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Rabenauer Anzeiger : 01.02.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191002017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19100201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19100201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-02
- Tag 1910-02-01
-
Monat
1910-02
-
Jahr
1910
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Huschs». Deutschland. Der Kaiser hat an seinem Geburtstage dem Reichskanzler von Bethmann-Hollweg den Schwarzen Adlerorden verliehen. Ferner erhielten dm Wilhelmsorden Frau Prinzessin Heinrich und Frau Anna vom Rath-Berlin, den Roten Adlerorden erster Klasse mit Eichen laub Staatsminifter Trott zu Solz und Oberstallmeister von Reischach, den Kronen- orden erster Klaffe Prinz Georg v. Schön- aich-Carolath und Staatssekretär Freiherr Zorn von Bulach, Kreuz und Stern der Komture des Hausordens von Hohenzollern der Chef des Militärkabinetts Freiherr von Lyncker, das Kreuz der Ritter des Haus ordens von Hohenzollern die Marinemaler Saltzmaun und Bohrdt sowie GeschtchtS- maler Prof. Röchling, den Charakter als Wirkt. Geh. Regiernngsrat mit dem Prädi kat Exzellenz der Direktor der akademischen Hochschule für die bildenden Künste Professor Anton vor Werner und der Generaldirektor der Königlichen Museen Bode. Ferner wurden aus allerhöchstem Vertrauen zu Mit gliedern des Herrenhauses auf Lebenszeit berufen die Landräte a. D v- Bülow-Melle, Professor Adolf Wagner-Berlin, Direktor v. Gwinner Berlin, Krupp von Bohlen-Hal bach, Rentier Walter vom Rath-Frankfurt n. Maiu, Bergrat Numy Lupine und Gene ral der Kavallerie z. D von Bifflng. Den Noten Adlerorden zweiter Klaffe mit Eichen laub erhielt u. a. Schkoßhauptmann von Hohenthal-Merseburg. Dem General von Deines ist der Schwarze Adlerorden verlie hen worden, dem Generalobersten v. Wessen das Großkomturkreuz des Hausordens von Hohenzollern und den kommandierenden Ge neralen von Löwenfeld und von Mackensen das Großkreuz des Roten Adlerordens. Der peinliche Zwischenfall auf dem Fest bankett anläßlich des Geburtstages unseres Kaisers in Karlsruhe erregt lebhaftes Be dauern ; glücklicherweise ist er der einzige seiner Art gebliebin und wird hoffentlich noch nachträglich beigelegt- Auf dem Ban kett richtete der Vorsitzende des jungliberalen Vereins Freh in seiner Festrede so heftige Angriffe gegen Preußen wegen dessen Hal tung ix der Frage der Schiffahrtsabgaben, daß der preußische Gesandte am badischen Hofe, Admiral z. D. v. Eisendecher, dem neben ihm fitzenden Karlsruher Oberbürger meister sein Bedauern aussprach und demon strativ den Saal verließ. — Herr Frey hatte etwa gesagt: Der verstorbene Großherzog Friedrich der Deutsche hat uns den Neichs- gedankcn unauslöschlich eingeprägt, so daß wir auch in trüben Zeiten nicht wanken, noch irre werden, wo größere deutsche Bun desstaaten auf eigenen Vorteil bedacht sind. Unbekümmert darum, daß uns dadurch viel bleibender Schaden zugefügt wird, ist es ein Verdienst Friedrichs des Deutschen, daß, wenn wir Wilhelm li. im Geiste vor uns sehen, in unserem Empfinden der Preußen könig dabei verblaßt vor dem deutschen Kaiser, dem wir in germanischer Treue zu- jubcln. Die Strafbestimmungen über den Haus friedensbruch setzt die dem Reichstage vor liegende Novelle zur Strafrechtsreform be reits herab, und die ReichStagSkommiffion zur Vorberatung des Gegenstandes schuf noch eine neue Milderung durch den Be schluß, daß die Zurücknahme eines Antrages, ohne den Strafverfolgung überhaupt nicht etntritt, zulässig sein soll- Nachsicht ist hier auch am Platze, denn die in Betracht kom menden leichteren Fälle deS Hausfriedens braches kommen oft unter guten Bekannten vor, werden auch als solche nicht selten aus bloßer Schikane gegeben, faß die Be stimmungen, wonach