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OriAmal-kLekunAsn 35 kl. 1.60 Ll. DruAonks.»äI. Raksnsn Lari Rubsr. MLröckwsnnr 2WMQ-IWUM NllMNler 30. Kerusprecher; Amt Deuben 2120 Donnerstag, den 10. März 1910. Fernsprecher; Amt Deuben 2120 23. Jahrgang. ckmlmer Anzeiger Heilung sm EhnMd,Seiskrsdms. Klein- nnd Grokölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Lüban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Pnbiikalionskrast für amtliche Bekanntmachungen. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeig en für alle Zeitungen. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementsprets einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. — Die tm Jahre 1903 von der Thode- Moses Hus Nah unü ferv. Rabenau, den 9. März 1910. — Bei der am Montag im hiesigen Amts- hof stattgesundenen Vormusterung der ^esdltungspfl'chtigen waren aus Rabenau ^4 Mann erschienen. Von düsen wurden an geblich 24 definitiv ausgehobcn, die übrigen Mückgestellt oder dem Landsturm überwiesen. — Am 28. Febrnar hült der hiesige Rabatt-Spac-Verein seine diesjährige Generalversammlung ab. Zu Punkt 1 er stattete der Vorsitzende den Jahiesbericht, aus dem zu entnehmen ist, baß der Verein auf der d-!chrittcuen Bah» immer vorwärts schreitet. Im ützlen Jahre wurden sür 20 430 Mark Rabattmarken entnommen nnd volle Bücher gelangten mit einem Betrage von 20 780Mk- ?»r Einlösung (1380 Mk. mehr als im Vor- jahre). Der Gesamteingang seit Bestehen des Vereins beträgt 107 560 Mk. Volle Bücher gelangten mit einem Werte von 100 434 zur Einlösung. Die ausscheidenden Herren Vor standsmitglieder Schmindcr als I. Vorsitzender, Morenz als 2. Vorsitzender, und Grahl als Beisitzer wurden einstimmig wiedergcwählt. Gme rege Aussprache brachte die vom Verein ^"geführte schwarze Liste, in welcher die Namen der säumigen Schuldner enthalten sind, und soll dieser sür die Zukunst noch mehr Aufmerk samkeit wie bisher geschenkt werden. Im weiteren Verlaufe beschloß man, ans den nicht M Einlösung gebrachten grünenMarken 120 Mk. prozentual zur Verteilung zu bringen nnd zwar erhält Rabenau 78 Mk., welcher Betrag demKcankenwagcnfond überwiesenwurde, Großölsa 26, Kleinölsa 2, Borlas 0, Obernaundorf und Spechtritz je Mk. Diese Beträge werden den Armenkassen übrrwiesen. Zum Schluß dankte Herr Erster Nn Namen der Versammlung dem Gesamtvor- nande für die Mühewaltung um die EMwick- "wg deS Nabatt-Spar-Vercins. — Am 1. Januar dss. Js. besuchten die diesige Schule 647 Schulkinder (329 "naben und 318 Mädchen), 44 Fortbildungs- Nnd 42 Fachschüler. Ostern 1909 wurde» 82 Reulinge ausgenommen. Seit Ostern 1909 Müden die Volksschüler in 16 Klaffen unter- sschlet, welche folgende Bestände auswiesen: "lasse la (8. Schuljahr) 27 Knabe», Kl. 2» (7.) 2?, Kl. 3rr (6.) 51, Kl. 4a (5) 40, Kl. 5-e (4) 42, Kl. 6a (3) 57, Kl. 7a (2) 48, Kl. 8a (l.) 37 Knaben. Klasse 1K (8. Schnlj.ch>) 29 Mädchen, 2K (7.) 44, Kl. 3K Bekanntmachung. Herr Li-ns Nsnisnn, LokmieNemsti» in NIeinälsa hat seine krülnnA zur Herstellung elektr. Kraft- und Beleuchtungsanlagen dei dem Elektrizitätswerk in Deuben abgelegt und ist derselbe zu Ausführungen genannter Anlagen bei den Elektrizitätswerk-Berbandge nieinden Groß- u. Kleinölsa zugelassen worden l>i« Vorhaltung d. LIekti'i2itüt8W6i k- '6ikand8g6M6jnd6N von 6ro88- und Kleinöl8u, am 9. März l9t0. schm Papierfabrik in Hainsberg käuflich er worbene Feuerspritze der Gemeinde Ober naundorf wurde außer Dienst gestellt und als — Feuerholz meistbietend veräußert. Mit diesem Veteran der Feuerspritze wird