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Rabemuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnernentspcets einschliefjlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,L0 Mk. Zeiinnn ff»' WmO.HkWOsks. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., siir auswärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Ps. Annahme von Anzeig rn für alle Zeitungen. Klein- und GroM-a. Obernaundorf, Hamsberg, Somsdorf, Esßmaunssorf, Lüdan, Borlas, Spechtritz re. Brit verbindlicher DublikatLonskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 113. Kernsprecher: «mt Deuben 2120 Sonnabend, den 24. September 1910. K-rnspr-cher: «Mt Deuben 2120 23. Jahrgang. worden, ja es sind Fälle bekannt, wo durch Verletzungen herbeigesührt worden sind. — Ein vielversprechendes Früchtchen ist der 11jährige ' — Ein Bauarbeiler aus Dorfhain, der am Bahn- — In Mülheim-Styrum bei Köln stellte die hossbau in Tharandt arbeitete, erlitt bedenkliche Quetschungen Schulknabe H. in Auerbach i. V. Schon seit einigen Ta- an einem Fuß. Ferner wurde die Amputation zweier Fingers gen siel er durch seine großen Ausgaben auf. Die Gendar- Mig. Der Unfall erfolgte beim Schöppen schwerer Gegenstände, darmerie stellte schließlich fest, daß er aus einer verschlossenen — In Döhlen entstand im Hanse Nr. 71 d ein Stubenbrand, der sticht größeren Umfang annehmen konnte, da in unmittelbarer Nähe von der Brandstelle die Petrolenm- »md Spiritnsflasche stand. Die Mutter war abwesend. Die Kinder wollten aus dem Spirituskocher etwas Wärmen, kamen aber den Gardinen zn nahe, welche, sofort Feuer singen. Nnr durch rasches Eingreifen der Hausbewohner sowie einiger Nachbarn konnte ein größeres Schadenfeuer verhütet werden. Hur Nab unä fern Rabenau, den 23. September 1910. — Anstelle des verstorbenen kirchlichen Vertreters für die Gemeinde Klein-Oelsa, Herrn Schneidermeister Gottlieb Schäfer, ist für die laufende Wahlperiode durch Zuwahl von fliten des Kirchenvorstandes Herr Freigutsbesitzec Theodor Merbitz auf Klein-Oelsa gewählt worden. Dessen Einwei sung und Verpflichtung als Kirchenvorsicher fand in Gegen wart des Kirchenvorstandes am 21. Srptrmber statt. — Von den 24 ans Elektrizitätswerk ange schlossenen Ortschaften des Bezirks brachten 1908/09 nur 2 Orte Mindereinnahmen; inHainSberg fiel die Krast- stromentnahmc von 12,500 M. in 1907/08 auf 9800 Mk. in 1908/09, das ist etwa um 2«/«; in Birkigt sstl sie von 400 ans 100 Mark. Da Gittersee und Weißig überhaupt keine Kraftstromeinnahmen bringen, bleiben 20 Orte mit Aufschwung übrig. Einen Kolossalschritt — fast KM/o — hat Döhlen gemacht, eS brachte 1908/09 28,000 Mk. gegen 16,000 Mark im Vorjahre. Es steht hiermit an erster Stelle. Nadenau (an 2. Sstlle) folgt in ziemlichem Ab stand mit 16,000 Mark. Sein Anfschwung beträgt nur 400 Mark, das sind 2i/z0/g. Tharandt brachte nur 3800 M. Kcaststromeinnahme, das ist noch nicht der 4. Teil der in Ra benau erzielten Emnahme. Die prozentuale Steigerung ist in Tharandt allerdings beachtlich, sic betrug von 1907/08 aus 1908/09 40 Prozent. Erst hinter Nabenau steht Deuben mit 15000 Mk. und einer Steigerung mit ca. 8 Prozent. Im beträchtlichen Abstand folgt PotschaPP el mit 9000 Mark und ca. 25 Prozent Sleigrruug. CoßmannSdorf brachte 1280 M. und hiermit eine geringe Steigerung von ca. 60 Mark. Die übrigen OUe — und hiermit auch die landwirtschaftlichen — bewegen sich mit ihren Ziffern unter 1000 Mark. Die kleinste Einnahme bringt Hartha-Specht S- hausen, gegen 3 Mark. -- In der Privatklagesache des Sägewerksbesitzers Rich. Waller in Malter gegen den Sluhlfabrikanten Arth. März in Nabenau hielt das Schöffengericht Tharandt an Ort und Stelle eine Sitzung in der „Nabenaucr Mühle" ab, wo bei 12 Zeugen vernommen wurden. Nach