boshafte Tierquälerei schärfer als bisher bestraft werden soll, ein fach nach der Regierungsvorlage angenom men und nicht erst mit solchen über Schlich tung oder Vivisektion verquickt werden, ist zu billigen. Das erst seit einem halben Jahre in Kraft befindliche LehrerbesoldnngSgcsetz hat eine bedeutende Zunahme der Zahl der Pensionierungen von Lehrern und Lehrerin nen an Volks- und Bürgerschulen ergeben. In den amtlichen Schulblättern der einzel nen Regierungsbezirke wird auf diese Er> schein»,ng hmgewiesen und dabei u. a. aus geführt, daß überhaupt fortan die Zahl der Lehrer und Lehrerinnen a. D. etwas stärker anwachsen wird, da nach dem neuen Lehrer besoidungsgesetz das höchste Ruhegehalt einer kleinen ländlichen Stelle d»S bisherige Höchst gehalt, einschließlich der MietSentschädigung des im Dienst befindlichen Lehrers auf der selben Stelle auf rund 500 Mark übersteigt. Nach der „Pr. Lehrerzeitung" wird berech net, daß seit dem Inkrafttreten de« Lrhrer- besoldungSgesetzes etwa 1000 Lehrer und Lehrerinnen in den Ruhestand getreten sind. Japan. Der Minister des Aeußern, Komura, sprach in der Kammer über die auswärtigen Beziehungen, Er äußerte sich folgenderma ßen : Die Beziehungen Japans zum AuS- lande ließen nichts zu wünschen übrig. Was Rußland angehe, so sei hier entgegen dem verbreiteten ungünstigen Berichte eine Besse rung der Beziehungen und Festigung der Freundschaft zwischen beiden Ländern zu kon statieren. Beide Staaten hätten das Be streben nach dem besten Einvernehmen be kundet und würden es weiterhin bekunden. Der Bowchlag Amerikas sei abgelehnt wor den, da er den Verträgen widersprecht und unter den gegenwärtigen Verhält» ssen die Interessen Japans in der Mandschurei ge fährden würde. Der Minister erklärte wei ter, Japan wolle bei der bevorstehenden Re vision der Verträge alle einseitigen Bestim mungen der jetzigen Verträge beseitigen, ins besondere die lediglich das Ausland begün stigenden Konventionaltarife über die Küsten schiffahrt sowie die Verpflichtung, Aenderun- gen der Tarife ein halbes Jahr vor deren Inkrafttreten anzukündigen. In Zukunft, so schloß Komura, seien für Japan nur Vcr- tragstarife auf der Basts der Gegenseitigkeit annehmbar. veutrcher kelchzlag. Trotz der Pause von mehreren Tagen war der Reichstag am Dienstag nur spärlich besucht. Staatssekretär Dernburg sprach über seixe Dia mantenpolitik in Südwestafrika, wobei er es ab lehnte, auf die Angriffe ans der Kolonie einzu- gchen. Und die Redner fast aller Parteien gaben ihm ihre Zustimmung zu erkennen, so daß sich die Sitzung zu einer starken Vertrau- enekundgebung für den Staatssekretär gestaltete. Abg. Erzberger begrüßte ihn sogar als zukünf-' Ligen Herrn von Dernburg, wenn auch der Staatssekretär lachend abwehrte. Die Reichkdebatteu über den Militäretat, die nach der Unterbrechung durch Kaiser? Geburts tag am Freitag fort-esetzi wurden, gestalten sich wesentlich lebhafter und teilweise schärfer als d-e über den Kolonialctat. Der neue preußische Kriegsminister von Heeringen versteht es jedoch gleich seinem Vorgänger, dem General v. Einem, aus dem Stegreif auf alle Wünsche und Be schwerden die zutreffende Antwort zu geben. Wie lange ist es her, daß sich die Kolonialvcr- waltnng im Reichstage gegen eine Flut von Angriffen verteidigen mußte? Und heute findet die deutsche Kolonialpolitik nahezu die einhellige Zustimmung des Hausek. Möglich genug, daß eS auch einmal die Militärverwaltung so «eit bringt'. knzlirche Mmtldottn. Ein interessantes Urteil über die englischen Dienstboten fällt Miß Fister in ihrem neue sten Werk. Da heißt eS u : a. Unsere Dienst mädchen sind meist w ungeschickt, daß man annehmen möchte, sie hätten nur zwei linke Arme. DaS Höchste, was unsere Mädchen in der Kochkunst leisten, besteht darin, daß sie einige Kohlköpfe