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Rabenauer Anzeiger : 17.02.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191002172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19100217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19100217
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-02
- Tag 1910-02-17
-
Monat
1910-02
-
Jahr
1910
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ger Franz Ferdinand und dw Könige von sind, beginnt es allmählich in unseren Zimmern Eindruck bemerkbar, daß maU darauf ausgcht, XV. war. Auf Ludwig XV. aber, den «MN Vision wnrde das Urteil gegen die sieben Wacht meister und Sergeanten der Artillerieschießschule in Jücerbog gefällt, die sich wegen fortgesetzten militärischen Diebstabls zu verantworten hatten. Wachtmeister Karstädt wurde wegen Beihilfe zum Diebstahl zu anderthalb Jahren Gefängnis »cr- Ichmnckschatulle zu entfremden. Macht sich bei der Kopfbekleidung, mag sie auch in Auswüchsen, im .Topf", im „Rembrandt", und in der riesi gen „Glocke" noch so groß sein, nicht schon der genieil, die auffallende äußere Ausschmückung jede« Gegcnstnndes, die in der Rokolozeit wahre Orgien feierte, ist geblieben und ist sogar noch vergrößert worden, bis in den letzten Jahren langsam aber sicher die Ernüchterung Bahn brach und die Erkenntnis reifte, daß das Wo- pW hrunff c« p' urteilt, die Angeklagten Mayer, Wahl und Müller wegen militärischen Diebstahls zu je anderthalb in Zukunft den Hut und nicht die Dekoration wirken zu lassen. Und dann die Tracht des Die Frau im Kampf gegen den Luxus? Nichts mehr als ein Witz werden die behaupten, die in der Frau von heute nur die willenlose Sklavin der Mode, die Tributpflichtige Les Luxus anzuschcu gewohnt sind. Und doch macht sich im Leben der Frau, — alle Länder gleichen sich augenblicklich darin, — eine Wandlung bemerk bar, die nicht nur Beachtung verdient, sondern mit der man sich in größerem Maaßc beschäftigt, «en. Wie nach der französischen Revolution der Luxus in seiner ausgesprochendsten Form nur noch als Mittel der Halbwelt galt, so scheint jetzt der in» Uebermaß gesteigerte Anspruch «uf „Komfort" einer Zeit weichen zu sollen, in der ma« den „Schnörkel" dem Protzen, die „Linie" dem wirklich feinen Menschen untertan machen will. Nach einer Zeit der Uebersätttgung an Farben und bizarrem Auswüchsen des Wahren das natürliche Produkte, weniger dekorativ wir kend aber echt scheinend. Auf allen Gebieten des Frauenlebens macht sich dieser neue Drang zur Einfachheit bemerkbar. Wir wollen uns auch hier nicht mit Zahlen «nd Statistiken beschäf tigen, wollen auch nicht die Meinung der Industrie, daß die „Gründerjahre" im Luxus vorüber find, .ventilieren, sondern uns mit de« Tatsachen abfinden, die wir augenblicklich kon statieren können. . So schwer wie es z. B. möglich sein wird, einen Löwen plötzlich zum Vegetarier zu machen, w schwer wird es auch halten, die Reihen je- rrr Modernsten zu lichten, die der Ueberzeugung stno, daß das Moderne „stilgerecht" ist, und daß der Stil veraänglicher ist wie die Mode, wlt andern Worten, baß jede Modeepoche sich chre» Stil macht, gleich ob nafiirlich oder wi- Für Gerst und Gemüt. Des Lebens