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Rabenauer Anzeiger : 18.06.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191006188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19100618
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19100618
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-06
- Tag 1910-06-18
-
Monat
1910-06
-
Jahr
1910
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 18.06.1910
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Der Doppelgänger. Roman von H. Hill. 30.) Nachdruck verboten. „Die weroen mein «eueymvn verzeihen, Herr von Randow. Ich begreife in der Tat nicht, wie ich mich so weit vergessen konnte. — Euch beiden brauche ich wohl nicht erst lange zu versichern, daß ich nur in einem Augenblick so handeln konnte, da ich anderthalb Flaschen Wein getrunken. Ich vertrage eben keinen Alkohol." Berthe nickte nur kurz, Voules aber schüttelte dem anderen bieder die Neckte. Und der Zwist von vorhin schien damit tatsächlich vergessen. Tie Französin wollte eben da fortfahren, wo sie vorhin durch den Eintritt des Kleinen unterbrochen worden war, als Burkhardt ihr hastig zuvorkam: „Ich bin der Meinung, daß es besser ist. wir betrachten das Thema nun als erledigt," sagte er. „Ich meine nur, daß wir niit der Sache nicht mehr lange zu zögern brauchen." „Sie meinen, daß es schon vor der verabredeten Stunde geschehen soll?" fragte Voules. „Jawohl! — Alle Vorbedingungen sind ja erledigt. Wa rum sollen wir das Zufällige Zusammentreffen hier im Hotel nicht ausnützen? Es ist um zwölf oder eins nicht dunkler als jetzt, und da draußen hält sich in dieser Stunde so wenig ein Mensch auf wie später. Ja, für Sie ist es sogar sicherer, wir gehen jetzt ans Werk. Der letzte Zug von Littleham nach Exmouth, der Anschluß an den Londoner Expreßzug hat, geht um dreiviertel zwölf. Jetzt ist es noch nicht ganz elf; Sie könnten ihn also erreichen, wenn wir nicht mehr länger zögern. Und mir ist jede Minute qualvoll, die wir noch hier zubringen müssen. Was meinen Sie zu meinem Vorschlag?" Berthe schien einen Augenblick zu überlegen. Dann wandte sie sich an die beiden anderen. „Ich überlasse es Euch, darüber zu entscheiden! Meiner Meinung nach gibt es kein Hindernis, das uns veranlassen kömue, die — die Sache noch länger aufzuschieben." „Ich bin vollkommen einer Ansicht mit Herrn von Ran« dow," sagte Voules. Fermor aber klopfte dem Pseudo«Freiherr« bewundernd aus die Schulter. unter Haustorrn und in Restaurants Schutz- Die Wagen der Straßenbahn wurden überall „Es ist gräßlich!" stieß sie hervor. Wolfgang lachte bitter auf. „Wie können Sie sich über den ier an der Seeregatta von Cuxhaven teil. Am 32. Juni begibt sich der Kaiser nach Kiel, wo er an der Kieler Woche leilnimmt, die tags zuvor mit der Kriegsschiffsbootwett- fahrt des kaiserlichen Jachtklubs ihren An fang nimmt. Kaiser Wilhelm und der Zar. In Pe tersburg wollen die Gerüchte nicht verstum men, daß noch in diesem Jahre eine Zu- samenkunft zwischen Kaiser und Zar statt- ftnden werde. Von einer Seite, die zum Zi- vilkabiuett gute Beziehungen unterhält, wird versichert, der Plan einer Zusammenkunft habe bereits zwischen den beiden Höfen zur Erörterung gestanden und sei für Ende Juli in den Ostseegewässern «»gesetzt ge wesen. Es spreche aber viel dafür, daß diese Begegnung erst später und an anderer Stelle statlftnden werde, denn aus dem vor gesehenen Besuch der Zarin in Darmstadt, der immer wieder hinausgeschobe» sei, werde der Zar wahrscheinlich seine Gattin begleiten — Auch der „Daily Mail" meldet die gleiche Absicht des Zaren, hier wird aber als Termin der 17. Juli angegeben. Die Londoner Quelle verlegt das Zusammen treffen in die Ostsee. Der Dank des Kaisers. Aus London wird mitgeteilt: Der Deutsche Kaiser ließ den englischen Blättern eine Mitteilung zu gehen, worin er erklärt, daß er tiefgerührt sei von den vielen