pcival-Volksschulen ist dagegen öon 93 auf 61 zurückgegangen. Die Zahl der an den öffcnt- "chm Volksschulen wirkenden Lehrkräfte stieg von 5589 auf 14371, die Zahl der Volksschulen Von 459 504 auf 812510 die der Fortbildungsschüler von 68 022 auf 91216. ^sonders auffällig ist der wachsende Besuch der Fortbildungs schulen durch weibliche Personen. Von 684 Fortbildungs- Milerinnen im Jahre 1879 stieg deren Zahl bis auf 4042 v" Jahre 1909. Die Zahl der einfachen Volksschulen ist in vku letzten drei Jahrzehnten nur geringen Schwankungen vblerworfen gewesen, dagegen ist die Zahl der höheren Volks- ichulen von 21 auf 62, die der mittleren Volksschulen von 122 auf 276 gestiegen. — Die Fabrikarbeiterin Lina Bertha Frida Nanmann vus Rabenau wurde wegen Diebstahls in zwei Füllen vom Amtsgericht Tharandt zu drei Tagen Gefängnis verurteilt. — Die hiesige F r ei w. Fe u erw e h r begeht am Freitag Abend im Saale dcr Albert-Höhe ihr 35. Stiftungsfest, be- vchcnd in Konzert und Ball. — DieOrtsgruppeDresdendesVerbandes sächsischer Industrieller veranstaltet am Dvnners- svg den 6. Oktober eine gemeinsame Besichtigung der neuen Gäranlage in Kaditz und des neuen Schlachthofrs. Die Teil- vchmer an der Besichtigung werden mittels eines Dampfers, pünktlich halb 10 Uhr am Terrassenufer abgehen wird, Vuch der Kläranlage und von dieser nach beendeter Besichtigung v§ch dem andern Ufer zur Besichtigung des Schlachthofes Men. Zur Führung haben sich die Herren Stadtbauräte ^Iwein, Fleck und Wahl in liebenswürdiger Weise bereit erklärt. — Bei der Sparkasse in Tharaudt wurden im ^Pkmber 39 701.75 Mk. ein- u. 37113.75 Mk. zurückgezahlt. — Wie wir schon berichteten, betrugen 1908/09 die ^tsamteinnahmen aus Licht- und Kraststrom-Bezug beim Elektrizitätswerk in Deuben 360000 Mk. gegen Vvch nicht ganz 340 000 Mk. im vorigen Jahre. Setzt man ^se Steigerung in Prozente um, so hat man eine Ein- vahmcsteigerung von 6 Prozent; es ist daS eine sehr respek- Me Steigerung. Gleichzeitig ist es interessant zu wissen, daß A 1896/97 — dem 1. Geschäftsjahr des Werkes — diese Steigerung nur zweimal ausgesetzt hat; seit sieben Jahren W es ständig bergauf. Am größten war die prozentuale ^Miahmestcigerung in den letzten beiden Geschäftsjahren beim ^aftstrombezug, was vom fortschreitenden Eindringen der Elektrizität in Industrie uud Landwirtschaft zeugt. 1907/08 vurden sür Kcnststrom 71 000 Mk., 1908/09 86 000 Mk. vereinnahmt, das ist eine sehr erfreuliche Steigerung von ca. Prozent. Diese prozentuale Steigerung ist seit Bestehen ves Werkes nur zwei Mal übeiflügelt worden und zwar 1898/99, wo sie 50 Prozent betrug und 1903/04, wo sie "ch auf ca 25 Prozent belief. Soll man Rückschlüsse ziehen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung an sich in unserer Gegend? — Das cvangel.