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Rabenauer Anzeiger : 27.08.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191008279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19100827
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19100827
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-08
- Tag 1910-08-27
-
Monat
1910-08
-
Jahr
1910
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hig z«s«« Euds, -Lebe« durch eine zweite Kugel ein Ende. Die Verletzungen der Frau find nicht lebensgefährlich. Panitzsch war seit etwa drei Jahren verheiratet und beschäftigte in seiner Fabrik über ein Dutzend Angestellte. Dar Geschäft ging aber in letzter Zeit zurück, sodaß der Fabrikant seinen Verpflichtungen nicht mehr Nachkom men konnte. Wiederholt äußerte P. Selbstmordgedanken. Noch morgens erklärte er bei einem Glas Bier, daß es bald das letzte GlaS sein würde. Die Frau erhielt einen Schuß in die Blusige» gend, während sich Panitzsch selbst in den Mund schoß. > Der flüchtige Stadtverorndete. Im April d. IS. ver schwand unter eigenartigen Umständen der Stadtverordnete und Nähmaschinenhändler Max Vogel aus Charlottenburg. Er wird beschuldigt, auf gefälschte Wechsel Gelder ausgenommen und Lie feranten in Höhe von einer viertel Million Mark geschädigt zu haben. Der seitens der Staatsanwaltschaft erlassene Steckbrief ist bisher ohne Erfolg geblieben, es wird angenommen, daß Vogel der englisch spricht, nach Indien entkommen ist. In den nächsten Tagen findet eine Versammlung der geschädigten Gläubiger statt, in der über die weiteren Maßnahmen zur Verfolgung des Nächtigen beschlossen werden soll. i Eine Feuersbrunst äscherte in Thalheim in Württemberg zehn Häuser ein. Ein zehnjähriger Knabe kam in Flammen um. Eine Ratten- und Flöhenplage ist in Paris aufgetreten. Den Behörden fehlt jede Erklärung dafür, woher das massen hafte Auftreten des Ungeziefers rührt. Abergläubische Gemüter machen die Kometen verantwortlich. Wegen Lohndifferenzen. Auf dem schlesischen Dominium Dambietsch gerieten der Landarbeiter Liebig und dessen Sohn mit dem Inspektor wegen Lohndifferenzen in Streit. Sie schlugen auf den Inspektor mit Knütteln ein, worauf der Inspektor nach erfogloser Abfeuerunng eines Schreckschusses den alten Liebig durch zwei Schüsse tötete. Liebestragödie. In Hanau erschoß der 21jährige Zeug feldwebel Müller von der Köntgl. Pulverfabrik s^tne Geliebte die 25jährige Verkäuferin Iffland auf offener Straße, weil diese dar Verhältnis gelöst und sich mit einem Kaufmann verlobt hat. Deu bei dem Mädchen stehenden Bräutigam wollte er ebenfalls erschießen, wurde jedoch non Passanten davon abgehal ten. Nach der Tat flüchtete der Feldwebel, konnte aber verhaf tet werden chtS brach Hein» ei» In de- rrouS dek iS bei Al' UN Pferdt ist verletz« n ist der >ie Gegend rde. Dad r in gaÄ »er Schnei'' eine halbe m. Seiner i Zehdenir! infolge pe' »neude 30' hre jüngere tnn seineve Ehe nicht an Lie Gefahren erinnert sein, die damit verbunden waren, um sich in deren Besitz zu setzen, und durch die sie bald ihren Vater oder ihren Gatten verloren hätte. Die Opale, die, wie allgemein zugegeben wurde, die schönsten waren, die je englischen