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RckkMlm An^iger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspceis einschließlich zwei illustriener achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Ml. Zkitiuig lN Viarand, Tklskrsdors. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Naum 10 Ps., für auswärtige Inserenten 1b Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeig en sür alle Zeitungen. Klein- «nd Grohölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Liiban, Borlas, Spechtritz re Niit verbindlicher Publikoliouslrust sür anitliche Bekanntmachungen. NllMNier 102. Fernsprecher: «Nit Deuben 212« Dienstag, den 30. August 1910. Fernsprecherr Amt Deuben 212« 23. Jahrgang. überfallen und durch mehrere Hiebe mit einer großen eisernen d e n Generalleutnant v. Seydlitz nach den Manöver» Bein wurde dem Kinde vom Kö.psr getrennt. Der 35 des Vorjahres 3 919 053 Mk. mehr. kommen wäre, die die Erschöpften dem nassen Elemente ent- — Kleine Notizen.—Inder Schinkeschen Schneide mühle zu Hütten kam der Arbeiter Schmidt in die Säge, die ihm das linke Bein vollständig zermalmte. Außerdem er litt er Verletzungen am Kopfe. — InChemnitz wnrde ein Mädchen von einer Fliege ins Gesicht gestochen. Das Ge sicht schwoll an, es stellte sich eine Blutvergiftung ein, an deren Folgen das Mädchen gestorben ist. — Die Schwiegermutter des Karussellbesitzers Nooch in Nexdorf bei Piießcn wnrde beim Herzuholen von Streu unter dem einslürzeuden Streu- i. B. fand beim Mähen des Grases Holzstiicke, die er in seinem Heim zu verwenden gedachte. Im Begriff, sie in das Feuer des Ofens zu werfen, gewahrte er, daß sie angebohrt waren. Eingehende Untersuchung ergab, daß in den Bohrlöchern sich Sprengstoffe befanden. Man vermutet einen Racheakt. — Als Nachfolger des Generals der Kavallerie v. Broizem im Kommando des 12. Armeekorps gilt General der Infanterie d'Elsa. — Es verlautet, daß der Stadtkornmandant von Dres - berg 34 Gew., 3 Kart., Tharandt 34 Gew., 1 Kart., Bueß- nitz 21 Gew-, 1 Kart., Gittersee 5 Gew., 17 Kartell, Pot- schappel 31 Gewerbevereine und 13 Kartell. — Auf die heute Montag Abend auf der Albert-Höhe statlfindende Theater-Vorstellung machen wir nochmals auf merksam. Zu dieser Vorstellung hat die hier bestens bckanute Direktion die Operette „Die geschiedene Frau" ««gesetzt. Die Hauptrollen sind mit tüchtigen Künstlern besetzt. Der Besuch ist daher angelegeutlichst zu empfehlen. — Die Hundstage sind zu Ende, ihren Nus, die heißeste Z it im Jahre zu sein, haben sic nicht gewahrt; sie brachten rumeist kühle, oft vorwinterliche Witterung mit häufigen Gewittern und unerwünschtem Regen. Das Wetter aber hat sich auch nach den Hundstagen als nicht beständig erwiesen. — Beim Landgericht Frriberg halten sich wegen Dieb stahls bez. Anstiftung der am 22. Januar 1885 geborene Müller Matthias Hubert Schmitz und der am 3. Juli 1865 geborene Handelsmann Friedrich August Wolf, beide aus Possendorf, zu verantworten. Schmitz wurde zur Last gelegt, bei Kaufmann und Mühlenbesitzer Köhler, wo er als Müller tätig war, 5 Sack Gerstenschrol, 2 Eimer Kehrmehl, 1 Sack Mais gestohlen und an Wolf verkauft zu haben. Wolf wurde beschuldigt, Schmitz dazu verleitet und einen Wechsel über 210 Mark auf falschen Namen ausgestellt und akzeptiert zu haben. Schmitz wurde zu 3 Wochen Gefängnis, Wolf zu 5 Monaten Gefängnis und 2 Jahren Ehrenrechts verlust verurteilt. — Bei den S t a a t s e i s e n b a h n e n sind im Aplit 1910 7 651 486 Personen und 2990 712 Tonnen Güter befördert worden. Von der Gesamteinnahme 13 152 589 Mk. barem Inhalt und Rabattmarke, ist als Fundgegenstand ab gegeben worden. Rabenau am 27. August 1910. Der Stadtrat. Hus Nad una fern. Rabenau, den 