Suche löschen...
Rabenauer Anzeiger : 16.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191007161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19100716
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19100716
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-07
- Tag 1910-07-16
-
Monat
1910-07
-
Jahr
1910
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 16.07.1910
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Politische «««sch««, ««qm«,». Auf dem Wege zum alte» Block? Von einer Seite, die eigentlich trotz aller Zurück haltung des Reichskanzlers mit den Plänen Herrn von Bethmann Hollwegs vertraut sein sollte, hören wir, daß der Rücktritt des Erbprinzen Hohenlohe tatsächlich ohne Wissen des Reichskanzlers erfolgt ist, und daß dieser durch den Verzicht um so unangenehmer überrascht wurde, weil die Negierung durch die Absage des Vizepräsidenten eine Kritik akzeptiere» mußte, die hinsichtlich der Stellung des Reichskanzlers zu den Parteien gerade jetzt verfrüht kam und anders ausgefallen wäre, wenn sich der Erbprinz vor seiner Ab sage mit Herrn von Bethmann-Hollweg ins Benehmen gesetzt hätte. Ohne den Kaiser! in den Kreis der Erörterungen ziehen zu wollen, haben die Kieler Tage sichtlich beige tragen zu dokumentieren, daß der Monarch ein völliges Beisammenstehen der Mittel- Parteien ungern sehen würde. Herr von Bethmann-Hollweg konnte sich ganz dieser Ansicht auschlteßen und zeigte dies durch Präsentation von neuen Ministern, die eine Aera der Wiederannäherung wohl einleiten könnten. Bemerkt muß jedoch werden, daß es Willen der Regierung ist, auch in Zu kunft mit allen staatserhaltenden Parteien zu arbeiten, und daß die Politik Herrs von Bethmann Hollwegs bei Behandlung der demnächst zu erledigenden wichtigen Staats- fragen keineswegs gegen Parteien gerichtet sein soll, die zur Lösung mancher Fragen ihr Gutes beigetragen haben. In gutes Deutich übersetzt heißt dies etwa so viel, als daß Herr von Bethmann Hollweg bet seiner bevorstehenden Unterredung mit dem Fürsten Bülow von diesem die Formel erbitten wird, wie es möglich ist, mit den Nationalliberalen zu regieren. Diese Ansicht kann dadurch noch bekräftigt werden, daß der Reichskanzler Lei seinem Berliner Aufenthalt mit Parlamen tariern konferieren wird, die bet einer solchen , Wtederinbetrtebsetzung" hilfreiche Hand leisten könnten. Ministerpeusionen in Oesterreich. Ju den letzten Tagen hat man sich bei uns damit beschäftigt, welche Penstonssummen bei unS durch den „Ministerverbrauch" verschlungen werden und ist dabei auf eine ganz ansehnliche Ziffer gekommen. Aber auch unser Nachbar- land Oesterreich hat im Budget mit einer stattlichen Pensionshöhe für Minister a. D- zu rechnen. Insgesamt sind es 40 Herren, die eine mit dem blauen Brief verbundene Rente von insgesamt 727 000 'Kronen im Jahre zu verzehren haben, dis Bezüge dieser „Inaktiven" sind natürlich verschieden. 