dem Eröffnungs- beschlusse war der Angeklagte beschuldigt, den Privatkläger am Abende des 27. Juli d. I. in dec Gaststube der „Nabe- Nauer Mühle" beleidigt zu haben. Wie sich aus den Aus sagen der A ugen ergab, hatten diese von beleidigenden Aeuße- nmgen des Angeklagten nichts gehört. Es erfolgte daher die Freisprechung. — Vorsicht beim Obstessen! In einem Nach barorte von Zwickau erkrankte eine Frau nicht unbedenklich nach dem Genüsse eiuiger geschälter Birnen. Sie hatte jeden falls die von Staren angehackten Stellen nicht tief genug ausgeschnitten und sich so einen ernstlichen Anfall von Ruhr zngezogen. — Das Landgericht Freiberg verhandelte gegen den Guts besitzer O. Kästner aus Obernaundorf, der eine bei ihm be schäftigte Dienstmagd fälschlich des Meineids beschuldigt halte. DaS Urteil lautet auf weitere 3 Monate Zuchthaus, fo daß sich eine Gesamtstrafe von 1 Jahr 9 Monaten Zuchthaus ergibt. — Ein zeitgemäßes Verbot erläßt die König!. Amtshanptmannschast Auerbach, indem sie die Anbringung von Stacheldraht an öffentlichen Wegen und Straßen untersagt. Durch Slachcldraht ist schon viel Aergernis, sind viele Ver letzungen von Mensch und Tier und Kleidung veranlaßt warb es für nur — 160 000 Mark im Wege der Zwangs versteigerung. Der ganze Fall steht durchaus nicht vereinzelt da. — Bei der Ankunft des Dampfers „Lusania" in New- York sind die Verbrecher festgenommen worden, die in der deutschen Abteilung der Brüsseler Weltausstellung Uhren der Firma Lange von Glashütte im Werte von mehr als 30 000 Franks gestohlen hatten. — Im oberen Erzgebirge ist die Temperatur so tief gesunken, daß die letzten Niederschläge die Form eines regelrechten Schneefalles angenommen hatten. Die Landwirte, welche wegen des unaufhörlichen Regenwctters noch nicht an eine Ernte von Getreide, Karloff ln und Grummet haben denken können, ei wächst dadurch eine noch viel größere Sorge um ihre Feldsrrichte. Die Abhänge des Fichtelberges deckte am Mittwoch bereits eine dünne Schneedecke. — Der G c s am t v e r b a n d Deutscher Metall industrieller hat iu fiincr letzten Ausschußsitzung in B r- lin beschlossen, vom 8. Oktober ab 60 Prozent seiner 630 000 Köpfe umfassenden Arbeiterschaft, also etwa 420 000 Arbeiter, au s z u sp c r r e n. Die Aussperrung richtet sich gegen die streikenden Arbeiter auf den deutschen Sekwerften. — Adressen a u s fü h r l i ch u n d de u t l i ch s ch r ei- b c n! Wie wir der Poststatistik von 1908 entnehmen, sind inMesem Jahre im Neichspostgebiet 3 964 429 Sendungen zur Ermittelung der Absender an die Obnpostdinklion eingesandt, und davon mehr als die Hälfte, 2 080 050 Stück, endgültig unbestellbar g blieben, also der Vernichtung anheimgefallcn. Die Ursachen der Unbestellbarkeit bestehen vornehmlich im gänzlichen Fehlen und der Unvollständigkeit der Aufschrift. Den überwiegend größten T4l der Sendungen mit fehlender Aufschrift bilden die Ansichtspostkarten. Kleine Notizen- In Berbersdorf wurde durch den Böhrigener Gendarm ein auffällig gekleideter Mann ver haftet, in welchem ein entsprungener Insasse des Zuchthauses Waldheim ermittelt wurde. — Das Manöver hat einer biederen alten Frau in Elterlein großen Schrecken einge jagt. Die Alte saß mit ihrer Tochter beim Frühstück, als unter ihren Fenstern Schüsse krachten. Eine Fahrradabteilnng schoß nach feindlichen Reitern, die auf der Straße patrouil lierten. V lsteckk, wie die Fahrcadler gekommen, verschwanden sie wieder. Da sprengten einige Reiter heran und fragten die Frau: „Wo ist der Feind?", worauf ihnen die Alte ebenso erbittert als entschlossen antwortete: „Ich will kein Vater- landsverräter sein". — Einem Herzschlag erlag am oberen Bahnhofe in Lößnitz i. E. ein 65 Jahre alter Mann aus Beierfeld, der als Zuschauer dem Manöver beigewohnt