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ing rnr, Ivl'mstk wrt fiil lze annah )r Rabeyaner Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Lonnabend. Abonnementspcets einschließlich zwei illustriener achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung lür Wkand,Heisersdurs, Inserate koken die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., sür auswärtige Inserenten 1b Ps. Reklamen 20 Ps. Annahme von Anzeig en für alle Zeitungen. Klein- und Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cokmannsdorf, Liiban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. hrifM su Oku!« . l an. stattgc- Nsn e NliiR 149. 3 6, 48^ ibe der Januar assierer i ns ch' ausge- t eilige- »tt. it-ein Jau-/ lUNg zänge. v. )kll le Be- >erg. s Ober- mtcr z» Zeißler, toeü »o I.auto los cle en, kt sage Marke» «igeu, g nicht W rs§sr, INN. Nummer 12. s-rusprecherr Amt Deuben 2120 Donnerstag, den 27. Januar 1910. Kernsprecher: Amt Deuben 2120 23. Jahrgang. Bekanntmachung. Die noch rückständigen Abgaben für elektrischen Strom zu Licht- nnd Kraftzwecken sind zur Vermeidung von Weiterungen nunmehr sofort an die hiesige Stadtkasse abzuführen. Rabenau, am 26. Januar 1910. Der Bürgermeister. Bekanntmachung. Donnerstag, den 27. Januar, findet vor mittags 9 Uhr im Saale des Amtshofes die öffentliche Schulfeier von Kaisers Geburtstag statt, wozu im Namen des Lehrerkollegiums einladet Rabenau, den 25. Jannar 1910. Die Schuldirektion. Reinicke. V Bekanntmachung^^ Schülp flichtige Kinder 1910! k-stLksn Anmeldetag: Sonnabend, den 29. Januar 1910, vormittags 9—12 Uhr (nicht Donnerstag, den 27, Januar) im Direktorzimmer der Schulest. Geb-, 1 Treppe rechts). Die Kinder sind persönlich vorzustellen. Schulpflichtig sind die Kinder, die bis Ostern 1910 das 6. Lebensjahr er füllt haben; auch dürfen auf Wunsch der Eltern, bez. Erzieher solche Kinder ausgenom men werden, die bis zum 30. Juni 1910 das 6. Lebensjahr vollenden. Beizubringen ist für alle der Impfschein, sür auswärts geborene außerdem noch ein standesamtliches Gebnrtszeugnis mit Tansbescheinigung oder ein pfarramt liches Taufzeugnis. Es empfiehlt sich bei der Anmeldung über folgende Punkte Aufschluß zu geben: 1. Lernte das Kind zeitig oder spät gehen oder sprechen? 2. Sind Sprachstörungen vorhanden? 3. Welche Krankheiten, hat das Kind über standen ? 4. Sind Spuren der Krankheiten zurückge blieben ? 5. Wie schläft das Kind? 6. Ist es blutarm oder bleichsüchtig, nervös oder nervenleidend, lungen- oder herz krank, kurz- oder weitsichtig, schwerhörig oder nasenkrank, blasen- od. darmleidend ? 7. Leiden Vater oder Mutter (oder Groß eltern) au Lungen-, Geistes- oder Nerven krankheit, an Kurzsichtigkeit oder an einem sonstigen auf die Kinder nachteilig wirkenden Uebel? Hinsichtlich der Personalien sind Name Stand und Wohnung der Eltern recht genau anzu geben, also sämtliche Vornamen, Rufname, die genaue Bezeichnung des Standes oder Er werbszweiges, die Wohnung nach Straße und Hausnummer. Rabenau, den 29. November 1909. Die Schuldirektion. Dir- Reinicke. Hus Nah unü 7er» Rabenau, den 26. Januar 1910. — Auf Antrag des Fleischerobcrmcisters Richter-Dresden soll seitens des Bezirksvereins Königteich Sachsen des Deutschen Fleischcrver- bandes an den Staatsmünster Grasen Vitzthum von Eckstädt eine Eingabe gerichtet werden, in der die Anerkennung der Sachlichkeit seiner Ausführung betreffend Maßnahmen gegen die Fleischteuerung bei Besprechung der Interpellation im sächsischen Landtage am 15. Dezember 1909 zwar nicht versagt, gleichzeitig aber auch zum Ausdruck gebracht werden soll, was das Gewerbe in dieser Frage auf dem Herzen hat, insbesondere, worin das Fleischer