29. Augnst 1910. — Bei der heute Montag vormittag hier stattgesundeneu Wahl der Gcwerbegerichtsbeisitzcr sind auf die Wählerliste der vereinigten Gtwerbevereine der Amtshauplmannschast Dresden- einer Operation wegen sich auf Urlaub befindet, wnrde in die Pfarre ein Einbruch verübt. Die Diebe haben sich offen bar einschließcn lassen und haben dann die in der Studier stube unlergebrachten Kassen erbrochen und beraubt. — In Großhartmannsdorf wnrde die Leiche eines Mannes in mittleren Jahren aus dem großen Teiche gelandet. Er war mit Weste, Hemd und grüngestreifter Hose bekleidet. Bei dem Ertrunkenen fand man eine Taschenuhr Mit Kelte und ein Geldtäschchen mit 3,52 Mk. Inhalt. Wer der Tote ist, konnte trotz angestellter Recherchen nicht ermittelt werden, auch konnte man nicht feststellen, ob Selbstmord oder Verbrechen vorliegl. — Die Möbelfabrik von Gebr. Frank in Lichte n- berg bei Berlin, die ein ziemlich großes Geschäft betrieb, ist zahlungsunfähig geworden. Sie strebte einen außergerichtlichen Vergleich an, jedoch mißlang ein Arrangement, da einige Jahre alte Kaufmann Sternkopf aus Suhl Vertreter einer auswärtigen Firma, hat sich in seiner Wohnung in Plauen i. V. erhängt. — Aus der deutschen Abteilung der Weltaus stellung in Brüssel sind sür 30 000 Mark Glashütter Uhren gestohlen worden. Als der Tat verdächtig wurden 2 angestellte Wächter verhaftet. -- Ein aufregender Vorfall spielte sich vor den Augen zahlreicher Brückenpaffanten auf der Elbe bei Meißen ab. Während dec Bergfahrt eines Schlcppzuges wurde der Steuermann des -weiten anhängenden Fahrzeuges unter halb der Chauffeeblücke von der Gewalt des Steuerdruckes über Bord geschlendert. Seine auf dem Kahne mit befindliche Ehefrau, die den Unfall bemerkt hatte, sprang in den Reltungs- kahn, um ihrem stromabwärts treibenden Manne Hilfe zu bringen. Die schwachen Kräfte der Frau reichten aber nicht aus, das kleine Fahrzeug weit genug von dem großen Kahne abzustoßen. Es stieß an das dritte Fahrzeug des Schleppzuges, wurde von diesem unter Wasser gedrückt und ging unter. Die — Ein Geisteskranker wollte sich am Sonnabend von der Marienbrücke in Dresden in die Elbe stürzen. Ein Gendarm und ein Droschkenkutscher verhinderten sein Vorhaben und sorgten für seine Unterbringung in der Heil- und Pflegeanstalt. — Die AufräumungSarbeiten auf dem Brand- Platze am König - Albert - Hafen gehen zu Ende. Be sonderen Schwierigkeiten begegnet das Herausbringen der ver bogenen und zusammcngeschmolzenen mächtigen Eisenträger, welche vielfach zerkleinert werden müsse». Einige Ueberreste dcS Speicheriuhalts haben bis in die letzten Tage hinein ge brannt, so daß sich zeitweilig immer noch Ablöschungen nölig »rachen. — In die Elbe stürzte am Freitag gegen abend am Ausschiffungsplatze Cotta ein dreijähriges Kind, während dessen Mutter mit anderen Frauen in ein Gespräch vertieft war. Das Kind war schon ein Stück fortgetrieben, als auf die Hilferufe eines Schulmädchen hin ein Arbeiter herbeieilte und mit großer Mühe das Kind ans Land brachte. — B im Baden in der Elbe ertrank die 17jährige Tochter dcS Hausbesitzers und Zimmermanns Neumann. — Hinterm polizeilichen Ofenschirm spielte sich in München ein lustiges Histörchen ab. Alfred Beirling, der Johannes von Oberammergau, war in seiner Gebtrglertracht in München und wurde seiner langen Haare wegen als ver kleidetes Frauenzimmer und Frauenmörder verhaftet. Man überantwortete ihn einer Arreflwärterin zur Untersuchung hiirter einem Ofenschirm, die pflichttreue Beamtin bestätigte bald mit Entrüstung, daß das angebliche Frauenzimmer un zweifelhaft ein Man» sei. Beirling wurde sofort aus der Haft entlassen. — Der erste U e b e r l a n d f lu g in Sachsen erfolgte vorige Woche