Ruhe. lncklicher Mann, welchen väterlich Gu Fest bindet aus Land,worm er geborcut In welchem er atmet mit fröhlichem Mut, jed^ erkannt, die als verbüßt erachtet wurden. Wacht meister Rautenberg wurde freigesprochen. — Ein Bürgermeister wegen Zolldefraudaiion vor Gericht. Bor dem Gericht hatte sich soeben der Bürgermeister aus Lcrvins, zn verantworten, run besaß außerhalb der Gemeinde einen Wein- Handel, aus dem er zahlreiche Händler der Ge meinde versorgte, ohne den vorgeschriebcnen Ok troi zu passieren. Es wurde« ihm im ganzen 167 Fälle derartiger Defraudationen nachgewiesen. Lebrun erhielt 2000 Francs Geldstrafe und wird sein Amt als Bürgermeister nur noch bis zur Ernennung seines Nachfolgers wciterführcn. Melgeliebte»", führt eine ganze Reihe von europäischen Souveränen und Prinzen ihre die Wiege gerade der stolzesten Fürstenge- schlechter — in ebnem kleinen Nafierladen ge standen hat! 'kN 2^ :r IM isnllhck d-v^ w saft Kapitel 8. Beim Photographen. - st'? w nm imiu^ n Sie! mg rn M Kfall^ vung^ es » Nut zi k es wieda T»c größte« Kriegsschiffe der Welt. In der Londoner Presse wird die Mitteilung gemacht, daß die bei der Fore River Eompcmy in den Vereinigten Stasten bestellten argentiniscbcn Dre adnoughts die größten Kriegsschiffe der Welt sein werden. Kbr Tonnengchalt beträgt 27040. Die Engländer hatten 2504)00», die Franzosen 2360000, die Deutschen, die Firma Blohm und Voß, 2353000 Pfund für jedes Schiff geforderd. Den Amerikanern wurde der Bau für 2194000 Pfund zugcschlagen. anders suszuschen als früher. Wir legen jetzt, und bas beweisen die letzten großen MöbclauS- stcllungen, mehr auf die Blobel als Gcbrcmchs- und Dekorationsstücke Werl und lassen sie mehr als solche wirken, denn als unvrrmcidüchcs In ventar, um das man eine „individuelle" Deko ration schafft. Die Möbel beginnen jetzt durch besondere Einfachheit und Gediegenheit aufzu fallen, sie ziehen mit und durch ihre Einfachheit das Auge auf sich und lassen es darauf ruhen, weil es nicht durch dekorative Mätzchen abgclenkt wird. Dadurch wird das Meublement zum Haupt zwecke des Zimmers, gegen welchen die Wände, die in hochmodernen Wohnungen oft wie der Laden eines Kunstgewerbehändlers ausschen, zurücklreten. Wir fühlen uns in der letzten Zeit auch durch den üblichen Bilderschmuck nicht mehr befriedigt, sondern suchen nach großen, eindrucks vollen uud möglichst prunkloscn Stücken, die durch Gediegenheit mebr brillieren als durch auffallenden Luxus. Gewiß wird eingewendrl w:rdcn, daß gerade diese neue An der Innen einrichtung, die durch „Stücke" aber nicht durch Dekoration wirken soll, trotz aller Einfachheit mindestens großer Luxus ist, weil die Beschaffung einer solchen Einrichtung mit großen Mitteln verbunden ist. Dies ist aber trügerische Annahme. Selbstverständlich haben gute Möbel ihren Wert bei der Anschaffung. Sie erziehen aber dennoch zur Sparsamkeit und zur Feindschaft dem Luxus gegenüber, denn cS ist beim besten Willen und bei nur einigermaßen Geschmack nickt möglich, dergleichen eingerichtete Wohnräume durch neu modischen Luxus zn erfüllen. Das Einfache der neuen Einrichtung läßt eben gegen sich keinen Luxus aufkowmcn und neben der natürlichen Linie des Möbels