Suche löschen...
Rabenauer Anzeiger : 25.06.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191006255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19100625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19100625
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-06
- Tag 1910-06-25
-
Monat
1910-06
-
Jahr
1910
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 25.06.1910
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8m I. Helle»!? ».Im I. IdiiM». Man kann sich in politischen Kreisen des Gefühls nicht erwehren, daß der mue Mi nisterwechsel in dieser Forni nur vorüberge hender Natur ist. Dies geht aus verschie denen Zeichen hervor. Daß Herr v Schor- lemer, der bet der Wahlrechtsvorlage im Herrenhause von der Regierung als zur Verfügung stehender Kandidat präsentiert wurde, der noch zudem ein „Mann des Kaisers" ist, für einen Mintsterpvstm reif war, konnte kein Geheimnis sein; daß man den früheren rheinischen Oberprästdenten aber gerade für die Landwirtschaft verant wortlich machte, erregte großes Staunen, denn man hatte allgemein gehofft, Herrn v. Schönem er im Ministerium des Innern wiederzusehen. Verständlich wird die Maß nahme jedoch, wenn man bet Herrn von Dallwitz längere Zeit verweilt Es hieße Eulen nach Athen tragen, wollte man behaupten, daß die Beziehungen Herrn von Bethmann-Hollwegs zu Herrn von Rheiubaben über das Maß dienstlicher Höflichkeit hinausgehen. Es ist aber auch Tatsache, daß der Finanzminister, der noch dazu Vertreter des preußischen Miilisterprä- fidenten ist, bei den Konservativen einen viel größeren Stein im Brett hat, als Herr von Bethmann-Hollweg. Man entsinnt sich wohl auch noch, daß nach dem Pappenheim- schen Vorschlag der Entlastung des Reichs kanzlers Freiherr von Rheiubaben ziemlich offen als Tip für die etwa neu zu schaf fende eigene preußische Ministerprästdentichaft genannt wurde. Herr von Bethmann Holl weg hat aber bisher stets die Bülowsche Ansicht dem Kaiser gegenüber vertreten, daß auch seine Schultern für das erste Reichs amt stark genug seien. Und da es ferner bisher stets als unangefochtenes Recht eines Ministerpräsidenten betrachtet wurde nach Möglichkeit selbst für seinen Nachfolger zu sorgen, konnte es nicht wunder nehmen, daß Herr von Bethmann Hollweg gegen einen Aspiranten, der ihm n'cht angenehm war, ein Bollwerk schuf. Dazu war aber niemand besser geeignet, als Herr von Dallwitz. Er ist nicht nur ein Freund Herrn von Beth mann Hollwegs, sondern auch infolge seiner ausgesprochen konservativen Anschauung ein solcher der Rechten. Er ist aber auch ein tüchtiger Finanzminister, wenn er gebraucht werde» sollte. Man hat nur nötig, aus das frühere Wirken des jetzigen Ministers des Innern einzugehen und wird finden, daß er als anhaitischer Staatsmtnister die Finanzen seines Landes in hervorragender Weise re organisiert und gebessert hat, wobei er nickt verschmähte, gegebenenfalls auch zu pak tieren. Es er cheint also — und die Zukunft wird den Beweis dafür erbringen — daß der augenblickliche Miuisterwechsel nur ein Interregnum ist. Vom Landwirtschaftsmtni- stertum zum Ministerium des Innern ist der Weg nicht wett, und wenn die Krone ihre schützende Hand nicht mehr über das Fi nanzministerium