20—30 000 Kronen ist der Durchschnitt, bet zehn ehemaligen Staatsmännern schwankt die Pension zwischen 12—18 000 Kronen, und nur ein kleiner Teil empfängt das Gnadcngehalt von 3000 Kronen. Das Mtnistersein kann auch in Oesterreich bisweilen sehr lohnend sein, denn unter den Pensions empfängern befinden sich Minister mit einem Ruhegehalt von 20 000 Kronen, die kaum über ei« Vierteljahr die Bürde des Amtes gedrückt hat. Vom Stenerzahlen. Im letzten Jahre wurden nach der „Deutsch. Tagesztg." in Priußen im ganzen 772,943 Steuererklä rungen abgegeben, von diesen mußten mehr als ein volles Drittel beanstandet werden. Die Beanstandungen hatten jedoch in den meisten Fällen Erfolg. Ueberhaupt sind in den letzten 12 Jahren durch Beanstandungen im ganzen 106 Millionen Mark an Einkom mensteuer mehr gezahlt worden. Die mei sten Beanstandungen mußten in den Groß städten vorgenommea werden. Die Erweiterung des Kaiser Wilhelm- Kanals, die, wie bekannt, unabweisbar ge worden, wird jetzt energisch in Angriff ge nommen. Die Arbeiten haben namentlich in Brunsbüttelkoog große Veränderungen zur Folge. Dort müssen etwa 50 fast neue Häuser niedergelegt werden. Staatssekretär a. D. Bernhard Dernburg unternimmt eine Reise nach Ostasten. R«tla«d. Der Ausbau der russischen Luftflotte. In Petersburgs leitenden militärischen Kreisen steht mau dem für Anfang September avisier ten, für die russische Heeresverwaltung in B-tterfeld bestellten Parsevalluftschtff mit In teresse entgegen, weil man sich nach den ersten Versuchsfahrten sofort über eine eventuelle Nachbestellung schlüssig werden will. Im Kriegsmiuisterium, das dem Ausbau der Luftflotte große Bedeutung beilegt, arbeitet mau bereits an einem Plan für dir Statio nen der Lenkbares. Die Westgrenze soll allein 4 Luftschiffhäfen erhalten. Ju den übrigen Grenzdtstrtkten sollen innerhalb fünf Jahren 30 Luftschiffhäfeu errichtet werden. Die Schutzmächte werden ihre Kriegsschiffe bis auf weiteres in den kretischen Gewässern belassen, trotzdem die Nationalversammlung in Kanea für die Zulassung der Moham medaner ohne Vereidigung zu den Beratungen timmte. Da dieser Beschluß jedoch lediglich mrch das Fernbleiben der Opposition zu- tande kam, so tun die Schutzmächte sehr recht >arau. Gemäß dem Wortlaut des Ultima tums hat der Ministerpräsident Veniselos den Vertretern der Schutzmächte am ver gangenen Montag die schriftliche Mitteilung von dem Beschluß der Nationalversammlung gemacht. Gleichzeitig protestierte er gegen den Ausdruck „Souveräuitätsrechte der Türket auf Kreta", der in der letzten Note der Mächte an die türkische Regierrng vorkommt. Japan. Zwischen dem Finanz- und dem Mari- nemtnister ist eine Einigung erzielt bezüglich des Minimums der Stärke der Flotte und der Heeresvrrmehrung. Der Budgetüber schuß von 15 bis 20 Millionen Am soll zum Bau großer Schiffe mit schwerer Armierung verwandt werden, und zwar soll möglichst im Jnnland gebaut werden. Der neue japanisch-englische Handelsver trag bestimmt, daß Schtffstransporte zwischen japanischen Häfen nur noch auf japanischen Schiffen gemacht werden dürfen. Ha di»»» Eine Hitzwelle! Wer kennt sie nicht in der Stadt der Wolkenkratzer und der geschäft lichen Eile, wer hat nicht schon unter ihr ge litten, hat machtlos gegen sie angekämpft? So auch jetzt wieder. Ganz New-Jork gleicht einem Bratofev, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt, denn auch die Parks sind ausgetrocknet und heiß, zudem von müden New-Iorkern so belebt, daß auch nicht der geringste Platz mehr vorhanden ist. J.deS- mal, wenn im Hochsommer eine länger an haltende Hitzeperiode über die Stadt der Frei heitsstatue heretnbricht, nimmt New-Jork ein Bild an, das grundverschieden von seinem sonstigen