würde sich ein verichuörkelieS Kunstprodukt wie eine Parodie auf das Antike, durch die Form wirkende, ausmachen. Aber auch bei der Toilette macht sich eine Revolution zugunsten alter, einfacher Formen geltend. Ist die ganze Direkwireepoche nicht der erste Schritt zu einer, nur die Form des Kör pers zur Geltung treten lassenden Bekleidung? Sind die immermehr in Gebrauch kommenden fließenden Kleider nicht dazu angetan, die Schmuckmode zu vereinfachen, und uns dem Ballast der immer umfangreicher gewordenen Und an zahlreichen anderen Beispielen ließ e? ist eine etwas groteske Boxstellung, daß sich Nachweisen, daß wir die „wahre" Ursache,^ d n Körper, immer mehr ftn den Vordergrund schieben, um das unechte, den Luxus, nur neben sächlich brillieren zu lassen. Gewiß paart sich augenblicklich der Dreng nach dem Persönlichen mehr »der minder mit dein Luxus und läßt hier aus ein Produkt entstehen, das ein bedenklicher Zwitter ist. Aber nach und nach, und daran wird sich so leicht nichts ändern, wird das Natürliche wieder Oocrhand gewinnen, wir werden den Luxus nur inehr als Sammclobjekl betrachten und uns nicht damit schmücken, um unsere Natürlich keit „stitsciner" crscheimn zu lassen. Der gallische Einfluß ist tatsächlich auf dem Rückzüge begrif fen zugunsten deutscher Natürlichkeit. Und das ist ein sehr gutes Zeichen siir die immer stärker werdende Selbständigkeit dec deutschen Frau. Gott »»verloren. Brot ihm die Felder ja geben vollauf, Milch gibr die Heerde und Kleidung recht gut. Der kaum gibt Schatten durch Sommers Laus. Im Winter Glut. Wer ungestört also durchs Leben zieht, Dem Stunde und Jahr leicht fließen mag.. Bei Frische des Körpers und Fried' im Gemüt', Bei Ruhe am Tag; Bei festem Schlaf des Nachts; bei Fleiß mid Arbeit Traulich vereint mit der Eraolung Freuden, Voll Unschuld, welche täglich ist bereit Zu mildern Leiden. So laßt mich leben hier, ganz ungesehen; So laßt mich sterben still und nnbcklagtt Auf meinem Grabe sott kein Denkmal suchen, Wenn 's Frührot ragt. leiB .ick si'^ iloolick wusch» irW' prcchck e sraF stowi^ Kasck» lSN» >' efundtl Unitt 1, dc? FoE )ie M :r Si'f uxuD fiten -t i bM wrst Ks miet § ils Eck er k« as jt Heck Munks in 8^ l kvnick r inI der N' KnM ch d-ck Ws hwaiB rdci, gssB Irunlck : MN ten T-b» schmiß ser M JnsF truiB m lich eis sraiP sing esatzuk gercttck N-lN sie j-k llalloü anistbck fich^j mrdkiff tgk, it alb' einzig PgiB irrend rtry tk , des!» inde ck m Hai» Danniis bega«! m, krackt» cs M w oN löucheO r» eck Zustimmunsi. Neffe Studio: Ich M jetzt Fatalist geworden." Onkel: „Da ha» du recht. In Fatalität! n warst du ja immer schou." Mit frcu-deu Menschen nimmt wall sich zusammen, da merkt man auf, da sucht man seinen Zweck in ihrer Gunst, damit sie nützen sollen. Allein bei Freunden läßt man sich frei g-hm, mau ruht in ihrer Liebe, man erlaubt sich eine Laune, ungezähmter wirkt die Lei den chaft, und io verletzen wir am ersten die, die wir am zartsten Lieben. „ »Man hat mir mitgeteilt, daß in Ihrem Zimmer jemand wäre, der nähere Auskunft über Herrn Edwin Lawrence' Ermordung geben könnte." „Wirklich? Und wer hat Ihnen das gesagt?" . „Ich. Und Sie werden noch merken, Herr Ferguson, daß man nicht mit