man eine der ältesten Requisiten aus der Well geschafft haben. Die diesem Gerät ähnliche Sloßspritze ohne kontenuierlichen Strahl wird in kurzer Zeit nur noch in Museen zu finden sein. Ein Seitenstück zu ihr befindet sich im Armee, museum zu Dresden: Die alte Zeughausspritze. — Am 12. Juni d. I. feiert der Männer- gesangverein in Höckendorf sein 50jährigcs Bestehen in Verbindung mit der Weihe seines Banners. — Der Rabatt-Sparverein sür Poffendorf, Kreischa und Umgegend plant — von Poffcndorfer Seite aus — seine Auf lösung, um für eine» jeden der Hanptorle einen eigenen Verein zn gründe». — Für das im nächsten Jahre in Dip poldiswalde staltfindende Gausängerfest sind solgende Chöre gewählt worden: 1. Die Allmacht v. Schubert-Zöllner, mit Orchester. 2. Arnim bei der Seherin vor der Schlacht im Teutoburger Walde v. Thiede, mit Or chester (sein Elbgausängerbunde gewidmet). 3. Mein ist die Welt v. Fr. Turti. 4. Früh lingseinzug v. Jüngst. 5. Wenn sich Zwei gut sind v. Kremser. 6. Jung Werner von Rheinberger. 7. Maientanz von Dürrner (Liebcsspmde vom Bunde). Den zum Elbgau- sängerbunde gehörenden Vereinen ist das Studium dieser Chöre bereits anempsohlen worden. — Der seit einigen Tagen vermißte Kauf mann Alwin Linke aus Deuben ist in seinem Geburtsort Großschönau erhängt auf- gcfunden worden. Als Ursache zu dem traurigen Schritte ist mizunehmei!, daß er durch den Bau seines Geschäftshauses finanziell zur Zeit stark engagiert war, weil er das Grundstück noch nicht voll zu vermieten vermochte. — Nach geheimer Beweisaufnahme wird der 1889 in Kreischa geborene Arbeiter Kurt Bruno Zimmermaun wegen Sittlichkeits- Verbrechens nach § 176,3 des Strafgesetzbuches vom Landgericht Dresden zu 1 Jahr 6 Mo naten Gefängnis verurteilt und am Schluffe der Hauptvcrhandlung als fluchtverdächtig in Haft genommen. — Beim Holzabfahren an dem Opitz er Waldabhange gingen die Pferde des Fuhrmanns Stange in Tharandt durch. Eines derselben riß sich los und rannte oberhalb der Pastritz- mühle dem Waldabhaiig hinab und blieb im Gestrüpp hängen. Ein Kutscher befreite daS Trer aus seiner gefährlichen Lage. — Zwischen Heidenau und Groß sedlitz hat sich nachts eine unbekannte, dem Arbeiterstande angehörender Mann, von einem Güterzuge überfahren lassen. — Der vormalige Gemeindevorstand von Klotzsche, Müller, wurde wegen Unterschlagung im Amte von der 3 Strafkammer des Land gerichts Dresden zu 5 Monaten Gefäng nis verurteilt. Der 48 Jahre alte, aus Hart mannsdorf gebürtige, bisher unbestrafte An geklagte war Gemeindevo stand in Klotzsche, er erhielt 4200 Mk. Gehalt. Seine Ehefrau be sitzt ungefähr 70 000 Mark Vermögen. M. stellte nicht in Abrede, im Jahre 1907 zwei Beträge von 5000 und 2000 Mk., die er aus der Ministerialkaffe als Nalen für den Nalhausbau in Klotzsche erhalten halte, unter schlagen zu habe». Der Angeklagte verwendete das Geld zur Rückzahlung von Darlehen. Nachdem die Veruntreungen entdeckt worden 38- Kl- 4K (5.) 36, Kl. 5K (4.) 42, Kl. 6K (3.) 52, Kl. 7b (2.) 37, Kl. 8K (l. Schnl- Nachdcm die Ergebnisse der diesjährigen jahr) 40 Mädchen. Das Lehrerkollegium bc- Einschätznng zur Einkommen- und Ergänzungs^stano im vergangenen Jahr aus dem Direklor, steuer den Beitragspflichtigen bekannt gemacht 7 ständigen Lehrer» und 2 Hilfslehrern, außer- worden sind, werden gemäß den Bestimmungen^ dem sind an der Schule noch zwei Lehrerinnen w 8 46 des Einkommensteuergesetzes vom 2. sür Nadelarbeiten und 1 Fachlehrer für Werk- ouli 1878 und § 28 des Ergänzungsstener- staltzeichnen (Fachschule) tätig. ßesetzes