hatte und im Begriff war, die Heimreise anzutreten. — In Wiesen burg lief ein 16jähriger Mensch, der mit völlig durchnäßtem ArbeitSanzuge und blauer Bluse bekleidet war, bei der Silber straß- in den um 5 Uhr 56 Min. von Zwickau eintnffenden Personenzug. Er wurde von der Maschine erfaßt und sofort getötet. Es liegt jedenfalls Selbstmord vor. — Infolge von Schwermut ertränkte sich die 54jährige Witwe Rausch von Zittau in der Maudau. — Sieben galizische Landar beiter, die in Schweikershain beschäftigt gewesen waren und vor ihrer Rückkehr in die Heimat Einkäufe bewirkten, stahlen in mehreren Läden eine Menge Waren. Tie Leute wurden festgenommcn. — Die Volksschullehrer Zwickaus hatten, nachdem unlängst ihre Gehaltsv.rhällniffe neu geregelt worden sind, wieder um eine Gehaltsverbesserung nachgesucht. Der Nal hat jedoch dieses Gesuch abgelehnt. — In Crimmitscha u starb Fabrikant, Sladtrat — Der Bund dec Zigarrcnhändler will bei den Behör-,. .. „„ .... den dahin vorstellig werden, daß der Zigarren- und Maggi-Würze. Die echte Maggi-Würze ist außerordentlich aus- Zigarettenhandel in geschlossenem, der Garten-Lokalen'giebig und Hilst wirklich sparen. den gleichen Beschränkungen unlerworsen wird, wie in den! — Ein offenbar rech! verärgerter Hausbesitzer erläßt in Läden. Die Gastwirte sollen also nach dem ortsübliche» der „Neuß. Ldszlg." folgende Anzeige: Weil man sich in Ladenschluß keine Zigarren oder Zigaretten mehr verkaufen.!der Großstadt Loben stein keinen Hund mehr halten kann, — Welchen kaum glaublichen Schwankungen der sonst aber im Schmant nnd ägyptischer Finsternis herum großstädtische Grundstücksmarkt unterworfen iststapsen darf, bin ich gesonnen, mein neues Wohnhaus zu ver- »nd waS für enorme Verluste auf diesem Boden eintreten,ckaufen und bitte ich Kanfliebhaber mit mir in Unterhandlung Mittels Stncheldrahtcs Blutvergiftungen und Lebensgefahr Karl Köhler im 80. Lebensjahre. Vom einfachen Arbeiter herbeigesührt worden sind. hat er sich bis zum Großindustriellen emporgearbeitet. werden. Ein gutes Prinzip ist es, nie unerprobte, angeblich lbillige Nachahmungen zu kaufen, sondern beim Allen, Bewähr ten zu bleiben. Düs gilt auch für die mit Recht so beliebte zeigt folgender Einzelfall. Ein Brauereigrundstück im Innern zu treten. Offertrn unter B 40 an die Expedition d. Bl. Dresdens war vor einigen Jahren für 400 000 Mark verkauft worden und ging bald darnach für 450 000 Mark Kriminalpolizei fest, daß der Besitzer des dortigen größten lvieder in andere Hände über. Der jetzige Besitzer aber er-^Fleischergeschästes seit Jahren verendete Kühe, Kälber und Wohnung einige 20 Mark entwendet hatte. Den Haupiteil 'des Geldes hatte er unter einem Baum v-rgraben. Es wurde den Geschädigten wieder zugestellt. — Die t c u re n Z ei t e n! So klagt heule jedermann und besonders jwe sorgende, auf das leibliche Wohl der ihrigen bedachte Hausfrau. Es muß an allen Enden gespart Schweine anfkaufte und zum Teil vom Abdecker sich beschaffte. Nach künstlicher Zubereitung brachte er daS Fleisch der ver endeten Tiere in den Handel und versah es zwecks Täuschung des Publikums mit dem nachgeahmten Fleischbeschaustempel. Auf Grund der Aussagen früherer Gesellen kamen die nichts würdigen Manipulationen des Meisters ans Tageslicht. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben. Dresden. In der Nacht zu Mittwoch wurde bei dem Uhrmachermeister Moll auf der Annenstraße 10 ein ge brochen. Die Täter haben permullich mit einem Katabult und Bleikugeln die Schaufensterscheibe ringeschossen, dann daS Gilterwcik mit einer Blechschere zerschnitten und aus der Aus lage gegen 40 goldene Herrenuhren, wertvolle Brillantringe, kostbare Armbänder n, a. m. im Werte von 15000 bis 20000 Mark gestohlen. Die Etuis fand man in einem benachbartem Grundstücke, d'e Blechschere am Morgen auf dem Postplatze. