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OEM? INNZMKN. Deutschland. Der dem Reichstage zugcgangene Gesetz entwurf über die Sonntagsruhe letzt angeb lich die Beschästigungszeit in offenen Ver kaufsstellen von 4 aus 3 Stunden herab. Im übrigen soll der Verschiedenartigkeit der Verhältnisse im Norden und Süden des Rei ches Rechnung getragen werden. Allzuviel reglementieren sollte man hier lieber nicht. Die Gehaltsnachzahlungen an die Beam ten für 1908 können zur staatlichen Einkom mensteuer für das Meucrjahr 1910 nicht herangezogen werden, obwohl die Beträge im Jahre 1909 ausgezahlt wurden. Dage gen sind die Gemeinden berechtigt, sie zur Gemeinde-Einkommensteuer heranzuziehen, da die Gemeinden inbezug auf die Erhebung ihrer Steuern durchaus selbstständig sind. Die „Tgl. Rdsch." weist auf Entscheidungen des Obrrverwaltuugsgerichts hin, nach denen der Verzicht des Staates auf seine Einkom mensteuer für die Gemeinden in keiner Weise bindend ist. — Die Berliner städtische Steuer- Deputation hat durch Nachfrage bei den Vor- »rtgemeinden laut „Tgl. Rdsch." frstgeftcllt, daß vier Stadtgemetnden und zehn Landge meinden die Nachzahlungen auch zur Ge meindesteuer herariziehen. Drei Gemeinden verzichteten darauf und die übrigen nehmen noch eine abwartende Stellung ein. Zur Frage der Arbeitslosenversicherung, die in den Parlamenten aller deutschen Bun desstaaten erörtert worden ist, veröffentlicht das „Retchsarbeilsblatt" eine Uebrrstcht der bisherigen Verhandlungen. Danach wird bis zur gesetzlichen Regelung der Arbcitslo- senfrage wohl noch einige Zeit vergehen, wenn diese auch, wie allgemein anerkannt wird, unabweisbar geworden ist. Im Reichs tage erklärte der Staatssekretär des Innern, daß die Frage einer reichsrechtlichen, allge meinen obligatorischen Arbeitslosenversiche rung durchaus noch nicht reif sei. Im preu ßischen Abgeordnetenhaus schloß sich der preußische Handelsminsster dieser Erklärung an. Positive Resultate hat dagegen bereits die bayerische Abgeordnetenkammer in der Frage der Arbeitslosenversicherung erzielt. In der sächsischen zweiten Kammer erklärte Mi nister v. Eckstädt zur Sache, daß noch nicht genügende Erfahrungen vorlägen. Auch würde ohne Schaffung eines zentralisierten Arbeits nachweises, der in Sachsen noch fehle, die Arbeitslosenversicherung im weiteren Umfange wohl nicht durchzuführen sein. In der 2. Kammer des württembergischen Landtages wurde regierungsseitig erklärt, daß das Pro blem nur durch Rcichsgesctz lösbar sei. Im Großherzogtnm Vaden hält man die Lösung durch landesgesetzliche Regelung für möglich, in Hessen dagegen hofft man auf Hilse seitens des Reiches. Wie verlautet, sind die Regimentskom mandeure der Linienregimenter aller Waf fengattungen durch das Militärkabinett auf gefordert worden, ze einen bürgerlichen Offi zier namhaft zu machen, der sich für die Versetzung in die Garde eignet. Der deutsche Zündholz-Trust, der sich in aller Stille gebildet hat, umfaßt bereits 85 Prozent der gesamten Produktion. Die „D- Tgztg." erörtert den Gedanken, ob der Zu sammenschluß zu einem mächtigen Privat monopol nicht Gelegenheit biete, die Zündholz- Industrie zu verstaatlichen. Ein sehr scharfes Gesetz gegen den Skrien- losschwindel wird in Hamburg beraten. Mit Gefängnis bis zu zwei Jahren und mit Geld strafe bis zu 10000 Mark wird bedacht, wer gewerbsmäßig zum Zwecke der Ausbeutung der Spielsucht zur Beteiligung an Serien oder Prämienlosgesellschafteu auffordert, oder mit der Bildung, Leitung oder Vertretung solcher Gesellschaften