geschliffenen Messern spielt." Hume war der Sprecher. „So? Bitte treten Sie ein, Herr Simmonds." Hume versuchte, nach ihm einzutreten. „Bitte, Sie lieber nicht. Ge schliffene Messer läßt man lieber draußen." Ich machte ihm die Tür vor der Nase zu; und er nahm meine höfliche Be handlung ruhiger hin, als ich erwartet hatte. Vielleicht dachte er «och an vorhin. Herr Simmonds warf sich sofort auf den lammruhige» Herrn Morley. . „Ich glaube, Sie heißen Morley, und sind in Herrn Philipps Dienst. Was haben Sie mit Bezug auf die Er- vlordung seines Bruders zu sagen?" „Herr Morley kau» keine nähere Auskunft geben," ant wortete ich an seiner statt. »Lasten Sic Herm Morley selbst sprechen!" „Erlauben Sie mir zu wiederholen, Herr Simmonds, daß dies Privaträume sind; und ehe ich Ihnen erlaube, hier irgend einen Gast von mir zu belästigen, muß ich Sie bitten wir zu zeigen, auf welche Autorität hin Sie so vorgehen." Inspektor Simmonds sah mich von oben bis unten an, als wüßte er nicht recht, was er aus mir machen sollte. Er schien zu zögern. ' dem Inspektor gesagt hatte, um seiner selbst willen bedauerte er, nicht mehr gesagt zu haben. Denn er hatte die un angenehme Empfindung, durch seine verhältnismäßig große Zurückhaltung sich den Zorn des Beamten zugczogen zu haben. „Glauben Sie, Herr", sagte er, als wir schieden, und ich dachte während er sprach, wie alt und zitterig er doch aus- sähe, „daß dieser Herr Simmonds mir nachforschen und mich belästigen wird, wie er halb *<nd halb sagte? Ich weiß, daß ich das nicht aushalten kann, wenn er es tut; meine Nerven syrd nicht mehr so wie früher, und ich habe mir nicht träumen lassen, daß ich in meinem Leben noch mal mit der Polizei zu tun bekäme." Ich versuchte ihn zu beruhigen. „Seien Sie ganz ruhig, Herr Morley; fürchten Sie nichts. Sie sind Herr Ihrer eigenen Zunge; schweigen Sie! Keiner kann Sie zum Sprechen zwingen, wenn Sie nicht wollen." Ich war innerlich meiner Sache garnicht so sicher; aber das war Nebensache. Mir lag daran, Herrn Morley zu trösten. Vor der Tür oes Hauses in der Arlington-Straße trennten wir uns; schließlich war ich doch de» ganze» Weg mit ihm gegangen, da es tatsächlich auch der meiue war. Ich wartete, während er fragte, ob sein Herr zurückgekommen sei. Das Ge- sicyl der alten Dame, die die Tür öffnete, und die, wie ich gleich schloß, Frau Morley war, sagte genug; sie schien die Sorgen der ganzen Welt auf den Schultern zu tragen. Er war nicht zurückgekommen, es war nichts von ihm zu sehen oder zu hören gewesen. Plein Ziel, das ich im Auge hatte, war das Atelier des Photographen. Als ick; von Philipp Lawrence' Haus fort ging, mußte ich mir sageu, dap jed-r Augenblick, den er ab wesend war, die Sache sür ihn verschlimmerte. Welchen Grund konnte er für sein Ausble'ben habe», ausgenommen den einen! Ein Angestellter kam mir cur-egen, als ich die Schwelle des Ateliers dieser berühmten Photographen - Firma über schritt. „Ich bitte Sie, mir zu sageu, wer das Original eines Ihrer Portraits ist." „Ich bcdaure sehr, mein Herr, aber ohne ausdrückliche Erlaubnis teilen wir die Namen unserer Kunden in der Regel nicht mit." „Dies ist aber eine Ausnahme von der Regel. Hier ist das Bild — wer ist die Dame, die es darstellt?" Ich gab ihm die Photographie, die ich von Edwin Lawrence' Kaminsims genommen hatte. Sobald er sie sah, lächelte er, und blickte mich, wie eS mir vorkam, mit einem Airgenblinzeln an. „Wie Sie sagen, dies ist eine Ausnahme von der Regel. Ich habe absolut nichts da--gcn Ihnen zu sagen, wer diese Dame ist; das heißt wenn Sx sie mcht bereits kennen. Dann würden Sie freilich eine Aus labm» in London kein." ^"dei nicht unverkennbar, daß wir Herkunft zurück so der Erzherzog Th vnfsl- die Macharr rmmer mehr m Einklang zu bringen ^,-anr 'ch,, suchen mit der Form des Gesichts, nm dadurch zu erzielen, daß dieses und nicht das cs krö- s-^cksten, Portugal ncnde Haar in erster Linie als dann zur Geltung ft steht, die brache ot mvas lauge her, kommt? ' Mt aber ihre vollkommene Richtigkeit. Und 8LNcht5häIie dersinnig. Wenn wir auch zeitlich in einer ganz - Die Untcrschleife in der Artillerieschieß-. Epoche leben, so hatten wir uns, so weit schule. Vom Kriegsgericht der zweiten Gardedi-! ^en das weibliche Geschlecht angehl, k«um M-n wnrde das Urteil gegen die sieben Woäü- ""klich von der,Rokotozcit emanzipiert, im Ge- Nacbdem es mir gelungen war, Herrn Morley aus den Klauen des Herm Inspektor Simmonds zu befreien, freilich ?rst nach einem ziemlich heftigen Wortgefecht, in dem es mir sZwer fiel, die Sprache des Inspektors in parlamentarischen Ernzen zu halten, begab ich mich auf eine kleine eigene Entdeckungsreise. Der Inspektor schien unter dein Wahn zu leiden, daß ich aus böswilligen Absichten der richtigen und geeigneten Hand- yabung des Gesetzes abgeneigt wäre; uud er sagte mir ganz osten, daß er, sobald Herr Morley meine Räume verlassen ?atte, nicht nur diesen alten Herrn, sondern auch mich, soiveit ich verstand, zur Rechenschaft ziehen würde. Unter diesen umständen hielt ich es für besser, zu zweien als allein zu jem, darum nahm ich nach Schluß der Unterredung, da wir E wenigstens zum Teil denselben Weg hatten, Morley unter L wnnen Schutz. p . Der alte Herr war in größter Ratlosigkeit. Um seine? "ßt Herrn willen, tat es ihm leid, daß er überhaupt etwas zu Ein Barbier als Ahnherr europäischer Herrscherfamilie. Wer sich jemals mit der genealogischen! Geschichte der europäischen Dynastien be schäftigt hat, weiß, daß man bei den Ahnen der meisten irgendwo sozusagen auf einen dunklen Punkt stößt. Sic haben beinahe alle mindestens einen Vorfahren, der durch aus nicht herrscherhaft ist noch nicht weiter yinsuSgcht. Ein neues Beispiel hierfür er wähnt Otto Forst in seinem soeben erschie nen Werke über die Ahnen des Erzherzogs Franz Ferdinand van Oesterreich-Este, des Thronerben der habsburgischen Monarchie. In Frankreich lebte im 15 Jahrhundert ein biederer Barbier, Babon mit Namen, der sich ganz gewiß nichts davon träumen licß, daß das Schicksal ihn dazu anserschen hatte, dec Ahnherr von Kaiser und Königen zu werden. Badous Enkel wurde als „Ba- daun de la Bonrdaisurc" in den französi schen Adel ausgenommen und von ihm stammte die schöne Gabriele d'CstreeS ab, die Geliebte Heinrichs IV. van Frankreich. Sie schenkte dem galanten Könige emcn Sohn, der in der Taufe den stolzen Namen Cäsar und von seinem Vater