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Ralmmuer Aiyeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Aboimemmtspcets einschließlich zwei illustriener achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Ml. Zeitung sür Thuraus SeiferÄvel. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., für auswärtige Inserenten 15 Ps. Reklamen 20 Ps. Annahme von Anzeig en für alle Zeitungen. Klein- nnv Großölsa, Obernann-orf, Hamsberg, Somsdorf, Eoßmanns-ors, Lüban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikalionskraft für amtliche Bekanntmachungen. flasche schwere Brandwunden. solcher Films in einem Kino gezeigt, wo ihre Beschlagnahme Pi haben, daß sie eine Gefahr sür Menschen bildele und 2. tLmIkgelliK, öückbk» dm, 4 Mr M r WW MWADGM-. Z, «>„,r »N-imna ,r-r s P!-) L - x s°«>s a>te anlleron 7 Rv das wir als Schlacht bei Wörth kennen. — In Leipzig wurde ein 27 Jahre alter Ofensetzer aus Großenhain verhaftet, der sich sittliche Verfehlungen an Schulmädchen hatte zuschulden kommen lasten. Mark gegenübersteht. Dresden. Im Fllmprozcß wurde das Urteil verkündet; cs lautet gegen die Hauptangeklagten Dederscheck u. Kretzschmar aus je 5 Monate Gefängnis, gegen die übrigen Angeklagten auf Geldstrafe von 20 bis zu 200 Mark. Es handelt sich um die Herstellung und Verbreitung unzüchtiger Films durch den Hauptangeklagten unter Mitwirkung einer größeren An zahl Aktmodells und anderer weiblicher und männlicher Per sonen. Die Bilder wurden teils in Dederschecks Fablikraum und teils im Freien gestellt. Obwohl D. den Modellen erklärt halte, daß die so gestellten Bilder, die größtenteils außer gewöhnlich obscön sind, nur an das Ausland verkauft und dort vorgesührt werden würden, wurden in Pirna verschiedene Kirchennachrichten von Somsdorf. Am 11. Sonntag nach Tun. vormittags halb 9 Uhr Kirchennachrichten von Rabenan. Sonntag, den 7. August Dom. 10 p. Trin. Vormittags halb 9 Uhr Gottesdienst: Pastor Pescheck. Prcdigttext: Röm. 1, 16—25. Nachmittags 2 Uhr Kirchentaufen. Geboren: Am 29. Juli dem Stuhlb. Emil Richard Curth hier eine Tochter — am 30. Juli dem Friseur Rudolf Vogel hier ein Sohn. Gestorben: Am 2. dss. der ungetanste Sohn der Martha Magdalene Kleinert hier, w. am 6. dss. b. w. wird. dadurch den Tod eines Menschen, des 3jährige» Sohnes des Angeklagten Imhof, fahrlässig verursacht zu haben. Die Abort- grubc war mit Pfosten bedeckt, die bereits 13 Jahre im Ge brauch waren, daß sie nicht den geringsten Widerstand mehr aushalten konnte». Der Angeklagte Reichel weist die Verant wortung zurück, da er seinem Ziegelmeister die gesamte In standhaltung des gesamten Grundstücks übertragen habe. Das Gericht spricht Reichel frei; verurteilt aber Imhof wegen fahrlässiger Tötung und Uebertrelung zu 1 Woche Gefängnis. — Ein Großfeuer, das zweifellos auf böswillige Brandstiftung zurückzuführen ist, zerstörte in Grimma die Schneidemühle der Vaufirma Robert Barthel. Das daneben stehende Maschinengebände konnte erhalten werden. Das in dem umfangreichen Gebäude vorhandene ungeschnittene Holz bot dem Feuer reiche Nahrung. Der Gesamtschaden wird auf 60 bis 65 000 Mark geschätzt. — Kleine Notizen. In Cunnersdorf bei Buchholz wurde der Maurer Pilz verhaftet, der seine Ehefrau fortgesetzt durch Schläge so mißhandelt hat, daß sie schließlich im Krankenhause ihren schweren Verletzungen erlegen ist. — In Altmittweida goß eine Fabrikarbeiterin Petroleum in den Ofen, wobei mit lautem Knalle der Kamin explodierte und das Mädchen sofort in Hellen Flammen stand. Nur der Geistesgegenwart ihrer jüngeren Schwester