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Memner Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis einschließlich zwei illustrierter achtseiiigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitnng siir tzhnralld>Seiskrsdllrs. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., für auswSnige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeig en für alle Zeitungen. Klein- und Grokölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Cotzmannsdorf, Liiban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Pnblikntivnskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 10. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 Sonnabend, den 22. Januar 1910. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 23. Jahrgang. 436 000 Mann beteiligen. Hierzu kommen einige Kleidungsstücke gestohlen hat. Als wegen Flora Emma Margarethe Martin, T. d. Stuhlb. — 5 Monate Gefängnis erhält der Schnei der und Invalid Max Emil Haiissteiu aus Krei- runter düj nige des Herrn Abg. Bürgermeister W i t t i g - N a b e n a u. männer zur ständigen Ueberwachung der Sicherheit der Betriebe und deren Belegschaf ten heranzuziehen sind. Die Wahl der Sicher- heitsmänncr soll auf die Dauer von 2 Jah ren erfolgen und direkt und geheim nach dem System der Knveitwahl vorgenommen werden. Der Antrag wünscht, daß der Sicherheits- mann seine Entlohnung aus der Staatskasse erhalte. — Kleine Notizen. — Im Königlichen Walde des Dittersdorfer Reviers wurde die Leiche der bereits seit Mitte Dezbr. noch die in Mitleidenschaft gezogenen Berufe der Schlosser, Glaser usw., sodaß die Gesamt zahl der im Kampfe bcfindlichen mit 450 000 nicht zu hoch angeschlagen ist. — Der gegen eine polnische Dicnstmagd in Niederhäslich erhobene Verdacht des Kindesmordes ist völlig grundlos. — Die Beschälstation in Dippoldis walde wird vom 1. Februar bis 19. Juli Karl Rob. Martin hier; am 18. d- Martha Gertrud Hamann, T. des Schmiedemstr. Max- Arno Hamann in Kleinölsa ; am 19. d. Martha Elisabeth Kästner, T. d. Gntsbes. Oskar Otto mar Kästner in Obernaundorf. Geboren: am 16. d. dem Fabrikarb. Ebert in Obernaundorf eine Tochter. Hus Nab unU fern Rabenau, den 21. Januar 1910. Kirchcnnachrichtcn von Somsdorf. Am Sonntag Septuagcs. früh halb 9 Uhr Beichte und Kommunion. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über 1. Cor. 9, 24—27, vermißten ledigen Schneiderin OlgaMeta Hentsch aus Chemnitz aufgefundcn. Bei der Auffindung war die Leiche noch fast völlig frisch; ein Ver brechen erscheint ausgeschlossen. Die Unglück liche, die bei ihrem Weggange aus Chemnitz erklärte, sie wollte Verwandte in Zschopau be suchen, wollte jedenfalls über Einsiedel nach der Zschopaustraße gehen, wurde im Walde müde, schlief ein und erfror. — Einen grausigen Fang machten Fischer bei Gohlis. Beim Herausziehen ihrer Netze war auch der Leich nam des in Briesnitz wohnhaften, am 9. Jan. in die Elbe gesprungenen Schneiders Kirsten darin hängen geblieben. — Lebensgefährlich verletzt wurde bei einer Messerstecherei, die bei einer Tanzmusik im „Pachterhof" in Sohland aus gebrochen war, der Steinmetz Alwin Hirsch. Er mußte sich sofort in ärztliche Behandlung begeben. Sein Zustand ist besorgniserregend. — In Nübenau bei Olbernhau stürzte der 66 Jahre alte Nagelschmied Engelhardt rücklings die steile Bodentreppe hinab und er litt eine schwere Gehirnerschütterung, an deren Folgen er kurz darauf starb. — In Zittau stürzte sich ein Dienst mädchen aus einem Fenster des 2. Stockes heraus und war sofort tot. Dresden. In Vorstadt Cotta fand in der Nacht zum 10. August v. I. IN dem Eta- bIiffement„Zu den Linden" eine große Schlägerei statt, wobei der Gendarm Weiß niedcrgestochen und dadurch dauernd dienstunfähig wurde. Nicht weniger als 15 Personen wurden dabei verhaftet. Jetzt haben sich die Teilnehmer an dem Krawall in einer umfangreichen Verhand lung im