vom 2. Juli 1902 alle Personen, welche hier ihre Steuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, hierdurch aufgefordert, wegen Mitteilung des Einschätzungsergebnisses sich auf hiesigem Gemeindeamte zu melden. Kloinöl8a, den 9. Mürz 1910. Nen waren, leistete Müller vollen Ersatz, legte sein Amt nieder und verzichtete auf Pension. — Ans der Straße zwischen Scharfen berg und Gauernitz erlitt ein mit zwei Herren und drei Damen besetztes Automobil infolge NadbruchS einen Unfall, wobei die In sasse» herausgeschlendert wurden. Der Sohn des Besitzers des Automobils, eines Dresdner Herrn, trug schwere Verletzungen am Kopfe davon, während die übrigen Fahrtttilnehmer mit leichteren Verletzungen davonkamen. — Wegen Doppelehe hat sich der 36- jährige Mechaniker Franz Rechard Leistner vor dem Landgericht Dresden zu verantworten. Im Februar 1907 verheiratete sich der Angeklagte in Chemnitz zum ersten Male, doch dauerte das Eheglück nicht lange. L. verließ seine Frau, ging nach Dresden und schloß hier am 14. Juli 1907 mit einer Näherin die zweite Ehe, obwohl die erste noch zu Recht bestand. Leistner erhält 8 Monate Gefängnis. Kleine Notizen. — In Blauenthal bei Aue wurde in der Bockau der Steinbruchs- arbeiter Kunzmann aus Sosa tot aufge funden. Er hatte abends vorher den Gast hof „zur Forelle" verlaffen und ist jedenfalls in der Dunkelheit über daS Geländer des Muffes gestürzt. — Als auf dem Bahnhof Leipzig-Stötteritz ein Gülerzug rangeUe, wurde der verheiratete Hilfsiveichenwärter Dierbach überfahren und lebensgefährlich verletzt. — In der Nacht zum 10. Februar ist einem Herrn in einem Hotel inLeipzig von einem unbekannten Mädchen ein Tausendmarkschein gestohlen worden. Die angestellten Erörterungen behufs Eunittlung der Diebin waren bisher erfolglos. In einem anonymen Schreiben wurden jetzt von auswärts 300 Mark an die Behörde eingesch ckt mit der Mitteilung, daß dies der Nest von den entwendeten 1000 M. und das übrige Geld verbraucht wäre. In der Zuschrift wird dann ersucht, die 300 Mk. einer solchen Anstalt zukommen zu lassen, in der verwahrloste Kinder erzogen würden. — Der auf dem Dache der Pfarrei in Langenleuba- Oberhain mit Reparaturarbeiten beschäftigte Dachdeckermeister Funke stürzte infolge eines Fehltritts aus beträchtlicher Höhe ab und brach das Genick. Der 40 Jahre alle Mann hinter läßt Frau und vier Kinder. — Allgemeine Heiterkeit erregte dieser Tage auf dem untere» Bahnhofe inPlauen i. V. ein Geschäftsreisender, der mit dem ersten Zuge früh nach Erfurt fahren wollte. Ec hatte es wahrscheinlich zu Hause sehr eilig ge habt und infolge des Eifenbahnfiebers nicht bemerkt, daß er — die Schnurrbartbinde noch trug. Von den Mitreisenden machte ihn auch niemand auf diese seltsame Maske aufmerksam, so daß er überall der Gegenstand allgemeiner Heiterkeit wurde. — Einen Kamps mit einem Geistesgestörten hatte in Riesa ein Schutzmann zu bestehen. Im Stadlpark benahm sich ein Mann dadurch auffällig, daß er Bäume anbetcte und Spazier gängern gegenüber sich als Papst Gregor aus gab. Als ein Schutzmann zu ihm trat, um ihn wegzuführen, griff er diesen an. Es kam zu einem Kampfe, bei dem sich beide am Boden wälzten, und der Beamte, dem noch ein Zivilist zn Hilse geeilt, Mühe hatte, den Rasenden zn bewältigen. — Der sogenannte Leipziger Palmen- gaUen-Prozeß beschäftigte sitzt anch das Reichs gericht. — Der Sohn eines Einwohners in R a d e- berg, der Kutscher Gustav Gärtner, wurde bei seiner Ankunft in Paris von Werbern be trunken gemacht, dann zur Unterzeichnung eines