in Leipzig. Dort stieg Ingenieur Thiele auf dem Truppen-Uebungsplatze auf und fuhr über Radefeld, Freiroda, Kursdorf und Schkeuditz. Dort lenkte der Aviatiker um und fuhr an der Bahn Halle-Leipzig zurück. Ec landete glatt. Thiele hat während deS Fluges eine Höhe von 80 bis 90 Metern innegehalten. Der Flug währte ca. 20*/, Minuten. Die Strecke betrug 23 Kilometer. - Der Leipziger Erpresser und Mörder Carl Koppius ist nicht nuc einmal, sondern bereits dreimal in den Händen der Leipziger Polizei gewesen, und zwar auf direkte Anzeige wegen der von ihm verübten Verbrechen. Im Februar v. I. verkehrte in einem Restaurant der Gustav- Adolfstcaße ei» Fremder, der mit dem damals veröffentlichten Bilde des gesuchte» Mörders und Erpressers eine gewisse Aehnlichkeit hatte und durch seine höhnischen Bemerkungen über die Kriminalpolizei ausgefallen war. Eines Abends ließ ihn deshalb der Gastwirt durch zwei Schutzleute sestnehmen; diese ließen ihn aber wieder laufen, da ec sich als „harm loser Büffitlier aus der Katharinenstraße" auSwies. Jetzt erheben nun der Wirt und ein Gast Anspruch auf die Be lohnung. Ferner erschien vor einige» Tage» ein Leipziger Bürger bei der Staatsanwaltschaft und erhob Anspruch auf die Belohnung, weil er im Sommer v. I. Carl KoppiuS an gezeigt hat- Dieser ist damals auch von einem höheren Polizcibeamten — der inzwischen verstorben ist — nach einem Verhör als harmloser Mensch wieder fceigelassen worden, ob wohl man Schriftproben von ihm genommen hatte. — Die fünf sächsischen G e w er b e ka m m e r n werden gemeinsam dem Reichstage eine Eingabe machen, in der wiederholt entschieden gegen die Errichtung besonderer Ver tretungen der Arbeiter, z. B. in der Form von Acbeitskammern, Front gemacht wird. Sollten aber trotzdem Arbeitskammern errichtet werden, so verwahren sich die Gewerbe kammern gegen die Einbeziehung des Handwerks in deren Bereich. — Pfarrer Fischer in Gittersee wurde zum Pfarrer in Dorfchemnitz bei Freiberg gewählt. — Herr Amtshanptmann Dr. Sala-Dippoldiswalde ist sür die Zeit vom 2. bis mit 22. September d. I. beur laubt. Seine Vertretung ist Herrn RegierungSral Dr. Simon dort übertragen worden. — In Klingenberg starb an Diphterie ein 14- jähriges Mädchen. --- Während Herr Pastor Schindler in Niederschöna schweren Wunden hatten zur Folge, daß der Unglückliche das Gehör verlor. Jetzt wurde Sieber, der sich bisher in Krankenhauspflege befunden hatte, in die Dresdner Taub- stummen-Anstalt gebracht. Der jugendliche Täter verbüßt zurzeit eine schwere Gefängnisstrafe. — In einem vogtländische» Dörfchen ereignete sich am Sonntag ein kleiner Zwischenfall. Als die andächtige Gemeinde bereits in der Kirche versammelt war, spazierte auch eine muntere Ziege herein und stieg, nachdem sie sich einen Augen blick neugierig umgeschaut halte, keck die Emporen hinauf. Sie hatte die Treppe beinahe erklommen, als man sie erst bemerkte und den Eindringling natürlich schleunigst an die Luft beförderte. Dresden. Der 28 Jahre alte, verheiratete Bahnar- beiler Hilmer geriet zwischen zwei Wagcnpuffer. Es wurde ihm der Brustkorb eingedrückt, sodaß der Tod auf der Stelle eintrat. — In die Elbe sprang in der Nacht zum Sonntag kurz »ach 12 Uhr ei» Mädchen von der Albertbrücke. Die Person blieb unerkannt. — Weil er zu einer Neservettbung ünlreffen sollte, verfiel ei» i» der Neustadt wohnender Slein- drncker in Schwermut und erhängte sich. — Tiefe Schnittwunden am Halse und an den Armen abend abend der 42jcchrige Weber Robert Gerbeth verhaftet worden, der am 17. August in Untertriebel seine 77 jährige Stiefmutter ums Leben gebracht hat. Die Verhaftung erfolgte durch den Gendarmen Proske-O-lsnitz. Der Gendarm befand sich gerade auf dem Wege von