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Rabenauer Anzeiger : 09.06.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191006096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19100609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19100609
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-06
- Tag 1910-06-09
-
Monat
1910-06
-
Jahr
1910
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 09.06.1910
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Pslitische Rnndscha». VtvWl»«d. Kaiser Wilhelm hat den Verband ablegen . können, da die kleine Wunde am rechten Handgelenk vollflän^ig geheilt ist. Ler Mo narch vollzieht auch wieder die Unterschriften in der gewohnten Weise, so daß der Kron prinz sich nach Schlesien begeben konnte, um der Einweihung des Hohenfriedberger Krieger denkmals beizuwohnen. Eine amtliche Mit teilung über die Aufhebung des Erlasses, durch den der Thronfolger mit der Vollziehung einer Anzahl von Aktenstücken betraut worden war, enthielt die jüngste Ausgabe des „Reichs anzeigers" allerdings noch nicht. Telegramm des Papstes an den Kaiser. Das in Rom erscheinende Blatt „Perseveran- za" teilt mit, daß der Papit anläßlich der Erkrankung des deutschen Kaisers au diesen persönlich ein Telegramm sandte, um sich über Lessen Befinden zu informieren. In dem Te legramm drückt der Papst die Hoffnung aus baldige völlig; Wiederherstellung des Kai sers aus. Kaiser Wilhelm der reichste Gutsbesitzer. Die geplant- Erhöhung der Zivilliste des Kai sers als König von Preußen ist u. a. da durch notwendig geworden, weil die Einkünfte des Kaisers aus dem „Herrscherberuf" für die Hofhaltung bei weitem nicht genügen, und weil der Monarch in immer größerem Maaße aus eigenen Mitteln Zuschüsse machen muß. Tatsächlich ist dieses „Zuschießen" dem Kai ser bis zu einem gewissen Grade etu leichtes, denn er ist bei weitem der reichste Gutsbe sitzer Deutschlands. Kaiser Wilhelm besitzt nämlich insgesamt 50 Schlösser und 81 Gü ter, die dazu gehören oder einen Einzelbetrieb darstellen. Eine Zusammenstellung der Ein nahmen aus diesen Besitzungen ist natürlich Privatsache des Monarchen, immerhin sind aber be' der sparsamen und sachgemäßen Wirtschaft des Kaisers auf seinen Besitzungen die Erträge so reichlich, daß in jedem Jahr erhebliche Summen, ja einig; Millionen, zur Erhöhung der Zivilliste herüber genommen werden konnten. Die Wälder und Felder der königlichen Güter umfassen zusammen 98,000 Hektar, d. i. 980 Quadratkilometer, ein Fläche, die ganz gut dretzehnmal Berlin in sich aufnehmen könnte. Hinter dem Kaller als reichsten Gutsbesitzer folgt der Fürst von Pleß, der den fünfzehnten Teil an Landfläche besitzt. Es folgen dann der Herzog von Ujcst mit 39 Quadratkilometer und der Her zog von Ratibor mit 33 Quadratkilometer. Der König von Sachsen besitzt dagegen „nur" 31 Quadratkilometer Grund und Boden. Oesterreich-Ungarn. Dem Kaiser Franz Joseph brachte die bosnische Hauptstadt Serajewo zuin Abschied herzlichste Huldigungen dar. Von 2000 Bauernburschen und Mädchen Bosniens und der Herzegowina in buntfarbigen National- kostümen wurde ein Volksfest mit Bauern hochzeit veranstaltet. Der Kaiser, der außer ordentlich frisch aussah, äußerte (wiederholt seine Freude über das farbenprächtige Bild. Bei der Abreise am Abend