Juwelieren vorgekommen, erzielten einen hohen Preis. So war eZ möglich, daß das fernere Leben unserer Helden in Frieden und behaglicher muhe dahinfloß. cn lassen hinüber« oir haben Sind sie Ein italienischer Aviatiker zu Tode gestürzt. Bei Wogliana stürzte der 27 Jahre alte Kaoallerte-L umam Wival di PaSqua mit seinem Farman-Zweidecker ab. Ihm wurde der Kopf zerschmettert, sodaß der Tod sofort eintrat. In Moskau haben zwei soeben zu Offizieren beförderte Junker, die Fürsten Watschnadse und Martschenko, in trunkenem Zustande unen Schutzmann mit ihren Säbeln niedergehauen. Die beiden Offiziere kehrten in ihrem eigenen Gespann von einem Gelage außerhalb Moskaus zurück. Sie durchfuhren singend und schreiend die Straßen, bis em Schutzmann den Wagen anhielt und ihnen den Lärm untersagte Hierauf stieg Martschenko aus und versetzte dem Schutzmann einen Faustschlag ins Gefickt, dann bestieg er deu Wagen wieder um fortzufahren. Der Schutzmann fiel aber dem Pferd in die Zügel, worauf beide Offiziere auS- stiegen und den Schutzmann durch zahlreiche Säbelhiebe töteten. Sie fuhren fort und ließen den toten Schutzmann liegen. In kurzer Zeit sammelten sich zahlreiche Menschen an, die laut gegen dar Verbrechen protestierten vud die Verhaftung der beiden Of fiziere forderten. Der Stadthauptmann und ein Staatsanwalt er schienen schließlich am Mordplatze. Die beiden Offiziere wurden dann verhaftet und nach der Hauptwachs obgeführt, wo ihnen des Mordes wegen freilich kaum etwas geschehen wird. Der Schutzmann diente zwanzig Jahre und hinterläßt eine Fra« und vier Kinder. Mutter und Kind durch einen Insektenstich getötet. Infolge eines FliegensttcheS verstarb in der HeilSberger Mühle bei Rudolstadt in Thüringen die Ehefrau des Besitzers Riese. Bold folgte auch das drei Monate alle Kind der unglücklichen Frau im Tode nach, das diese während der beireffenden Zeit an der Brust trug. ES starb ebenfalls an Vergiftung. Der isländische Vulkan Hekla ist in Tätigkeit getreten. Der Vulkan ist lange Jahre ruhig gewesen. Der Berg war völlig erkaltet, sodaß sich ein Eis- und Schneepanzer um ihn bildete, dieser ist jetzt weggeschmolzen. Die Nichte auf Abenteuern. Einem Herrn in Zwickau war eia Sparkassenbuch über 3000 Mk. gestohlen worden und als die Diebin wurde die 21jährige N'chte des Bestohlenen er mittelt. Das Fräulein fand man in höchst seltsamer Situation auf. Sie hatte sich als junger flotter Herr verkleidet und in Zwickau ein Kaffee bssutt. Die Art, wie sie ihr Bier trank und sten Na« sondern en ein« sartikeln nn auch Rubel, ge schon ere ge« wbergen. ich auch )en, daß t hierbei bezogen, ute gibt, rur, weil ! gekom« e Mess« >aß man dort dem Unzäh- cees usw. russischer, rbelschein te Rolle. >ten und it nahm : russische schaffen. »Bedürf« ch alles, md nicht sen. Wie r Schein, erten be- und von i, flossen r Taschen Wunder, Notwen« Worten oeiter ae- ugst hat sein, was für das »en Ver- westlichen dem man )rer Ver- ) Austern ^ab. Wir sie dafür itter." ruslirser« a. Wenn will, so ar Äugen der Nähe dbestickten Es war hig, hart, Ke. Tie Colombo dort be ¬ tt i Lsiclle die Ter aus Edelsteinen Buntes Allerlei. Ein uralter Fisch. Der gemellte Hecht, den Wil nicht nur in allen Flüssen und vielen Seen Europa'S sonder auch in Nordamerika finden, wächst, was bei seiner kolossalen GeiräMkelt erklärlich, sehr rasch und und erreiche nütmmr eine Lauge von acht Fuß und dabei ein sehr hohes Aller. Talsache ist, daß Kaiser Friedrich ll. im Jahre 1230 einen Hecht bei Kalserslanlcrn in einen See cinsetzen Keß, dem auf seinen Befehl ein Ning durch den Nemendeckel gezogen wurde. 