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Rabenauer Anzeiger : 07.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191007075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19100707
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19100707
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-07
- Tag 1910-07-07
-
Monat
1910-07
-
Jahr
1910
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Geld und Verbreä sind. Ta, gebung Infolge Aangflr ein gro Bettelst tet ist. hat sich mungst essen ni Hch New-Ai P-Usbu trott eil deren L und sch war stil breitete En — bis schmerz nieder, ' Meer. Mi stillen L fiel besu gessenheir entrissen. Die anklagende Stimme der Oeffentlichkeit wurde laut, und als nun im Landtage eine Anfrage bezüglich der Wiederver- heirateten geschah, sah sich die Staatsanwaltschaft gezwungen, gegen Frau v. Schönebeck-Weber die Anklage wegen Mittäterschaft resp. Veranlassung zu dem Allensteiner Verbrechen einzuleiten. Mit außerordentlich großer Vorsicht ging man hierbei jetzt der 8 51 vor Weiterverfolgung und Strafe. Major von Schoenebeck ist tot, und der Haupt« mann von Goeben, der, ungeachtet aller Ritter» als geistig nicht zurechnungsfähig entlassen, außer Verfolgung gesetzt, weil das Medizinal kollegium auf Grund des Gutachtens der Anstalts ärzte zur Ueberzeugung gekommen war, daß ein geistiger Defekt die Verantwortlichkeit der Kranken ausschließe, den Hauptmann v. Gäben zur Be gehung der Tat veranlaßt, oder bet Begehung zn Werke. Der Oberlandesgerichtspräsident im LandgerichtSbeztrk Königsberg Plehve berief, um von vornherein jede Beeinflussung auszuschließen, zum VerhandlungSleiter dieser heiklen, Überaus kritischen Falles einen auswärtigen Richter, den Direktor des Landgerichts Insterburg, Bröse, der im Verlauf der langwierigen Verhandlungen bewies, daß er der richtige Mann an ^er richtigen Stelle war. Schonungslos, wie sein Amt, wie das Gesetz es verlangt, ging er dem starren Buch staben nach, und dennoch schlug unter dem schwarzen Talar des Richters von Beruf das suhlende Herz eines Menschen, kam das Mitleid mit einem Wesen znm Vorschein, von dem auch der Ntchtarzt sich sagt, daß nur ein krankhafter Zustand des Gemüts zu Handlungen die Ver anlassung war, von denen jeder bei völliger Klarheit seines Verstandes zurückjchrickt. Trotz dem aber wollte und mußte der Vorsitzende den breiten Massen des Publikums gegenüber, deren Urteil vielleicht durch diesen oder jenen Prozeß ein wenig getrübt worden war, den untastbaren Beweis erbringen, daß ein deutscher Richter ohne jedes Ansehen der Person getreu dem Eide, den er geschworen, seine Pflicht erfüllt. Daher zog er Zeuge auf Zeuge heran, nahm auch die leichteste Hülle ver Frau hinweg, suchte alle Winkel und Ecken ihres Herzens durch, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. I inner wieder jedoch fiel die Menschlichkeit seiner Gerechtigkeit in den Arm, folgte der strengt Richter der Stimme seines Gewissens, von dem Gutachten der ärztlichen Autoritäten die Weiterführung der Verhandlungen abhängig zu machen. Mit jedem SitzungStage wuchsen natürlich die Qualen, die Martern der Angeklagten, trat die Schwäche des Weibes hervor. Unter den wochenlangen Leiden, die ihr die spitzen juridischen Fragen und die Beantwortung derselben verur sacht hatten, begann ihr Geist immer mehr un klar zu werden, bis schließlich der Mangel an lichten Momenten bet der Angeklagten zur Aus setzung deS Termins