neuen Landgerichlsgebäude hier zu verantworten. — Die frühere Gattin des Gründers und Besitzers des Lahmannschen Sanatoriums auf dem Weißen Hirsch, Frau Prof. Paira, ist am Herzschlag verschieden. Nach dem Tode ihres ersten Galten, Dr. Lahmann, verheiratete sie sich vor mehreren Jahren mit Professor Paira, dem früheren Lehrer der Söhne des Punzen Heinrichs von Preußen. — Anhaltende frostfreie Witter ungen ist vielen Landwirten zu statte» ge kommen, um die Felder noch vor Winter für die Fcühjahrskulluren in die rauhe Furche zu legen. Soweit ist es noch nicht geschehen, ist es hoch an der Zeit, diese sowie die Wiesen, Viehweiden, Klee- und Luzernefelde jetzt zu düngen. Bei den diesjährigen billigen Thomas mehlpreisen verdient dieser Phosphorsäuredün- ger ganz besondere Beachtung. Auch bei Som mergetreide steht die Thomasmehlphosphorsäure der wasserlöslichen Phosphorsäure an Wirk samkeit nicht nach. — Eine K on ferenz der mitteldeutschen Seifenfabriken beschloß die Erhöhung der Seife, preise um 3—4 Mk. pro Doppelzentner dieses Diebstahls Erörterungen angestellt wur den, soll H. den Versuch gemacht haben, den Bestohlenen zum Meineid zu verleiten. In di-- ser Beziehung läßt sich der Schuldbeweis nicht erbringen. — Am 19. Oktober v. I. wurde aus der Landstraße der Fleischerlehrling Höch aus Somsdorf ermordet. Die Nachforschungen nach dem Raubmörder haben jetzt auf eine neue Spur geführt- Vor einiger Zeit wurde bei dem Gutsbesitzer Große in Merbitz abends ein verwegener Einbruch verübt, wobei dem Dieb ein geringer Geldbetrag in die Hände fiel. Als der Spitzbube die an das Haus angelegte Leiter wieder herabsteigen wollte, kam der Besitzer Große dazu und erkannte in dem flüchtenden Dieb einen fiüher bei ihm bedien steten Knecht namens Heinze. Dieser diente zuletzt in Ockerwitz bei dem Gutsbesrtzcr Zieger, wo er am folgenden Tage auch verhasst wurde. Während Heinze früher bei Große diente, wur den diesem vor 2 Jahren schon einmal 150 Maik gestohlen. Heinze hat in der Unter suchung eingestanden, auch diesen Diebstahl verübt zu haben. Bezüglich des Raubmordes an Höch, bei dem ein Beil oder ein anderer Gegenstand als Waffe benutzt wurde, war es trotz gründlichster Untersuchung des Geländes bisher noch nicht möglich, das Werkzeug aufzu finden, mit dem Höch der Schädel zertrümmert wurde. B^i einem Gastwirt in Oäerwitz wurde seit dem Mordabend ein großer Hammer ver mißt und dann durch Kinder in der Nähe des Ziegerschcn Gutes aufgefunden. Duich diesen Fund hat sich fitzt der Verdacht bez. der Täter schaft des Raubmordes auf Heinze gelenkt. Gegenwärtig werden in dieser Richtung ein gehende Erörterungen angestellt. Heinze steht im 20- Lebensjahre, stammt aus Leutewitz, verlor frühzeitig seinen Vater, während seine Mutter sich im Jahre 1901 erhängte. — In Colmnitz ereignete sich bei Guts besitzer Geißler vor kurzem um Mitternacht nn possierliches Vorkommnis. Der etwa ein Jahr alte Ochse hatte sich von dec Kette los- gnnacht und war die Haustreppe hinaufgestie- sie handgreiflich wurden und sich gegenseitig mehr oder weniger erhebliche Verletzungen bei- brachten, die bei einem davon die Inan spruchnahme ärztlicher Hilfe nötig machte. — Die Anmeldungen zur Rekru tier u n g s - Stammrolle für unsere Stadt haben bis zum Dienstag, de» 1. Febr. d. I., ans hiesigem Rathaus zu erfolgen. Unterlassung der Äiimeldung zieht Geldstrafe bis zu 30 Mark oder Haftstrafe bis zu 3 Tagen nach sich. — Am 27. September 1834 brach in Spechtritz ein Schadenfeuer aus. In einer Annonce der Weißeritz-Zeitung beschwerte sich damals ein Nabe nauer, daß einige seiner Miteinwohner bei dieser Gelegenheit sich be tranken, ungebührlich benahmen und dadurch den Ruf des Städtchens gefährdeten. — Patentschau von O. Krueger u. Co., Dresden : Afred Brückner -Rabenau: Ausziehbares Stativ mit prismatischem Quer schnitt der Auszikhtcile. (Gm.) — Rich. Ebert