167 Jahre später fing mau nun diesen inzwischen riesig hcrangcwachsenen Fisch, der aus dein Ning die Inschrift trug: „Ich bin der Fisch, der diesem Weiher zuerst durch die Hände Friedrich's ll. über geben worden, 5. Oktober 1230.' Seltsam er cheint es uns, daß tue als Feinschmecker bekannten alten Römer den bo> uns so beliebten Hecht, dessen Fleisch überdies als gesund gilt, äußerst gering schätzten. Die wenigsten Damen ahnen, daß sie 70 bis 80 Kilometer Haar auf ihren Köpfen tragen; bei Blondinen kann es sogar Vorkommen, daß sie 1w Kilometer Goldfäden jeden Morgen ansznkämmen haben. Ein deutscher Forscher hat gefunden, daß ein einzelnes Haar imstande ist, ein Gewicht von 113 Gramm zn tragen; es muß aber ein dunkelbraunes sein, da ein blondes Haar bei einem Gewichc . von iM 70 Gramm zerreißt. sich elue Zigarette anzündete, siel einem Kriminalbeamten auf. Er beobachtete den „Kavalier* genau und kam zu der Ueberzeu- gung ein verkleidetes Mädchen vor sich zu haben, wodurch der Diebstahl herauskam. Ei» entsetzlicher Unglücksfall ereignete sich in der spa nischen Fisch-Konservenfabrik zu Lequuacttir. Die 19jährige Ar beiterin Julia Andrade war mit der Ueberwachung eines großen Kessels betraut, in dem Thunfische in Ocl siedeten. Durch einen unglücklichen Zufall fiel das Mädchen in das siedende Oel. Als die Unglückliche herausgezogen wurde, war sie vollständig gesstten. Die Waldbrände in Nordamerika. ES ist unmöglich, die Zahl der Menschen, die bei dem Riesenwaldbrand umS Leben gekommen find, genau anzugeben. Wahrscheinlich sind es mehrere Hunderte. Gouverneur Brady von Idaho telegraphierte an den Präsidenten Tast, die Lage sei verzweifelt. Zwischen Avery und St. Joe in Idaho blieben vierzig Tote zurück. Di: Eisenbahn linie zwischen Montana und Washington ist auf viele Meilen zerstört. Sechshundert Mann, die zur Bekämpfung des Wald- brandeS aus Montana ausrückie», werden vermißt. ES wird angenommen, daß sie den Flair men zum Opfer gefallen sind. Fast der gesamte Waldbestand im nördlichen Idaho steht in Flammen. Man befürchtet, daß dreihundert Menschen «mge- kommen seien. 0er rettrame Zevatten Im südlichen Kalifornien ist ein Petroleumfeld in der Entwickelung begriffen, das vielleicht noch einmal zu einer größeren Bedeutung gelangen wird. Immerhin hätte Eu ropa vorläufig wenig Anlaß, ihm irgendwelche Beachtung zu schenken, wenn nicht dort eine bemerkenswerte Beobach tung gemacht worden wäre. Das Erdöl wird dort nämlich in große Löcher gepumpt, und man machte bald die Be merkung daß ein Schatten, der auf die Oberfläche eines solchm Oelteichs fiel, die gespenstische Eigenschaft hatte, noch längere Zeit an derselben Stelle zu verharren, auch wenn der Körper, durch deu er selbstverständlich verursacht wor- deu war, seinen Ort