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Rabenauer Anzeiger : 30.04.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191004305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19100430
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19100430
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-04
- Tag 1910-04-30
-
Monat
1910-04
-
Jahr
1910
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PelMsche «»»HschAN Deutschland. Die Meldung von einer im Sommer be vorstehenden Zusammenkunft des Kaisers mit dem König von England wird jetzt auch durch eine Meldung aus Frankfurt a. Main betätigt. Danach wird der Kaiser anfangs August in Mainz zu der üblichen Truppen schau auf dem Großen Sande eintreffen. Während dieser Zeit wird er im Schloß Frtedrichshof im Taunus Wohnung nehmen und 'n den ersten Tagen des August soll die Begegnung des Kaisers mit König Eduard in Friedrtchshof selbststattfinden. Die Handelskammer zu Berlin hat so- eben in einer zweiten Eingabe zum Zu- wachssteuergesttz beantragt, im Anschluß an § 9 oder § 19 des Entwurfs folgende Be stimmung aufzunehmen: „Beim Uebergang von Sachinbegrtffes, insbesondere ganzer ge werblicher Unternehmungen, zu denen ein Grundstück gehört, ist eine Zuwachssteuer auf das Grundstück ohne Rücksicht auf den für den Sachinbegriff gezahlten Preis nur in soweit zu erheben, als der gemeine Wert des Grundstücks nebst seinen Bestandteilen zur Zeit des Ueberganges des Sachinbe griffes den nach den Vorschriften dieses Ge setzes zu ermittelnden früheren Erwerbspreis oder Wert des Grundstücks nebst seinen Be standteilen übersteigt." Der iu Köln amtierende Verbandsvor stand der Lokomotivführer wurde vom Eisen- bahnmiuister von Breilenbach in Gegenwart des Ministerialdirektors Tesmar in Audienz empfangen. In zweistündiger Unterhaltung wurden die den Lokomotivführerberuf be rührenden wichtigen Standesfragen eingehend erörtert und erklärt. Staatssekretär Dernburg in der Bud- getkommiffion. Bei fortgesetzter Beratung der Anträge über die Deckung der restlichen Kriegskosten für Deutsch-Südwestafrika recht- fertigte Staatssekretär Dernburg mit sehr entschiedenen Worten seine Kolonialpolitik und bemerkte u. a., die schwersten Vorwürfe, die man gegen ihn gerichtet habe, seien nicht mehr gutgläubig. Auch auf die Anträge deS Abgeordneten Lattmann (Wirtschaftliche Vereinigung), die nicht 81 Millionen, wie Erzberger, sondern nur 36 Millionen Mark von den Farmern und Gesellschaften Süd westafrikas durch eine besondere Einkommen steuer einziehen wollen, ging der Staats sekretär nicht ein. Der zweite Teil des An trages Lattmann über die Kapital-Konfiskation bezweckt, die Forderungen, die Abgeordneter Erzberger in einem formellen Antrag sest- setzt, in Form einer Resolution zu fassen, so daß die Hoheitsrechte des Kaisers, die der Staatssekretär als durch den Antrag Erz berger für verletzt erklärt hatte, dadurch nicht gefährdet, sondern die Entscheidung über den ganzen Komplex von Fragen, besonderen Verhandlungen zwischen der Regierung, den Bundesstaaten und dem Reichstag über wiesen wird. — Die Schmälerung der Ho- hettSrechte des Kaisers, die dem Staatsse kretär, aber auch den Konservativen den