führte. Das wissenschaft liche Urteil sämtlicher Sachverständiger aber lautete, noch bevor Frau Schsenebeck-Weber den Selbstmordversuch machte, einstimmig und überzeugend, die Angeklagte simuliert nicht, sie ist krank, geistig schwer krank und nicht mehr verhandlungkfähig. Nachdem sie sich nun im Wahne die Pulsadern selbst geöffnet, wurde Frau v. Schönebeck-Weber, wie oben bemerkt, der Kortauer Anstalt zur sachgemäßen Behand lung übergeben. Hierdurch ist die Fortsetzung der Verhandlung, trotz der sorgfältigsten Mühe, die, wie man ganz unumwunden anerkennen muß, sich der VerhandlungSleiter im Interesse der Rechts, im Interesse der Oeffentlichkeit und im Interesse der schwer Beschuldigten gab, un- hat ger, dem hoi 10 Jah Aufstieg haben e einen U wir alle macht u Systcms eingenor dah n zi allen ep Zeppelin Gebiete h eiten muffen, stets mst Zukunft Der Schlußakt des Allensteiner Dramas. Der Vorhang ist über die l tzte der drei Personen dieses traurigen Stückes niedergegangen, scheint sich für immer gesenkt zu haben. Frau v. Schönebeck-Weber hat den Versuch gemacht, durch Oeffnen der Pulsadern dem Spruche der irdischen Richter zuvorzukommen. Man hat sie infolgedessen in die Provinzialheilirrenanstalt in Kortau übergeführt, noch einmal dahin gebracht, wo sie -bald nach ihrer ersten Vernehmung zur Beobachtung ihres GiisteSzustandeS gewesen war. Von hier aus hatte man die Frau als krank, Wilde Jagd. Roman von Alfred Wilson-Barett. Aus aller Welt. Revolte. Nachis spielten sich im städtischen Krankenhaus in München aufregende Szenen ab. Kurz vor Mitter' acht, kam es in dem Saale der zwangsweise eingelieftrten tranken jugendlichen Dirnen zu einer Revolte. Auf Verabredung fing ein Teil der Kranken plötzlich zu lärmen an. Gläser, Waschgeschirre, Fensterscheiben und Stühle wurden zertrümmert. Auch die Wasserleitung wurde ausgedreht, so daß das Zimmer unter Wasser gesetzt wurde. Der Skandal entwickelte sich derart, daß die Polizei einschrelten mußte. Acht Rädelsführerinnen, sechzehn- und siebzehn jährige Mädchen, wurden nach der Polizei ge bracht, wo sie weiter skandalifierten. Elternmord. In Grenderich an der Mosel im Kreise Zell wurde ein rohes Verbrechen ver übt. Dort lötete ein des Morgens vom Tanz heimkehrender Bursch- seine im Beil liegend. Mutter durch einen Revolverschuß und verletzt durch einen zweiten Schuß seinen Vater tödlich Ein neuer Werftprozeß in Kiel. Der Martne- fiskns hat gegen den im großen Werftprozeß freigesprochenen Magazindirektor Heinrich und gegen den gleichfalls freigesprochenen Kaufmann Repenning junior eine Zivilklage in Höhe von 24 000 Mark eingercichr. Er begründet seine Ansprüche auf ein Geständnis des vor einem Jahre vom Schwurgericht verurteilten und jetzt in der Strafanstalt Neumünster befindlichen früheren Aufsehers Kankowski, der erhebliche Mengen Oel auf der Werft veruntreut nnd au den verstorbenen Repenning sen. verkauft habe. Familientragödie. Eine unerklärlich, ent setzliche Familientragödie hat sich in Collalto bei Gubbio abgespielt. Ein vermögender Bau r benutzte die Abwesenheit seiner Frau, um seine drei Kinder im Alter von vier, fünf und sieben Jahren in einen nahen Waid zu führen. Nachdem er dort stundenlang mit den Kindern gespielt hatte, schnitt er plötzlich mit einer Sichel allen dreien die Hälse ab, legte die Leichen dem Alter und der Größe nach nebeneinander und verschwand. Zerstörungen durch den Wellenschlag vörzu- bengen. In nächster Zeit