oder Kartoffeln in einen Twpf werfen, oder die Jnkredenzien eines Puddings in den Ofen schieben. Der Rost- braten bereitet sich am Spieß selbst und das Hacken deS Fleisches besorgt eine Maschine. Die Saucen kauft ma« flaschenweise beim De- likateffenhändler. Kann eine Köchin eine Sauce oder ein Omulette zubereiten, so gilt sie schon als Künstlerin in ihrem Fach. Das Haus mädchen macht die Betten, aber nicht, indem sie sie wendet — das geschieht niemals — sie begnügt sich damit, nur die Decke über die Polster zu ziehen, und so bil det sich eine dauerhafte Schicht von Schmutz. Das Mädchen hält sich überhaupt an gewisse herkömmliche Termine. Es läßt den Schmutz sich ansammeln, bis das große Reinemachen kommt. Das ist alle 8 bis 14 Tage der Fall. Dann werden die Möbel in die Mitte des Zimmers ge-chleppt und man türmt sie übereinander wie einen Scheiterhaufen, auf dem man den Göttern ein Brandopfer darbnugen will. In den Ecken wird dann krampfhaft gefegt, wonach die Möbel wieder an ihren Platz kommen. An ihren Platz? Ach nein!, die Bewohner brauchen geraume Zeit, um sich nach dem Schiffbruche, der da Reinemachen heißt, wieder zurecht zu finden. Die Zimmer sehen nachher aus, wie das römische Reich nach dem Durchzug der Gothen. Keins dieser Mädchen kann nähen, nicht einmal, um die eigenen Effekten in Stand zu halten, keinS kann waschen oder gar bügeln. In den Fa milien, in denen im Hause gewaschen wird, hat man nämlich eine Wa'chmaschine, ein sehr praktisches Möbel für den der sonst die Arbeit der Maschine vollbringen müßte. Wirk lich eifrig beschäftigen sich die Mädchen nur mit den Steinstufen und mit den Beschlägen der Kochherdes. Letztere bearbeiten ste niii eimr solchen Vehemenz daß schon nach kurze! Zeit nicht mehr von Beschlägen übrig bleib! Dagegen respektieren sie besonders die Gpimi' gewebe, als ob es Pflicht ist, sie recht lang! Jahre erleben zu lassen. Die Reinigung dü Treppenstufen geht deshalb ss vollständig vs» statten, weil man sich bet dieser GelegenhcÜ ausgiebig mit den Passanten der Trevpe bl' -prechcn kann. Jeder Dienstmädchen hat W zwei Uniformen. Während der Arbeit wir! ein Kattunkleid, eine einfache Schüre und ei« kleines Häubchen getragen, aber schon ah frühen Nachmittag vollzieht sich die Meta' morphose. Da kommt ein enganschließende? schwarzes Kleid an die Reihe, eine steW stärkte weiße Schürze mit Mußtlinebänder» und ein überaus kokettes Häubchen. Ha! das Mädchen seinen AuSgehtag, so glaub! sicher jeder Hausherr, wenn er ihr auf del Straße entgegenkommt eine elegante Dau» zu sehen. Dielen LuxuS muß sie natürlick durch Entbehren deS Allernotwcndigsten er> kaufen. Oft hat solch ein Mädchen nur ei« einziges Paar Strümpfe, dafür aber seidene Von 4 Uhr ab läßt sich das Stadtmädche« auf keinerlei Arbeit mehr ein. Auf ihre!« Bett liegend liest sie Romane, gerade wie ü ihre Herrin macht, denn ihr ' Wahlspru«! lautet: „Aller wie Mylady!" Trotzdem d» Mädchen mit der Frau deS HauscS fast i» Gütergemeinschaft leben, indem sie den« Puder, Schminke, Toilettenmittcl, kurz alle? greifbare mitgebraucheu, fühlt sich das eng' lischt Mädchen als tine Sklavin, trotzt daS englisch: Gesetz der dienenden Klaßs vielmehr entgegenkommt, als der Herrsch«!! Hundertmal gelingt es einem Mädchen dü Stellung plötzlich zu verlaffen, ehe rin eist ziges Mal die Herrschaft nach dem Ges« das Recht hat die Unbrauchbare sofort z" entlassen. Aus aller Welt. Verhaftung einer Schwindlerbande. In Best liner Geschäftskreisen, namentlich der LebenSniü telbranche, erregt die Verhaftung einer zchnköp' figen Schwindlerbande Aufsehen, die seit zchs Jahren Geschäftsleute in raffiniertester Weise schd' digte. Es hat sich herausgestellt, daß die Führt! der Bande ihre Agenten in Geschäften aller M namentlich in Warenhäusern, in Stellung zu bri»' gen