sich befaßt. Ueber die preußische Wahlrechtsvorlage finden zwischen Vertretern der konservativen, der sreitonservativen und nationalliheralen Partei Verhandlungen statt, um für die zweite Kommiffionslcsung des Gesetzentwurfs eine Einigung dieser Parteien über weitere Abänderungsanträge zu erzielen, denen auch das Zentrum zustimmen kann. Oesterreich-Ungarn. Unter dem Vorsitz Aehrcnthgls wurde in Wien ein gemeinsamer österreichisch-ungari cher Ministerrat abgehalten. Graf Achrenthal berichtete über die E'gebnisse seiner Berliner Reise und über die allgemeine politische Lage befriedigend. Frankreich. Auch Frankreich hat nun sein Kiel und noch mehr. Aus den Untersuchungen über die Unterschlcifc auf der Touloner Werft hat sich ergeben, daß dort jahrelang ein ganz gewerbsmäßiger Schwindel betrieben worden ist. 25000 Briefe, aus denen hcrvorgeht, was alles gestohlen worden ist, sind beschlag nahmt worden. So erhie't ein Pariser Fa brikant einen Brief, in dem es heißt: „Ich verlange nur 2 v. H. von allen Geschäften, die ich zwischen Ihnen und dem Arsenal ver mittele- Wie Sie wissen, gibt cs Gefällig keiten, die man teuer bezahlen muß." Einem anderen Lieferanten verlangte die Agentur 30 Francs ab, die sie ihrem Agenten im Hafen zu bezahlen hätte, sonst würde es schwer sein, das Geschäft zustande zu bringen. In einem anderen Schreiben heißt es: Mein Freund ist mit ihren Provisionen keineswegs zufrieden. Er reserviert Ihnen fast alle Auf träge, aber für eine Kohknlieferung von 431 Francs haben Sie ihm nur 20 Francs zu gebilligt, während ihm eine andere Firma 15 v. H. gewährt hatte. Ich fühle, daß mir dieser Mittelsmann durch die Finger gleitet, wenn ich ihn nicht besser remunerieren kann Bisher wurden drei Verhaftungen vsrgenom- darunter die des Hauptlieferanten. Weitere Verhaftungen stehen bevor- Griechenland. Die Lage in Griechenland ist unverändert verworren und unerfreulich. Kronprinz Kon stantin meint zwar, das griechische Volk sei der ewigen Erregung überdrüssig und sehne sich nach Ruhe und stiller Arbeit. So lange die MilitärligL das Szepter führt, ist nun leider an eine St-llnng dieser Sehnsucht nicht zu denken. Und wer will der Offizier parte in Griechenland ihre Macht entreißen ? Die im Auslande verbreiteten Abdankungs gerüchte des Königs Georg, sowie von an geblichen Kriegsrüstungen Griechenlands gegen die Türkei, werden von zuständiger Seite als vollständig unbegründet bezeichnet. Im ganzen Lande herrsche jetzt Ruhe. Seuttcher keicbzlag, Der Reichstag hat wieder seinen Präsidenten- Die am Dienstag vorgenommene Wahl brachte keine Ueberraschung, sie fiel auf den Grafen v. Schwerin-Löwitz, der mit einigen Dankes Worten quittierte. Dann wurde die Etatsberatung des Reichsamts des Innern fortgesetzt. Zunächst gab cs eine neue Auflage jener Streitfragen, die durch das Duell Wachsest de Wente und Diede rich Hahn angesponnen worden waren. Der Syndikus des Deutschen Bauernbundes, Dr. Böhme, benutzte die Gelegenheit, um die Richt linien dieser Bereinigung noch einmal zn skizzieren. Der Linken gegenüber betonte er die Tendenz der Schutzzollpolitik und ging danach zu einer ichar- fen Polemik gegen den Bund der Laudwirie über. Weiterhin ging der Redner auf die Änsied- lnngsproblcme im Osten ein und schloß mit einem versöhnenden Worte an die anderen Be rufsstände. Für die Nationalliberalen hielt da rauf der Abg. Fuhrmann eine ganz spezielle Abrechnung mit Dr. Hahn ab. Die Kampfes- stellung des Bundes gegen seine Fraktion datiere, so meinte der naiionalliderale Redner, aus