Astrag Erzberger unannehmbar machte, scheidet in dem Anträge Lattmann also aus; daher glaubt man auch vielfach, daß dieser Antrag die Basts bilden werde für eine Verständigung zwischen der Regierung und dem Parlament. — Der Antrag Erzberger ist noch der „Köln. Volksztg.", dem rheini schen Zentrumsorgan, nur eine private Arbeit Erzbergers, mit der die Fraktion sich noch nicht einmal beschäftigt, viel weniger identifiziert hat. Demgegenüber veröffentlicht Abgeordneter Erzberger eine Erklärung, daß sein Vorschlag, die großen Gesellschaften und die höheren Vermögen zu den jüdwestasri- kanischen Kriegskosten heranzuziehen und eine endgültige Auseinandkrutzung mit den südwestafrikanischen Gesellschaften herbeizu- führen, mit einmütiger Zustimmung seiner Fraktion eingebrachl worden ist. Die Budgetkommission des preußischen Abgeordnetenhauses genehmigte einstimmig die erste Rate für den Bau einer Schutz mauer auf Helgoland im Betrage von 25000 Mark. Verschiedene Beträge für den Ausbau der Berliner Museen wurden ge kürzt. Die Kali-Kommiffton deS Reichstages lehnte die von sozialdemokratischer Jette etngebrachten Anträge auf Einführung von Arbetter-AuSschüffen und Tarifverträgen ab, nachdem sie auch regierungsseitig für unan nehmbar erklärt worden waren und nahm einen konservativen Antrag an, der den Ar beitern im Kalibetrieb einen Durchschnitts lohn sichert. Rußlaud. Es hat den Anschein, als ob die Chan cen des früheren Ministerpräsidenten Grafen Witte für einen Regierungsposten sich wieder heben. Seine Anhänger agitieren für seine Ernennung zum Verkehrsmmister Ruhlow, der bei dem Zaren auch iu Ungnade ge fallen ist. Orieut. Zu den Unruhen in Albanien wird aus Saloniki gemeldet: Die Nachrichten aus Oberalbanten lauten ungünstiger. Bei Ghtlan stehen 3000, an der Drenitzo 2000, in der Gegend von Lipljan 4000, bet Podrtma 5000, in der Umgebung von Priznen Pod- ori 3000, bei Lapleieli und bei Ljumat je 6000 bewaffnete Amanten. Hinzu kommt noch der 2000 Mann starke Stamm der Ostresops. — Weitere zwölf Bataillone und vier Batterien sind nach Albanien unter wcgs, sodaß die Geiamtzahl der Trupp n 52 Bataillone und 16 Batterien beträgt. Lie Reservisten von Saloniki find einw' rufen worden. Schewket Torget Pascha versäumte, daß Defilee oon Kat chanik recht zeitig zu besetzen, so daß 30 Arnauten och dort fesftetzen und den Bahnoerkehr hindern konnten. Sie ließen nur die Post passieren, entwaffneten 20 einen Bahnzug begleitende Soldaten und zwangen diese, nach Uesküb zurückzukehren. Japan. Ein neues Flottenvauprogramm? Die japanische Presse agitiert stark für ein neues Flottenbauprogramm, da die Flotte bald ver altet sei und den Flotten des Auslandes nicht mehr entspreche. Im nächsten Parla ment ist die Einbringung des neuen Pro gramms zu erwarten. Nach dem bisher gel tenden Programm 3 Linienschiffe, »Panzer kreuzer, und 7 Aufklärungskreuzer zu bauen. Amerika. Entdeckung eines Komplotts auf Kuba. Der „Newyork Herold" meldet aus Ha vanno: Der Sekretär Gomez veröffentlicht im Namen d-s Präsidenten eine Erklärung zu einem angeblichem Komplott, das von der Rege;Partei gegen dos Gouvumenf be schlossen sein soll. Ungefähr 60 Neger, unter denen sich General