ist es danken, daß sie nicht bei lebendigem Leibe verbrannte. — InNeustadt i. S. wurde die 23 Jahre alle Fabrikarbeiterin Martha Käseberg festgenommen. Sie hatte am Sonntag ihr ein Jahr altes, uneheliches Kind, das bei einer Schwester der K. in Helmsdorf bei Stolpen in Pflege war, mit Lysol vergiftet. Die Käseberg, die zwei uneheliche Kinder hatte, soll für das gemordete Kind kein Ziehgeld bekommen haben. Die unnatür liche Mutter soll die Tat bereits eingestauden haben. — Von Pilz- und Beerensammlern wurden in den letzten Tagen 2 Erhängte aufgefunden. Im Brunndöbraer Staats forstrevier fand man den aus Heinrichsgrün in Böhmen stammenden Hausbesitzer Lausmann, und kurz danach auf Untersachsenberger Flur, dicht an der böhmischen Grenze, den Fabrikarbeiter Josef Gestner. Beide standen in vorgerücktem Lebensalter und wurden schon seit längerer Zeit vermißt. -- Der in Rosten wohnhafte 50 Jahre alte verheiratete Berg arbeiter August Feder wurde verhaftet, weil er eine Anzahl Frauen mit Oel und blauer Farbe beschüttet hatte, wodurch ihre Kleider unbrauchbar wurden. Feder, der auch die Kleider mehrerer Frauen und Mädchen rückwärts zerschnitten hatte, trieb seinen Unfug bei Gottesdienste», in Theatern usw. Er gab als Grund für seins sonderbare Handlungsweise an, daß ihm eine Tochter gestorben sei und er seit dieser Zeit die Frauenzimmer nicht mehr leide» könne. Die Gendarmerie nahm jedoch a», daß sadistische Motive Vorlagen. Da Feder nicht fluchtverdächlig erschien, wurde er auf freiem Fuß be lasse». Ec machte aber sei»cm Lebe» durch Erhängen ein Ende. — In seiner, in der Leipziger Vorstadt von Dresden gelegenen Wohnung erhängte sich ein älterer Handels mann in einem Anfalle von Schwermut. — Beim Nachsüllen von Spiritus in den brennenden Kocher erlitt die in Riesa wohnhafte Arbeiterin Kummer infolge Explosion der Spiritus in der Jordaustraße in Dresden wohnhaften Eisendrebers Münch, die beim Ballspiel in ein Brauereigeschirr hineinlief. Ein Rad ging dem Kind über den Kopf, so daß es tot war. — In der Nacht zum Dienstag war die Elbe der Schauplatz einer ergreifende» Familientragödie. In der ersten Morgenstunde, als noch tiefes Dunkel den Elbfluß emhttllte, erwartete die im 40. Lebensjahre stehende Gatlin des Kapitäns Dünnebier aus Postelwitz auf einem Lagerkahn in der Nähe von Onkel Toms Hütte ain Großen Ostragehege das Einlaufe» des vo» Kapitän Dünnebier geführten Frachten dampfers „Falke". Gegen 1 Uhr nachts lief die „Falke" ein. Die Kapitänsfra» stand, im Arme ihr einziges vierjähriges Kind, auf dem Lagerkahn und wartete auf den Augenblick, wo der „Falke" die Anker fallen ließ. Als das geschehen war, beeilte sich die Kapitänsfrau, an Bord des „Falke" zu gelangen. Sie lief trotz der Dunkelheit über mehrere Kähne hinweg und suchte durch einen kühnenSprung auf den Dampfer zu gelangen. Sie sprang jedoch fehl und stürzte in die Elbe. Ihr Hilfegeschrei machte den Kapitän aufmerksam. Er sprang seiner versinkenden Gattin nach, vermochte sie aber nicht zu erreichen und konnte nur sein Kind noch erfassen. Die Frau versank vor den Augen ihres Mannes und konnte nicht gerettet werden. — Die erste deutsche Ruhmestat 1870/71. — Schlacht bei Weißenburg an« 4. August 1870- — Die sofort nach der Kriegserklärung aus Nord- u. Süddeutschen gemein sam gebildete und unter den Befehl des Kronprinzen Friedrich Wilhelm vo» Preußen gestellte dritte Armee war angewiesen worden, am 4. August die Grenze zu überschreiten und die im Elsaß sich sammelnde Armee Mac Mahons, des gefluch teten Siegers vo» Magenta, möglichst