den Zeiten der Finanzreform her. Die Nationallibc- ralen aber könnten ihre Hände in Unschuld wa'chen und hätten keinen Anteil an der jetzigen un heilvollen Entwicklung. Der natl. Abgeordn. Prinz Schönaich-Carolath hatte das Verdienst, die De batte endlich wieder zu dem Etat des Innern und damit auf das Niveau der Sachlichkeit zu rückzuführen, zur sichtlichen Freude des Staats sekretärs, der sich bis dahin offenbar durchaus überflüssig vorgekommen war und anscheinend nicht gewußt hatte, wie er seine kostbare Zeit totschlagen sollte. Um 7 Uhr endlich waren die endlosen Redekämpfe so weit gediehen, daß — am siebenten Tage der Beratung! — das Ge halt des Staatssekretärs bewilligt werden konnte. Wie ein Aufatmen ging's durch das Haus. — Am Mittwoch wurde zuerst über das halbe hun dert Resolutionen abgestimmt, die zu dem Etat des Herrn Delbrück vorltegen. Senchrrvatte — Die Entführung einer Minderjährigen beschäftigte die erste Strafkammer des Landge richts 2 unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Gockel. Angeklagt war der Zahnarzt M- Der Anklage liegt eine Liebesgeschichte zugrunde, die ihren Anfang auf dem OperationSstnhl genommen hat. Bei dem Angeklagten, der geborener Ame rikaner ist erschien eines Tages die in der Bclle- allianccstraßr wohnhafte Frau N. in Begleitung ihres bildhübschen, erst 18 Jahre alten Töchter chens Doris. M. mußte der jungen Dame an statt in den Mund wohl etwas zu tief in die Augen geguckt haben. Nachdem er die Zahnlrank- heit des Mädchens prompt geheilt hatte, stellte sich bei ihr ein „Hrrzübel" heraus, das beinahe zu einer Heirat geführt hätte, wenn nicht die sehr energische Frau Mama ihr Veto eingelegt hätte. Sie ermittelte, daß M- schon verheiratet und Vater zweier Kinder war uno daß die Ehe geschieden war, indem M. als der allein schuldi ge Teil angesehen wurde. Eines Tages kam die Mutter, die inzwischen nach Falkenberg gezogen war, dahinter, daß die beiden Liebenden doch Mittel und Wege gefunden h-tten, um glühende Liebesbriefe auszutauschcn. Frau R. geriet hier über in derartige Erregung, daß sie ihre Tochter durchprügelic und ihr Keatzmundcu bcibrachw. Fräulein Doris floh darauf bei Nacht und Nell nach Berlin, wo sie von dem Angeklagte^ einem Pensionat in der Motzstraße einstwB untergebracht wurde. Hier konstatierte der dem Angeklagten herbeigerufene praktische Dr. Haupt, daß das junge Mädchen tatsäö^ Spuren von Mißhandlungen aufwies. — R. erstattete gegen M. sofort Anzeige bei^ Kriminalpolizei wegen Entführung einer M!»^ jährigen. Der Angeklagte wurde Vernons und erklärte allerdings wahrheitswidrig, daß" den augenblicklichen Aufenthalt nicht kenne, " l sich dann aber an, die Tochter der Mutter zuführen. Trotz dieses Sachverhalts wurde > klage erhoben. Die Beweisaufnahme fiel jrdlf durchweg ko zugunsten des Angeklagten daß selbst der Staatsanwalt die Freisprüche beantragte, auf die das Gericht dann auch kannte. Inzwischen hat sich die LicbeSglut dj jungen Mädchens stark abgckühlt, denn sie^ klärte auf Befragen des Vorsitzenden, daß^s nicht mehr daran dächte, den Angeklagten r heiraten. — Der 28 Jahre alte Student der Pb» macie Friedrich Wilhelm 'Schmidt hatte in ! Wirtschaft bei einem Wortwechsel das Mess» zogen und mehrere Personen zum Teil lebc^ gefährlich verletzt. Das Schöffengericht vcrur^ tc ihn damals zu 3 Monaten Gefängnis. legte Berufung ein und wurde von der Zill kammer zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt../ — Die Affäre Hofrichter. Aus Wien weiter gemeldet: Am Montag wurde die des