wollten dieZivio- rufe kein Ende nehmen. In Mostar, der Hauptstadt der Herzego wina, sand der Kaiser bald noch herzlicheren Empfang als in dem bosnische» Serajewo. Mostar hatte noch weit reicheren Festschmuck angelegt als Serajewo. Ueberall wehten österreichische und herzogewinischr Fahnen, un garische dagegen fast garnicht. Großartig war auch die Dekorariou mit tnrki chen Tep pichen. Höher als das alles stand jedoch die unvergleichliche Herzlichkeit des Empfangs. England. König Georg V. ernannte sich aus Anlaß seines Geburtstages zum englischen Feldmar schall und Admiral der englischen Flofie. Die Königin Mary erhielt den Titel einer Tarne des Hosenbandordens, ein- Würde, die bisher nur die Köntgm Alexandra besaß. Zahlreiche Auszeichnungen wurden ferner an die Hof staaten des verstorbenen Königs Eduard ver liehen. Sonst wurde, so auch auf der eng lischen Botschaft in Berlin, der Geburtstag wegen der Trauer in aller Stille begangen. Japan. Wie dem Newyork „Herald" aus Uoko- hama gemeldet wird, sei man dort einer gro ßen sozialistischen Verschwörung auf die Spur gekommen. Mehrere Agllotoren Hütten in der staatlichen Waffenfabrik Bomben herge stellt, angeblich, um den Ministerpräsidenten und die übrigen Minister zu töten. (Das wird wohl eher eine anarchistische als eme sozialistische Verschwörung sein. D. R-) — Nachträglich werden noch folgende Einzelhei ten gemeldet: Die Verhaftungen, die bisher vorgenommen wurden, zeitigen immer neue Beweise dafür, daß die Verbindung, von der die Verschwörung ausgeht, über das ganze Land verbreitet ist. Die Polizei soll durch anonyme Briefe auf die Affäre aufmerksam geworden sein- Die verkleideten „Bomben- fabrikanten" werden als junge Heißsporne bezeichnet, die gegen den Willen der Leitung der Verschwörung ihr waghalsige« Spiel trieben. China. Die Anti-Mandschu-Revolution in China. Die neusten Londoner Nachrichten aus China lauten sehr ernst. Aus Nanking wird tele graphiert, daß die Konsuln die Fremden auf fordern, die Stadt zn verlassen, weil sie offenbar die Drohungen des sogenannten Revolutionskomitcs ernst nehmen. Dies hat an die Vertreter aller Mächte Briefe gerichtet, in denen der Sturz der Mandschudynastie angekündigt wird. Der Tag d s Ausbruchs der Revolution sei bereits festgesetzt. Das Komite verspricht allen Neutralen Schutz; aber den Nicht-Neutralen gibt es keinen Par don. An allen Straßenecken Nankings sind schon Aufrufe an das Volk angeschlagen, die auch zur Ermordung der Fremden und Zer störung ihres Eigentums reizen sollen. Der amerikanische Konsul hat nach Washington telegraphiert, daß die revolutionären Agita toren die Europäer bereits offen ,u insultie ren wagen. In Nanking soll eine Ausstel lung eröffnet werden, und um diese zu schützen hat der Vizekönig starke Truppenlörper in der Stadt konzentriert. In Nanking wfinden sich fremde Kriegsschiffe. Der „Times"- Korrespondent glaubt, erklären zu müssen, vaß die Stimmung mehr regierungsfeindlich als fremdenfeiudlich sei. Tie chinesische Presse in Nanking beschuldigt die Behörden, sich großer Betrügereien in Verbindung mit der Aus stellung schuldig g-macht z» haben. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß die Ausstellung angesichts der herrschenden Stimmung er öffnet werden wird. Afrila. Die Regierung der südafrikanischen Union beabsichtigt, dem Parlament folgendes von der Provinz Transvaal vorgeschlageneMilitär- oienstsystem vorzufchlagen: Sämtliche Schul knaben im Alter von zehn bis fünfzehn Jahren sollen verpflichtet sein, den Kadettcnabteilungen beizutreten, und die jungen Leute zwischen fünfzehn und achtzehn Jahren haben sich in die älteren KadeUenformatwnen aufmchmen zu lassen. Alle Kaditten machen alljährlich in Lagern einen militärischen Ausbildungs kursus durch. Im Alter von 18 bis zu 25 Jahren haben sie an den Hebungen und Unterweisungen der Soldaten mit vierzehn tägigem Lagemufinthalt tcilzunehmen. Vom 25. bis 35 Jahre gehören die Mannschaften der Reserve an und dienen nur vier Tage bis eine Woche jährlich im Lamr. Zur Durchführung dieser Pläne soll Südafrika in kleine Militärdiurikte einaeteilt werden, deren jedem ein stündiger Jnstruktionsossizier zu geteilt wird. Die Offiziere werden in einer militärischen Erziehungsanstalt in Bloem fontein ausgebildet. Jede Provinz erhält einen Territorialin pektor, der über die Pro viant- und Magazinverhältnisse zu wache« hat. Im Budged sollen «roße Summen für die Ausbildung von Offizieren in England vorgesehen werden, so daß für alle Fälle das Militär-ystem Südafrikas derart konform mit den englischen Verhältnissen wird, daß jeden Augenblick ein Austausch von Offizieren oder Truppenteilen stütlfinden kann. Der Entwurf kann von Lord Kitchener oder General French, die zur Inspektion der Truppen in Südafrika eintrcffiy sollen, zwar noch etwas modifiziert werden, doch bleibt das Prinzip im allgemeinen bestehen. ÄeZMtshsIle. . — Die Frau de« Meuchelmörders. In Wiener militärischen Kreisen beginnt, dafür sind zahlreiche Anzeichen vorhanden, die Stimmung in Sachen Hofrichter mnzuschlagen. ftwar gibt es niemanden, der, als die Schuld Hofrichters nachgewicsen war, nicht mit dem Gefühl des Ab- scheucs von ihm abgerücki wäre, ja, man ging sogar soweit, daß man in Offiziers kreisen nichts von einer etwaigen Begnadigung wissen wollte. Und doch! Der Abscheu ist mit dem Müleid gewichen. Man hält sich vor Augen, daß Hof richter stets eme mittelmäßige, leicht lenkbare und Willensschwäche Natnr war. Das Gegenteil zu ihm war seine Frau, — vielleicht sein ganzes Unglück. War sie cs richt, die er vergötterte, trotzdem sie einen dämonischen Eilfl ß auf ihn ausübte? Har Hofrichter nicht still und mit Resignation sich lauge Zeit damit abgefunden, daß ihm die höhere Karriere versagt blieb, bi« eines Tages sein Weib auftrat und ihm darauf htnwics, daß sie Generalstäblerin sein könnte, wenn sie „den Anderen" geheiratet hätte? Konnte nicht dem Willensschwächen Offizier unter diesem Hinweis seiner Frau und aus Liebe zu ihr der Keim zur Tat suggeriert werden? — Tas Milüäcstrafgesetz arbeitet nicht mit physiologi schen oder psychiwgischen Fragen, cs muß sich lediglich an die Tatsachen halten. Ein Verdacht der Mittäterschaft ist zwar gegen Frau Hofrichter ausgesprochen worden, man hat ihn aber nach den neuesten Berichten aus Wien wieder fallen lassen. Als Hofrichter noch mrt Aussicht im Ge fängnis saß, unternahm Frau Hoirichter alles, um den Mann und Vater ihres .uindcs zu retten. Als er gebeichtet batte, wandte sie sich von ihm, beantragte einen Namenwechsel für ihre Person noch vorder Urteilspublizierung, verzichtete sogar