-luth. Landeskonsiflorium hat Pastor Johannes Jäckel, bisher Diakonus in Lausitz und Pfarrer von Etzoldshain, zum Pfarrer der Parochie Deuben er nannt. Ec wird am Sonntag den 16. Oktober seine Probe predigt im Hauptgottesdienst halten. — Die Strajkammer in Dresden verurteilte den Hand arbeiter Richard Schnitter aus Possen dorf wegen Sitl- lichkeitsverbrcchens zu 10 Monaten Gefängnis. — Daß der Bezirks-Obstbauverein Tharandt und Umg. mit Erfolg bemüht gewesen ist, das Verständnis sür den Wert des rationellen Obstbaues zu wecken und zu fördern, beweist die große Zahl der Ehrenpreise, die ihm zu seiner O b st a u s st e l l u u g (8. bis 10. Oktober im Albertsalon) von Freunden und Gönnern zur Verfügung gestellt wurden. In der letzten Sitzung des Ausstellungskomitees konnte der Vorsitzende den Eingang von 25 Ehrenpreisen (darunter be trächtliche Geldmittel) konstatieren. Die Aussteller haben also Anwartschaft auf recht begehrenswerte Preise. Besondere Sorgfalt läßt der Verein auch dem mit der Ausstellung ver bundenen Obstmarkt angedeihen. So wurden, um die Zufuhr von erstklassigem Obst zu fördern, auch für den Obstmarkt einige Ehrenpreise bestimmt. Infolgedessen wird der Obstmarkl eine willkommene Gelegenheit zum vorteilhaften Einkauf von Obst bieten, zumal das Obst des Tharandt-Nabenau-Wils- drusfer Bezirks in diesem Jahre qualitativ wie quantitativ eine außergewöhnlich gute Ernte gab. Die Anmeldungeitzzur Ausstellung laufen derart ein, daß der Platzausschuß mit den, verfügbaren Raum sehr ökonomisch verfahren muß. Auch das Raben au er VsreinSgebiet hat für die Ausstellung wie für den Obstmarkt und die Prämiierung ein erfreuliches Inter esse bewiesen. Wie die Städte Tharandt und Rabenau, so haben auch viele Landgemeinden des Tharandter Bezirks und des Plauenichen Grundes Ehrenpreise gestiftet. In diesen Tagen hat auch der Einkauf von Obst für die Verlosung von Fruchtköcbcheu im Betrage von mehreren hundert Mark be gonnen. Die feierliche Eröffnung der Ausstellung erfolgt am Sonnabend mittags 12 Uhr durch den Ehrenvorsitzenden, Herrn AmtShauplmann Dr. Streit. — Der Kaufmann Ernst Arthur Eichler, 1886 in Döhlen geboren, unterschlug 90 Mark zum Schaden seines Prinzipals. Um sich ferner Geld zu verschaffen, prellte er mehrere Abzahlungsgeschäfte durch einen besonderen Trick, der darin bestand, daß er in allen Fällen sich Gardinen aus händigen ließ, auf die er 3 Mk. anzahlte und die er dann sofort in seinem Nutzen veräußerte. Diesen Betrug wieder holte er in vier Fällen. In zwei weiteren Fällen erhielt er die begehrten Waren nicht ansgehändigt, weil er die früher entnonmenen noch nicht bezahlt hatte. Eichler wünschte sich auch eine Wetterpelerine; um in deren Besitz zu gelangen, täuschte er dem Geschäftsinhaber ein Telephongespräch vor, wonach sich sein Vater bereit erklärte, den Kaufpreis sür die Pelerine zu entrichten. Der Schwindel wurde erst entdeckt, nachdem Eichler die Pelerine bereits besaß. Das Landgericht Dresden verurteilte Eichler zu 8 Wochen Gefängnis. — In Neustädtel sah die 15jährige Tochter eines Stickereifabiikanten aus einem Fenster ihres väterlichen HauseS nach dem Garten, als sie Plötzlich einen aus einem Luftgewehre herrührenden Schuß in das linke Auge erhielt und schwer verletzt wurde. Der Schuß war von einem im Nachbargarpn spielenden 14jährigen Knaben abgegeben worden und hatte unbeabsichtigt einen so unglückseligen Lauf genommen. Ein Augenarzt hat noch nicht feststellen können, wieweit