halten wird, wird auch dort ein Portefeuille frei werden, für den der Anwärter bereits jetzt sehr in den Rah men paffend in Gestalt des Herrn von Dallwitz gegeben ist. Und wie Herr von Bethmann Hollweg kürzlich der Krone Wünsche ausdrückte, die ihn zum Ausharren bestimmen könnten, wird er es auch höchst wahrscheinlich dnrchzusetzen verstehen, daß in dem Wettlauf Dallwitz-Rheinbaben sein Tip durchgeht. Politische ««»»sch,». Ue«tfch!e«v. Die Reisekosten der Reichsbcamten. Nach dem der preußische Landtag den Gesetzentwurf über die Reisekosten der Staatsbeamten ab gefertigt hat, soll nunmehr auch im Reiche die endgültige Regelung der Reisekostenfrage erfolgen. Wie die „Neue PM. Korr." hört, wird der Bundesrat bereits in den nächsten Tagen über den ihm seit dem L4. Februar d. Js. vorliegenden Entwurf einer Verordnung über die Tagegelder, die Fuhrkosten und die Um'ugskosten der Reichsbeamten einschließlich der gesandtschaftlichen und Konsularbeamteu Vesctluß fasten. Der langjährigen Ge pflogenheit entsprechend, wird die 'ür das Reich ergehende Verordnung sich dem preußischen Gesetze soweit als irgend tunlich anpaffen; sie enthält jedoch insofern eine wichtige eigene Vorschrift, als sie für Aus landsreisen den bisherigen außergewöhnlichen Satz von 13 Pf. für das Kilometer in möglichste Uebereiustimmung mit den für das Inland gezahlten Sätzen bringt und dadurch wesentlich ermäßigt. Die Grundzüge für die neue Militärvor- lage sind nach der „Nat. Ztg." im Kriegs- Ministerium bereits ausgebrettet. Die Zahl der neu aufzustellenden Bataillone soll sich aber in mäßigem Rahmen halten. Städte, die sich Garnison wünschen, mögen beizeiten aufmerken. Die neuen Versicherungsämter, die nach der im Reichstage liegenden Versicherungs ordnung aufgerichtet werden sollen, sollen nach amtlicher Angabe keine 20 Millionen kosten. Urber die einmaligen Ausgaben käme man schon fort, aber die dauernden Auf gaben für die vielen neuen Beamtenstellen fallen ins Gewicht. Als Deckungsmittel für die Kriegsvete- ranen-Beihilfen soll, wie die „Magdeb. Ztg." hört, wieder auf eme Wehrsteuer zurückge griffen werden. Mau hat keine anderen Einnahmen ausfindig machen können. Der bayerische Landtag verhandelt in diesen Tagen die Notstaadsvorlage für die überschwemmten Gebiete. Augsburg beziffert allein seinen Schaden auf 5 Millionen. Im bayerischen Bierkrieg hat der Finanz minister v. Pfaff durch ein kurzes Wort in der Kammer anscheinend eine Wendung herbetgeführt. Er sagte: Wollen die Kon sumenten den kleinen durch die Malzver teuerung notwendig gewordenen Aufschlag des Bierpreises nicht tra- en und den Vier boykott fortsctzen, dann bleibt der Regierung zur Deckung des Einnahmeausfalles nichts anderes übrig als eine entsprechende Er höhung der direkten Steuern. Das zog. Wehrpflicht auf Helgoland. Am 1. Juli dieses Jahres beginnt auch für die Helgo länder die Wehrpflicht. Zwanzig Jahre sind an diesem Tage verflossen, seit Helgoland zum Deutschen Reiche gekommen ist, und diese zwanzig Jahre hindurch sollte es noch von der allgemeinen Wehrpflicht befreit sein. Das Reichsamt des Innern wird am 1. Dez mber d. Js. eine Zählung der Kriegsteilnehmer von 1848, 1864,1866und 1870/71 vorvehmen, um die Höhe der