Oberleutnants Hofrichter in der GiftE affäre von dem Untersuchungsrichter vcrE Das Verhör wurde am Dienstag fortgesetzt, militärischen Krci'en verlautet, daß Oderlcut^' Hofrichter sich bei seiner Vernehmung in bare Widersprüche verwickelt habe. - — Unterschlagungen eines OberlandeSgeE rats. Die Untersuchung gegen den wegen e, sangrcicher Unterschlagungen von Mündelgelds im Bamberger Umersuchuugsgericht befindlich^ Oberlandesgerichtsrat Greiner aus Kronach? nunmehr abgeschlossen. Die amtlichen FcE lungcn haben ergeben, daß Greiner seit etwa Jahren Unterschlagungen in Höhe von 137^ Mark verübt hat. Davon sind durch Terwa'^ Greiners 92 000 Mark gedeckt worden. GE ist in vollem Umfange geständig, bestreitet H auf das entschiedenste, das Opfer eines Erpreß gewesen zu sein. Er habe lediglich mit sei^ Gehalt nicht aaskommcn können. Greiner sich im Mai vor dem Schwurgericht in Bayr^ zu verantworten haben. Aus aller Welt. In Gassil wurde der Stadtrcisende angesehenen Drogenfirma wegen WechsclfäE, gen in Höhe von über 40,000 Nik. von Festlichkeit weg verhaftet. Ju Hderömärgen wurde die schrecklich e, stümmclie Leiche einer 26jährigen Baucrnto^ meinem Straßengraben unfgefuuden. Es ha»^ sich um einen Lust- und Raubmord. DemT^ ist man auf der Spur. . L'ebeStragövie. Ein in der Papierfabrik's Brcdcreicheu beschäftigter Maschinengchilfc eE seine 23jährige Braut und dann sich selbst. hatte vor einiger Zeit den rechten Arm verlos und sah in diesem Verlust ein uniibcrwinM' Hindernis für seine Verehelichung. « 72 Väterchens Polizciheomte. lieber e'nen sonders krassen Fall von Bestechlichkeit im wird der „P. R." ans Warschau gcschricbM De- Senat Halle sich dieser Tage als Berufs instauz mit einem besonders krassen Fallst Bestechlichkeit zu beschäftigen, der zur VcrEi luug des Wachtmeisters KischinSki nud dcS^I Göttin Dämon. Roman von Richard Marsh. 14» cNachbrnck vervorcn) Eue ^Flecken ozst meinen Nachtkleidern rühren veu ' ihrem Mantel her. An dem Handtuch hat sie ihre Hände ab- ,ei»ischt, nicht ich die meinigen. Das Wasser in dem sie sich -«waschen hat, habe ich auf die Straße hinaus gegossen. Es leuchtend rot. Und nicht nur ihre Häuve rauchten von Blut, sondern auch ihr Gesicht war damit beschmiert!" „Ferguson!" „Dies find die Tatsachen. Ich habe es mir zur Lebens- rcael gemacht, mich nie einer Tatsache gegenüber blind zu stellen, so unangenehm sie auch fein mag. Ich sehe ihr fest inL Gesicht. Und weil ich das tat, weiß ich, daß diese nicht bedeuten, daß sie ihn tötete; ich weiß, sie tat es nicht." „Woher wissen Sie das?" Ich lachte. „Weil ich sie kenne; Sie kennen sie vielleicht nicht." „Ich kenne sie seit Jahren und Jahren." „Und ich sie erst seit vergangener Nacht, als sie mit blutigen Händen in mein Zimmer trat." „Aber wie können Sic wissen, daß sic es rächt tat, wenn i Sie nicht wissen, wer es tat? Waren Sie cs?" Wieder lachte ich. „Nein, ich war es nicht. Lawrence bemogelte mich; ich i argwöhnte cs schon gestern Abend, und jetzt bin ich dessen ' sicher; aber ich würde ihn nie ermordet baNn, bloß weil er zu schlau war; jedensalls nicht so. Mit Ihrer Menschen- - kenntnis ist es nicht weit her, wenn Six das denken können." . - „Sie und Ihr Charakter siud mir ganz gleichgiltiz. Ich denke nur an sie. Eie könnte es in einem Anfall von temporärem Wahnsinn getan haben." „Sie könnte — aber sie hat es nicht getan." „Was bedeutet, denn ckr Benehmen jetzt in seinem Xun»er?" „Sie sind ja Pathologe; das sollten Sie besser wissen als ich." „Gerade weil ich Pathologe bin — fürchte