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Rabenauer Anzeiger : 21.06.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191006213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19100621
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19100621
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-06
- Tag 1910-06-21
-
Monat
1910-06
-
Jahr
1910
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Politische RaMchM. DeilffNrE Die Bedeutung des neuen Stellender- mlttlcrgesctzes. Das mit dem 1. Oktober d. Ihs. in Kraft tretende, soeben publizierte Stellenvermittlergesetz wird einem lang ge fühlten Bedürfnis Rechnung tragen, um nicht nur die Stellungsuchenden vor Ausbeutung zu bewahren, sondern um überhaupt schäd. liche Elemente von einem Berufe fern zu halten, an dessen Vertreter großes Vertrauen geknüpft zu werden pflegt. Durch das neue Gesetz wird eine ganze Zahl früherer Vor schriften aufgehoben, der Gewerbebetrieb der Stellenvermittlung wird einheitlicher geregelt, der Unterschied zwischen Stellenvermittler und Geflndevermteter w'rd abgeschafft und über die nicht gewerbsmäßige Stellenvermittlung werden erschöpfende Bestimmungen erlassen. Die Wohltat des neuen Gesetzes liegt darin, daß unlautere Elemente dem Gewerbe fern gehalten werden. Die Konzessionspflicht von früher ist nicht nur beibehalten worden, sie ist vielmehr darin ergänzt worden, daß eine Konzesstonsversagung schon dann eintreten kann, wenn Unzuverlässigkeit in Bezug auf die persönlichen Verhältnisse des Konzesstons petenten vorltcgt. Hierdurch wird ermöglicht, daß an sich mittellose Leute einem Beruf näher treten, der sie nur zu leicht veranlassen kann, Gebühren zu erheben, um ohne neun- bare Gegenleistung davon zu leben. In der Tat war in den letzten Jahren die Zahl der konzessionierten Stellenvermittler, die mit ganz geringen Mitteln nur vorübergehend in der Stellenvermittlung ihr Brot suchten, eine ziemlich beträchtliche. Eine Einschränkung der Stellenvermittlung wird in dem neuen Gesetz ferner dadurch geschaffen, daß das Be dürfnis vor Konzesstonsertetlung genau ge prüft werden soll, und daß die Konzession da sters versagt werden wird, wo ein öffent licher gemeinnütziger Arbeitsnachweis in aus reichendem Umfange für das Bedürfnis Sorge trägt. Auch die Erhebung der Vermitte- lungsgebühreuist näher geregelt worden. Hier zu kommt noch, daß es der Landeszentral behörde Vorbehalten bleiben soll, weitere Be stimmungen über Umfang und Verpflichtung im Geschäftsbetriebe der Stellungvermittlung zu erlassen. Um möglichst jeder Manipula, tion und betrügerischem Arbeiten vorzubeu gen, haben die Strafbestimmungen besondere Verschärfungen erfahren. Hauptsächlich wer den es die neuen Paragraphen verhindern, daß die gesetzlichen Bestimmungen unter der Maske gemeinnütziger Vereinsbildungen um gangen werden. Nach dem neuen Gesetz ist die Möglichkeit der Konzessionseutztehung eine viel größere, als nach den jetzt noch anzuwendenden Bestimmungen. Für die Unterstützung von Tabakarbeitern, die durch die NeichSstuanzreform beschäfti gungslos geworden sind, hat das Reichs- fchatzamt nach den bisher für diesen Zweck bereits verausgabten viereinhalb Millionen nunmehr noch weitere zwei Millionen kereit gestellt. Diese werden den Mitteln zur De!