auf jedes Wiedersehen mit ihrem Mann vor der Urteilsvollstreckung. Besser als jeder Fernstehende muß Frau Hofrichter die Tat ihres Mannes einzufchätzcn wissen, und doch wendet sie sich mit Entsetzen von einem Manne ab, für den die All gemeinheit gerade nur die eine Entschuldung tat, daß er eine Streberin zur Gattin nahm. Ehrdrama. Den Fall, daß ein betrogener Ehemann, der blutige Rache an den Betrügern genommen hat, freigesprvchen wird, haben wir jetzt auch in Deutschland, und zwar in der Reichshauptstadt, zu verzeichnen gehabt. Solche Freisprüche war man bis jetzt nur in den ro manischen Ländern gewöhnt. Es lagen bis Ver hältnisse in der Berliner Affäre allerdings so, daß man aus menschlichem Empfinden heraus zum Freispruch gedrängt wurde. Ein Holzbild- bauer war auf das schändlichste von seiner Frau hintergangcn worden; als er einmal krcnk wmde packte sie den ganzen Hausrat zusammen und zog zu ihrem Galan. Da lief dem als ruhig und arbeilssam bekannten Manne die Galle noefi, er griff zum Revolver und schoß auf den Zerstörer seines Familicngliickcs. Recht bcmcrkcusweit ist, dc ß ein Mitglied der chinesifichen Studienlomnns- sion, das dem Prozeß beiwohnt-', zu einem der Prozeßbe!ei!igte« die Bemerkung machte, daß „so etwas in China nicht passiert wärck'. ÜMMle in MM. In Mexiko ist es schwer, so wird der „P. R." von dort geschrieben, ein Stück un mittelbar wirkende» Flühlingszaubers nach deutscher Art zu finden. Wohl seht» wir blühenden Pfirsich im Januar mit Freuden; wo aber iü die f nchtkühle, balsamische Atmosphäre, die zu dem Leuzeseu pfiuden ge hört, und uns ries und wohlig arme» läßt? Wohl sehen wir die zartrosigen Blüten des Apfelbaumes, Wan» aber jemals in Fülft und U berfülle, wie sie deutsche O ich Plantagen zeigen. Der Eindruck wird in Mix-ko all zuviel geschmälert durch verkümmertes Holz und vertrocknete Neste, durch sonnenschwiile Winde und staubschwerc Luft. Ein Früh- lingswunber, dem deutschen gleich, kann der auf sich wirken lassen, dem es vergönnt ist, deu Blüteumorgen eines Kaffeeiales zu ge nießen. — Oeffmt man das Fer fier einer Hacienda, so strömt ein balsamischer Duft herein, ein Geruch, wie von einem riesigen Bukett Veilchen und Rosen. Und wen" dann die Plantagen abseits liegen, so daß wir den Tust nur von weitem fühlen, w sind wir um w überraschter, wen» wir die blühende Cafe sir.ca nach kurzem Marsch vor uns haben. Dunkelgrün und schneeweiß liegt die Landschaft vor uns. Ein immer' grüner Tannenwald, dessen Acste dicht mit Wirrte! schnee bedeckt sind, oas ist der erste Eindruck. Unwillkürlich wähnen wir uns in dem dazugehörige« Forste. Da wir aber nw Der Doppelgänger. Roman von H. Hill. 26.) Nachdruck verboten. „Was ist denn das, Tante?" fragte Hertha erstaunt. Sie begriff in der Tat nicht, was am gestrigen Abend schon imstande gewesen sein sollte, das schreckliche Geschehnis des heutigen Morgens zu verhindern. Wolters hatte einen Augenblick wie beschämt den Kopf sinken lassen; nun erhob er ihn wieder und blickte Hertha frei mütig ins Gesicht, während Tante Anna erwiderte: »Ich sagte rhm, er solle auf seine — Pauls oder Wolf gangs, wie Du ihn nun nennen willst — Fingernägel achten und mir dann mitteilen, was er bemerkt habe. Ich glaubte auf diesem Wege herausfinden zu können, wie wir uns Deines Gatten