wird dem StaatZMini- sterium der Entwurf eines Gesetzes gegen den SerienlossÄwindel zugehen, welches in den beteiligten Ressorts fertiggestellt ist. Es ist beabsichtigt, die Unternehmer, die durch V ranteilung der Prämien- und Serienlose das Publikum gewerbsmäßig ausbeuten, un ter Strafe zu stellen, während der berechtigte Börsenhandel mit ganzen Losen nicht getroffen werden soll. Strafbar ist auch die gewerbs mäßige Bildung von Vereinigungen zum Lot- teriesp el, auch mit preußischen Losen, aber nicht das sogenannte Gesellschaftsspiel, bei dem einige Privatpersonen gemeinschaftlich Lose spielen. Der Presse wird verboten, in Zukunft Anpreisungen von Firmen weiter zu geben, die durch Anpreisung von Serienlos- anteilen unter schwindelhaften Angaben das Publikum zur Beteiligung auffordern. Frankreich. Militarisierung der französischen Eisen- bahnen? Angesichts des drohenden Auf standes der Eisenbahnaugestelltenbeschäftigt sich die französische Regierung mit den erforder lichenfalls zu ergreifenden Maßnahmen, um den Bahnverkehr aufrecht erhalten zu können. Dem Vernehmen nach hat der Kriegsminister enstprechend der seinerzeit von der italienischen Negierung getroffenen Verfügung vorge schlagen, die Eisenbahnen im Falle des Ausstandes dauernd zu militarisieren und das gesamte Eisenbahnpersonal unter die Fahne berufen. — Nach den parlamentan- schen Verhältnissen, die in Frankreich herr schen, dürfte es der Regierung kaum möglich sein, diese Absicht zu verwirklichen. Spanien. Der spanische Kulturkampf scheint von der Regierung mit Klarheit und Entschiedenheit geführt zu werden. Ministerpräsident Cana- lejas erklärte, die Regierung würde die re ligiöse Frage nicht angeschnitten haben, wenn sie nicht geglaubt hätte, sie auch lösen zu können. Das Vorgehen der Regierung sei nicht gezen die religiösen Gefühle des Volkes, sondern lediglich gegen den Kierikaltsmus gerichtet. Er bedaure die öffentlich- Ein mischung des spanischen Epiffopats, nachdem die Verhandlungen mit dem päpstlichen Stuhl eingeleitet worden seien In gleicher Welle bedaure er die von spanischen Damen, die in ihrem Katholizismus sehr schlecht beraten seien, eingelettete Bewegung gegen die Re gierung. Der Ministerpräsident schloß mit d-r Erklärung, er verlange Zurückhaltung von allen, namentlich vom Eoiskopat. gegen Recht und Sitte gesündigt hat, l steht nun vor dem himmlischen Richter da droben. Jeder mann aber, ob reich ob arm, ob hoch oder niedrig, ob Weib oder Mann, mag au» diesem Prozesse die Lehre ziehen, daß Ehre, Treue und Tugend über alles geht, und daß eine kurze Lust, wie ein griechischer Klassiker sagt, viel raurige, schmerzliche Tage gebärt. M >>!»,> Das 6 gedauci meinde und di ES »ist 25 Mi ist für In die ar setzen ii gustino lebte, Straße die Flu dem Hc den isi Piccolo gleichfal verletzt. Aw Unionln hatte d trose im das ein bemerkt richtige setzen, ! die un Dampfei Unruhe Politische Rnndscha«. Ueber die Besserung der Einkommenverhält- nisse der minderbemittelten Kreise der Bevöl kerung in Preußen geben die Veranlagungen der Einkommensteuer interessante Aufschlüsse. Danach hat das Einkommen der Steuer pflichtigen mit weniger-als 3000 Mark eine sehr bedeutende Steigerung erfahren. Denn es flies von 3,1 Milliarden im Jahre 1895 auf 7,6 Milliarden im Jahre 1909. Das bedeutet also eine Steigerung von 150 Pro zent in einem Zeitraum von 14 Jahren. Dieser Aufschwung in den Einnahmen kommt auch zum Ausdruck in dem Anwachsen