die Seh kraft des verletzten Auges geschädigt ist. — Auf einem Kleefelde in Dresden-Räcknitz verlor ein in Begleitung seiner Mutter Blumen suchender Schüler Taschenuhr und Kette, die sie trotz eifrigsten Suchens nicht wiederfinden konnten. Sie wendeten sich dieserhalb an den Gendarmerieposten in Räcknitz, und der dort stationierte Stadtgendann ließ nun das Feld von dem ihm zugeteilUn Polizeihunde „Rolf von Räcknitz", den er zuvor an eimm Taschentuchs des Verlustträgers hatte Witterung nehmen lassen, absuchen. Nach etwa 20 Minuten überbrachte der Hund Uhr und Kette, die noch im Klee gelegen hatten, seinem Führer, sodaß sie dieser dem Verlustlräger wieder aushändigcn konnte. — Ueber das Vermögen des Besitzers des Hotels de Saxe in Großenhain wurde das Konkursverfahren eröffnet. Herr Agsten hatte durch die unlängst in seinem Theater statt gehabte gewaltige Gasexplosion empfindlichen Schaden erlitten. Bekanntlich übte seinerzeit gerade das dortige Trompelerko.ps, als die Explosion staltfand, durch die der Theater kopell meister Kruse seinen Tod fand und einige Trompeter größere Brandwunden davontrugen. Kleine Notizen. Der 62jährige Hausbesitzer Grunert in Falkenau stürzte beim Obstpflücken vom Baume und starb an den erlittenen schweren Verletzungen. — Beim Aepfelpflücken wurde der 45jährige Steindrucker Oertel in Marienberg vom Herzschlag betroffen, so daß er auf dem Baume verstarb. Die Leiche blieb in den Aesten hängen und wurde von der Feuerwehr mit einer großen Leiter herabge holt. — Das Automobil des Dr. med. Mittag aus Neu stadl überfuhr in Polenz den etwa 8 Jahre alten Sohn des Arbeiters Hillme, der schwer verletzt wurde. Bei dem vergeblichen Versuche, dem Kinde, das aus dem elterlichen Hause kommend, in das Automobil hineinlief, auszuweichen, prallte das Fahrzeug an eine steinerne Zannsäule an, wodurch das linke Vorderrad zertrümmert wurde. Die Insassen, Dr. Mittag und seine Frau, kamen ohne Verletzungen davon. — Eine Gutsbesitzersgattin in Königswalde i. E. beschenkte die Ihren mit Drillingen, zwei Knaben und einem Mäd chen. Ein Knabe starb nach der Geburt. — Eine Bestie ist ein Mann aus Lindenhorst bei Dortmund, der flüchtig ist. Ec stieß einen 15jährig. Knaben in den Dortmund-Emskanal. Dcr Kapitän eines vorüber- fahrenden Dampfers will gesehen haben, wie der junge Mensch flehend um sein Leben bat und sich aus den Fluten heraus arbeitete. Der Mann stieß ihn aber immer wieder mit dem Fuße ins Wasser. Dresden. Einen Bubenstreich zur schönen Ftst- feier erlebte die Stadt Dresden bei der Einweihung dcS neuen Rathauses, das nach fünfeinhalbjähriger Bauzeit mit einem Kostenaufwande von neun Millionen Mark nach den gemein samen Entwürfen des Architekten Noth und des Stadtbaurals Bräter errichtet wurde. Den Einweihungsseierlichkeiten ging ein greller Mißton voran. Verbrecherhände hatten in der Nacht die 72 Meter lange und etwa 6 Meter breite Freitreppe, die sür die Auffahrt dcr Gäste in Aussicht genommen war, über und über mit blauer Anilinfarbe besridelt. 