Vete ranenbeihilfe genau bestimmen zu können. In der deutschen Industrie wünscht man dringend schärfere Repressalien gegen die französischen Zollerhöhungen, die zum Teil ganz unmotiviert sind. Wir dürfen nicht zu gutmütig sein. Der preußische Staat will größere Mittel für die Förderung des hauswirtschaftlichcn Unterrichts, namentlich auf dem Lande, auf wenden. Spanien. Mit großem Nachdruck erhält sich das Gerücht, daß König AlfonS von Spanien sehr ernstlich erkrankt ist. Die Aerzte haben ihm geraten, einen längeren Aufenthalt auf der Insel Wight m nehmen. Er wird dort in acht Tagen während der Ruderregatta in Cowes erwartet. England. Der junge englische Thronfolger, der bisher nur den Titel Edward Prinz von Cornwall führt, soll zu seinem G burtstage den offiziellen Namen der britischen Kron prinzen, Prinz of Wales, von seinem Vater erhalten. Seitdem im Parlament ein Antrag auf Gewährung des Stimmrechts an Frauen etngefuhrt ist, u-hmeu die Straßendcmon- strationen der Weiblichkeit in London kein Ende mehr. Letzten Sonntag marschierten 30000 Frauen mit Musik, Bannern und Fahnen in der Stadt umher. An der Spitze zogen über 500 Frauen, die wegen ihrer Exz vtrizitätcn mit Gefärignis ^beftraft sind. MiAttvatte. — Das Schwurgericht in Thorn verurteilte den sechsundzwanzigjährigen Volksschullchrer Zakob Schadt aus Oslowo wegen Mordes zum Tode. Er halte am 18. April dir siebzehnjährige Besitzertochter Gertrud Rohlmann durch mehrere Revolverschüsse getötet, weil sie seine Licbesan- Uäge zurückwies. — Das Schwurgericht zu Breslau verurteilte die 28jährige unverehelichte Näherin Valeska Bunzel, die am 12. Mai den achtzigjährigen penstonietten Eisenbahnvorschlosser Karl Weiß in seiner Wohnung ermordet und beraubt hatte, zum Lode. Der Allensleiner Prozeß. Die Sonnabend verhandlung brachte einen erregten Streit zwischen dem Vorsitzenden und den Verteidigern, als KriegSgerichlsrat Conradi nochmals gehört werde» sollte. Die Verteidigung hielt daS für über flüssig, verlangte jesoch, falls man von der doppelten Vernehmung dieses Zeugen nicht ab- gehen wollte, daS gleiche auch für den Zeugen Kriminalkommissar Wanvowski. Conradi wurde schließlich nicht vernommen, machte nur ein paar nachträgliche Angaben. Besonderes Interesse erweckten die Aussagen des Bruders Gödens, Oskar v. Göben. Rechtsanwalt Sello protestierte energisch dagegen, dak KriegSgerichtsrat Conradi zum zweitenmal gehörte wurde. Geschehe das, so werde die Verteidigung die Konsequenzen zu ziehen wissen. Auf diese Weise käme die Ver handlung aber nicht vom Fleck, man drehe sich vielmehr im Kreise herum. Es scheine, als ob man es darauf anlege, den Eindruck der für die Angeklagte sehr günstigen Aussagen des Kriminal kommissars Wannowski bei den Geschworenen auszulöschen und die Aussagen des Kriegsge richtsrats besonders zu unterstreichen. Kriegs» gerichlsrat Reichard sagte noch nachträglich auS, daß die Angabe, Gerichtsherr Erzellenz Scotti habe der Verhaftung der Frau v. Schönebeck entgegengearbeitet, damit ein Skandal vermieden wurde, absolut unzutreffend sei. Scotti habe sich direkt entgegengesetzt ausgesprochen. Die Hoffnung, den Prozeß Ende dieser Woche ab- schließen zu können, ist zweifelhaft geworden, denn die