Etanoz der Führer der unabhängigen Neger, befindet, sollen in Haft genommen sein. Tie Verhaftungen erfolgten b kauntlich in Havanna, Santa Clara und in den östlichen Provinzen. Als die Nachricht von diesen Verhaftungen bekannt wurde machten die Neger in der Provinz Pina del Rio den Vermch, sich zu erheben. Die Regierung die des loya en Verhaltens der Neger der bäuerlichen Pro vinzen versichert in, setzt die Untersuchung in dieser Angelegenheit fort- Sie hat mehrere höhere Persönlichkeiten, die nicht der Neger- Partei angehören, im Verdacht, die eigentlichen Anstifter dieser Bewegung zu sein. Heber Sie üetselropbe Ser der bekanntlich auf der Heimfahrt von Hom burg, wo er mit den lenkbaren Luftschiffen „Parseväl" und „M. 1" zur Parade vor dem Kaiser erschienen war, bet Limburg landen mußte und dort von der Gewalt des Sturmes von seiner Verankerung losge- rtssen führerlos entfloh und schließlich bei Weilheim aus dem Gipfel des Weberberges geschleudert wurde, heißt es: Ueber die Ursache des Ballonunglücks befragt, erklärte Major Neumann in Köln: Ler Ballon war mit einer Ankertrosse, die auf 5000 Kilo gramm Zugkraft geprüft worden, und die von Zeppelin selbst als absolut zuverlässig bezeichnet worden war, an einem iu der Erde vergrabenen Leiterwagen befestigt. Durch einen Windstoß, ähnlich dem von Echterdingen, wurde das Luft schiff oon oer Seite gepackt; zunächst brach ein Teil des Laufstieges. Der seitliche Druck ver schärfte sich und die Ankertrosse brach wie ein Strohhalm. Der Windstoß kam so plötzlich, daß ein Ausweichen unmöglich Ivar, obwohl die Mannschaften sowohl an oer spitze, wie an den Gondeln bereitstanden. Ein Versuch, das Luft schiff an den Gondeln festzuhatten, mußte sofort anfgegeben werden. Das Luftschiff hatte 23 stunden vor Anker gelegen und sturm und Ro gen Widerstand geleistet. Die zur Bedienung deranaezoaenen Truppen waren genau umerricb- tet und behandelten das Luftschiff durchaus sach gemäß." Generalleutnant Freiherr v. Lynker war selbst im Augenblicke der Katastrophe an der Unfallstelle. Er erklärte zu seinen Offizieren: „Wir haben uns keinen Vorwurf zu machen; wir haben nichts außer acht gelassen. Die ele mentare Gewalt war stärker als wir." Wenn die Gondeln mit Mannschaften besetzt worden wären, so Härte dieses eine direkte Lebensgefahr für die Leute bedeutet. «eriÄttvaNe. — Im Schadenersatzprozesse gegen den Grafen Zeppelin hat die erste Zivilkammer des Landgerichts Stuttgart die Klage des Mechanikers Böhler, der bei dem großen Zeppelin-Unfall bei Echterdingen verunglückte, abgewiesen, und dem Kläger die Kosten des Rechtsstreites aufeM. Böhler hatte infolge seiner erlittenen Verletzungen ein Bein amputiert werden müssen. Er verlang» nun vom Grafen Zeppelin eine jährliche Ren» von 4000 Mk., Schmerzensgeld in Höhe von 10000 Mk. und Ersatz der Kurkoste« mit 40ÜÜ Mark. Die Schuld an seinem Unfall maß Böhles der schlechten Verankerung des Luftschiffes bet was bestritten wurde. — Ein Gnadengesuch für Dahsel. Die Surofverbüßung des Journalisten Dahsel aB dem bekannten Erpresserprozeß Dahsel-Schuwardt ist seitens der Staatsanwaltschaft hinausgeschoben worden, weil Dahsel der seinerzeit zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt, aber