ist. Das Hasten und Treiben auf der Straße läßt nach, nur müde Passanten schleichen langsam dicht an den Häusern ent lang dem Ziel zu, bleiben alle paar Minu ten stehen, um an einem „soda stand" Mi neralwasser, EiS, oder auch des sommerlichen „Cocktails" zu sich zu nehmen. Wer nicht dringend dem Broterwerb uachgehes muß, bleibt zu Hause, und da eS in den Wohn- räumen nicht auszuhalten ist, plaziert man sich auf den Absätzen der Feuerleitern, wo auch das Nachtlager aufgeschlagen wird. — Wenn Sonnenstrahlen bei 40 Celsius durch die hohen Häuserfronten auf das Trottoir geleitet werden, wenn der Asphalt unter den Fußgängern weich wird und nachgibt, wenn in ganz New-Jork kein Plätzchen zu staden ist, wo ein kühlender Wind weht, „dann weich;n auch alle Bande frommer Scheu" und der Amerikaner, sonst in der Bekleidungs frage delikat, wirft allen Ballast moderner Kultur beiseite, um es überhaupt aushalten zu können. Von 10 Männern laufen 9 in Hemdsärmeln, ja ohne Weste, aus allen Ge fährten leuchtet uns das Weiß des intimsten Kleidungsstückes entgegen. Aber auch die Damenwelt macht es sich leicht, jede Figur schwindet, dir Kleidung schwelgt im üppigsten Dtrektotrstil, Dessous werden auf das Mi nimum herabgedrängt. Wmn dann im Parlament hemdsärme lig über die Wohlfahrt des Landes verhan delt wird, dann besinnt sich der New-J orker auch auf seine Frömmigkeit. Ja langen Rei hen vilgert er zur Kirchs, kein Gottesdienst wird ausgelassen. Drinnen in den Gottes häusern aber merkt man die Art der Fröm migkeit, andächtig nimmt jeder die Kühle m sich auf und ... . schlummert sanft auf der Bank, die vielleicht die einzige Stätte New- Isrks ist, an der man es vor Hitze aushal len und zum Schlaf komme« kann. — Wer es sich leisten kann, verbringt die heißen Tage auf den Dachgärten und legt seinen Sitz in einem dort oben liegenden Restaurant gleich für ganze Tage gegen Taxe in Beschlag Er schläft, ißt und trinkt dort oben and keine Pferdekräfte können ihn veranlassen, aus dem 34. Stockwerk auf das heiße Pflaster hinab- zusteigen. Andere wieder vertrauen sich den Hunderten Dampfern an, die an heißen Ta gen aufs Meer htnausfahren und dort an kern. Zu Zetten einer Hitzwelle findet man denn auch weit draußen tm Ozean gleichsam gäuze Städte, iu denen eS sich gut leben läßt, wmn .... man Geld hat. — Der Unbemittelte aber und jeder, der nur von seiner Hände Arbeit am nächsten Lag zü leben hat, schmort tm heißen Juli unbarm herzig in den Steinmauern Nrw-Jorks, er studiert zwar fleißig die von der Heilsarmee und den Sanitätsstationen ausgegebenen An weisungen über das Verhalten bei großer Hitze, aber dennoch wird ihm mehr und mehr bange vor dem Gespenst deS Rettungswa gens, der ständig mit Opfern beladen, durch die Straßen zieht, um die Hitzschlagerlegeneu in die Hospitäler abzultcfern. Ju den Zei tungen kann man tagtäglich lesen, daß der Durchschnitt an Hitzschlägen bet einer Hitze welle 50 pro Tag ist. Und das spricht deut licher als Worte. SekichttdaNe. — Der „Ekel" vor der Kaserne. Unter der Anklage der Fahnenflucht hatte sich vor dem Kriegsgericht der zweiten Gardedivifion in Berlin der Einjahrig-Freiwillige P., der Soh« eines LandgenchtSpräfidenten, zu verantworten. Dem Angeklagten, der beim Katser-Franz-Garde-Gre- nadier-Regiment steht, wurde Fahnenflucht, Be trug und Diebstahl