Von Juli bis September 1773 weilte Mozart in Wien und komponierte unmittelbar nach seiner Rückkehr drei Sinfonien und zu Be ginn des Folgejahres nochmals zwei, in einer mehr als auffälligen Eile, ganz so, als habe er sich etwas von der Seele zu schreiben. Der Ton, der Grundgestus hat sich - offenbar recht plötzlich - verändert, ist viel persönli cher geworden. Mozart - man bedenke, ein Siebzehnjähriger - überraschte durch einen erstaunlich subjektiven Ausdruck, wie ihn sonst zu jener Zeit nur der sehr viel ältere Haydn kannte. Der hatte inzwischen die Vierzig bereits überschritten. Aus dem einstigen Wunderkind war ein junger, selbstbewußter Mann geworden, der sich nun messen lassen konnte an den Leistungen anderer Kompo nisten, sie in Wirklichkeit aber längst über ragte. Konventionelles war zugunsten des Individuellen, Bekenntnishaften stark zu rückgetreten. Nicht mehr die herkömmliche italienische Sinfonia stand Pate, sondern eher ließen sich Mozarts neueste Werke mit sinfonischen Arbeiten aus Haydns Sturm und Drang-Zeit vergleichen. Drei Sinfonien dieser Zeit überragten deutlich alle anderen,