ich. Symonds hat feinen Verdacht. Es sollte mich garnicht wundern, wenn er sie innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden ver haften ließe. Und wenn er diesen Mantel findet, hängt er sie." „Oh nein, das wird er nicht. Noch würde sie, selbst wenn Symonds der Idiot wäre, für den Ihr ihn haltet — und Sie sind ja ein Irrenarzt — lange in Haft bleiben. Ich würde sie befreien." Hume war wie ein unruhiger Geist im Zimmer hin nnd hergewandert. Jetzt blieb er stehen und knurrte mich wie ein wütender Wolf an. „Wenn Sie glauben, mit Kraft und Muskeln etwas gegen die Polizei anzurichtcn, sind Sic ein Narr." „Glücklicher Weise bin ich in dieser Hinsicht kein Narr, da ich garnicht daran denke. Ich würde andere Mittel für ihre Befreiung anwcndcn." „Was für andere Mittel?" „Ich würde mich selbst denunzieren." „Aber ich denke, Sie sagten, Sie hätten es nicht getan." „Habe ich unch nicht; eben so wenig als sie. Aber wenn Symonds ein Opfer haben muß, daun will ich es schon lieber sein. Für sie zum Galgen zu gehen, wäre Seligkeit." Hume starrte mich an. Sein Atem ging so schwer, als hätte ich ihn noch einmal geschüttelt. „Was — meinen Sie?" „Mein lieber Hume, ängstigen Sie sich nur nicht um Fräulein Moore. Ich versichere Ihnen, sie ist außer Gefahr." „Sie fageu, Sie haben sic die letzte Nacht zum ersten Mal gesehen." „Aber das ist schon eine Zeit her. Tausend Dinge haben sich seitdem ereignet, und es rsl jetzt gerade, als hätte ich sie mein Lebelang gerannt." Er hielt den Kopf akgewendet und sah mich von der Teste an. Zum erstenmale mied er es, mir gerade ins Gesicht zu sehen. „Steht es so? Ich verstehe." Er zog die Lippen ein, um ste »u benetze,. .Dre -M-e Welt für sic." „Sie haben recht, Hume." „Angenommen, nur angenommen, daß dies und dak ' zusammenpaßte, daß cs den Anschein gewönne — versEj Sie mich recht, nur den Anschein — als hätten Sie tatsäch^ Lawrence getötet, was dann?" „Ich weiß nicht, wie es zugcht, aber in diesem AE blick kommt es mir vor, als wenn sich Ihre naturE, Intelligenz verschärfte, und Sie zu begreifen anfingen, cbcst wie ich, daß die Wahrheit aus Licht will, und das zienü'" bald." , „Soll ich denn annehmen, daß Sie mit fliegen"'' Fahnen daraus hcrvorgchcu werden?" g „Mit fliegenden Fahnen, das weiß ich nicht, aber Sieger, ja." „Mit ihr?" „Sie haben kein Recht das zu sagen." „Und mit welchem Liecht glauben Sie, das sagen dürfen, was Sic gesagt haben? Wenn Sie wissen, daß sie""! Licht meiner Augen,' die Lust meines Lebens war? M! ich seit länger als zwölf Jahren, seit sie ein kleines Mädel'' kurzen Kleidern war, alles tat, was sie wollte; ich Halles die Bühnenlaufbahn ermöglicht, weil sic sic liebte, trotzt ich den Schauspielerbcruf hasse, ich habe ihren Rnhm «st posaunt, weil es ihr Vergnügen machte, trotzdem ich wnk" daß jeder Beifallsruf sie weirer und weiter von mir 0' fernte! Und jetzt kommen Sie, nnd sagen, Sie hätten gestern Abend zum ersten Ai al gesehen, nnd reden da Hand von „sie immer gekannt "haben" und schwatzen dE „bereit zu sein, sich für sie zu opfern." Glauben Sie, daß^' ihr Opfer annähme, wenn sie bei Sinnen wäre? — Sie haupten, sie zu kennen, und denken so etwas? Gehn Sie dst, — Aber wissen Sie, wenn Sie darauf breuucu, sich p'k Süudenbock zu machen, so habe ich nichts dagegen ei»? wenden." „Sie sind einverstanden?" „Sie wird es nie sein. Aber wenn wir alles znsaw^,' nehmen, hier rin bischen drehen und da eine Linie Nst nehmen oder rusetzen, so wollen wir Ihre Schuld sch»» « klar machen, daß alle Geschworenen sie einsehcn und