20 Aufwarte frauen brauchten längere Zeit, bis alles wieder gesäubert war. Dann erfolgte die eigentliche Feier ohne Störung, bei dcr Oberbürgermeister Beutler die Festrede hielt. Ein Festbankett schloß die Einweihung. Den Tätern ist man auf der Spur. Man sollte sie nun auch mal „blau" anstreichen. — Bei dem Festmahl anläßlich der Einweihung des neuen Dresdner Rathauses hielt König Friedrich August folgende Ansprache: „Meine Herren! Indem ich für die freundlichen Worte aufrichtig danke, die der Herr Justiz rat als Stadtverordnetenvoi sicher soeben an mich gerichtet hat, benutze ich mit Freuden die Gelegenheit, jetzt hier aus zusprechen, daß es mir eine ganz besondere Freude ist, diesem schönen Feste meiner Haupt- und Residenzstadt beiwohnen zu können. So lange ich denken kann, schätze und liebe ich das schöne Dresden. Ich habe nicht bloß das Interesse, welches man als König sür seine Hauptstadt hat, sondern Dresden ist meine Vaterstadt (Bravo!), ist meine Heimat (lebhaftes Bravo!) und alles was Dresden angeht, an dem bin ich mit ganzem Herzen beteiligt. (Lebhaftes Bravo.) Ich freue mich, daß die Stadt sich dank der BtMühungen der verschiedenen dabei be teiligten Herren ein so schönes Haus errichtet hat, und ich hoffe, daß die Tätigkeit des Nat S und der Stadtverordneten auch in diesem neuen Hanse eine fruchtbringende und segens reiche sür mein Dresden sein wird. Ich hoffe, daß dieselben Gesinnungen, welche der Herr Stadtverordnelenvorsteher jetzt aussprach, auch ferner bleiben, daß die Herren, welche zum Wohle des ganzen arbeiten, nur das Ganze immer im Auge haben und in weitsichtiger Weise wie bis jetzt das Interesse der Stadt wahren. Ich habe mir auch erlaubt, als Ehren bürger dcr Stadt und König, diesen Pokal der Stadt zu stiften, um auch meiner Freude Ausdruck zu geben über die Vollendung dieses schönen Bauwerkes, und ich mache zum eisten Male von ihm Gebrauch, indem ich auf das Wohl meiner lieben Stadt Dresden trinke." — Vor dem Schwurgericht in Leipzig kam am Mon tag die N^volverszene zur Verhandlung, die sich im März dort zutrug. In der Nacht zum 11. März war der Fabrik- direklor Dc.Phil-Hans Robert Ferdinand Kohl, der Leitec ciner Metallwarenfabrik in Nürnberg, der sich dort in Leipzig zur EngroS-Messe aushielt, im Restaurant „Hohcnzollern" mit dem 23jährigcn Studenten Carl August Zimmermann aus Peters burg in Differenzen geraten, die in Tätlichkeiten ausarteten. Als Zimmcrmann in Gemeinschaft mit einem anderen Studenten auf Dr. Kohl eindrang und ihm ins Gesicht schlug, zog der Geschlagene seinen Revolver und gab, wie er behauptet, in der Notwehr mehrere Schüsse ab. Zimmermann wurde schwer verletzt in das Krankenhaus gebracht, wo er viele Wochen bis zur Heilung verbrachte. Dem Dr. Kohl wird das Zeug, nis ausgestellt, daß er ein rrchiger Mann sei, der durchaus nicht zu Gewalttätigkeiten neige. Die Geschworenen verneinten die Schuldfrage und daraufhin wurde der Angeklagte Dr. Kohl kostenlos freigesprochen. — Eine Anzahl organisiecter Fabriken dcr Metallindu strie Württembergs sperrten 60 Prozent ihrer Arbeiter aus. Die Nichtausgesperrten stellten ebenfalls die Arbeit ein. Für unsere geschätzten Leser haben wir heutiger Nummer -en Wintersahrplan 191V-11 beigelegt.