Angeklagte ist von so schweren epileptisch» hyllerstchen Krämpfen heimgesucht, daß die Ver handlung stundenlang ausgesetzt werden wußte. Frau v. Schönebeck-Weber war mit ihrem Gatten den Sonntag über nach Insterburg gefahren, be fand sich auch am Montag früh noch ganz wohl, wurde aber nanu plötzlich von einem Anfall überrascht. Sie stieß gellende Schreie aus, stieß mit Armen und Beinen um sich, biß und schlug, bis ein Weinkrampf folgte und eine Ohnmacht der aufregenden Szene ein Ende machte. Die Aerzte erklärten die Kranke zunächst für ver handlungsunfähig, obwohl sie selbst dringend den Fortgang des Prozesses ohne Unterbrechung wünschte. Dem Gsichtkhof erklärten die Sach- ve ständigen, der Anfall sei der schwerste, der bisher die Angeklagte betroffen habe, jede Simulation sei ausgeschlossen. Der Vorsitzende stellte bei dieser Gelegenheit fest, daß selbst seiner Frau Schmähdriefe zugingen. Auch Staatsan walt und Verteidiger erhalten solche Zuschriften. Der Wagen der Angeklagten ist wiederholt in den letzten Tagen vor einen erregten Menge au- gehalien. — Um für die Prozeßkosten Sicherheit zu haben, hat die Gerichtskaffe auf 15 000 Mk. aus der von der Angeklagten für ihre Haft» entlafsung gestellten Summe von 50 000 Mk. Arrest gelegt. Die Angeklagte hatte sich bis zu« Nachmittag von ihrem Anfalle so weit erholt, daß in der Verhandlung forigefahren werden konnte. Es wird sich zunächst vom Gerichtshof die Ladung mehrerer neuer Zeugen beschlossen. Der Vorsitzende teilt dann mit, es sei ihm zu Ohren gekommen, daß in Nlletnsteiu und auch anderswo die Anschauung bestände, in dem Ver fahren solle vieles vertuscht werden, weil er die Zeugen mehrfach gebeten habe, bestimmte Namen nicht zu nennen. Das sei nur zu dem Zweck geschehen, nm Personen, die mit der Anklage gar nichts zu tun baden, nicht um Verdächtigungen zu überhäufen Nur Klarheir soll über den Fall geschaffen werden, aber keine Person unnötiger Weise Kränkuni erfahren, die daran nicht im mindesten beteiligt ist. ES werden dann weitere Zeugen übec die Person ins Hauptmanns von Göben vernommen, die sich sympathisch äußern. So sagie Henpsmann v. Gern aus Hannover, welcher mit Göden die ganze Lentnantszeit ver lebt hat, aus, dieser sei mit Bezug auf Frauen äußerst zurückhaltend gewesen, er habe in diesen Jahren niemals Liebschaften gehabt. Er war ein leidenschaftlicher Reiter und habe sich Ent behrungen auferlegt, um ein Pferd zu bekommen. Bei allen Kameraden galt er für einen tapferen, hochherzigen und edlen Offizier, den jedem half, wo er nur konnte. Mus Me.e Welt» EinKnd lebendig vcrssrgt. Ein bedauer liches Vorkommnis beschäftigt zurzeit die Staats anwaltschaft in Karlsruhe. Vor einigen Tagen Der Doppelgänger. Roman von H. Hill. 33.) Nachdruck verboten. .Kommen Sie, wir müssen ihn da hinunter werfen," rief er seinem Gefährten zu und begami, Leu Leichnam nach Lem Rande der Klippen zu zerren. Aber von Fermor kam keine Antwort. Das Benehmen seines Spießgesellen mußte nun auch VouleS befremde«, denn er ließ von seiner grauenhaften Arbeit ab und blickte scharf nach dem Gebüsch hinüber. „Haben Sie uicht gehört? — Ich brauche Ihre Hilfe," sagte ec hart. Da gellte in dem Gebüsch ein wildes Hohnlacheu auf, bas