Franz Liszt Franz Liszt gilt als einer der llniversalkünstler des 19. Jahrhunderts. Den „Grandseigneur der romantischen Musik möchte man ihn nennen“, meinte Kurt Pahlen, einen bedeu tenden „Schöpfer, dem nicht nur wesentliche Fortschritte auf dem Gebiet des Orchesters zu danken sind, sondern auch beim Über gang von der absoluten zu schildernden, zur Programmusik. Bei ihm bekommt jede Phase, jedes Motiv, jedes Thema eine außermusika lische Bedeutung“. Liszt war berühmt als Pianist, der Paganinis Virtuosität und Chopins Kultur in seinem Klavierspiel vereinen und der als reisender Virtuose Triumphe feiern konnte, wie sie heute unvorstellbar sind. Sein neuartiger, revolutionärer Klavierstil wirkte durch seine Schüler bis ins 20. Jahr hundert hinein. Als er sich 1848, des Vir tuosendaseins überdrüssig, ganz in Weimar niederließ - bereits 1841 war er zum Uofka- pellmeister „in außerordentlichen Diensten“ berufen worden -, begann eine Periode ge steigerter künstlerischer Produktion. „In die sen Jahren schuf er, von Berlioz ausgehend, den neuen Typus der Sinfonischen Dich tung, der sich vom klassischen Kanon der Sinfonie (Höhepunkt: Beethoven) absetzte und die poetische Idee zum Ausgangspunkt einer neuen Sinfonik machen wollte. Sein Eintreten für Wagner (u. a. Uraufführung des .Lohengrin*, Weimar 1850) ebnete des sen Werk maßgeblich den Weg, ohne daß Wagner Liszt dies anders als nur verbal ge dankt hätte - führte er doch nie eine Ton dichtung seines Freundes und späteren Schwiegervaters auf. 1858 legte Liszt nach einem von persönlichen Gegnern provozier ten Skandal anläßlich der von ihm geleiteten Uraufführung des .Barbier von Bagdad' von geb. 22.10.1811 in Raiding (Burgenland, damals zu Ungarn gehörig); gest. 31.7.1886 in Bayreuth 1822 Schüler von C. Czerny (Klavier) und A. Salieri (Komposition) 1824 erstes Konzert in Paris; musikalische Studien bei Paer und Reicha seit 1838 internationale Karriere als Konzertpianist 1848 Hofkapellmeister in Weimar; Freundschaftsbund mit R. Wagner 1861 Rom, erhielt dort 1865 Niedere Priester weihe (Abbe) 1875 Präsident der Musikakademie in Budapest lebte in seinen letzten Jahren abwechselnd in Weimar, Rom und Budapest starb 1886 während der Festspiele in Bayreuth