Scheines gezwungen und von der Polizei zwangsweise der Fremdenlegion zugesührt. Jetzt ist es dem G. gelungen, zu flüchten und Algier zu erreichen. Dort wurde er vom deutschen Kreuzer „Fny >" ausgenom men, auf dem er, da er seiner Militärpfl cht in Deulschiand noch nicht genügt hat, als Ma trose eingestellt wurde. Kirchennachricht von Rabenau. Freitag, den 11. Mär; nachmittags 6 Uhr Beichte u. Feier des h. Abcndm.: k. Pesch, ck. Dresden. Einen Selbstmordversuch mittels ! Leuchtgases beging ein 19 Jahre altes Dienst mädchen in einem Hause der Königsbrücker Straße. Die von einem Ausgang zurückkehrende Dienstherrin fand die Wohnungslür mit der Sicherheilsketle gesperrt und bemerkte stark.n Gasgeruch. Die bald verständigte Feuerwehr schickte sogleich eine Mannschaftsabteilung, bei deren Ankunft die Wohnung bereits geöffnet war. Bei der O.ffnung aller Fenster fand man in der Küche das Mädchen bewußtlvs am Boden liegend und brachte es rasch inS Freie, wo die Feuerwehrmannschaften sowie eine im Hause befindliche Krankenschwester und ein Arzt Wiederbelebungsversuche unternahmen die bald von Erfolg waren. Sodann erfolgte die Ueberführung des Mädchens mittels Unfalls- Wagens in das Krankenhaus. — Auf dem Wege zum Friedhöfe verstorben ist auf dem Bischofswege in Dresden riu 72 Jahre alter einer. Cantor Altgott. Er brach plötzlich, auf dem Spaziergange begriffen, vom Herzschlag getroffen tot zusammen. — Die Gcsamtkosten für den Umbau des Königs. Opernhauses in Dresden, der in der Hauptsache während der auf 3 Monate verlängerten Sommerferien dieses Jahres vor sich gehen soll, werden auf 1736000 M. geschätzt. — Wie daS deutschfeindliche Benehmen der Gräfin Wedel anst ckend wirkt, zeigt fol gender Fall: Ein Dresdner Geschäftsmann, der von einem Straßburger Fabrikanten Wa ren bezieht, erhielt bisher alle Briefe in deut scher Sprache. Die letzten Briefschaften kommen nun auf einmal in Französisch. Diese französisch abgefaßten Briefe wurden von dem Dresdner Geschäftsmann an den Absender zurückgesaudt mit der Bemerkung: „Von Elsaß-Lolhringen nehme ich nur deutsch geschriebene Briefe au, da diese Provinzen seit 1870 zu Deutschland gehören". Ein praktisches Beispiel, wie mit den Französlingen verfahren werden mnß! — Znc weiteren Entlastung des Reichsgerichts wird die Errichtung eines obersten Konsnlargerichtshofes als letzte In stanz sür Entscheidungen der Konsuln und Konsulargerichte geplant. — Der Vertreter der Anklage im Prozeß gegen den Grafen Pfeil beantragte wegen Verleitung zum Meineid in acht Fällen Ein stellung des Verfahrens wegen Verjährung, im neunten Falle wegen Beleidigung Freisprechung wegen Wahrnehmung berechtigter Interessen. Im letzten Punkte wurde wegen verleumderisch r Beleidigung die Verurteilung zu 3 Monat.n Gefängnis und Dienstentlassung beantragt. — Im Industriegebiet Reichenbach, My lau, Netzschkau sind in der letzten Zeit zahi- reichs Einbrüche und Diebstähle in Fabriketa- bliffements verübt worden. Ausgangs voriger Woche wurde die Reichenbacher Filiale d.S sozialdemokratischen „Sächs. Volksbl.", sowie ein Laden des Konsumvereins in Netzschkau geplündert. Der Dieb — cs scheint sich nur um einen zu handeln — hatte eS allein auf Geld abgesehen, das er auch fand. — Prinz Joachim, der jüngste Sohn des Kaiser Paares, will, wie aus Kiel berichtet wird, wie sein älterer Bruder Adalbert, der jetzt Kapüänleulnant und Torpedobootskomman dant ist, den Secmannsberuf ergreifen. Ec wird, sobald er die Prinzenschule in P!ön ver'aff n haben wird, in die Kriegsmarine eintrete».