der Summen, die in die Sparkassen eingelegt wurden, weil diese überwiegend von den minderbemittelten Kreisen benutzt werden. Die preußischen Sparkassen hatten in dem Jahre 1895 ein Einlagekapital von 4,5 Milliarden; dieses ist nun in den letzten 14 Jahren bis zum Jah^e 1909 auf fast 12 Milliarden angewachsen. Eine solche Stei gerung findet ihre Erklärung in der Auf- besserung der Lohnbezüge, die auf fast allen Gebieten unseres Wirtschaftslebens einge treten ist. Nach Ausweis der Berechnungen für die Unfallversicherung sind in den letzten 10 Jahren die Durchschnittslöhne von 746 ans 1027 Mark, also um 38 P ozent ge stiegen. Nimmt mau nun eine Steigerung der Kosten des Lebensunterhaltes in der gleichen Zeit von 25 Prozent au, so würde sich immer noch eine reine Lohusteigernng über die Erhöhung der Lebenspreisz von 13 Prozent ergeben. Im ganzen hat in der Zett vom Jahre 1895 bis zum letzten Jahre das Einkommensoll eine Sletgerung von 152 Millionen auf 284 Millionen erfahren, also eine Zunahme von 125 Prozent. Die Stei gerung an Einkommen ist mithin bet den m nderbemittelten Kreisen verhältnismäßig eine erheblich stärker; gewesen. Für de» Regierungsbezirk Frankfurt a. Oder ist die Gründung einer Anstedelungs- gesellschaft unter dem Namen Landqesellfchaft „Eigene Scholle" erfolgt. Das Stammka pital beträgt 3589000 Mark, wovon 1000000 Mark auf den Staat und der Rest auf Kreise, Städte, Gesellschaften und P.ivat- personen ent-ällt. Nach einer Zusage der Negi'rnng wird der Staat seinen Anteil er höhen, sobald der Landtag die hierzu erfor derlichen Mittel bewilligt hat. Eindeichung der Halligen. Nachdem die Befestigungen der Insel Borkum, für die der Staat 600000 Mark bewtll'gt hatte, bemdet worden sind, soll nunmehr begonnen werden, die Halligen mit dem Festlande durch Ein deichung zu verbinden. Die Kosten dafür werden vom Ministerium auf 980000 Mark geschätzt, wovon der Staat 930000 Mark übernimmt, während die Halliggemeinden die restierenden 50000 Mark tragen sollen. Das kulturell Wichtige bet dieser Eindeichung ist, daß durch sie 500 Hektar bester Marschboden dem Meere entzogen und der landwirtschaft lichen Bebauung gesichert werden. Ferner ist jetzt damit begonnen worden, Helgoland mit einer Mauer zu umgeben, um weiteren Menschei rettet iv condra" Nach w des Schi das kleb Naud eil waren. Mn einen der unter ich dagegen zweiten d zu retten Jauchzen Schiffe v hatte, vom Bm dieses M junger sp die von i sich her aus Lem Mm war gegii Schissbrü Alle weip", fuhr er fort, „es' ist sonderbar, jetzt über Edelsteine zu schwatzen, wo ein Tropfen Wasser auf unseren Zungen uns mehr wert wäre als alles Gold und alle Juwelen der Erde; aber ich habe so meine Gedanken, daß Ihr beide noch manchen Tag erleben werdet, gebe der Himmel, daß ich recht behalte! Und wenn es so eintrifst, dann denke ny, daß Ihr so ein Vermögen, wie es Ihr aus den Opalen herausschlagen könnt, aus andere Weise nie in Eurem Leben lichkcit, die man ihm nachrühmt, zweifelsohne in einem Anfalle von Wahn schwer, sehr schwer erlangen würdet." Charters und Anson dankten und nahmen ihre Aemter als Erben und Testamentsvollstrecker mit dumpfer Ruhe an; sie besprachen die Angelegenheit ja nicht daheim in dem Bureau eines Rechtsanwaltes, sie sahen dein drohenden Tode ins Auge, in einem offenen Boote, das den Luxus und die Bedürfnisse des Lebens auf das wirklich Notwendigste be schränkte; das nackte Leben war augenblicklich der größte