gewerbe die Ursachen der Fleischteuerung erblickt. — Der Dienstknecht Heinze aus Leutewitz wurde durch zwei Landgendarme in das Unter suchungsgefängnis am Münchner Platz in Dresden eingeliesert. Wegen eines Einbruch diebstahls festgenommen, soll er nach einem von den Gendarmen angestellten Kreuzverhör eingeräumt haben, am Abend des 20. Novbr. auf der Landstraße in der Nähe der Schoner Mühle dem 15jährigen Fleischerlehrling Höch aus Somsdorf aufgelausrt, ihn mit einem spitzen Steine erschlagen und nm die Barschaft von 60 Mark beraubt zu haben. — Montag früh in der fünften Stunde wurde im Restaurant „Ratskeller" zu Tha randt ein Einbruchsdiebstahl verübt. Der Dieb versuchte zuerst durch das Küchen fenster in die Nestaurationsräume zu gelangen, indem er eine Scheibe mit einem Glasschneider zerschnitt, sah sich aber durch einen Brauerei- arbeiter entdeckt und versuchte nun auf der Giebelseite in das Innere zu gelangen. Dicht neben der Eingaugslüc zum Restaurant schnitt er eine Scheibe durch und gelangte zu seinem Ziele. Dem Spitzbuben fielen an barem Gelde 20 Mark aus der Billardkafse und 1 Mark aus einem Automaten in die Hände; außerdem eignete er sich noch die Billardbälle und eine Anzahl Zigarren an. Ob noch mehr fehlt, ließ sich bis jetzt noch nicht feststellen. Der Schaden dürfte sich annähernd auf 100 Mk. beziffern. — In Birkigt wurde ein Erhängter aufgefuuden. Ec ist identisch mit dem Zech preller, der in letzter Z it in verschiedenen Gasthöfen ausgetreten ist nnd die Wirte ge schädigt hat. — Am Sonntag, 23. a. e. hielt die Hilfs kaffe „Eintracht"-Seifersdorf ihre 32. Generalversammlung ab. Die Kaffe wurde im Jahre 1877 gegründet, und erfreut sich der besten und umsichtigen Leitung ihres be währten Vorsitzenden, Herrn Herm. Querner, der dem Vorstande der Kaffe 25 Jahre ange hört. Die Jahresrechnung 1909 halte 176 Belege aufzuweisen, sowie einen Umsatz von ca. 3000 Mark zu verzeichnen. Auch hat sich die Mitgliedcrzahl stetig vermehrt und gehören viele Personen von Rabenau und Oelsa der Kasse an. — Die Generalversammlung der Brauerei zum Feldschlößchen in Dresden setzte eine sofort zahlbare Dividende von 8 Proz. sür die Aktien und 52 M. für die noch ausstehenden Genuß scheine fest. — Der im Jahre 1907 zu einer mehr jährigen Freiheitsstrafe verurteilte Schmiede meister Döhnert in Deutschenbora ist vor einigen Tagen zu seiner Familie zurückge kehrt, nachdem ihm der Rest der noch zu ver büßenden Strafe im Gnadenwege erlassen worden ist. — In Colmnitz wurde nachts bei Fleischermeister Kummer in den Pökelkeller, der den Eingang vom Hofe aus hat, einge brochen. Der Dieb war durch ein Fenster ein- gestiegen und halte einen Teil Speckseiten ent wendet. Dem Spitzbuben ist man auf der Spur. — Der über 40 I ihre alte Dreher Stüb ler aus Niederau verunglückte im Coswi ger Eisenwerke dadurch tödlich, daß er gegen die Vorschrift bei laufender Transmission den Niemen auflegen wollte. Als die Maschine stillstand, war St. eine formlose Masse; ein zelne Gliedmaßen lagen zerstcul umher. Der Gelötete hinterläßt Frau und mehrere Kinder. — In Heidersdorfbei Sayda wurde der 62 Jahre alte herrschaftliche Waldarbeiter Lippmann beim Holzfällen von einem nieder- stürzenden Baume erschlagen. — In einer bei einem Arzt in Dresden bis zum 5. Januar bedienstet gewesenen Köchin Vogel wurde diejenige Person ermittelt, die ihr Kind in den bei Nied erhä stich ge legenen Teich geworfen hat. Die polizei ärztliche Untersuchung des Kindes hat ergeben, daß au dessen Halse blaue Male sichtbar waren. Das in Dresden geborene Kind ist von seiner Mutter wahrscheinlich bald nach der Geburt erdrosselt und der Leichnam in den Teich ge» worfen worden. Die