bereits gewechselt hatte. Stellte sich z. B. ein Mann an den Rand eines solchen Oelteiches, ließ seinen Schallen auf diesen fallen und ging daun fort, so blieb sein Schatten noch einige ZJt auf dem O'l sichtbar, und zwar um so länger, je länger er an der betreffenden Stelle gestanden hatte. Die Sonne übt nämlich auf das sehr gasreiche Oel einen Emfluß dahin auS, daß Millionen von winzigen Gasbläschen an dessen Oberfläche steigen. Diese Gase sind außerordentlich empfindlich für Temperatur schwankungen, und so kommt es, daß sie sich au den Stel len, auf die ein Schatten fällt, alsbald weniger stark ent wickeln, weil dort eben eine geringere Erhitzung stattfindet. Hat der Schatten längere Zeit gewirkt, so wird auch die dadurch bedingte Abkühlung noch hinterher anhalten, und so läßt eS sich in der Tat erklären, daß die Umrifle de 8 Schattens sichtbar bleiben, weil die kleinere Zahl der auf der abgekühlten Flache aufsteigenden Bläschen dieser eine etwas andere Farbe oder einen anderen Glanz gibt, wo durch sie von der umgebenden Fläche unierschieden wird. So kommt der merkwürdige Eindruck zustande, als ob der Schatten selbst bestehen bleibe. Vermischtes. Die Fleischteuernng. Die Mainzer Handelskammer for dert die hessische Regierung in einer Eingabe auf, bei der ReichS- regierung dahin zu wirken, daß eine billige Fleischversorgung der Bevölkerung sichergcstellt werde. Wenn auch nur vorübergehend, sollen Erleichterungen bei der Einfuhr von Schlachtvieh, ges»lach. tetem Vieh und Fletschwarcn erfolgen. Interessante Versuche mit Rettungsapparaten für Unterseeboote finden in Cherbourg statt. Es handelt sich um an den Booren angebrachte Rettungskammern, die automatisch sich lösen. Ihre Schwimmfähigkeit ist derart, daß fie die ganze Besatzung des Schiffes an die Oberfläche bringen können. Die Tasche im Damenkleid kehrt wieder. An den neuesten Modellen moderner Kleider kann man zu beiden Seiten der Vorderfront sogar gleich zwei Taschen sehen. Die Kleider in Tunikaform, zeigen die Taschen ungefähr in Höhe der Knien, so daß sie bequem mit der Hand zu erreiche« sind. Daverschwt« det hoffentlich bald der kleine Handkoffer l Kirche und Mode. Ein Allgemein-Erlaß der italienischen Bischöfe verbietet den Frauen in auffälliger Kleidung die Kirchen zu betreten. Baronin Vaughan und ihre bedürftigen Schwester«. Die soeben wieder verheiratete Baronin Vaughan, nunmehrige Frau Durieux, hat bekanntlich einige, in den dürftigste« Ver hältnissen lebende Schwestern, die fie bisher tu keiner Weise zu unterstützen für nötig hielt. Ihre Angehörigen hatten jedoch ge hofft, daß die nunmehrige Frau Durieux aus Anlaß ihrer bürger lichen Heirat einen winzigen Teil ihres Riesenvermögens verteilen werde. Dari« hat man sich aber sehr getäuscht, den« Carolines Schwestern haben au» Anlaß der Hochzeit, wie der „P. R." aus Paris geschrieben wird, nicht nur nicht einen Centime be kommen, Frau Durieux hat sogar, um jede Verwandtschaft auS- zulöscheu, ihren ehemalige» Vornamen Caroline in deu voruehmer klingenden „Jolande- geändert. Dagegen versucht sich Jolande Durieux bet den französischen Behörden lieb Kind zu machen. Sie hat nämlich vor, bei Arronville, in der Nähe