das Herzog tum Veudome erhielt. Dessen Tochter Eli sabeth heiratete den Herzog Karl Amadeus von Savoyrn-Nemours. lind Elisabeths Tochter Marie Johanna, vermählt mit Karl Emanuel U. von Savoy-n, wnrde die Großmutter der Pciuzessin Marie Adelheid, die den Dauphin Ludwig von Frankreich hei ratete und die Mutter des Königs Ludwik dcrne nicht immer „fein", das Natürliche aber Jahren Gefängnis, Degradation und Versetzung' Ms auSsprichend ist. < in die zweite Klasse dcSSoldktenstandcs.Pruschke' - ^ginnen ^ir beim eigenen Heun. Ganz ab erhielt ein Jahr und 3 Monate Gefängnis. Ge- hou dni techmsche» Ercungewchaftcn, ,cn H-mlcl wurde auf sechs Wochen Mittclorrcft.dlt vom ME zu billigen „Was meinen Sie eigentlich? Wer ist die Dame?" „Sie sind jedenfalls kein häufiger Theater-Besucher, mein Herr!" „Was hat das hiermit zu tun? Ich denke, ich gehe eben so häufig wie andere Leute ins Theater." „Sie waren kürzlich nicht in der Pandora." „In der Pandora? Sogar ungefähr dreimal n vorigen Monat." „Ist denn da Fräulein Bessie Moore nicht aufgetreten?" „Fräulein Bessie Moore!" „Dies ist Fräulein Bessie Moores Bild und noch ein sehr ähnliches dazu. Sie hat uns die Ehre erwicseu, uns mehrcrc- male zu sitzen, und dies ist die beste Ausnahme die wir bis jetzt gemacht habe». Es ist nicht ganz leicht, der Dame gerecht zu werden." Bessie Moore! Der Angestellte war bedeutend kleiner als ich, aber wenn er mir in dem Moment de» geringsten Stoß versetzt hätte, wäre ich zweifellos nmgefallcn! Was für ein Idiot war ich gewcsen! Kein Wunder, daß ihr Gesicht mir bekannt vorkam. Bessie Moore — anerkanntermaßen eine der bezauberndsten Damen Londons, deren Name in aller Munde, die weltberühmt war! Gerade zu dieser Zeit strömte ganz London ihres Spiels wegen in das Pandora-Theatcr. Ich hatte ein ganz Teil von Theatern gesehen, mochte der Jüngling auch das Gegenteil denken, aber nie hatte ich ein Spiel wie das ihre, nie überhaupt eine so liebreizende Erscheinung wie sie, gesehen. Und es war Bessie Moore, die mitternächtiger Stunde, im pflaumenblauen Mantel durch mein Schlafzimmer- Fenster eingetreten war! Mit jedem Moment erschien es mir unglaublicher. Entweder mein Gesichtsausdruck oder sonst etwas an mir schien den Assistenten ungeheures Vergnügen zu bereiten. Mitten xn meinem Erstaunen bemerkte ich, daß er grinste. „Sie scheinen erstaunt," sagte er. »Selbst Personen in reiferen Jahren könnsn noch über» rak- ...n, wie Sie später an sich selbst wohl erfahre» werden." Vermutlich war es meine Absicht, diesen lächelnden Jüng ling niedeczuschmcttern, wenn auch das Resultat meiner kleinen Anstrengung wohl nur das war, den Eindruck meiner Blödsinnigkeit noch zu erhöhen. Jedenfalls nahm seis Grinsen keineswegs ab. Ich fuhr mit meinen Fragen fori „Wie ist Fräulein Moore's Adresse?" „Pandora-Thcater." „Danke, daS weiß ich selbst. Ich frage nach ihrer Privat- Adresse." „Ich bcdaure, Ihnen die nicht geben zu können." Ohne Zweifel wurde er mit ähnlichen Fragen geradezu verfolgt von Leuten, die mehr oder weniger Narren, ab- r wr frech waren; und höchst wahrscheinlich hielt er mm Mitglied dieser »roßen Samili«. Ich gab idm »mm
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