dessen interpretiert, was in der Natur un sichtbar bleibt. Das hatte sogar Wagner schon versucht, doch im Gegensatz zu sei nem schweren Espressivo schlägt sich dies nunmehr „in einer typisch französischen Kunst der .clarte“, des Andeutens statt des breitwandigen Ausmalens, der klaren Zeich nung und Form statt der .unendlichen Me lodie“ musikalisch nieder“ (Alfred Beaujean). In dieser Hinsicht steht Debussy sogar der Ideenwelt deutscher Romantik näher als dem Weltbild der französischen Malerim pressionisten. Es wird immer wieder gern hervorgehoben, daß mit Claude Achille Debussy ein neuer Abschnitt der Musikgeschichte begonnen hat, ein völlig neuer Stil entstanden war, der schon bald, auch über Frankreichs Grenzen hinweg, andere Komponisten - direkt oder mittelbar - zu beeinflussen begann. Und richtig, Debussy hatte ein Fenster geöffnet, das Licht und Luft in die Musik hineinließ. Er faßte Musik als sinnliche Klang- und Farbkunst auf, betonte das rhythmische Ele ment unter Wahrung der „geheimnisvollen“ Gesetze der Schönheit und der Natur. Doch bis dahin war es ein ziemlich langer, be schwerlicher Weg für den noch jungen, hochbegabten Pianisten und Komponisten, dem erste Erfolge zu wenig waren, Niederla gen aber neue Kraft gaben. Mehrere Jahre lang erhielt er eine traditionelle musikalische Ausbildung des Pariser Conservatoire und strebte, wie alle seine Kommilitonen danach, den begehrten Rompreis zu erlangen. Immer wieder brach er zwar kompositorisch aus dem festgefügten, konservativen Regelwerk seines Ausbildungsinstitutes aus, befleißigte sich aber doch vorerst - nach außen hin we nigstens - innerhalb der Konventionen auf-