- kung von Fehlbeträgen entnommen, die sich im ganzen auf 3,7 Millionen belaufen. Kavalleriediviflonen, die mit Feld- artillerte, Maschinengewehren, Radfahrern, Telegraphen- und Pionier-Abteilungen aus gerüstet sind, empfiehlt der frühere Oberst Gädke für alle Grenzgarnisonen in einem Artikel des „Berliner Tageblatt". Er sagt darin auch, daß sich bei der herrschenden allgemeinen Wehrpflicht im Reiche das Heer ganz naturgemäß vergrößern müsse, da mit der Vermehrung des Volkes die Zahl der Wehrpflichtigen steigt. Hier könnte nur die allgemeine Einführung der einjährigen Dienst zeit Wandel schaffen. Schweden. König Gustav von Schweden vollendete am Donnerstag sein 52. Lebensjahr. Er folgte im Dezember 1907 seinem Vater, dem König Oskar, auf dem Thron und ist seit 1881 mit Prinzessin Viktoria, der Schwester des regierenden Großherzogs von Baden, vermählt. DieFolgen derBlinddarm-Operation, der sich der König im Februar unterziehen mußte, sind völlig überwunden. Orlinl. Zum Vorgehen der Kretaschntzmächte. England macht den Mächten den Vorschlag einer Flottendemonstratton. Es beginnt diese Aktion selbst mit der bereits gemeldeten Ent sendung des Kreuzers „Minerva" nach der Sudabat. Aus London schreibt man darüber: Wie das „Reutersche Bureau" bestätigt, hat dle englische Regierung den Schutzmächten den Vorschlag gemacht, je ein werteres Kriegs- schiff nach Kreta zu entsenden, um den ge meinsamen Noten über die Behandlung der Mohammedaner Nachdruck zu verleihen. «er»chttda!le. — Der Allensteiner Prozeß. In der am Dienstag wieder aufgenommenen Verhandlung wurde die Zeugenvernehmung fortgesetzt. Von besonderem Interesse waren die Aussagen des Rittmeisters v. Thaer, des besten Freundes v. Goebens. Als Zeugen sind In Sllenstein auch eingetroffen der bekannte Psychiater Frhr. v. Schrenck-Notzing aus München, Göbens Freund Schriftsteller v. Loßberg und der Bruder v. Goe- benS, OSkar v. Goeben, ein schmaler, blasser Herr, dem sich bei Nennung des Namens alle Augen zuwcnden. Oberst Dorn, der zunächst als Zeuge vernommen wurde, sagte über die Person des Majors v. Schönebeck aus. Der Major war sehr gewissenhaft, sehr eifrig und gutmütig, seine Untergebenen hatten ihn sehr gern trotz seiner rauhen Außenseite. Als Kame rad war er ein liebenswürdiger, gutmütiger und bescheidener Mensch. Er war ein sehr frommer Katholik; er äußerte u. a. einmal, er möchte nicht plötzlich sterben, er wünschte, sich vorher mit sei nem Gott abzufinden. Oberst Dorn war es, an den sich der Major einmal mit der Bitte wandte, er wöge ihm doch einen geschickten Rechtsanwalt besorgen, er beabsichtigte, sich scheiden zu lassen. Dorn besorgte denselben in Königsberg; der Major kam, konferierte längere Zeit mit dem Rechtsanwalt und überraschte Dorn dann mit dem Bescheid, er wolle sich lieber doch nicht scheiden lassen, lieber die Gründe der beab sichtigten Scheidung sprach sich der Major nicht aus. Goebens bester Freund, Rittmeister v. Thaer, stellte dem verstorbenen Hauptmann ein tadelloses Charakterzeugnis aus. Goeben sei stets auf opfernd hilfsbereit gewesen und gefällig, obwohl er pekuniär sehr schlecht gestellt war, half er willig Kameraden und Freunden jederzeit aus. Aus dem tollkühnen Afrikakämpfer war unter dem Einfluß seiner unglücklichen Liebe ein lebens- überdrüssiger Pessimist geworden. Tiefen Ein druck machte die Verlesung eines Briefes, den Goeben nach der Tat an den Rittmeister ge schrieben hat. „Ich habe die größten Verbrechen begangen, die sie verlangte," heißt es da u. a., „und fühlte mich glücklich dabei. Ich kannte doch ihr Vorleben, und trotzdem liebte ich sie ab göttisch. — Ich hätte Vaterland, Mutter, Freunde, alles, alles gelassen um diese Frau; wie ich ja auch meine Ehre in den Dreck getreten habe." In einem