ihres Schlosser eine AeroplanunterkunstShalle und einen dazu gehörigen Flug- platz erbauen zu lassen, den fie der Gemeinde „zur Unterstützung des Ausbaus der französischen Luftflotte" zur Verfügung stellen will. Strahlender Tau. Nach der Entdeckung der Radtu«- strahlen hat man auch in der Freien Natur überraschend häufige Anzeichen von ähnlichen Ausstrahlungen gefunden, sowohl in verschiedenen Bodenarten als bet Schnee und Regen endlich auch in der freien Atmosphäre. ES erscheint daher fast selbstverständlich, daß auch der Tau die Eigen schaft der Radioaktivität besitzt. Diese Tatsache hat setzt Professor Dr. Negro von der Universität Bologna bewiese» und studiert. Er ließ vou 8 Uhr abends an mehrere Stun den lange Glasplatten auf den Boden legen, um deu Tau aufzufangen. Dabei erfuhr man, daß sich die Feuchtigkeit nur auf der nach dem Boden hin gerichteten Fläche nieder schlug, während die obere Sette des Glases vom Tau völ lig frei blieb. Die vorhandene Strahlungsfähigkeit zeigte, wie die von Schnee und Regen, die Eigenschaft, schon nach sehr kurzer Zett fast völlig zu verschwinden, meist in nicht mehr als einer halben Stunde. Ein Unterschied von Schnee und Regen erwies sich darin, daß die größte StrahluvgS- fähigkeit nicht unmittelbar nach der Einführung der Platten in den elektrischen Apparat, sondern einige Minuten später hervortrat. Ein brotloser Scharfrichter tn Budapest forderte unter scharfem Protest gegen die milden «ugarischen Richter, die ihn verhindern sein Handwerk auszuüben, eine Gehaltserhöhung. — Wegen falscher dienstlicher Meldungen über seine schwie rige finanzielle Lage wurde der Hauptmann Bolst vom 36. In fanterie-Regiment in Halle zu einem Monat Gefängnis und Dienstentlossuna verurteilt. AA Noch bin ich jung! Doch bin ich jung! Des Haares weiche Fülle DI Schmückt in kastanienbraunerPrachtmein Haupt. W Hell strahlt mein Auge, kräftig ist mein Wille; Noch hat mir nichts den Jugendmut geraubt. Noch bür ich jung; noch ziehen Sehnsuchtsklänge Durch meine Brust iir sel'ger Harmonie. Ein Feuerstrom wild jauchzender Gesfinge Trägt mich ins Zauberreich der Phantasie. Noch kenn' ich nicht des Lebens grausige Tiefeir, Das Spiel der düstern Mächte ist mir fremd. Die Stimmen all, die alle warnend riefen, Sie haben niemals meinen Schritt gehemmt. Ob über meinem Haupt sich Wolken türmen, Die jäh verdunkeln meiner Sonnen Licht, Ob Lenzgewitter durch die Seele stürmen — Ploch bin ich jung, noch schrecken sie mich nicht! Im Brautgewand, vom Blütenschnee umflossen, Beut mir das Leben seinen Wonnetrunk. Die Freude führt mich fort auf muntren Rossen Hinein ins Morgenrot — noch bür ich jung! I. M Burda. , Tire wenigsten Damen ahnen, daß sie 70 bis 80 Kilometer Haar ans ihren Köpfen tragen; bei Blondinen kann es sogar Vorkommen, daß sie HO Kilometer Goldfäden jeden Morgen ausznkämmen haben. Ein deutscher Forscher Hal gefunden, daß ein einzelnes Haar imstande ist, ein Gcwrcht von 113 Gramm zu tragen; es muß aber ein dunkelvraunes sein, da em blondes Haar bei einem Geivicht von nur 70 Gramm zerreißt. Das unbillige Verlangen. In der Bahnhof straße m Puiueverg standen Migsi, fo erzählt F. v. Lcwetzow in der „Tagt. Rundschau", einige