Schatz, den es zu retten galt. Der arme Charters brach, als Wade den Namen seiner Tochter erwähnte, ganz zusammen, und auch Anson wurde davon so ergriffen, daß beide nun wie kleine Kinder schluchzten. Wade, der selbst noch kurz vorher von ihnen wie ein Kind behandelt wurde, suchte sie mit seiner schwachen pfeifenden Stimme zu trösten. „Es ist wahr", begann Wade nach einer Weile wieder und beugte sich über die beiden, „weder den Ramen der Herberge, noch die Straße kann ich nennen, wenn ich aber wieder nn Hafen der guten alten Stadt wäre, blind würde ich meinen Weg finden. Und wenn Ihr mir gut zuhört, werdet Ihr auch hinfinden.* Und nun machte er ihnen eine Anzahl von Angaben, die, wie er erklärte, das Ausfinden des Versteckes zu einer leichten Aufgabe gestalten würdcn. Es schien auch ganz einfach, doch als Anson die Aufgaben wiederholen sollte, war ihm das ganz unmöglich und selbst wenn es sein Leben gekostet hätte, er wäre nicht imstande gewesen, sie richtig wiederzugeben. Erstens kam darin ein Maoriname vor, den mau sich nur sehr schwer merken konnte, zweitens aber war es sehr zweifelhaft, ob einer von ihnen in seinem jetzigen Zustande fehlerlos hätte das Hfl^hahet lltrstra»» kütlüeu- ' derselben beeinflußt oder begünstigt zu haben. Damit hielt man diesen Fall, der schrn damals überall Aufsehen, das größte Interesse erregt sicher jemals ganz genau erfahren, wie sich in hatte, für erledigt. Erst die Wiederverheiratung jener Weihnachtsnacht das Drama im Hause der verwitweten Frau v. Schönebeck mit dem v. Schönebeck abgespielt hat. Alle Geschworenen Schriftsteller Weber hat ihren Namen uud alles, atmen sicher erleichtert auf. Sie sind von einer was sich Hiera« knüpfte, von neuem der Ver-. sehr schwierigen unangenehmen Aufgabe durch die -----—' Fügung des Schicksals entbunden, denn die Ent scheidung, ob schuldig, ob nicht, war in diesem Falle ein sehr problematisches Rätsel, das kein Verstand der Verständigen richtig zu lösen wohl kaum imstande gewesen wäre. Die Beklagte schützt brachte sie mit der heruntergerissenen Schnalle wieder zum Vorschein. Es war eine kleine schwarzlackierte Eisenschnalle mit drei scharfen Zinken, und nachdem Wade sie sorgfältig geprüft hatte, wandle er sich wieder zu Charters. Der Arme schwätzte unsinniges Zeug zusammen und war sich feiner Umgebung gar nicht bewußt; mit Mühe stützte Wade seinen Körper mit dem Knie, als er ihm den Rock auszog. Als er Charters Arm und Schulter entblößt hatte, hielt er einen Moment inne und blickte ihm zärtlich und voll Mitleid in die Augen. „Herr, verhüte, daß ich mit dieser Schnalle sein Blut vergifte,« murmelte er, „hätte ich doch nur eine anständige Nadel! Aber jetzt ist zu solchen Betrachtun gen keine Zeit! Nun paßt auf, Anson, wenn ich es aushaltg, kommen Sie an die Reihe.« Nun begann er Charters Arm mit Stichen zu punktieren und mit dem Schießpulver einzureiben, als ob sein Leben davon abhinge. Er zeichnete Figuren und Namen auf die Haut und der Schweiß tropfte ihm dabei von der fahlen Stirn, während seine angeschwollene Zunge schwach und zit ternd jedem der Buchstaben so wie er ihn einritzte nachlaüte. Unbewußt folgte Anson seinen Bewegungen, wie ein Träumer die Traumgestalteu sieht. Was kümmerten ihn die Opale, — oder Wads und Charters und die ganze Welt?! Er weilte fernab auf einem sumpfigen Flachsfeld von Neuseeland — er fühlte, wie unter den Hufen seines Pferdes aus dem feuchten Erdreich das Wasser hervorquoll — er hörte den Flachs im scharfen Südwestwinde knistern und rauschen.... Als er aus seinem Traum erwachte, zog Wade gerade Charters Aermcl wieder herunter und legte seinen Körper sanft vor dem Bug des Bootes nieder. Dann beugte er sich über ihn, küßte den Bewnßlloscn auf die Stirn und flüsterte dabei: „Dein kleines Mädchen kann nun ruhig sein, alter Mann,« und sich zu Anson wendend: Leb wohl, Junge, ich habe mein Möglichstes für Euch getan.