zu Last gelegt. Er hatte sich beim Militär anscheinend nicht recht wohlgefühlt und schrieb an seinen Vater einen Brief, in dem er behauptete, der Hanptmann behandele ihn wie einen Hund. Er werde sich das Leben nehmen und sage allen Verwandten Lebewohl. Äm 6. Februar bat er den Feldwebel, nach Tegel fahren za dürfen, nm dort die Eltern eines Kameraden zu besuchen. In Wahrheit un ternahm er aber eine Bierreise mit mehreren Freunden durch die Friedrichstadt. Am nächsten Mittag erwachte er in einem Privathotel iu der Jnvaltdenstraße. Wie P. vor Gericht angab, sei ihm ein Ekel gekommen, in die Kaserne zurück zukehren. Er habe sich unter falschem Namen ein möbliertes Zimmer gemietet. Nach fünf Tagen verschwand er und blieb der Wirtin die Miete schuldig. Er mietete dann ein anderes Zimmer und stahl dem Sohn der Wirtin einen Gehrockanzug, um auf diese Weise die Uniform loszuwerden. Nachdem sich der Angeklagte bei einem Bankbeamten 70 Mark geliehen, fuhr er nach Sonnewald und Muskau, wo er mit Re ferendaren Skat spielte. Als ihm das Geld wieder ausgegangen war, telegraphierte er an seine Eltern: Geld senden, sonst Letztes!" Der Vater überreichte dar Telegramm der Militärbe hörde, worauf die Verhaftung des Angeklagten in Muskau erfolgte. Er wurde nach Berlin transportiert. Der Prozeß verfiel derAertagung, da der Vater und Schwager des Angeklagten als Zeugen gehört werden sollen. — Verurteilung eines StaatSrats. Vor dem Strafgericht zu Venedig fand eine Verhandlung gegen den russischen Staatsrat Baron Schichltng statt, der angeklagt war, im Jahre 1908 ein Bild, angeblich von Gtambellino, ins Ausland gebracht zu haben. Das Bild besaß einen Wert von mindestens 12 000 Lire. Schtchting wurde zu 5 250 Lire Geldstrafe und zur Tragung dr Prozeßkostcn verurteilt. — Die Dtenstmagd als Giftmörderin. Das Schwurgericht zu Insterburg verhandelte wegen zwei vollendeter und vier versuchter Giftmorde gegen die Dtenstmagd Auguste Mikloweit aus Schillehlen. Die Angeklagte hatte mit dem Sohne ihres Dienstherrn Schwarz ein Liebesver hältnis angeknüpft. Da Frau Schwarz von Wilde Jagd. 8.) Roman von Alfred Wilson- Barett. „Dann ist das von Mr. Wade nicht wahr." „Was ist nicht wahr?" „Dr. Durand hat mir gesagt, daß Wade sie wahrscheinlich bewogen haben wird, nicht zur „Dorie" zurückzukehren, sondern sich von einem nach Port Lyttleton oder Sidney fahrendem Schiffe auffangen zu lassen." „Aber warum um alles in der Welt sollten sie das tun?" „Ich wußte ja, daß sie sich das nicht träumen lassen würden, aber Dr. Durand meinte, daß Wade sie dazu verleitet haben werde, mit ihm die Opale aufzusuchen." „Diese verhexten Steine," rief der Kapitän ärgerlich aus. „Ich möchte fast glauben, daß wirklich etwas an dem alten Aberglauben über Opale istl Was diese Steine Wades wenigstens anbelangt, so haben sie über alle, die damit irgendwie in Verbindung standen, nichts als Elend gebracht." „Ich bin ganz Ihrer Ansicht, und obwohl es mir um Mr. Wade sehr leid tut, bin ich doch froh, daß mein Vater und Mr. Anson mit seinen Opalen nichts zu tun haben." „Ja, da hier Wade nicht erwähnt wird, folgere ich daraus, daß er tot ist." „War mein Vater sehr krank?" „Ja, möchte ich sagen, da die Aerzte nicht so sehr darum besorgt waren, ob er die Reise aushalten würde, als um den Umstand, ob man ihn die Reise