unschädlich zu mache». Dieser Anweisung folgend, ließ der Kronprinz seine 128 Ba taillone, 102 Eskadrons und 80 Batterien in breiter Front über die Grenze gehen. Bald kamen die ersten Ti uppen in Berührung mit dem Feinde. Es waren bayerische Jäger, die gegen französische Vorposten losgingen. Bald winde der Kampf umfangreicher; die ganze bayerische 4. Division trat ins Gefecht und fand hartnäckigen Widerstand an den Mauer» der Stadt und am stark besetzten Bahnhof. Der Donner ihrer Geschütze rief rasch die Avantgarde des preußische» s>. Armeekorps herbei, der das Gros des vom General v. Kirch bach befehligten Koeps folgte. Die Geschosse der gut aus gestellten Franzosen rissen liefe Lücken in die Reihen dec hur zum erstenmal Schulter an Schuller kämpfenden Bayern und Preußen, vermochten sie aber in ihrem Drange nach vorwärts nicht aufzuhalten; 30 Geschütze, die gegen den Bahnhof in Tätigkeit traten, ebneten schließlich den Stürmenden den Weg. Der Bahnhof wurde genommen und daun nach eitlem wüten den Straßenkampf auch die Stadl. Zur Vollendung des Er folges mußte aber noch der bei der Stadt liegende Geisberg mit seinem festen Schlosse genommen werden. Dazu wurden die Königsgrenadiere, die 58 w und 5. Jäger befohlen. Aber erst als die Artillerie die Höhe erklommen lind General von Bose mit seinem 11. Korps den rechten Flügel der Franzosen angreifend, ebenfalls gegen den Geisberg vorgtng, gelang seine Aus Nav und fern. Rabenau, den 5. August 1910, — Eine üble Gewohnheit derKinder, beson ders der Knaben, ist es, die ihnen auf dem Wege begegnenden Kleintiere zu vernichten. Käfer, Würmer, Raupen, Frösche, Eidech sen und andere Kleinliere werden mit Steinen geworfen. Wird dieser Mordlust seitens der Eltern und Erzieher keine Schranke gesetzt, so wird allmählich die Ehrfurcht vor dem Lebenden in den Kinderherzen völlig ertötet- Vater und Mutter sollten er nie vergessen, daß aus verhärteten Kindergemütern in der Regel auch harte undankbare Kinder werden, was, wenn die Kinder groß und die Eltern alt sind, manchmal sehr auffällig und betrübend in die Erscheinung tritt- — Auf eine ununterbrochene 40jährige Tätigkeit in der Firma Sächsische Holz-Jndustrie-Gesellschaft konnte am Don nerstag der Stuhlbauer B.Lorenz hier zurückbliäen. Der rüstige Jubilar erfreut sich allgemeiner Beliebtheit. — In letzter Zeit haben von feiten der Behörde Ver handlungen stattgefunden, Wege» Herstellung einer Schleuse in der Gemeinde Großölsa. Der Bau dieser Schleuse, der vielleicht noch in diesem Jahre in Angriff genommen wird, dürfte verschiedene Uebelstände beseitigen. — Der Brand der Halde des früheren Beckerschachtes in Hänichen hat in letzter Zeit wieder sichtlich Fortschritte gemacht. Gegenüber dec Bahnhaltestelle haben sich Ein- ienkungen gebildet, aus denen tagsüber dichter Rauch, nachts zuweilen Flammen Hervorbrechen. Das westliche Bahngleis hat man auf etwa 100 Meter abgebrochen; dort ist ein tiefer Kessel entstanden. Das östliche Bahngleis, sowie die Warte halle hat man durch Einsetzen einer 2,50 Meter tiefe» Mauer aus Stampfbeton zu schützen gesucht. Für die Anwohner bez. Ausflügler wäre es besser, wenn die mit schwefligen Säuren und Gasen geschwängerten Rauchmaffen ganz ver schwinden würden. — In Kreischa wurde ein Bau- und Sparverein gegründet, dem 49 Mitglieder beitraten. — Ein bedauerlicher Unglücksfall trug sich im Hofe des Gutsbesitzers Walter in Oberlungwitz zu. Während W. 