Vogel hat sich zuletzt bis zu ihrer Verhaftung bei ihrem Bruder in Deuben aufgehalten. — Das Schwurgericht Dresden verhandelt gegen die 1863 in Nöthnitz geborene, in Bannewitz wohnende Kutscherswitwe und Fabrikarbeiterin Anna Marie Garbe, geb. Buch wald, die sich wegen Meineids zu verantwoiten hatte. Im Sommer strengte der Gutsbesitzer I. in Bannewitz die Scheidungsklage gegen seine Ehefrau an. Diese anwortete mit einer Klage wegen Mißhandlung und benannte als Zeugin die Garbe. Obwohl letztere wiederholt an der Frau I. Spuren von Mißhandlungen gesehen und die erregten Auseinandersetzungen zwischen den klägerischen Eheleuten angehöct hatte, beschwor sie doch am 1. Juni 1909 vor der 10. Zivilkammer des Dresdner Landgerichts, daß sie von einer Mißhandlung der Frau I. nichts wisse. Sie wird gemäß dem Wahrspruch der Geschworenen wegen fahrlässigen Falscheids zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt; 2 Mon. gelten als verbüßt. — Tür neue Komet wurde am Sonn tag abend von 6 Uhr ab in südwestlicher Richtung über dem Lausitzer Gebirgskamm genau beobachtet. Der Helle Kern und der lange Schweif waren etwa eine halbe Stunde lang deutlich sichtbar. — Es wird eine Aulomobil-Omnibus-Ver- bindung zwischen Olbernhau und Frei berg geplant. Um das nölige Geld zu be schaffen, will man eine Aktiengesellschaft gründen. — Mit ihrer Straßenbahn macht die Stadt Freiberg ebenso schlechte Geschäfte wie Zittau. Der Betriebszuschuß der elektrischen Straßenbahn i» Freiberg beträgt nach dem Haushaltplane für das Jahr 1910 wieder 32 285 Mark. — Eine neueSteuer ist auf dem Be zirkstag der Amtshauplmannschast Pirna in Vorschlag gebracht worden, und zwar eine Steuer für erteilte Schankkonzessionen zugunsten des Bezirksverbandes. — Kleine Notizen. - - InWerdau wurde am Montag der 19 Jahre alte Hand arbeiter Oskar Popp in der Schlafkammer der elterlichen Wohnung erhängt ausgefunden. — Ein neuer großer Streik in der Industrie in Plaue n ist seilens der Appretur- und Färbereiarbeiter ausgebrochen. Dis große Fa brik von Minzing hat den Betrieb eingestellt/ — Im Schnee verirrt hatte sich ein Herr aus Z. auf einer Fußtour nach dem Fichtelberg. Nach mehrstündiger ermüdender Wanderung ist er auf dem Kamme des Unter wiesenthaler Reviers erschöpft liegen geblieben, wo ihn ein Skiläufer vollständig entkräftet auffand. Nachdem er davon nach dem Fichtel berge Kunde gegeben, wurde der Verunglücke von dort aus im Höruerschlitlen nach dem Unterkunstsbaus gebracht. — Der nm 15. Januar wegen Verdachts ein Sittlichkeitsverbrcchm begangen zu haben, verhaftete Bürgerschullehrer Gude wurde aus der Haft entlassen, nachdem der Staatsanwalt an Oct und Stelle eine Untersuchung vorge nommen hatte. — Ein größeresAutomobil-Un- glück hat sich in Prohlis zugetragcn. 3 Chauffeure kamen in einem der Zigaretten fabrik Jasmatzi-Dresden gehörigen Automobil nachts gegen halb 2 Uhr von Lockvitz kom mend in scharfem Tempo gefahren, sie fuhren gegen einen an der Straße stehenden 30 om starken Obstbaum mit solcher Gewalt au, daß das Kraftfahrzeug sich überschlug und den Baum glatt wegfuhr. Durch den Anprall wurde ein Chauffeur auf der Stelle getötet, ein anderer wurde derart schwer verletzt, daß ec nach einem Dresdner Krankenhause gebracht werden mußte. — Leichtfertiger Umgang mit e i n e r S ch u ß w a f f e hat in P l a u e n i. V. den Tod eines jungen Menschenkindes herbei geführt. In den ersten Nachmittagsstunden war das dreijährige Söhnchen des Chauffeurs Rauh zu der Familie der Weberswitwe Schramm gegangen. Nach kurzer Zeil fiel es einem Sohne der Witwe, dem 15 Jahre alten Lauf burschen Paulus Schramm, ein, an einem Taschentesching herumzuhantieren.das