Burkhardt durch Mark und Bein ging. „Wollen Sie mir etwa befehlen? — Da — — Las ist meine Hilfe, verdammter Schleicher!'» Zum zweiten Wal war ein Schuß aufgeblitzr, und zum zweiten Mal zerriß Ler Knall des Revolvers die Sülle. Aber diesmal hatte Fermor schlecht getrostem Boules war an scheinend ganz unverletzt; denn, nachdem er einen Augenblick rutungslos dagestandru, stürzte er sich mit einem heiseren Wut- schrei auf seinen Gegner. - „Das — das sollst Du mir bezahle», elender Schurke!" stieß er hervor, wöhrend seine Arme den anderen wie mit effernen Klammern nm spannten. „Da unten magst Du Nan« lPw Gesellschaft leisten. Das Opfer und sein Mörder iu eüt Grab!" Dieser Mann mußte wirklich über Riesenkräfte verfügen. Me ein Kind Hotz er Kermor, der sich verzweifelt wehrte, vom Asden auf uud schleppte Ihn nach dem verderbendroheirdeu Fhhgrwrd. > «Hilse! — Zu Hilfe I" gellt« die Stimme des Bedrohten, mordet miclA" Er schien vor Angst vollkommen von Sinnen. Mit Händen und Füßen wehrte er sich gegen den Langen; Burkhardt, der sich vor Grauen «licht zu rühren vermocht«, glaubte sein« keuchenden Atemzüge zu vernehmen. Jetzt Hobe» sich die Ge stalten der kämpfenden Männer wie Silhouetten vom Rand« der WiM» ab «r — nur mchMrei Schutte ttemckcu Lerwar Da schüttelte Burkhardt das lähmende Entsetzen ab und sprang in gewaltigen Sätzen vorwärts. Mochten die beiden auch zehnfach den Tod verdient haben — dieses Gräßliche konnte er nicht untätig mit ansehen. .Halten Sie ein!" schrie er dem Langen zu. „Um LeS Himmels willen — halten Sie ein!" Aber es war zu spät. Ein Stein hatte sich unter Len Füßen des Mörders gelöst. Er verlor das Gleichgewicht und strauchelte; ein furchtbarer Doppellchrei zerriß die Luft Die Stelle, da fein verzweifelter Mann den Todeskampf gekämpft hatte, war leer. Wolfgang schlugen im Grauen die Zähne aufeinander. Langsam trat er an den Rand des Abgrundes heran; von den beiden war natürlich nichts mehr zu seheu oder zu hören. Dunkel gähnte ihm die Tiefe entgegen, in der zwei Menschen leben geendet. An dem Toten vorbei ging er nach der Straße, die zu dem Hotel führte. Er vermochte es nicht über sich, Randow zu untersuchen. Warum auch? Der Amerikaner hatte ja gesagt, daß der Freiherr tot sei. Er versuchte zu überlegen, was er nun zu tun habe. Aber es war ihm unmöglich, einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Es war zu Siel des Gräßlichen, das diese letzte Viertel stunde gebracht hatte — seine überreizten Nerven hielten dem uicht mehr stand. Auf dem halben Wege kehrte er wieder um. Nein, er könnt« jetzt «richt unter Menschen gehen — er konnte es nicht! — Wi« ein Magnet zog ihn der Erschossene zu sich zurück. Er fand die Stelle wieder, da der Mord geschehen, und nun kniete er doch neben dem Bedauernswerten nieder, der ein Leben in geistiger Umnachtung geführt hatte und nun ein Ende mit Schrecken gefunden. Er hob den Kopf ein wenig und blickte in die Züge, die wie seine eigenen waren. Was hatte dieser Mann für eine Welt von Unruhe und Verderben in sein Leben ge tragen! — Aber durfte er ihm zürnen darum? Hatte er nicht ihm im letzten Grunde sein höchstes Glück zu verdanken — hatte nicht er ihn mit seinem Weibe zusammengeführt? Nun wandten sich all