'm Hofe die Pferde einschirrte, tummelte sich sein vierjähriger Knabe dort herum. Dabei ist das Kind zu weit an die Pferde gekommen, denn eins der Tiere schlug plötzlich aus und traf das Kind in den Rücken, sodaß es bewußtlos nieder- stürzte und aus Mund und Nase blutete. Zum Glück sollen aber die Verletzungen nach Ausspruch des Arztes nicht gefähr licher Art sein. — Der ledige Fabrikarbeiter Max Arthur Ulbrich und der Schweizer Max Bahndorf rempelten am 6. Juni auf der Landstraße von C rr n ii e rs d o r f nach Klein-Naundorf einige junge Spaziergänger ans Dresden an, auf die sie eifersüchtig geworden waren. Die Angeklagten sind in Cunners dorf wohnhaft und waren der Meinung, daß die Dresdner Nur gekommen wären, um mit den Mädchen des Ortes Ver- hältuisss anzukuüpfen. Beide Angeklagten fielen über einen jungen Dresdner her und prügelten ihn durch- Dafür wird stlbnch zu 1 Woche Gefängnis verurteilt- Der Schweizer Bahndorf ist flüchtig geworden, gegen ihn kann deshalb nicht N verhandelt werden. — In der Schweiz ist infolge des Wettersturzes in ülkhreren Gebirgslagen wieder Schnee gefallen. Zahl- rsiche Bergpartien wurden durch das schlechte Wetter in den Schutzhüllen zurückgehalten. In de» Greizer Alpen stürzte ü» junger Berner Kaufmann beim Edelweißsuchen 150 Meter s Lun8tA6^v6rflIivk8 l'iskMsr-k'aedsirkuIe äer 8taüt lisreiderA in Snoksen. Stit Lehrwerkstätte. 2 Halbjahrknrse. kgum des Wintersemesters am 17. Oktober. Programm und Auskunft kostenlos durch die Direktion. Nummer 92. Fernsprecher r Amt Deuben 212« Sonnabend, den 6. August 1910. Kernsprecher: «mt Deuben 212« HZ, AnhrgNNg Wiener Besetzung (Tour 5 Pfg.) gute Speisen bcstgepslegte ff. Felsenkctter-Bicrc , Hierzu ladet höflichst ei» Familie Rüssel. » LL »V»» «.I für Deuben u. Potschappel bei 18 n. 20 M. Lohn- VlUMv HÄlTISlHHAUVIHLRH Fran Rehn, Vermittlerin. empfiehlt in großer Auswahl kivklsi», kkumMf. 24 i Gottesdienst mit Predigt über 1 Cor. 10, 12 u. 13. Nachm. — Tödlich überfahre» wurde die 3 jährige Tochter des halb 3 Uhr Taufgottcsdienst in der Schule zu Coßmannsdorf. Eroberung. Der Sieg war deutscherseits mit dem verhällnis- .mäßig erheblichen Verlust von 91 Offizieren, 1460 Mann Wegen betrügerischen Bankerotts ist der^erkauft worden, ein Seichen sür die tapfere Gegenwehr der Sägewerks-und Mühlenbesitzer Ernst Steglich aus Wehrsdorf,! Franzosen. — Die bei dem Kampfe um den Geisberg und über dessen Vermöge» vor drei Monate» das Konkursverfahren chie Stadt Weißenburg verloren gegangene Fühlung mit dem eröffnet wurde, verhaftet und dem Amtsgericht in Schirgis- andern Teil der feindlichen Truppen mußte wicderhergestellt Walde überwiesen worden. An Masse waren ungefähr 30 000 werden. Das gelang auch am 5. August. Der 6. August Mark vorhanden, denen eine Schuldenlast von über 350 000 sollte ein Ruhetag sei», aber schon brachte er jenes Ringen, üb, sodaß er mit zerschmettertem Schädel tot liegen blieb. Ei» Herr aus Bern wurde mit Fra» und 2 Kindern in die Tiefe gerissen. Die Frau und ei» Kind wurden schwer, der Plan» und das andere Kind leicht verletzt. — Etwa 8000 Arbeiter der Hamburger Schiffs- kerflen stellten wegen LohndifferenM die Arbeit ei». — Wege» fahrlässigerTötllttg hatte» sich vor bem Laiidgericht Freiberg zu verantworten: 1. der 1876 in Berthelsdorf geborene Guts- und Ziegeleibesitzer Ernst Oskar , ... » „ u . — - . . .. , Rsichel und 2. der 1868 in Friedeburg geborene Ziegelmeister erfolgte. Wegen Gefährdung der Sittlichkeit wurde während Ernst Emit Imhof, beide in Berthelsdorf. Die Anklage legt der ganzen Dauer der Verhandlung, die 3 Tage dauerte, die beide» zur Last, 1. eine Aborigrube derart »»genüg nd bedeckt Oeffentlichkeit ausgeschlossen.