Gassen- reuth nach Bobeneukirchen, als er gegen 7 Uhr den Mörder traf, der am Sonnabend vor acht Tagen noch in Bamberg weilte, von wo er auch an die Einwohnerin Eichhorn in Untertriebe! einen Brief geschrieben halte. Gerbeth hat den Weg von Bamberg nach dnn Vogtlands zu Fuß zurückgelcgt und wollte sich in seinem Heimatorte erhängen. Unterwegs ist er nach seinem eigenen Geständnis mehrmals von bay rische» Gendarmen angehalten worden. Durch Angabe eines falsche» Namens ist er aber immer wieder freigelaffen worden. Bei den Merkmalen des Mörders (er hat nur rin Auge usw.) hält man das kaum sür möglich. — Das Strafverfahren gegen de» Fürsten Eulenbnrg ist durch Beschluß des Staatsanwalts am Landgericht I in Berlin auf 2 Jahre sistiert worden. — Die „Nord. Allg. Ztg." berichtet dazu: „Die Nachricht von der Sistierung des Verfahrens und die daraus gezogenen Schlüsse sind nach Mitteilung des ersten Staatsanwalts beim Landge richt Berlin I, Oberstaatsanwalts Preuß unzutreffend. — Auf Schlacht Hof N i e s a ist eine Erweiterung des — Pferdeschlachthauses notwendig! 1896 wurden 70 Pferde geschlachtet, 1903 300. — Ein trauriges Schicksal ist dem 25jährigcn Kutscher Willibald Sieber aus Reibersdorf bei Zättan bc- schieden, der, wie noch erinnerlich sein dürfte, am 22. Dezbr. v. I. von dem 17jährigen Dienstknecht Pietzsch im Herrschaft- Haufen begraben und erstickte. — In Oberdittmanns-j d 0 rs bei Siebenlehn brannte ein reichgesüllter Warenspeicher brachte sich ein am Klosteiplatz in Dresden wohnhafter des Getreidehändlers Bobe nieder. — Das 3jährige Töch-45 Jahre alter Invalid in selbstmörderischer Absicht bei. Er terchen des Schlossers M yer in Zwickau wurde von einem^errcichte seine Absicht, die Pulsadern zu öffnen, nicht, verlor mit Ziegelsteinen beladenen Wagen überfahren. Das linkes aber vorübergehend das Bewußtsein. Der alleinstehende Mann - Der 35 handelte in geistiger Umnachtung. — Geh. Hofcat P ofessoc Dr. Weinmeister in Tha ¬ randt ist am Sonnabend infolge eines Schlaganfalls Plötz- rissen. Besonders die Fra» wurde fast leblos wieder an Bord lieh verschieden. Fast 29 Jahre wirkte der Verstorbene als gebracht. Der Schleppzug ging in der Nähe der Geipelburg Professor an der kgl. Forstakademie in Tharandt. ,vor Anker und nahm einen inzwischen gerufenen Arzt zur vor ¬ läufigen Behandlung der Verunglückten auf. — In Gassenreuth lei Untertriebe! i. V. ist am Sonn- LelrsnnKmsvkung ^Gläubiger volle Befriedigung verlangten. Die Passiva sind lichen Schlosse in Reibersdorf am frühen Morgen im Bette Ein kleines Damen-Geldtäschchen mit etwas ziemlich erheblich. überfallen und durch mehrere Hiebe mit einer großen eisernen — An der sächsisch-böhmischen Grenze wird lebhaft ein Schaufel am Kopfe fürchterlich verletzt worden war. Die ruchloses Attentat besprochen. Ein Feldbesitzer in Pfeil " entfallen 4 087 896 Mk. auf den Personen- und 9 064 693 mutige Frau trieb nun ebenfalls hilflos in der Flut. Wäh- Mk. auf den Güterverkehr. Gegenüber der Einnahme im Apeil rcnd dieses Vorganges war auch der erwachsene Soh» beider 1909 ergibt dies ei»e Mehceiuirahme von 701 939 Mk. Die^Verunglückien, der ebenfalls auf dem Kahne bedienstet war, Gesamteinnahme vom Januar bis mit April 1910 belrägt^in das Wasser gesprungen, um seinen Eltern Hilfe zu bringen. 49 463 919 Mk., das find gegenüber dem gleichen Zeitraums Aber zweifellos wären alle drei ertrunken, wenn nicht von allen Seiten auf Kähne» ausreichende Hilfe zur Stelle ge- Allstadt 43 Stimmen abgegeben worden; die Liste von dnn d ... S»? Gewerkschaslskartell für den Plaueuschen Grund erhielt 2 snnen Abschied einreichen werde. Summe». Weiter erhielte» in Deuben 45 St. Gewerbev. 25 St. Karüll, Döhlen 4 Gew., 12 Kartell, Hains-