gegen 15000 Man Komion ans freiem Fuß gesetzt wurde, einGn"' denpesuch an den Kaiser gerichtet hat. Seiles des Staatsanwals Leisering ist das GnadcM' such befürwortet worden. Auch für die bereis» in Sirafhoft befindliche Frau Schuwardt ist ei" Gnadengesuch an dcn Kaiser gerichtet worden. Ein Gener-tsi-h« als Verbrecher. Jneinci" Apachen von Toulon, der wegen gefährlich" Körperverletzung vor Gericht stand, wurde der Sohn des Generals Säuret, eines der höchst" Offiziere der Pariser Militärverwaltung, erkannt Der unglückliche Mensch scheint seiner Si^ nicht völlig mächtig zu sein. Er trat 1907 b» der Handelsmarine als Matrose ein und zuerst ein musterhafter Seemann; da stürz» " 1909 vsm Mast, und von dieserZeit an andtt» sich seine Lebensweise vollkommen. Er trank, bv wegte sich in den niedersten Kneipen, wu» tückisch, gewaltätig und grausam. Säuret wu" zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. . Aus aller Wett. Schwere Ausschreitungen verübten in Berlin Streikende eine Gerüstfirma. Sie überfielen d» Zahl von 300 Arbeitswilligen und mW"' dellen sie schwer. Einer der Ueberfallenen, mit Steinen beworfen wurde, zog seinen RevM und schoß einen der Angreifer in die Brust. Polizei machte der wüsten Rauferei ein Selnftmord eines Kadetten. In Münchens sich der 16 Jahre alte Fahnenkadett HanS "" Mengden, der Sohn eines Kaufmanns, von , fast 30 Meter hohen Jsarbrücke bei GroßE, lohe auf das Beionpflaster des Flußrandes b" abgestürzl und seinen sofortigen Tod gesunde s Der junge Mann berechtigte zu den besten W nungen, so daß nur plötzliche geistige UmnE mng als Mmiv der Tat zu betrachten ist. 2"! einem hinterlassenen Zettel standen die lM»' Mr mein Vmerland. Auf Wiedersehen im 3" teils. Ich sterbe durch eigne Hand. Hans v° Nengden. Nägel zum Sarg überflüssig- ,, Vernichtete Baumwollernte. Aus AM (Vereinigte Staaten von Nordamerika) wird schrieben De durch Sturm und F'osi nenw^- Vernichtung der Baumwollernte ist wahrsHeW der schwerste finanzielle Verlust, der die Süds"' ten seit dem Bürgerkriege betroffen hat. Die o brikanten von Baumwollöl in Georgia und w bam wurden gebeten, ihre Tätigkeit einzusten« bis die Farmer neues Saatkorn erhalten Es ist zu bezweiselu, daß diese auch nur für ° Hälfte des zerstörten Gebietes Saatkorn be^ men können. Nachrichten aus Texas besagen, M die Baumwolle im Südwesten keinen Schaden gelitten hat. Nach rrssischcm Muster brach in KöniM^ ein Einbrecher in das Rathaus ein. Er aber jedoch rechtzeitig überrascht. Bei der « 'olgung gab der Verbrecher auf den Magist^ asslstenlcn Binniat einen Schuß ab, dur« " dieser nicht unerheblich verletzt wurde. Der Doppelgänger. 10) von H. Hill. WaS würde sie sagen, wenn er ihr dcn Betrug entdeckte, den er an ihr verübt? Würde sie es ihm verzeihen können? Ein« unbezwingliche Sehnsucht nach ihrem Anblick, nach dem Klang ihrer süßen Stimme stieg in ihm auf. Er beschleunigte seine Schritte und winkte in der Tiergarten- straße die erste Droschke zu sich heran, deren er ansichtig wurde. Ernannte dem Kutscher Herthas Hotel in der Wilhelm straße und versprach ihm ein gutes Trinkgeld, wenn er sich nach Möglichkeit beeilte. Und während der Wagen durch die zunehmende Dunkelheit des Winterabends dahinrollte, ging «S ihm noch einmal durch den Sinn: „Nein, ich habe vou den Dreien nichts mehr zu fürchten. Und eS war töricht, daß man sich ihretwegen so viel Sorge gemacht hat." Hätte er geahnt, was die Zukunft ihm bringen würde, er hätte der Abgesandten des „Ordens der Freundt* kaum mit solcher Ruhe gedenken können. 