Sympathiekundgebungen, die ihm anläßlich seiner letzten geringfügigen Erkrankung aus ganz England zugegangen seien. Diese Sympathlebeweise seien zu zahl reich, als daß er imstande wäre, jedem einzelnen direkt zu danken. Die Kretafrage. Auf dem Gartenfest, daß der Reichskanzler in den Gartenanlagen seines Palais zu Unterstützungszwecken bot, äußerte sich eiue maßgebende militärische türkische Persönlichkeit zu einem Mitarbeiter dir „P. R." dahin, daß die Volkssttmmung in der Türkei in dieser Frage die Diploma ten ermuntern sollte, möglichst bald geeignete Vorschläge zu finden. Die Lage sei ernster denn je und eiue etwa einzuberufende Kon ferenz schöbe sicher die Angelegenheit viel zu lange hinaus. Die Stimmung in maßgeben, den griechischen Kreisen sei nach den Erfah rungen der letzten Tage zudem so ungewiß und schwankend, daß zur Ruhe 'm Orient eine Einheit unter den Schutzmächten in Bälde geschaffen werden müßte. Dem Staatssekretär a. D. Dernburg gehen noch fortgesetzt von Handelskammern und sonstigen industriellen Körperschaften, Dank- und Ergebenheits-Telegramme zn, in denen zugleich dem Bedauern über den Rück tritt des „Kaufmanns" aus der Regierung Ausdruck verliehen wird. So sagt die Mann heimer Handelskammer in ihrer Adresse: „Zu besonderer Genugtuung gereicht es mit »us dem gesamten deutschen KaufmannS- Aus aller Wett. Ei« gewaltiges Unwetter, das in seinen Folgen an die schweren Regengüsse vom 24. April 1902 erinnert, hat sich DienSlag abend über Berlin und Umgegend entladen. Obwohl es nicht ganz so heiß war, wie an den vorhergehenden Tagen, ging abends von 7 bis 8 Uhr e>u Wolkenbruch nieder, der von einem heftigen Gewitter begleitet war. Und diese eine Stunde genügte, um fast ganz Berlin unter Wasser zu setzen. Mehrfach schlug der Blitz ein. In allen Stadtteilen wäre» die Straßen und Plätze bald vollständig über schwemmt, so daß größere Verkehrsstörungen eintraten. Die Straßenpoffanten flüchteten vor den nicderprassllnden Wassermengcn und suchten Politische Rundschau. Die nächsten Kaisirreisen. Unser Kaiser reist am bevorstehenden Freitag zunächst nach Hannover, von hier am nächsten Tage nach Hamburg, wo am 10. das große Horner Rennen stattfiadet. Sodann nimmt der Kai- Ueder Sommererkältung unä Migräne Nicht nur in den Winteimonaten haben wir unter Erkältungserscheinungen zu leiden, auch der Sommer bescheert uns Schnupfen und leichte Influenza, die wir schon deswe gen um so mehr fühlen, als sie unseren durch die Hitze geschwächten Körper noch mehr in Anspruch nehmen, als zu der rauhen Jah reszeit. Und doch gehört die Sommererkäl tung keineswegs zu den Seltenheiten. Dies liegt vor allen Dingen an den jähen Tem- peraturschwankunge«, denen wir in der hei ßen Jahreszeit ausgesetzt sind, aber auch die Kleidung spricht hierbei viel mit- Da ist z. B. die seidene Bluse, die sehr viel auf dem Gewissen bat. Mit der nachgerühmten Luftigkeit derselben ist es meist nicht weit her, denn bekanntlich ist Seide ein schlechter Wärme leiter. Das heißt mit anderen Worten, die seidene Blu e hält die Transpiration zurück, Wagen »er «-nuv-noui-u uv»»» der Körper wird naß, wodurch bei etwas gestürmt, kennten aber den Anforderungen bei Kttichttd-Ht. — Ein Euoch-Arden-Schicksal, nur mit einem kräftigeren Äusklang, rollre sich vor der 10. Straf kammer des Berliner Landgerichts 1 auf. Die jetzt 50jährige Frau Josepha Szoy, die wegen Bigamie angeklagt war, hatte vor etwa 30 Jahren einen gewissen Stender geheiratet, der aber nach fünfjähriger Ehe auf und davon ging. Nun wartete die Verlassene 25 lange Jahre auf ihn, bis sie auf den Rat des VormundschaftSgerichis den Vater ihrer inzwischen geborenen Kinder heiratete. Da kam eines Tages der verschwundene Stender zurück, aber sein Nachfolger Szsy fetzte ihn einfach an die frische Luft. Das Gericht nahm an, daß die Angeklagte geglaubt habe, es bestünden keine gesetzlichen