seltsames Lvneyme» zu erklären haben." Jetzt machte der S'rewarö eine Bewegung, wie wenn er um die Erlaubnis bitten wolle, sprechen zu dürfen. Hertha nickte, und der junge Mann sagte rasch: „Sie waren ganz kurz und zerbissen. — Ich bestellte Ihnen das gestern abend nicht, gnädige Frau weil — weil ich noch darüber nachdenken wollte." Tante Anna war so überwältigt von Erstaunen und Entrüstung, daß sie auf einen Sejfel uiedersank und ihr Mund einen Augenblick offen stehen blieb, während sie den jungen Mann mrstarrte wie ein Wundertier. Dann aber machte sich ihr Zorn gründlich Luft. „Ja, haben Sie denn überhaupt noch Ihren gesunden Ver stand, Mensch? — Weil er — aber das ist ja einfach lächer lich - vollständig absurd I — Was sagst Du nur zu dem Menschen, Hertha?" Aber nun wuchs ihr Erstaunen inS Unaemessene. Sie war noch aus der alten Schule und fand e» schon unerhört, wenn ein Dienstbote überhaupt dachte; und ihr das noch als Entschuldigung für ein Versäumnis anzugeben I Nun mußte sie aber die Wahrnehmung machen, daß Hertha nicht nur kein« Entrüstung, sondern im Gegenteil lebhaftes Interesse zeigte. „Sie haben darüber nachgedacht, Herrmann?* fragte di« junge Frau, ohne auf die Frage ihrer Tante zu antworten, -Run. und? Sind Sie »u «tue« ÄUulk ««komme« V Der angebliche Steward nickte und sagte, ohne aus die sprachlose alte Dame zu achten: „Jawohl! — Ich weiß natürlich nicht, ob meine Ver mutungen richtig sind, aber ich glaube das wohl. — Ich bin nämlich der Meinung, daß da zwei Herren sind, und daß der, den wir jetzt an Bord haben, nicht der ist, der das Schiff in Exmouth verlassen hat, um nach Ihnen zu suchen." Hertha hatte bisher halb liegend auf dem Sofa geruht. Bei der Eröffnung des jungen Menschen jedoch erhob sie sich jäh und blickte ihn in höchster Ueberraschung an. Tante Anna, die ja nicht wußte, in welcher Weise der Freiherr aus dem Irrenhaus« hatte befreit werden sollen und was ihre Nichte dafür getan hatte, hielt die Vermutung, daß inan es mit zwei verschiedenen Leuten zu tun haben könnte, natürlich für ganz unsinnig; nicht so aber die, die es am meisten angiug. „Wie sind Sie darauf gekommen, Herrmann?" fragte die junge Frau hastig. Und indem sie sich an ihre Taute wandte, fügte sie, gleichsam erklärend, hinzu: „Ich tat unrecht daran, Dich von einigem, was ich tat, nicht in Kenntnis zu setzen. JH habe nämlich zwei Detektivs geworben, mir zu helfen, und dieser junge Mann ist der eine Von ihnen." Wolters warf sich stolz in die Brust. Er wollte beweisen, daß die junge Frau recht hatte, da sie ihn einen Detektiv nannte. „Ja," erwiderte er großartig; das sollte gewissermaßen eine Antwort auf Herthas letzte Worte sein. „Aber dem besten von uns lausen Fehler uiit unter. Ich hätte Ihnen davon erzählen müssen, daß ich am Kai von Southampton einen Mann traf, der Herrn —" er zögerte einen Augeirblick, sagte aber dann doch sehr sicher: „Herrn Burkhardt sehr ähnlich sah, so ähnlich, daß jeder die beiden Herren verwechseln mußte. Ich zeigte ihm auf sein Verlangen die Depesche an Herrn Bernardi, die die Nachricht enthielt, daß wir nach Exmouth führen." Er machte eine kleine Kunstpause, aber Hertha forderte ihn durch eine ungeduldige Handbewegung auf, weiter zu sprechen. Wolters beschrieb nun sein Erstaunen, wie er, auf die Jacht