13. Kapitel. Hertha Brüning saß in einem ihrer SalouS ihrer Tante gegenüber. Die alte Dam« wurde nicht klug aus ihrer Nichte. Eine Unruhe schien über das junge Mädchen gekommen, wie es sie früher nie gezeigt. Bei jedem Läuten an der Tür schien Hertha irgend etwas zu erwarten, daS sie dem Mädchen ungeduldig entgegengehen ließ. Und deut lich spiegelte sich die Enttäuschung in ihren Zügen, wenn Marie ihr mitteilte, daß es nur der Postbote oder eine belanglose Bestellung gewesen sei. Tante Anna schüttelte sorgenvoll den Kopf. Was hatte das alles zu bedemen? Was war aus dieser Reise — wie sie die kurze Fahrt nach Schlachlensee nannte — geschehen, daß ihre Nichte wie ausgewechselt schien? Hertha empfand wohl, daß ihr Benehmen der Tante auf fiel. Und sie fühlte die Notwendigkeit, die alte Dame aufzu- klären; immer wieder nur scheute sie vor diesem Augenblick zurück. LMt AtUU» hatte «ährend ein« kurzen Besegnung, dje sie mit ihm in HerthaS Grünewatdvilla geyao» haue, erne riese Abneigung gegen Paul von Randow gefaßt. Ihr war es beinahe eine Erleichterung gewesen, als sie erfuhr, daß der Freiherr in eine Anstalt für Geisteskranke gekommen war; und sie hatte daraus, daß Hertha ihr gegenüber nie mehr von ihrem Verlobten sprach, die tröstliche Gewißheit geschöpft, daß das junge Mädchen diese Episode ihres Lebens vergessen wollte. Wie sollte Hertha ihr nun die Wahrheit beibringen? „Tantchen," begann sie endlich zaghaft, „ich muß Dir etwas erzählen — aber versprich mir, ganz ruhig zu bleiben. Paul ist aus dem Jrrenhause entkommen und wird uns heute noch einen Besuch machen." Die Wirkung dieser wenigen Worte war ganz so, wie sie gefürchtet hatte. Die alte Dame war entsetzt in die Höhe ge fahren und blickte ihre Nichte an, als fürchte sie, Hertha fei nicht ganz richtig im Kopfe. „Der — der Irrsinnige — hierher — in unsere Woh nung? Heute noch? Aber das ist doch vollkommen undenkbar!" „Er ist so gesund wie Du und ich. Es ist mir ganz unbegreiflich, wie er an jenen schrecklichen Ort kommen konnte — es muß irgend eine verbrecherische Gewalttat au ihm verübt worden sein. Aber wir sind gestern abend über eingekommen, alles Geschehene zu vergessen —" „Gestern abend? Ja, was soll denn das alles bedeuten? Hast Du ihn denn gestern in Schlachlensee getroffen?" „Nein, Liebste! Du mußt den kleinen Betrug entschul digen, den ich gegen Dich verübt habe. Ich bin nicht nach Schlachtense«, sondern nach Dresden gefahren, wohin sich Paul nach seinem Entkommen aus dem Irrenhaus gewandt hatte. — Du mußt Dich mir zuliebe mit allem abfinden, Tante! — Ich liebe ihn zu sehr, als daß ich noch von ihm lassen könnte. In acht Tagen fahren wir nach Hamburg und von dort aus «ach London, wo wir uns trauen lassen. Bernardi hat für uns bereits aus telegraphischem Wege eine englische Jacht ge mietet, die wir für die Fahrt