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. — Herr Moll erinnert sich nun, daß sich in letzter Z-it des öftern ein Herr und eine Dame vor seinem Fenster aufgehaltcn haben, und hält es nicht für unmöglich, daß sie sich dabei über Stand oder Lage der wertvollsten Gegenstände vergrwiss.rt haben. Uebri- gens hat Herr Moll einen anonymen Brief erhalten, in dem ihm, angeblich von dem Juwelendiebe, das Bedauern über sein M'ßgeschick anSgrsprochen und als Grund für die Tat das teure L-ben und die vielen Steuern, sowie der Neid wegen seiws hohen Einkommens angegeben wird. Als Zeit der Ausführung des Einbruchs ist die Stunde zwischen 3 und 4 Uhr benannt. Ob der in den zynischsten Ausdrücken abge faßte Brief wirklich von dem Täter herrührl oder das Werk eines schadenfrohen Spötters ist, wird die Polizei, der er übergeben worden ist, zu erörtern haben. — Im Hause Kamenzer Straße 14 in Dresden hat der tschechische Schuhmachergehilfe Karl Dluty seine Geliebte, die 32 Jahre alte Arbeiterin Anna Donath, durch mehrere Dolchstiche in die Brust getötet und sich dann in der Heller schänke zu. erschießen versucht. — In der Küche der Villa Kaitzer Straße 34 inDrc S- den wuide Frau Dr. Gaidukow als Leiche aufgcfuuden. Die Dame, deren Ehegatte sich in Brüssel aufhält, hatte ihrem Leben durch Euiatmen von Leuchtgas freiwillig ein Ziel gesetzt. Ueber den Beweggrund verlautet nichts Bestimmtes. — Ein rascher Tod ereilte auf dem Wettiner Bahn hof in Dresden einen soeben mit der Bahn angekommcnen, etwa 30 Jahre alten Schneider. Nach Feststellung drS ein getretenen Todes durch den Bahnarzt erfolgte die Ueberfüh- rung der Leiche durch Chaisenträger nach dem äußeren katho- lichen Friedhof. — Im Prozeß des Geh. Kommerzienrats Lingner gegen die Bomb astuSwerke wurde der Angeklagte Schwendler wegen unlauteren Wettbewerbs zu 300 M. Geld strafe und Tragung der Kosten verurteilt; der Angeklagte Däbritz wurde kostenlos freigesprochen. — Auf Bahnhof Klotzsche bei Dresden verunglückte der Wageurücker Thomas. Der vordere Teil beider Füße wurde ihm abgefahren. Ec wurde nach dem SladtkrankenhauS Dresden-Friedrichstadt gebracht. — In Burkhardtsdorf bei Chemnitz brach in der Scheibnermühle des Besitzers Gebauer Feuer aus, das ein Wohngebäude und ein Nebengebäude gänzlich vernichtete. Da bei ist ein zehnjähriges Kind des Maurers Hein verbrannt. — Der Gardenlan Buchspan stürzte nachts in der Kascrnenstube in Berlin so unglücklich aus dem Bett, daß er las Genick brach und aus der Stelle verschied- — Der Bezirksobstbauvcrcin Tharandt und Umg. veranstaltet vom 8. bis 10. Oktober in den Räumen des Albert-SalonS zu Tharandt eine O b st auS ste l l u n g, ver bunden mit Piämiierung, Verlosung. Obstmarkt und Obstvcr- wertungsknrsus. Anmeldungen nimmt bis 1. Oktober der Vorsitzende Forstgarteninspektor Büttner entgegen. Kirchennachrichten von Nabenau. Sonntag, den 25. Septbr. Dom. 18 p. Trin. Vormittags 9 Uhr Gottesdienst: ?. Pescheck. Predigtüxl: Hebr. 10, 38 bis 11, 6. Geboren: Am 15. dss. dem Stnhlb Robert Anton Münch hier eine T. — am 14. ds. dem Sluhlb. Max Alwin Göpfert hier eine T. Getauft: Am 18. ds, Hilda Frieda Walther, T. d. Tischlers Karl Hcinr. Walther hier — Max Hans Schmalz, S. des Stublb. Max Franz Schmalz hier — am 19. dss. Martin Gerhard Müller, S. des Holzbildh. Martin Müller hier — am 19. dss. Arthur Herbert Näcke, S. des Stuhlb. Albi» Arthur Näcke hier. Getraut: Am 18. dss. Gust. Otto Vierig, Maschinen schlosser in Dresden und Martha Frieda Franz hier. Kirchennachrichten von Somsdorf. — Am 18. Sonntag nach Trin. früh halb 9 Uhr Beichte rind Kommunion.,' 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Hebr. 10, 38—11, 6.