zurückgekehrt, Burkhardt schon beim Abendessen traf, voll ständig umgekleidet und offenbar schon längere Zeit bei Tisch. „Er hatte nicht Zeit genug gehabt, sich umzukleiden und zn «sien, seit ich ihm da» Telegramm gezeigt," fuhr « fort. M »W «NM W» M t» wst MW «WM, E ebenso schnell zurückgekehrt. Außerdem war za rlu? die Pinaffe von der Jacht an Land; und wenn er die benutzt hätte, Haiti eS mir der zweite 'Ltenermann sicher erzählt. Ich fand mich nicht zurecht. AuS Furcht, eine Dummheit begangen und dem unrechten Mann die Depesche gezeigt zu haben, schwieg ich von dem Vorfall- Ich hoffte, es würde nichts Unangenehmes daraus entstehen. Uno außerdem war ich nicht ganz gewiß, ob nicht doch vielleicht Herr Burkhardt am Hafen gewesen war; denn wer nicht beide Herren gesehen hat, hält es für lM- möglich, daß sich zwei Menschen io ähnlich sehen können." „Ich Hütte es für möglich gehalten, Herrmann," erwider!« Hertha. „Hätten Sie doch nur den Blut gefunden, mir vov dem Vorfall zu erzählen!" „Daun müssen Sie beide gesehen haben!" rief der Stewart aus. „Denn wirklich — sie sind nicht zu unterscheiden." „Ja, ich Habe beide gesehen!" fache Hertha beinahe freudig „Und ich will Ihnen gern die Irrtümer und das Unrecht verzeihen, das Sie in Southampton begangen haben, Herr mann, für den unschätzbaren Dienst, den Sie mir jetzt leisten. Tantchen," wandte sie sich dann an die von dem Gehörten ganz verwirrte alte Dame, „ich kann Dir im Augenblick nicht alles erklären, es würde zu weit führen. So viel nur kann ich sagen, daß die Worte unseres jnngeu Freundes mir die Geschehnisse erklärt haben -- und, dafür- sei Gott besonders Dank, daß der arme Irre, den wir an Bord haben, nicht Wolfgang, nicht nrsin Gatte ist." Taute Anuas Augen wurden rund wie Wagenräder, «uv auf ihren Zügen dämmerte auch nicht das leiseste Verständnis auf. Das einzige, zu dem sie sich schließlich ausraffte, war di« zaghafte uud ungläubige Frage: „Dann ist es nicht der Mann, der mich alte Katze genant hat, den Du geheiratet hast?" „Neül, Liebste," erwiderte Hertha lachend und küßt« di« Matrone zärtlich. „Dasür wollen wir Gott danken, mein Kind," sagte Tante Anna feierlich. „Denn — daß ich ganz offen sein soll — ich hätte es niemals verwunden, wenn es wirklich Dein Gatte gewesen wäre, der mich mit diesem Tiere vergliche» hat. Niemals!" Beinahe triumphierend hatte st» da» Wort wiederholt. Darm aber fragte sie: »Nun >age mir doch nur, wer ist dem» eig«rtäch l Rsdd, «d W« A NM so» Nuad«»?'. heiße als r Wirft schmöl Bewuj eftier l Wir f die stö eine dunkel färben duften Meiler mit ui Blüte wir r einzeln dieses sch int die Al den Fi diese f Bilde blühen de» Natur Lenzes wir i Iräuun Form M Lrlschc Wohnt langln Bedroh Ucberft ihnen i Frau l Darau eine S Die R Da twpsin kegenw einen 5 Hotel > Brillan Dos L Platin c I' a, D- Wonw auf dc schüsse ist sch» E Hiuterl neu Fr Persow Numeri Wo Und er trinken, sich dah< „D -- und Naht, iam uni --der r dürfen, Dei Und atu „D lein," s gegeben, der —" Er Hertha die Ber Aaivitä! dieser F lAann, der Ma tragen h . „W K ihn <ante g , „ »D Nit erfüllte, chrie u ätzten E ^an ko» das er i Hin hielt uni ^ußte ^Ntfchlü , Es dem Gc stimme dazu ge . Si, dcdächti bch des Si. ewem ft dNter di Keuannt saimter sie «Ugered,
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