er mehrere Tags vorher geladen hatte, woran er aber nicht mehr gedacht haben will. Ec probierte am Hahn herum und drückte unvorsichtigerweise ab. Es krachte ein Schuß, und der kleine Rauh stürzte, in die Schläfe getroffen, zu Boden. Ec wurde nach dem Krankenhause gebracht, wo ihm die Kugel aus dem Kopf entfernt wurde. Trotzdem ist er aber an der erhaltenen Schuß verletzung gestorben. Dresden. Unter Ausschluß der Oeffent- lichkeit hat sich die 1887 in Beiersdorf bei Ronneburg geborene, in Kaufbach bedienstet gewesene Magd Ida Klara Jeremias wegen versuchter Abtreibung und Kindestötung vor dem hiesigen Schwurgericht zu verantworten. Die Anklage legt ihr zur Last, um Weihnachten 1908 und im Januar 1909 zu Kaufbach ein Verbrechen an sich selbst gegen das keimende Leben versucht und am 6. August 1909 zu Dresden ihr uneheliches Kind in oder unmittel bar nach der Geburt vorsätzlich getötet zu haben. Sie wurde zu 2 1/4 Jahr Gefängnis verurteilt. — Der in den Diensten eines Bureaus in Dresden stehende Schreiber und ehemalige Unteroffizier des 103, Bautzner Jufanterie- Negiments Alfred Schmieder ist nach Unter schlagung von 500 Mk. flüchtig geworden. Schmieder war zwecks Abhebung dieser Summe auf die Bank geschickt worden und ist nicht mehr wiedergekommcn. — Der Köpenick is do! Dieser Ruf durcheilte dieser Tage Auerbach. Bald hatte sich vor dem Hotel „Kurprinz" eine große Menschenmenge gesammelt und der „berühmte Schuster" konnte sich kaum der Zuschauer wehren und mußte sich mehrmals zeigen. — Einem eigenartigen Tode ist vor einigen Tagen in Dresden ein junger, hoffnungs voller Musiker verfallen. Den jungen Mann fror auf einem Spaziergange stark an die Füße, es trat eine heftige Beinanschwellung ein und der »ach der Heimkehr schleunigst zu gezogene Arzt konnte nach Oeffnung einer Ver eiterung weiter nichts mehr tun, als dem Sterbenden durch Linderungsmittel den Tod erleichtern. Die Untersuchung von Zigaretten, ^die dem Verstorbenen angeblich von Freunden aus Afrika gesandt worden sein sollen nnd von denen er geraucht hat, ergab nun angeblich das auffallende Resultat, daß in dem Tabak inhalt sich ein fremdes getrocknetes Giftkraut befand. Die Zigaretten sollen von Eingeborenen hergestellt worden sei». Falls es sich bei dem Vorkommnis nicht um eine Mystifikation oder eine falsche Vermutung handelt, wäre eine behördliche Darstellung und gegebenfalls eine enlsprechendeWarnung der Allgemeinheit geboten. — Der inBautze n wohnende 39 Jahre alte Sattler und Tapezierer Wilhelm Gebhardt hat seinen 6 Jahre alten Sohn Erich durch Aushängen getötet und dann sich selbst durch Erhängen den Tod gegeben. In einem hinterlassenen Briefe gibt Gebhardt Nahrungs- sorgen als Beweggrund seiner Tat an. — Ein schreckliches Unglück ereig nete sich in Fciedrtchsgrün. Der Bergarbeiter B yer goß Petroleum auf die brennende Lampe. In demselben Augenblick schlug die Flamme ins Petroleum. Die Kanne explodierte und Btysr mir seinen 3 Kindern standen in Flammen. Das 11jährige Mädchen lief brennend auf die Straße in ein Nachbarhaus, wo es ein anderes junges Mädchen, eine Konfirmandin, gleichfalls in Flammen setzte. Mit Hilfe der Nachbarn gelang es nach geraumer Zeit, die verzweifelt hin und her laufendere Kinder aus ihrer schreck lichen Lage zu befreien. Der Vater hatte an Kopf, Brnst und Händen lebensgefährliche Brandwunden erlitten, das 11jährige Mädchen vom Unterleib bis zum Kopf schwere Brand wunden. Die übrigen beiden Kinder kamen mit leichtere», aber doch sehr schmerzhaften Verletzungen davon. Das 11jährige Mädchen wurde ins städtische Krankenhaus nach Zwickau gebracht. An dem Auskommen des VaterS und der einen Tochter wird gezweifelt.