halbwüchsige BiMchen in lebhafter Unterhaltung begriffen. Wahrscheinlich handelte es sich darum, baß B. einen Dienst in einem Hemchafts- hause antreicu sollte, während A. sich bemühte, ihn über seine lüujugeu Lieuslobtlegeuheuen zu uuterrichieu. A.: „Mcrgcus Klock svß mußt Du ümmcr to gang sin!" B.: — „Tüt laun ick ot!" — A.: „Un denn mußt Du ümmer bi de Hand M un springen un lopen, wenn se Di ropcn dohl!" — B.: „Dat verflecht fick!" --- A.: „Un ümmer fem in Tug mußt Du gähn U — B.: „Dat will ick ot!" — A.: „Un bat Gesicht muß ümmer wuschen nn de Hauucn ümmer rem sin!" — B .(im Tone höchster Enlrüstnng): „Wer hell dat seggt! s Dat kann teeu Minsth vnn Ml verlangen!" lloas früher ein Barbier alles konnte, offen bart euie Nürnberger Anzeige vom Jahre 164o,, die wir m der,.Päoagoglfchcn Zeitung" avgeoruckl finden. „Jmk Malert, Barmer, Perückenmacher, Georgus (Chirurg), Farr- schmvcr, Schulmeister, Hueftchmiev und Geburtshelfer, rasirl vor em Krüzcr, schneid die Haar für zwei Krüzer uuv Buller und Pomade obendrein die jungen artigen Fräuleins, fügt die Laalernen an Jahr oder Bierteljahrs- weife, die Jungen Edellente lernt ihre Muttersprache grah- madickolifch und ganz leicht, sorgt for ihre Sitten und lernts vuchstavyre. Beschlagt die Ferste meisterhaft, wagt und flickt Schuh und Stiffel, lernts Lobo Laut, läßt Slater. setzt Schropftops ganz gering, gibt zu Borchto sür eui Krüzer cs Stück, lernt in die Häuser die Kodiljons und andere Tanz, verkanst Pafimcry aller Art, Papier, Stiffel- w chs, gesalzene Häring, Honigkung, Pürschten, Mausefalle» und andere Koufeks, Herzstärkend Wurzel, Kartoffeln, Brahbwürst und andere Genius. bU ö. lernt auch die Chographie und fremde Wahreu alle Mittwoch und Sonn abend. Jchk Makerl." Der weihe üpatz. Rudolf Oeser erzählte in den „Hessischen Doygesch chten", wie einem armen, verschuldete« Landwirte geholfen wurde. Em strebsamer Stachbar nahm sich des armeu Schluckers au und sagte zu ihm: „Stachbar, Ihr habt eben kein Glück, bis Ihr deu Glücksvogel, den ivcißeu Spatz gegeben habt. Deu seltenen Bogel kann man aber nur vor Sormenausgaug sehen, weil er sich vor den grauen Sperlingen fürchten und flüchten muß." Meister Schmalhaus befolgte deu wohlgemeinten Nat. Jeden Mor gen sah er sich scharf um im Hose, im Garten, auf dem Acker. Den weißen Spatz entdeckte er nicht, wohl aber manches unordentliche in der Wirlschast. Schli-blich wurdt. ihm das Fruhaufftchm zur Gewohnheit und znm Segen. Aus dem Lprichworterschatz unserer Altvordern. Die Wahrheit. Die Wahrheit nimmt kein Blatt vor den Mund. — Die Wabrheit hat nur eine Farbe, die Lüge mancherlei. — Wahrhcit gibt kurz Bescheid. Lime macht viel Redens. - Wahrhcit »agt den Text ohne Glossen. — Je wahrer, je klarer. — Die viel reden, iüaen viel. — Wabrhcit, Klarheit. — Wahrhcit ist ein ültcn ^'üdpret. — Wcr die Wahrbcit auf großer Herren Tisch tragen will, muß viel süße Brühe daran machcu. — Wer die Wahrhcit predigt, findet keine Herberge. — Mit der Wahrhcit kommt man ins Geschrei. — Wer die Wahrhcit gnat, dem schlägt man mit dem Fidelbogen um den Kopf- — Die Wahrheit sängt mit einem W (Weh) in.
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