Hinderungsgründe zur Eingehung einer neuen Ehe und sprach sie frei. — Unterschlagung von Kirchengeldern. Mit außerordentlichem Interesse verfolgt die Berliner Bevölkerung den Prozeß gegen vier Beamte der Berliner Stadtsynode, die sich großer Unter schlagungen von Kirchengeldern haben zuschulden kommen lassen. Es währte verschiedene Jahre, bis die Betrügereien aufgedcckt wurden. Die Angeklagten hatten sich ein raffiniertes System ausgeklügelt. Sie fälschten auf den Zensitenlisteu den Vermerk „evangelisch" in mosaisch um, so daß der betreffende Steuerzahler scheinbar als Angehöriger der jüdischen Gemeinde an die evangelische Stadtsynode keine Stenern zn zahlen hatte. Sie veranlagten die Betreffenden bann auf eigene Faust. Einmal beklagte sich ein BertinerMillionär, der zur evangelischenKirche übcr- g-treten war, daß er seit mehreren Jahren keine Kirchensteuer an die Synode entrichtet habe. Er erhielt prompt seine Veranlagung, nach der er 30 000 Mark Kirchensteuer nachzuzahlen hatte. Das Geld wurde von den Angeklagten einkassiert und brüderlich miteinander geteilt. Mit den unterschlagenen Geldern führten die vierBureau- assistenten ein üppige« Leben; sie hielten sich Maitressen und wetteten auf den Rennbahnen. — Der Allensteiner Prozeß. Am vorigen Dienstag wurden die Verhandlungen wieder aus genommen. Den Montag hatte man mit Rücksicht auf das ErhslungsbedürfniS der Angeklagten freigelassen. Frau Weber hatte den Montag in Gesellschaft ihres Gatten und einiger Bekannten in dem stillen Flecken Rndzanny verbracht. Mit Rücksicht auf die unm'tt Ibare Nähe der russischen Grenze hatte es das Gericht für geboten gehalten, die Angeklagte durch zwei Knmtnalbeamte un auffällig beobacht:n zu lasse». stände, daß es ein deutscher Kaufmann ist, der an der Spitze der Neichsverwaltung Hervorragendes zu leisten vermocht hat. In dem Kampfe um Gleichberechtigung und Gleichbewertnng mit den übrigen Ständen haben Sie dem deutschen Kausmannsstande einen nicht hoch genug zu schätzenden Dienst geleistet." Die Strasprozeßkommisston beschloß un ter Ablehnung einer Reihe von Anträgen über den Verkehr zwischen Verteidiger und Angeschuldigten. Dem Beschuldigten ist, auch wenn er sich in Untersuchungshaft befindet, schriftlicher und mündlicher Verkehr mit dem Verteidiger gestaltet. Liegen Tatsachen vor, die die Annahme rechtfertigen, daß der Be schuldigte den Verkehr mit dem Verteidiger mißbraucht, um durch Vernichtung von Spuren der Tat oder durch Beeinflussung von Zeugen oder Mitschuldigen die Ermitte lung der Wahrheit zu erschweren, so kann der Richter auordnen, daß schriftliche Mittei lungen zwischen dem Beschuldigten und dem Verteidiger, deren Einsicht ihm nicht ermög licht wird, zurückgcwiesen werden, und daß Unterredungen mit dem Verteidiger nur in seiner Gegenwart stattfinden. England. Englische Friedensfreunde und Deutsch land. Lord Weardale, der Präsident des 6. englischen Friedenskongresses, hielt eine Rede über das Thema: „Was verliert das inter nationale Leben durch den Tod König Eduards?" und sagte u. a. „Es müsse eine der Hauptaufgaben oes Kongress-s sein, eine besser- Verständigung mit Deutschland an- zustrrbm. England hab- k inen Streit mit dm Deutschen, und er hoff: und glaub-, daß Deutschland nicht mit England zu streiten wünsche." Spanien. Das chronische Ohrenleiden des Königs Windzug in uns der Glaube entsteht, daß es uns in der Bluse „angenehm kühl" ist. In dieser Abkühlung des ausgestrahlten Schweißes liegt die erste Möglichkeit zu einer regulären Erkältung, der wir nicht so leicht ausgesetzt wären, wenn wir eine durchlässi gere Stoffart für die Bluse wählen würden, um dadurch dem Körper die Möglichkeit der „Trockendurstung" zu geben Wettere Ursache einer Erkältung liegt nmürlich in den Wetter stürzen, bei denen wir erheblich durchnässen. Meist zeigen sich bei dieser Form der Erkäl tung schon nach kurzer Zett