anderen Briefe HM es: „Den Tod erwarte ich mit tausend Freuden, aber die Schande, di: ich der Armee zugefitgt, den Jammer, den ich meiner geliebten Mutter bereite, den kann ich mit zehnmaligem Sterben nie wieder austauschen." Der Angeklagten hatte sich bei Verlesung dieser Briefe eine tiefgehende Erregung bemächtigt. Ueber Goebens Verhältnis zu den Frauen konnte der Zeuge bekunden, daß Goeben eine große Achtung vor dem weiblichen Geschlecht hegte. Den zeugcnlosen Zweikampf hielt Goeben für keine unehrenhafte Sache, und er hatte dieser Ansicht aych die Meinung seiner Freundes auf einer Seite. (Das Strafgesetzbuch betrachtet das zcugenlose Duell als Zweikampf, es setzt nur eine höhere Strafe dafür fest.) Sehr schwierig gestaltete sich die Vernehmung des ehemaligen Dienstpersonals des Schoenebeck' schen Hauses, da? zu jeder Aussage ermuntert werden mußte. Besondere Angaben vermochten die Leute nicht zu machen. Sie wurden be sonders darüber vernommen, wo sich die Hunde in der Mordnacht befunden haben, konnten dar über aber nur ungenügende Auskunft geben. Die ganze Verhandlung gestaltete sich äußerst schleppend. Die Köchin, die über den Licht schimmer aussagen sollte, den sie in der Mord nacht durch dss Milchglasfenster ihrer Stuben- tiir bemerkt haben will, schilderte weitschweifig, daß sie bald einen leichten, bald einen starken, und bald einen ruhigen und bald einenbewegten Schimmer gesehen habe. Die Geschworenen konnten sich also aussuchen, was ihnen am besten paßte. Das Stubenmädchen wagte, völlig ver wirrt durch das ungewohnte Milieu, kaum den Mund aufznmachen, so daß der Vorsitzende, der übrigens -ine Lammgeduld bewies, ihr einmal zuries: „Singen Sie doch nicht wie ein sechs jähriges Mädchen," was Anlaß zur Heiterkeit im Zuschauerraum gab, vom Vorsitzenden aber gerügt wurde. Von einem Reiseabenteuer des Weber'schen Ehepaares während des Erholungs- ausflnges am Montag erzählt die „B. Z Im einzigen Gasthause in Roczani traf man mit einem Königsberger Ehepaar zusammen. Der Ehemann erklärte dem Hotelwirt, er halte die Ankömmlinge aus Meustcin für ein „wildes Ehe paar" nnd könne seiner Frau nicht zumuten, mit solchen Leuten unter einem Dach zu wohnen. Dem Ehepaar wurde nun die Unterkunft ver weigert. Schließlich verbürgte sich Kriminal kommissar Schröder für die Legitimität des Ehe paares aus Alleinstein, worauf der ängstliche Königsberger sich beruhigte. Die Vernehmung des Personals des Schoenebeck'schen Hauses hat keine Resultate ergeben, die von Wert für den Gang der Verhandlung sein könnten. Auch das Fräulein Eue, die Gouvernante, vermochte nichts ausznsagen. Rittmeister v. Demjen, der 24 Jahre beim Regiment v. Schoenebecks steht, sagte aus, das allzu freie Leben der Majorin v, Schoenebeck sei allgemein bekannt gewesen; er selbst hatte mit dem Major einmal eine Auseinandersetzung darüber, die der Major aber abbrach, als 'ei sie ihm peinlich. Rittmeister v. Denijen gab an, daß er Hauptmann v. Goeben nach der Mord ¬ nacht im Schoenebeckschen Hause fand, wie er an einem Teller Kuchen seinen Hunger stillte. Al? der Jagdhund im Hause herumbellte, sagte von Goeben: „Sehen Sie nur, wie der Hund den Toten verbellt!" Das sei ihm doch durch nnd durch gegangen. Bei Eröffnung der Mitt wochsitzung ließ der Zustand der Angeklagten sehr zu wünschen übrig. Sie hatte während der Nacht schwer unter Herzkrämpfen zu leiden, fand keine Ruhe, so daß sie sich während der Verhandlung nur mit Mühe aufrecht erhalten konnte. Als die ehemals beste Freundin der Angeklagten, Frau