seine Gedanken wieder Hertha zu. Nun wollte er sie doch wiederseheu — wollte sich noch länger chrrL BeöükS jxsMÜ -— - _ - - -— Er hätte nicht mehr darüber gegrübelt, welchem Umstand er seine Errettung verdankte. Es mußte ein Wunder geschehen sein — anders war es nicht möglich. Es gab keine Erklärung für das plötzliche Erscheinen dieses Mannes. Aber dann tauchte in seinem gemarterten Gehirn ein Ge danke auf, der ihn von Lem Leichnam emporpeitschte — ein furchtbarer, wahnwitziger Gedanke, der sein Blut zu Eis er starren ließ. — Wohl gab es eine Erklärung, aber die war so gräßlich, daß man darüber den Verstand verlieren konnte. Wenn Li« „Albion" in die Lust geflogen war wenn sich Randow, vielleicht als einziger Uebcrtebender, auf einem Trümmer de? Schiffes gerettet, wenn er — der Wahnsinnige — Lem Ver derben entronnen war, während die, die er liebte, und fünfzig gesunde und lebenskräftige Menschen ihren Untergang gesunde» hatten! — Er schrie vor Verzweiflung auf, daß es durch die Nacht gellte. Vor seinen Augen lagen blntrote Nebel — alle Ge danken waren ihm ausgelöscht bis auf den einen einzigen: Du mußt dich rächen an ihren Mördern — furchtbar, grausam rächen! Es ist nicht genug, daß die beiden da unteü ihre Strafe erhalten hatten — auch die Teufelin, die da- Haupt Ler Verbrecher gewesen war, muß ihre Schurkerei büßen! Es packte ihn die Angst, sie könnte ihm entwischen, könnt« der Strafe entgehen. Laufend legte er den Weg nach den« Halfway House zurück; fein Atem ging keuchend, als er e- endlich erreichte. Ein Kellner, der pfeifend in der Tür gestanden, prallt« bei seinem Eintritt entsetzt zurück. Er hatte in diesem Augen blick ganz das Aussehen eines Jrrrn. Die Adern auf seiner Stirn waren hoch angeschwollen, die Haare wirr und zerzaust, von der Unterlippe, Lie er zwischen die Zähne genommen, ran« lanusam -v^Lkutstrewieu nieder, und leine Auaeu «iühten- 'Er riß die Tür zu dem Zimmer auf, in dem er mit den drei Amerikanern gemessen, und stand im nächsten Augenblick Berthe Ravenaud gegenüber. Erschrocken war die Französin bei seinem Eindringen emporgefahrcn. Sie zitterte, da sie ihm in das Gesicht blickte, und sie machte keine«« Versuch, sich zu wehre««, als er ihr« beiden Handgelenke umklammerte. „Was — was habt Ihr mit meiner Frau gemacht?" schrie ! er, heiser vor Schmerz uud Ingrimm. LaL Mädchen, gn mö wurde schauer! Lodest das sich storben tiger B lauünis die Lc d mn ei witgebr Halle N! dort d vorschn aufzubo Entsetze sofort L der Ls abgespr kleine Das Vc die Har dürfte Als der Rer genomu Nanu Cchwinl Er ver -Angebl sonders vermute kanntsch um G wollten. Witwcrc laten w Denn t Vorspitt Und vw Valuta tiimer s Hause, . daß die verlasse! 13 000 der Sch siebte, ! Hoch «m bis jetzt Kau wurde ! der 60j Vin- St bcmächt LZchr, rufend suchten Krimmc Kampf, Jnzwisc sis gelai beiden c Die Ciseuba siötct btt siigkcit Es wir! zwang Ihr su Natter L feine C vie er Leute, wand D kein L diesem wenn ! Ai , bar. < schnell Obeckö einer S auf Er! rufen g bas Z> wollte Vlorte Wit hei D das er Muldi Vsteücr ' AI saßen, rätselhc wübren erzählt^ Gaststu wachte bei öc> Uussall N Hotel j Müssen W Endlich Nach E) Uud s> ivrjchui
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)