die Symptome in Gestalt großer Abgrspanntheit, Müdigkeit und Schüttelfrost. Wenn auch die Tempe ratur im Freien nach einem solchen durch lebten Wettersturz noch so hoch sein sollte, so möge man doch nicht Unterlasten, den Ausbruch der Krankheit Vorzuveugen. Dies geschieht am besten sofort nach der Durch nässung in Form von schwarz m Kaffee mit Rum, durch Glühwein oder gar Grogk. Das sich aus einer Sommererkältung eine Influ enza entwickelt, ist ja selten, aber dennoch sollte man eine -Erkältung nicht vernachlässi gen, denn sie pfl-gt regelmäßig von langer Dauer zu sein, weil der ausgebrochene Schnupfen, der zur Heilung möglichste Flüsstg- keitsenthaitung nötig hat. infolge des großen Trtnkbedürfnisses in der heißen Jahreszeit schwer auszutreiben ist. — Gegen Erkältun gen im Sommer ichützt man sich sehr gut, wen» man den Körper morgens kalten Wa schungen aussetzt. DaS Frottieren mit Loo- fah ist gleichfalls zu empfehlen, denn die damit vollbrachte Massage sorgt für eine regelmäßige Tranjpiration. — Ein anderes Uebel, dem das zarte Geschlecht oft im Som mer unterliegt, ist in der „Sommermigräne" gefunden. Diese stellt sich regelmäßig bet hoher, lang andauernder Hitze ein und nimmt biswefleu einen chronischen Charakter an. Diese Mtgränecrscheiuungen bedürfeu kaum uiedimentöser Behandlung, durch kalte Genick- und Kopfumschläge, die möglichst ost zu wechseln sind, wird man des Uebels bald Herr. In besonders schwierigen Fällen kann man zum Eisbeutel greifen, der schon nach kurzer Zeit Liud-rung verschaffen wird. Deu Frauen und Mädchen, die zu Kopfschmerzen »eigen, ist zur Vermeidung der „Sommer migräne" zu empfehlen, in der warmen Jah reszeit nur auf „Roßhaarktssen" zu schlafe». „Gräßlich!" Mord —" er betonte Alfons von Spanten b ginnt zu Bedenken Anlaß zu geben: Der bekannte französsiche Spezialist Mou^e weilte dieser Tage zu einer Untersuchung des Königs in San Sebastian. Der Arzt stellte fest, daß das Leiden durch die vorjährige Operation nicht behoben worden sei, vielmehr ein erneuter chirurgischer Ein griff geboten erscheine. Rußland. Der Präsident der Reichsdum«, Gutsch kow, wird in der Schlußsitzung am Sonnabend für die Sommerferien sein Amt als Präsident formell niederlegeu, um im Laufe des Sommers eine zweimonatige Festungshaft wegen des Duells mit dem Grafen Uwarow zu verbüßen. Im Herbst beabsichtigt Gutsch kow, sich wiederwählen zu lassen. Der Duma ist ein wichtiger Gesetzentwurf mit 165 Unterschriften der Opposition über die Aufhebung der AnsiedelunM'ayons der Juden zugegangen. Im russischen Zentralkomitee des roten Kreuzes ist man großen Unterlchleifcn auf die Spur kommen- Das Asyl für verwund-te Krieger unterstand der Fürstin Lobanow Rostowski, der Schwester des früheren Ministers des Aeußern. Frau Nüsser, die Gattin des Stadlpräfekten, nahm eiue Revision vor, die die Unter schleife aufdeckte. Die Fürstin wurde sofort ihres Amtes enthoben. das Wort — „den Mord eines Einzelnen aufregen, Miß Naveuauo? — Sie — die unbedenklich ein Schiff in die Luft sprengen wollten, das fünfzig Personen und mehr trägt!" Leidenschaftlich heftig wandte sie sich um. „Wie tönnen Sie jetzt lachen?" schrie sie beinahe. „O>, ich Verwünsche, daß Sie es lömun! — Wären Sie weiter vor uns geflohen, wären Sie uns feige auSgewicheu — tausendmal hätte ich Sie umbringen können, mit meinen eigenen Händen, wenn es sein mutzte! — Aber daß Sie so tapfer waren — so stark! — Sie wissen ja nicht, wie ich Mut uud Stärke liebe, anbete — wie ich alles hasse, was niedrig und seige ist. Und Sie wurden mir als niedrig und seige geschildert, Randow, als eine Bestie, die man zertreten müsse ugd vernichten. Hundert Schwächlinge will tch morsen, oyne mir Gewissens bisse zu machen, nicht aber einen Manu, wie Sie es sind, einen kraftvollen, energischen, mutigen Mann, der lachen kann, wenn er in deu Tod geht!" Wie ein Strom, der alles mit