Rittmeister Grätz, al« Zeugin vernommen wurde, erlitt die Angeklagte eine schwere Ncrvenkrtfis, die sich so steigerte, daß die Verhandlung unter brochen werden mußte. Sehr von Wert war die Aussage des Rittmeisters Grätz, daß das zum Schlafzimmer des Majors v. Schoenebeck führende Fenster in der Mordnacht geöffnet vorgefunden wurde. In der Verhandlung machte einer der Verteidiger zunächst Ne Mitteilung, daß er gehört habe, der Kriegsgerichtsrat Konradi habe, von der Ansicht ausgehend, das Major v. Schoenebeck Selbstmord verübt habe, in menschlich begreiflicher Rücksichtnahme die Leiche aufs Bett gelegt Später, als Anzeichen auf Mord htndeuteten, habe man die Leiche wieder in die ursprüngliche Stellung gebracht. Der Vorsitzende erwiderte, daß an diesem Gerücht kein wahres Wort sei. Rittmeister Grätz, zunächst als Zeuge vernommen, war von Hauptmann v. Goeben am Morgen nach der Mordnacht nach der Schoenebeckschen Villa gerufen worden. Ihm fiel sofort aus, daß eines der Fenster des Salons nicht zu geriegelt war, obgleich es der Bursche am Abend geschlossen hatte. Der Rittmeister hatte sofort die Empfindung, daß hier etwas nicht in Ordnung sein müsse. Die Gattin des Rittmeisters, als Zengin vernommen, bekundete, daß sie am Morgen nach der Mordnacht Frau v. Schoenebeck in einer Aufregung vorfand, die sie des Verstandes beraubt zu haben schien. Als sie ihr Schlaf zimmer betrat, schrie die Majorin laut auf: „Gustel, Gustel! Da ist er !" Sie schien ihre Freundin für den Ma or zu halten. An der ganzen Szene war nich , was Theater ge wesen wäre. Weiter bekundete die Zeugin, daß sie mit Frau v. Schoenebeck an der Leiche des Majors geweilt habe. Die Angeklagte habe wiederholt die Leiche geküßt und Gesicht und Hände der Leiche gestreichelt. Wohl eine Stunde hätte si: bei der Leiche zugcbracht und in rührender Weise von dem Toten Abschied ge nommen. Die Zeugin konnte auch angeben, daß Frau v. Schoenebeck am Abend nach der Mord nacht ihren Sohn zu Bett gebracht und mit ihm lange gebetet habe. Am Weihnachtsabend hatte die Angeklagte, wie sie auf Befragen des Justiz- rats Sello angab, mit ihrem Ehemann Zukunfts pläne für die Zeit nach seiner Verabschiedung aus dem Heeresdienst besprochen. Sie wollten sich ein Gut mit einer großen Jagd kaufen und dort in ländlicher Einsamkeit ihre Tage verleben. In den Gedanken, als Gutsbesitzer leben z« können, hatte sich der Major geradezu verliebt. Die Angeklagte gab an, der Major habe gerade an dem in Frage stehenden WeihnachtStage ihr versprochen, sie solle öfter auf Reisen geben, wenn ihr das Leben auf dem Lande zu einsam werden sollte. Sie habe das aber mit der Be merkung abgeschlagen, daß sie im Gegenteil froh sein würde, dem Trubel der Welt aus dem Wege zu gehen. Die Zeugin Frau Rittmeister Grätz bemerkte hierzu noch, daß die Angeklagte damals öfter erwähnt habe, wie erfreut der Major über ihre Häuslichkeit sei. Er f-eute sich kindlich, als er seine Frau einmal in einem hübschen Morgenrock sah, den sie sich selbst ge näht hatte, und bemerkte dabei, er habe gar Der Doppelgänger. Roman von H. Hill. 31.) Nachdruck verboten. Er lachte und fubr dann fort: „Sie hätten das verdutzte Gesicht des Mannes sehen müssen, als er sie mir brachte. Ich stellte mich natürlich auch sehr er staunt, daß ein Mensch überhaupt so viel vertragen könne; seit dem jedoch sucht hier auf dem Schiff kein Mensch mehr eine andere Erklärung für das Benehmen Randows als Trunkenheit." Sie gingen zusammen aus dem Deck hin und wieder. Hertha bat ihn noch