wußten, wo sie ihnen bei dem WarenschwiÜ del helfen konnten. Ei« neuer Doppelselbstmord. Ein unheilbar kranker EisenbahubctriebSsekretär erhängte M seine Schwester die ihm 25 Jahre lang die Wif! schäft geführt hatte, folgte ihm auf gleiche Weis in den Lod. Heflrge Tchneestiirme und ihre Folgen. D»' heftige Schneetreiben und die starken Nordsturih haben für den Verkehr der in der Elbmündu»! ein- und ausfahrenden Schiffe erhebliche S" rungen mit sich gebracht. Ein mit schwerer Hü varie in Kuxhaven eingetroffener SchleppM pfer verlor auf der Fahrt von Holland nach bk Elbe die von ihm im Schlepptau geführte M „Normania" , Großer Hoteldiebstahl in Brüssel. M Brüssel wird berichtet; Durch die Nachforschung!! der Polizei wird erst jetzt ein größerer Liebst^ bekannt, der vor einigen Tagen in einem Host des Boulevard Notaniqui geschah. Dort wa'k' die Eheleute Kulorn, die sich in Brüssel aB Göttin lUmon. Roman von Richard Marsh. (Nachdruck Virk a<n0 Kapitel 1, 1 Eine nächtliche Vision. Ich hatte ganz bestimmt gesehen, wie Edwin Lawrence mit dem Spiel Karten gemogelt hatte. Als ich noch ganz wach im Bett lag, sah ich alles deutlich vor mir. Ich wunderte mich selbst, daß ich solch ungläubiger Idiot hatte sein können! Wir hatten zusammen im Trocadero gespeist. Dann waren wir nach dem Empire gegangen. Die große Musikhalle war pfropfenvoll von Menschen und zum Ersticken heiß. „Lasten Sie uns wieder hinausgehen/ schlug Lawrence vor, nachdem wir kaum drin waren. Dies Gedränge und diese Luft sind nicht zu ertragen." Ich ivar ganz seiner Ansicht. Wir gingen hinaus. «Kommen Sie noch ein Stündchen mit zu mir!" sagte er. Wir wohnten beide im „Karserhof" m derselben Etage. Er Nummer 64, ich Nummer 79. Wenn man aus seiner Tür trat, den Gang entlang ging, rechts um die Ecke — dann war die zweite Tür aus der rechten Seite meine. Ich ging mit ihm. „Wie denken Sie über ein kleines Spielchen?" fragte er. «Ich glaube, es ist bester als nichts." Ich war einverstanden. Wir machten ein Spielchen, zuerst um ganz geringfügige Einsätze. Ich bin ein ziemlich enthaltsamer Mann. Ich hatte bereits mehr getrunken, als ich gewohnt wär. Auf sem Zureden trank ich noch mehr. Wir vergrößerten die Einsätze. Ich weiß wirklich nicht mehr, wer den Vorschlag machte, ich weiß nur, daß ich nichts da gegen einwendete. Ich hatte all mein Bargeld verloren. Ich blieb am Verlieren. Er notierte auf einem Papicrblatt, was ich ihm schuldete. Ms er dann die Totalsumme nannte, war ich ganz erstaunt, daß es so viel mehr war als ich gedacht hatte — tatsächlich fast zwanzigtausend Mark. In derselben MinrUr war ich ganz ernüchtert und wach. „Achtzchntausendachthundevt Mark, Lawrence! Das kann doch nicht ko vtel fein!" „Mein lieber Freund, hier stn^ die Zahlen; rechnen Sie selbst nach." Er reichte mir das Blatt Papier. Ich fand, daß er die Zahlen ziemlich nachlässig histgeworfen hatte, aber da ich törichterweise nicht selbst angeschrieben hatte, so konnte ich die Richtigkeit nickt gut anfechtei< und zusammenaddiert machten sie tatsächlich diese Summe aus. Dennoch war ich fest über zeugt, daß irgend etwas nicht stimme, wenn ich auch nicht sagen konnte was. „Aufgepaßt," sagte er. «Seien Sie einmal im Leben ein Sportsmann! Ich wist Ihnen noch eine Chance geben — das nächste Abhcben gilt doppelt oder wir sind quitt." Ich wollte eigentlich nicht, ich war garnicht dafür. Ein solches Hazardspie^ war garnicht nach meinem Geschmack. Aber er drängte und ich aast ^>rch. Ich weiß nicht warum. Tas Trinken mußte mich mehr beeinflußt haben, als ich ahnte. Wir nahmen ab. Ich zuerst — Coeurbuben. Da die höchste gelten sollte, war es keine schlechte Karte. Ich beobachtete ihn, während er abhob, und sah, wie er mindestens eine Karte von den abgenommenen fallen ließ; und das, nachdem er ganz gut sich mit einem