benutzen und auf der wir unser« Hochzeitsreffe machen werden. Du begleitest unS natürlich. Am 5. Dezember fahren wir von Hamburg ab, bis dahin siedeln wir alle nach Schlachtensee über. Ich habe schon Weisungen gegeben, daß eine Anzahl von Zimmern notdürftig instand ge setzt werden. Paul, oder, wir wir ihn aus gewissen Grün- dm IM al» E«. Burchardt zwei Fremdenzimmer vewoynen; wir werven uns nar^, etwas einrichten müssen. Wenn Du doch die Freundlich^ haben wolltest, Tantchen, an Pauls veränderten Name« denken und ihn nur so zu nennen — besonders vor Das Mädchen will mir in der letzten Zeit nicht mehr gefallen." . In diesem Augenblick öffnete ein Diener »ach dislre^ Anklopfen die Tür und meldete: „Herr Wolfgang Burkhardt." Einen schnellen Blick noch warf Hertha auf die die mit unglücklichem Gesicht auf ihrem Sessel saß, ging sie dem Besucher entgegen. ? „Endlich, Liebster — ich habe mich nach Dir §«ft^ sagte sie innig und sah ihrem Verlobten tief in die Er zog iyre Hand an seine Lippen sie wartete, bi- Diener die Tür hinter sich geschlossen hatte, dann schlang ihren Arm um seinen Nacken und küßte ihu, bis in die » hinauf liebüch errötend, auf den Mund. „Mein Lieb — mein süßes Lieb!" flüster« ihr gang zu. Sie machte sich wieder von ihm frei und führ» ins Zimmer hinein. . Tante Anna hatte sich erhoben und war ihm ew Schritte entgegengegangen. Wolfgang machte der alten die ihm natürlich ganz unbekannt war, eine artige beugung und blickte fragend auf Hertha. „Du erinnerst Dich doch an Tante Anna?" saö» junge Mädchen. „Aber gewiß," erwiderte Burkhardt. Er befand sich in einer tödlichen Verlegenheit. . „Wie geht es Ihnen?" fragte Tante Anna m» wahren Leichenbittermiene. „Es ist so lange her, daß uns nicht mehr gesehen haben." / Burkhardt stammelte ein paar höfliche Worte; er mochte seiner Verwirrung noch immer nicht Herr zu wer- Glücklicherweise kam ihn, Hertha ahnungslos zu Hilse, sie lebhaft zu plaudern begann, so daß die Gefahr einer deckung noch einmal vorüberging. Tante Anna beobachtete ihn mit so ängstlichen -o / als erwarte sie in jedem Augenblick einen Wahnsinn^ bruch. Als sie jedoch sah, daß er sich durchaus wie vernünftiger Mensch benahm und kluge, geistvolle An» gab, begann auch Ke sich UL dem. Gespräch zge betcikseu, 8erl'i Mhun§ «ff Ber Mnkfurl M geno VH wc hatt Mpe, i »NMan Ee, abi «enwc juch wur! v Berlin Der j >cr Dreck »Gliebe, nldstange tmigem Ne Sani kurchmes Die l Nbiläun W wori Mung rnnkzwa Suter de Md im t vhr mit >e Einfi den die L «nveis. , Hum» Nchier 2 d»r nicht A Leben ächt inte Mr charc Ritz maö ihre vis von R< Stimm» En die sich drehte, iusamm „E Tür nn haben, I W. nachzukl deckt, i sich das aber e? scherzen! in Kem „N gewesen Ljug dc Bu ividersp' Hertha Mi Seschlag, tzlnibte Zugluft lundcn Nuausrr wenig o tauschen die geri Lessen, c He> „N rief die er niem sind sei -rächtet „A ,A tt uns abscheul kostete r hat er Üavaliei Sanz gc verwcnk Herzen 1 Wieders An see hina fiser bei vermute Lag, so W, hier drc seine vr seiner 8 Unerträ alles zu der pas Nr altdeuts immer, Cie be fahren ' Nc wandte .2 einen 2 der kein Wilhelu Di' Leslie 2 „S kannten Der Bu heil zu
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