Sinfonien, einem Violinkonzert und einigen Sinfonischen Dichtungen. Seine 1. Sinfonie komponierte Sibelius 1898/99 nach großen Erfolgen mit einigen anderen Orchesterwerken, z. B. den vier „Lemminkäinen-Legenden“ op. 22 (1893 bis 1896). Seine letzte Sinfonie, die Siebente, mußte, wie schon seine Sechste, sehr lang sam reifen. Sie benötigte dafür sechs Jahre, von 1918 bis 1924. In diesem Vierteljahr hundert hat der Komponist naturgemäß mancherlei ausprobiert, hat sich selbst ent wickelt und ältere Wege verlassen, neue er kundet. Aus deutlichen romantischen An fängen und einer schwelgerischen Klang- und Farbenfülle kam er nach der Jahrhun dertwende zu einer eher klassizistisch ge prägten Phase und orientierte sich, ohne di rekt zu kopieren, am französischen Impres sionismus. In den Werken der Reife wird ein bewunderungswürdiges Streben nach Kon zentration spürbar, die Suche nach dem klassischen Gleichgewicht der Form und ei ner strengen Beherrschung der emotionalen Elemente. Sibelius hat nicht „Schule“ ge macht, wie manch anderer Zeitgenosse, weil seine Kunst rücksichtslos persönlich und sehr wenig im zeitgebundenen Stilbewußt sein verankert ist. Er wird eher als eine ein same Gestalt der Spätromantik anzusehen sein, ohne Einfluß auf die Musik der Gegen wart, doch mit einer ungeheuren Wirkung seiner eigenen, individuell entwickelten Aus drucksart und -kraft auf die Zuhörerschaft. Das hat ihn über seine Landesgrenzen hin aus bekannt gemacht. Das hat ihm eine über das begrenzende Nationale hinausgehende Bedeutung verliehen.