sich fortreißt, waren die Worte aus ihrem Munde gekommen. Sie wußte woht selbst nicht, wie schön sie in diesem Augenblick war. Und auch der Mann, an den ihre Worte gerichtet waren, sah es nicht. Er hatte sich von ihr abgewendet und blickte durch das Fenster in die Mitternacht hinaus. Seine Erwiderung klang hart und kalt. „Es hat in Ihrer Macht gelegen, den Mord zu verhinderu," sagte er ruhig. „Aber eS wäre nicht gut für Sir gewesen, Berthe Navenaud. Hätte ich noch eiue Woche zu leben, so wäre es mir die wichtigste Aufgabe, Sir durch eine Anzeigr bei deu Gerichten unschädlich zu machen. Sie und Ihre Sp.eßgesellen. Sie haben also keine Ursache, über mein Schicksal zn klagen. — Mein Handeln wurde mir durch die Gesetze der Ehre, in denen ich erzogen worden bin, zur Pflicht gemacht. Ob Sie mich bewmdttt« »d« nicht, halt» darauf natürlich keinen EinSu» im »zimmer aus uno ao zn gehen. Wolfgang sah, daß ihr Gesicht einen beinahe traurigen Ausdruck hatte. Sie zog ihre Uhr und betrachten eiue Weile das lang same Vorrücken des Zeigers. Dann aber steckt« ^sie sie schnell wieder ein. „Ich habe es gleich bemerkt, daß Sie ein ganzer Mann sind," sagte er. „Ein anderer würde getrachtet Haven, jede Minute auszunützen, die ihm noch bleibt. Sie machen es gerade umgekehrt — wirklich, Sie sind ein ganzer Mann." Das Wort mußte ihm besonders gefallen; denn er nickte ! >.n paar Mal vor sich hin und wiederholte dann noch einmal: „Cm ganzer Mann." Die Französin erhob sich und ging einige Male im Zimmer auf und ab, als könne Sie zu keinem rechten Entschlusse kommen. Plötzlich aber blieb sie stehen und wars den Kopf zurück. „Wie Sie es wünschen," sagte sie hart- „Mit einer Stunde ist ja auch am Ende für sie nicht das mindeste gewonnen." Es wurde beschlossen, daß die beiden Amerikaner als Erste das Hotel verlassen und sich nach den Klippen be geben sollten. Zehn Minuten später würde ihnen dann Wolf gang folgen; er sollte am Rande der Klippen entlang gehen, bis er an das kleine Wäldchen hinter dem Flaggenmast kam. Dort würde es geschehen. Es war gerade die Stelle, an der Wolfgang am Morgen hinunter geklettert war. Und der Gedanke kam ihm, wie viel besser es für ihn gewesen wäre, wenn er bei dem wag halsigen Versuch hinabgefiiirzt wäre. Fermor gab ihm noch einmal die freundliche Versicherung, daß er ein beinahe unfehlbarer Schütze sei und daß er darum schnell und schmerzlos sterben würde- Voules streckte ihm io- gar die Hand entgegen, die Burkhardt in einer Art Galgen humor herzhaft drückte und schüttelte. „Es wäre mir lieber gewesen, wenn wir hätten Freunde werden können," sagte der lange Amerikaner dabei. „Aber man muß es tragen können. Jetzt verabschieden wir uns in bestem Einvernehmen; wenn wir uns Wiedersehen, sind wir erbitterte Feinde." Und Fermor wandte sich, als er schon in der Tür stand, noch einmal um. „Es ist schade — wirklich schade!" sagte er dabei. „Denn, wie gesagt — Sie sind ein ganzer Mann." Dann schloß sich die Tür hinter ihnen, und Wolfgang war mit der Französin allein. Berthe batte sich so gesetzt, daß er ihr Gesicht nicht sehen konnte?, und verhielt sich zunächst schweigend. 'Vam" ,der jprangsi« «re^t auf uud besann von neuem weitl ansg das noch der < da d und Anst imm wen! Im weit z bayr sind Die groß Mur werd st, hl flutei und einen Fluss 8 Habei angr Ahrt, wasse herch von gebie Gege Stär Ahrtt eile»! heil z in de in de gebro dämr unler unter Bach, Kada selbe Acbei Man eine Hinnr Schis Hane als e mach« Ufer Unwe In el derar weg l und Unter Hoff» vernü ' schwo! und < verlas Auch und i breche: der F sic ger leit ai F scheine gangp Randi r jedoch sie d. weinte C konnte hob fi vom H bog er C Meere «in eir S-II-N binunt Straw Bou lei Verließ batte < E ging b an de am A> Augen still, n E ihm zr etwa wensck E Busche noch, s gräßlic Kl der Hc dem G ihre T des Sc
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