einmal, die Pinasse bereit zu halten; sie wollte nicht einen Augenblick verlieren. Der Kapitän versicherte ihr, daß sie alles bereit finden würde, und fragte daun: „Haben Sie vielleicht schon irgend einen Plan, wie Sie «ach Ihrem Gatten forschen wollen?" Hertha bejahte. „Ich will nach der Holroyd-Straße gehen — dort suchte ich die Amerikaner gestern auf. Sind sie nicht mehr da, gehe ich zur Polizei und benachrichtige sie von allem. Außerdem tele graphiere ich sofort an Bernardi, daß er nach England kommt." „Haben Sie auch bedacht, daß Sie damit Ihr Geheimnis preisgeben — daß die ganze abenteuerliche Geschichte an die Oeffentlichkeit Lelangt?" „Was tut das, wenn es sich um die Sicherheit meines Gatten handelt? — Und wenn ihm schon etwas geschehen sein sollte, würde ich mich an diesen Schurken rächen, wenn ich sie auch bis ans Ende der Welt verfolgen lassen müßte. Sie sollen nicht ungestraft einen Mord begehen, nur weil ich mich vor dem Berliner Klatsch fürchte." Crawford nickte. „Das ist tapfer und durchaus richtig gehandelt. WaS gedenken Sie jedoch mit Herrn von Randow zu beginnen?" Hertha überlegte einen Augenblick. „Es wird das Beste sein, wir behalten ihn vorläufig an Bord," sagte sie. „Wir können dann einen deutschen Hafen, am liebsten Hamburg, anlaufen und von dort aus Doktor Bau mann benachrichtigen, daß er seinen ehemaligen Patienten wieder abholen läßt. Ich möchte nicht gern noch weitere Scherereien mit der enMchrn Polizei haben, die unvermeidlich wären- wen» UIU» »an mee MW" UN» 2UNV wtzcil wurve. El YI ooch m Ler Kabine unten ganz sicher verwahrt?" „Gewiß!" erwiderte Crawford und ahnte nicht, wie wenig das der Wahrheit entsprach. Wenn Randow dahinter kam, daß die Tür offen sei, konnte er im Hafen mit Leichtigkeit entkommen. Bis zur Ankunft im Hafen wollte Hertha nicht wieder in die Kajüte hinunter gehen. Es war jetzt zwei Uhr, der Kapitän hatte ihr in Aussicht gestellt, in zwei und einer Viertel stunde Exmouth zu erreichen. Sie ging auf dem Deck auf und ab, plauderte zuweilen mit Crawford oder dem Steuermann und lauschte mit leisem Grauen auf das Toben des Kranken. So verrannen ihr in unerträglicher Langsamkeit die Stunden. Endlich, endlich schien sich der Zeitpunkt ihrer Ankunft zu nähern. Es dämmerte bereits, als sie zwei Matrosen bemerkte, die die Stricke der Pinasse lösten, so daß es nur eines Handgriffes be durfte, um das Boot zu Wasser zu lassen. Sie ging langsam nach der Stelle hinüber und sah den beiden bei ihrer Arbeit zu. Dabei fiel ihr auf, daß es in Randows Kabine plötzlich ganz still geworden war. Nach ihrer Uhr war es halb vier. Sie hatten eben Berry- Head umschifft und fuhren an der Küste von Devon entlang, in die die Exe mündet, und sie hörte die beiden Männer davon sprechen, daß nun bald der Lotse an Bord kommen müsse; denn vor dem Hafen von Exmouth lagen gefährliche Sandbänke. Da hörte die junge Frau plötzlich einen entsetzten Schrei und das Krachen einer heftig zugeworfenen Tür. Erschrocken wandte sie sich um; da sah sie Paul von Randow auf sich zustürzen, in demselben schrecklichen Aufzuge wie am Morgen, von seinen beiden Wächtern verfolgt. In der Annahme, daß er es wieder auf sie abgesehen habe, wich sie schnell dem Rasenden aus und flüchtete sich nach der Kommandobrücke, von der Crawford in großen Sätzen herab- geeilt war. Doch sie hatte sich geirrt Nicht sie wollte Randow erreichen, sondern das Boot. Ehe die beiden Matrosen, die im ersten Schrecken ebenfalls instinktiv beiseite getreten waren, sich von ihrem Erstaunen