« Anson kämpfte mit feiner Ermattung und wollte sich erheben und sprechen, aber er konnte nicht und starrte Wade mit weitgeöffneten Augen an. Dieser stand hochaufgerichtet im Boot. Seine ausgemergelte und zum Skelett abgemagerte Gestalt sah nun noch größer aus. Vor ihm leuchtete blutigrot die untergehende Sonne und ik« ktzten Strahlen Mm seine AmeL m eitma will»« ' Wade gab' seine Bemühungen auf und wandte sich zu Charters. Dieser hatte anfänglich über Ansons vergebliche Versuche, sich der Weisungen zu errinnern, leise in sich hinein gelacht; aber als sie sich jetzt nach ihm umfchautcn, fanden sie, daß er noch immer kicherte und zu ihrem Schrecken bemerkten sie, daß er ganz unfähig war, auch nur ein Wort von dem, was sie zu ihm sprachen zu verstehen. Wade war entsetzt; er hatte stets den Gedanken fest gehalten, daß Charters auf irgend eine Weise am Leben er halten werden würde, um sich des Vermögens zu erfreuen, das er so besorgt gewesen war, ihm zu hinterlassen und der Gedanke, daß er infolge der Entbehrungen vielleicht dennoch sterben werde, erschütterte ihn. Wade, der eine Zeit lang in dumpfes Nachsinnen ver sunken war, griff endlich in die Tasche und mit einem Seufzer der Erleichterung brachte er etwas zum Vorschein. Ohne die augenscheinliche Genugtuung begreifen zu können, starrte Anson auf den Gegenstand. Es war eine kleine Revolverpatrone. „Ob ich wohl tot wäre, wenn ich sie im Munde zur Explosion bringen würde,« meinte er grinsend zu Anson ge wendet. „Ich glaube nicht/ antwortete Anson, der sich einer Ohn macht nahe fühlte. „Ich auch nicht,« sprach Wade, sonst hätte ich es schon längst getan. Aber darum handelt es sich auch gar nicht. Können Sie erraten, was ich damit anfangen will, he?" Anson gestand seine Unfähigkeit ein, das Problem zu lösen und Wade fuhr fort: „Sie haben sich schon viel Herumgetrieben und sollten es daher wissen. Schauen Sie mir aufmerksam zu und flehen sie den Himmel an, damit der letzte Rest meiner Kraft mich nicht verläßt, kenn ich bin schwach wie ein Kätzchen.« Bei diesen Worten setzte er die Patrone an die Zähne, biß die Kugel ab, schüttete die kleine Pulvcrmenge, die die Hülse enthielt, sorgsam auf die Handfläche und von da auf den Sitz des Bootes, das auf der ruhigen See leise schaukelte. „Sie haben wohl keine Nadel?« sagte er. Anson mußte verneinen und da er nun erriet, was Wade machen wollte, wurde er neugierig, wie er es wohl anstelle» würde. Wade dachte eine Weile nach, dann suhrj er mit der Land unter dem Rocke nach der Rückseite der Wette uud möglich geworden. Sie wird auch nicht nach drei Tagen wiederaufgenommen werden können, so daß der Prozeß nach §228 der Strafprozeßord- nung, wo nach einer etwaigen Unterbrechung der . Hauptverhandlung diese nach spätestens drei - " Tagen wieder weitergeführt werden muß, unbe dingt als abgebrochen gilt. Er wird auch nach menschlicher Berechnung niemals wieder aufge- uommen werden und damit wird auch kein Sterb-
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