schnellen Blick von ihrem Wert hatte über zeugen können. Die Karte, die er aufdeckte war die Coeur dame, während er gleichzeitig ausrief: «Da, das genügt!" „Aber das ist nickt die Karte, die Sie zuerst aufhoben, — Sie ließen eine fallen!" „Ich eine fallen gelassen? Was meinen Sie eigentlich? Meines Wissens nicht, wenn schon, müßte es der reine Zufall gewesen sein. Was sehen Sie mich so an? Werden Sie nur nicht Ungemütlich, weil Sie verloren haben!" Diese Andeutung war ebenso grundlos als unberechtigt. Ich dachte nicht daran heftig zu werden; aber ich war über zeugt, daß ich recht hatte mit meiner Behauptung. Aber die Karte konnte aus Zufall hingefallen sein, und es war mögich, daß er nicht darauf geachtet hatte. Jedenfalls war cs, an- gesichts der Tatsache, daß ich mit dem Mann auf einem ziemlich vertrauten Fuß gest^ «n und noch nie Ursache zum Mißtrauen gehabt hatte, ein., etwas peinliche Lage, darauf zu bestehen, trotz seiner unumwundenen Erklärung. Ich erhob mich von meinem Stuhl, ohne ein weiteres Wort. „Das macht also siebenunddrcißigtauscnscchshundert Mark die Sie mir schulden. Bedaure aufrichtig, Ferguson, hoffentliä haben Sie nächstes Mal mehr Glück." Innerlich nahm ich mir vor, nie wieder mit Edw'" Lawrence Karten zu spielen: wenigstens nicht, wenn wir mö zu zweien ivaren. Als ich in meine Gemächer zurückkchrtc, war ich in eine»' seltsamen Gemütszustand. Die Ereignisse des Abends summte mir im Kopf herum. Nicht.allein des Geldes wegen. Wenk ich auch immerhin beinahe ein Millionär bin, so sind saft viel' zigtausend Mark immerhin eine Summe, die man nicht gor»' so einfach wegwirft. Aber die Frage, die immer wieder an! tauchte war die: war der Mann, den ich anfing schon ast Frennd zu betrachten, wirklich ein so jämmerlicher MenM War es denkbar, daß er die Zahlen zu seinem Vorteil faH notierte und die Karte absichtlich fallen gelassen hatte? F mehr ich über die Vorgänge dieses Abends nachdachte, dcst' weniger gefiel mir der Schluß, den ich daraus ziehen mußt! Als ich zu Bett ging, ließen meine Gedanken mir kcist Ruhe. Ich konnte sie nicht abschütteln. Unruhig warf mich hin und her ohne einschlafen zu können. Und als dH' Schlaf endlich kam, schien ich erst recht Aufregendes zu et leben. Meistens ist meine Ruhe eine ungestörte. Träume quäl^ mich selten. Aber in dieser Nacht hatte ich einen ganz seit' samen Traum. So seltsam, daß er mich bis auf den heutig!!' Tag selbst im Wachen quälte. Was die Deutlichkeit anvetrO so grenzte sie schon fast ans Ucbcrnatürliche. Ich gebe sogar zu, daß ich tatsächlich weder entscheid!!' konnte noch kann, ob ich nicht wenigstens zum teil ein wist licher empfindender Zuschauer war und nicht nur der Spw ball einer nächtlichen Vision. Natürlich bin ich nicht im Stande zu sagen, wie lange i» geschlafen hatte, aber mir schien, daß ich nur gerade mei"' Angen geschlossen hatte, als mich etwas, ich weiß nicht iva^ zwang muh im Bette aufzurichten. Und nicht nur auN richten, sondern aufzusteheu. Ich erinnere mich nicht, E angezogen zu haben; ich weiß bestimmt, daß ich das elektrisch Licht nicht aufdrehte, denn ich war mir der herrschens«! Dunkelheit vollständig bewußt. kaufet Zimm hatten Erwa Emla Lem! der I Beink 400,0 Ehem am N beim wahn zesam jede < E Sliiru nerha ben T Bettie verkeh Info! Teil i H rir, st benflü Beson mung Die Z Hochri stroph schnei« und wie n In ; Stadt Waffe Wassei Die meidei Parte so da! mußte Krupf Man abzuv sind i Mam Schiff einges gleich rhein gmd< Ei Die c Allgei einen tumS Anla( Z jchriel Frau der stsrbe führt. Schul ««« j Dran wie i Auf ganz, es l Laim Höger ich s- weiß ein i Knw burck Schr Anbi Gest stieß wirb wast mit nur her ums, Gest loser cntst diese schie Sto wog regn Phy! anst leist Lall sam wac sich auf, zittr den
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