allein unternehmen lassen dürfe." „Er ist doch nicht irrsinnig geworden, das wollen Sie doch nicht damit sagen?" „Oh nein; aber ich nehme an, daß Ihr Vater es schon sehr eilig hatte, abzureisen, uud es handelte sich nur darum, ob er das Nervenfiebcr schon vollständig überstanden habe. Ta er sich jetzt zweifellos schon auf der Rückfahrt befindet, folgere ich, daß er wieder ganz gesund sein muß." „Und — und kommt er allein?" Es verlangte sie darnach, nach Anson zu fragen, und doch fürchtete sie, das Geheimnis ihrer Liebe zu verraten. „Ich glaube, er kommt allein, denn Anson ist noch zu krank, als daß er die Reise unternehmen könnte. Beide lagen, wie aus diesen Mitteilungen zu entnehmen ist, an einem heftigen Nervensieber darnieder, und zwar hat es Anson fester gepackt als Ihren Vater. Dr. Durand, der unter einem abstoßenden ! Aeußeren ein gutmütiges Herz zu haben scheint, weilt bei ihm. Anson, der außer der Pflege des Spitals noch einen Arzt nur für sich allein hat, der sich ganz seiner Wartung widmet, wird sich jedenfalls bald erholen." Da Estelle nun alles schon wußte, was Kapitän Ruther ford ihr zu sagen hatte und dieser noch viel zu tun hatte, wollte sie sich verabschieden und dankte ihm herzlichst für seine große Freundlichkeit. „Ja, noch etwas hätte ich mit Ihnen zu besprechen," hielt sie der Kapitän zurück. „Haben Sie Ihr eigenes Haus in London?" „Ein Haus? Nein," erwiderte Estelle errötend. „Die Verhältnisse haben es mit sich gebracht, daß mein Vater seit dem Tode meiner Mutter den eigenen Haushalt aufgegeben. Ueberdies wünscht er ja, daß ich immer um ihn sei. „Verzeihen Sie mir meine Fragen," unterbrach Ruther ford ihre Ausführungen. „Ich dachte nur, daß Ihr Vater viel leicht Schwierigkeiten haben wird, sich mit Ihnen nach seiner Ankunft zu verständigen. Weiß er Ihre Adresse?" „Nein; wir haben zwar die Absicht, die von uns früher innegehabten Zimmer wieder zu mieten, aber sie werden vielleicht nicht zu haben sein." „Auf jeden Fall, Miß Charters, kann Ihnen mein Nat gute Dienste erweisen. Die Adresse, welche Sie uns angeben, wird in den Bureaux unserer Gesellschaft eingetragen und Ihrem Vater nach seiner Ankunft bekanntgegeben werden. Sie können auch den Namen des Schiffes, mit dem er kommt, und den Tag seiner Ankunft erfahren, und dann Ihren Vater erwarten." „Ich danke Ihnen vielmals, dies ist gewiß der beste Weg." „Aber Schiffe sind nicht sehr verläßlich, und Sie können leicht Ihren Vater verfehlen. Ich würde Ihnen, daher empfehlen, Ihre Adresse unter Kuvert in unserem Amte zu hinterlegen." Der Zwischenfall während der Reise hatte, wie Estelle Charters wußte, an dem Stande der Geldmittel ihres Vaters nichts geändert, und sie wußte auch, daß diese, deren Ver waltung nun vollständig in Ihren Händen lag, sehr gering waren, und eine knappe haushälterische Einteilung erforderten. So machte sie sich denn, nachdem sie ihr Gepäck auf dem Schiffe zurückgelaffen hatte, zu Fuß auf den Weg, in der Nähe Ler Docks eine Wohnung zu suchen, die sie bis zum Ein- ihre- Vaters benützen wollte. Dennoch gibt es dort auch zahlreiche anständig« Häuser^ die den Ansprüchen derer vollkommen entsprächen, die die großen Heerstraßen der Erde bereisen und nicht die Mittel habe«, sich den Luxus der Westend-Hotels zu gestatten. In einem solchen Hause, in einem reinlichen, engen