zu erholen vermochten, war er in die Pinasse gesprungen. Ein Ruck — und unter den Schreckensrufen Ler Mannschaft, die von allen Seiten herbeigeeiu war, flog Ler Kahn in weitem Bogen auf das Wasser. W» es nicht anders möglich war, stürzte Ler Insasse heraus nnd fiel in die hochaufspritzendr See. Wunderbarerweis« jedoch schluadi« Ptnasj« nicht um: man sah p« van der Jachl «M. -E» «ÄS«» »M »aLM «WA «Lt» triii-7 < Nicht umsonst war Randow von Jugend auf mit allem Sport vertraut. Er arbeitete sich bald wieder an die Oberfläche, und es gelang ihm, in das Boot zu klettern. Kapitän Crawford hatte die „Albion" sofort stoppen lassen. Immerhin lagen ein paar hundert Meter zwischen ihr und der Pinasse — wenn sich Randow auf die Führung verstand, war es kaum möglich, ihn mit dem Boot zu erreichen. Und er verstand sich in der Tat sehr gut darauf. Ehe noch das Boot bemannt und zu Wasser gelassen war, setzte sich di« Pinasse in Bewegung und schoß gleich darauf in rascher Fahrt an der „Albion" vorüber. Der Kapitän gebot den Leuten, di« sich zur Verfolgung bereit machten, Einhalt und wandte sich achselzuckend an Hertha, die schreckensbleich neben ihm lehnte. „Es wäre ganz zwecklos, ihn jetzt zu verfolgen, wir würden nur unsere kostbare Zeit damit verlieren. Jch^werde in Es- mouth die Hafenbehörde benachrichtigen, daß sie ihn sofort fest nehmen läßt, so wie er kommt. Und er muß den Hafen auf suchen; denn an dieser Küste, die durchweg auS ziemlich steilen Klippen besteht, kann er nirgendwo landen. Die Klippen setzen sich auch auf der anderen Seite von Exmouth fort; dort fände er vielleicht an einzelnen Stellen Gelegenheit, anzulegen. Aber er mußte daun mit dem kleinen Fahrzeug, das natürlich keine große Schnelligkeit entwickeln kann, mindestens sechs bis sieben «stunden fahren. Und das wird ihm, der ja das Ufer nicht kennt und nicht weiß, daß sich da unten au einzelnen Stellen eine Landung ermöglichen läßt, nicht einfallen.' Hertha "stimmte ihm zu und drängte ihn, die Fahrt so gleich fortzusetzen. Was lag ihr auch schließlich daran, wenn Randow wirklich entkam? — Für sie galt es jetzt nur, ihren Gatten zu finden- Durch die Flucht deS Freiherrn war beinahe eine halbe Stunde verloren gegangen. Es war bereits dunkel, als der Lotse an Bord kam, um die Jacht in den Hafen zu lenken. In ihrer brennenden Ungeduld erschien es Hertha beinahe nicht zu ertragen, daß das Schiff nun notgedrungen seine Fahrt verlangsamte. Endlich, endlich tauchten in der Ferne die Lichter der Stadt auf — noch zehn Minuten, so war der Hafen erreicht. Kreischend rollte sich die Ankerkette ob, und man spürte es an dem Ruck, der durch das Schiff ging, als Ler Anker Grund faßte. Das Boot wurd« herabgelassen, Hertha und Kapitän Eratosord Wgm hdusitt- Hi« vmg« «frmt >itt«rti In dsr E» nicht könr Sng v. § koier vnrg krei regn Ritt, kiinfi brock verlu Kerb Ohn trotz' AuSs khcm Bück ; währ Neleh ! Tafck 0T« Nege j User Kludl Berl« über die L ! Wo > 'Die ! Sillen Bahn wehr ! Denk, ^Verb- A ' Eine leit d' nicht zum d üebrvl ! Landt wagt zu sch wußte nielew die N Üntflu wenig' 8chw' herrsch himm in d- »amen dem Rheint wärtS kin ei überall >»»»»>-» wartut W finden 1 N »uszud wenn « H' warten berließ. Nebern Er wenig ihrem ! »Nd ihr Kr Der M justimn Rentei Dl dorbei Beg ur »Iben wnehm wcht w> Eii Unvcrsä wisdrüc Polizei Mstruk „D Ar nach Bitten, c wir red , Dil iwbe, sc! wenn si Scheren Bei gründet Wenn S i nd. T »ranzösi 1»d sie '»f Ur josen § ^venar - .J°
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