Gäßchen . konnte Estelle ein Schlaüimmer mit anstoßendem Wohnraum - mreten, mit der Aussicht, bei der Ankunft ihres Vaters noch eia : Schlafzimmer dazunehmen zu können. Sie ließ ihr Gepäck sobald als möglich iu diese Wohnung kommen, und war nun voll von Plänen, den Aufenthalt ihres Vaters zu einem möglichst angenehmen zu gestalten. Der ! eigentliche Zweck dieser Beschäftigung war aber der, darüber ihre Angst und Sorge zu vergessen; denn sie war sehr be-- ; künimert, ob es um den Geisteszustand ihres Vaters nicht schlechter stehe, als man sie glauben ließ, und ob es um AnsonS ! Gesundheit nicht noch schlimmer bestellt sei. Es blieb ihr aber nichts übrig, als in Ruhe abzuwarten ! und zu hoffen. Tann kam die Nachricht, mit welchem ! Schiffe ihr Vater sich nach Europa begeben habe, und bald ! darauf erfuhr sie auch, an welchem Tage man das Schiff im Hafen von London erwarten könne. ! Langsam schleppten sich die Tage dahin, bis Estelle endlich ! ihren Vater in die Arme schließen konnte. Es wurde ihr sofort klar, daß eine große Veränderung ; mit ihm vorgegangen sein mnßte. Sie hatte natürlich er« i wartet, daß er über die Wiedervereinigung das gleiche Aus maß von Entzücken und Freude an den Tag legen würde wie sie, aber seine Umarmung entbehrte jedes leidenschaftlichen ! Gefühls und war beinahe oberflächlich. Er schien jedoch im vollen Besitze seiner Kräfte und selbst dafür war sie dem Himmel dankbar. Aber erst, als sie sich in den Räumen befanden, die fortab ihr Heim sein sollten, und nach einigen Stunden vertraulichen Zwiegespräches konnte sie diese Veränderung begreifen und sie sah nun, daß die Zeit, die zwischen ihrer Trennung und dem Wiedersehen lag, aus seinem Gedächtnisse fast ganz ge löscht war. Die Erlebnisse der letzten Zeit hatten ihn ge brochen, und wenn er auch seine Gesundheit wiedererlangt hatte, so war sie einem Manne als Gabe zuteil geworden, dessen Interesse an den Vorgängen des Lebens so ziemlich ge schwunden war. ei«er Heirat der Angekla, darauf verg Schwarz be mit Arsenik, der Schwarz Arsenik in tz Verdacht gesc Kaffee nicht Straftaten m so machte i im Zustande zustandeS b die Angeklag! zustandeS ein — Im L militärischer < rin Anna Zc Zuchthaus m Kaufmann A Weiskopf, be Jahre Zuchth mann Karl zwei Jahre Verlust. Bei Polizeiauffich wurde teilwei Manch in Lc - Eine sich die „B. Ein Schuh» Verdacht, da und um fiö ihre Kleider bart geziertes Der vermein er trat an d Schleier. F Ahle dreimal heulend zusa meister hatte ein Fremder des Mannes den Schleier eigentümliche mußte seine Gefängnis b — Prii Pedittonsrei ersten Ses Prinzen ist nach Spitz will an B Ortentierun nordischen Der !chi sächlich umfc zugenommen ren Glocken, gen, zu entf Schiefheit di lich gewollte Demo Weise dal Straßen h Er versoff hatte kein daß ihr se keit zu En Da si wurde ihr zu sein, w Der schrei dachte er nicht, dies wecken, do folge habe die stumpf Miitb sollte, inw eines der c! fit, hatte 1 ihm außei standen, l drohenden kleine Auz diese schm Vater zu I reguug ih Mutter w< zu tragen, ihre Lage einer Best nicht ganz Tag nur uni ziehung, d Gouverna sie sich voi fühlte, nic Beobachtui noch viele ihrer Stell Alle würd kamen dah Nur war, m < eine Priva gutherzige sehr anhäi rhr Vorha „Tas Frau. „< Schulen n
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)