u. Curt Röllig - Dippoldiswalde: Zusammen legbarer Behälter für Zigarren und Zigaretten mit mehreren Fächern und Strcichholzbehälter. — Max Arnold, Dorfhain b. Edle Krone: LednPantoffel mit gestürzter Ledereinfaffung der Brandsohle. — Eine Zunahme des Konsums von Hundesleisch ist in den letzten Jahren in Deutschland zu verzeichnen gewesen. Schlach tungen, die zu amtlicher Kenntnis gelangten, waren 1908 6362 zu verzeichnen, und im ützten Jahre ist diese Ziffer sicher »och über holt worden. — Die Gcsamteinnahmeii der Säch s. St a a t s e i se n b a h n e » !m Jahre 1909 betrugen 7 011 964 Mark mehr als im Jahre 1908. — Angeblich 450 000 baugewerb- liche Arbeiter trete» im Apiil d. I. in den Kampf ein. Das ist wenigstens die Meinung hervorragender Gewerkschaftsführer, und es werden alle Vorbereitungen zu diesem gewal tigen Kampfe getroffen. An dem Streik werden sich nahezu 6000 Stuckateure und Gipser, Bekanntmachung. Die »och rückständige» städtischen Ab gaben sind zur Vermeidung des Mahnverfah rens nunmehr sofort abzuführen. Rabenau, am 18. Januar 1910. Der Bürgermeister. ,250000 organisierte Maurer, Zimmerer rindige». Als er auf dem Vorsaale angelangt war/ !Hilfsarbeiter, sowie 180 000 Holzarbeiter, alsoovurde er bemerkt und mit schwerer Mühe und 436 000 Mann beteiligen. Hierzu kommen durch viele Menschenhände die Treppe wieder Mark verausgabt. Die Neuwahlen ergaben sich ins Privatleben zurückzuziehen. Richard folgende Resultate: Für Frau Kaufmann Henke, Wolf ist alleiniger Geschäftsführer. die eine Wiederwahl als Kassiererin ablehnte,! — In O b e r p e st e r w i tz traf ein Drcsd- wurde Frau Bürgermeister Wittig als Kassiererin, !ner „Diensthund" mit seinem Führer ein. Da- als Vorstandsdamen wurden Frau Schwind, selbst hat ein Wirtschaftsbesitzer drei Säcke Frau Zimmer, Frau Hauptvogel und Frau Hafer früh vor seiner Scheune aufgesunden. Ertel gewählt. Herr Bürgermeister Wittig Da es sich offenbar nicht darum Handtlte, ihm dankte am Schlüsse im Namen der Stadlge- den Hafer als Geschenk heimlich zuzueignen, meinde allen Mitgliedern für ihre reiche Hilfe, sondern der Hafer seinen eigenen Vorräten ent- wodurch so manche Not in unserer Gemeinde ^stammte, halte sich der Besitzer die Hilfe des gelindert wurde. ^Polizeihundes erbeten. Ob die Fährte, welche — Die Zweite Kammer sprach am Milt- derselbe verfolgte, die richtige ist, wird die ein- woch wieder eine Anzahl Wahlen gültig, da- geleitete Untersuchung ergeben. — Der hiesige F r a u e n v e r e i n hielt am 18 Januar seine diesjährige Hauptversammlung im Amlshofe ab. Dem Jahresbericht ist folgendes mit den 4 Hengsten Argus, Ehrenreich, Ecb- zu entnehmen: Durch Tod verlor der Verein onkel und Carabincr besetzt sein. drei treue Mitglieder, Frau Hauk, Frau Pause! — Zu besetzen ist die nengegründete und Fran Nedeß, deren Andenken durch Er-Lehrerstelle in S ch m i e d e b e r g; 1500 Mk.; heben von den Plätzen geehrt wurden. 11 M>t-Wohnungsgeld für unverheiratete Lehrer 200 gliedcr sind neu eiiigetreten. In aller SlilleMark; Bewerbungen bis 2. Februar an den hat der Verein wieder segensreich gewirkt. An Bezilksschulinspektoc in Dippoldiswalde. Unterstützungen wurden gewährt: 209 Brote,! — I» Coßmann sdorf hat der 304 Slck- Butler, 37 Psd. Fleisch, 12*/, Pfd. Giünder der Spinnerei, geheimer Kommerzicu- Kaffee, 32 Liter Milch, 4 Paar Stiefel untfiral Franz Dietel, nach vieljähriger Tätigkeit 54 Hektoliter Kohlen. Dafür wurden 567.70 als Geschäftsführer sein Amt aufgegeben, um — Zwei bei der Firma Robert Hünich.scha, weil er als rückfälliger Dieb im Dez. u. Comp. hier beschäftigte Stuhlbauer gc- 1908 in Popitz einem Wohnungsginoffen rieten während der Arbeitszeit in Streit, wobei einige Kleidungsstücke gestohlen hat. Als wegen hinuntergeschafft. — Der 32jährige Kaufmann Hugo Arth. Pritzke aus Kesselsdorf suchte im Auf trage mehrerer Dresdner Buchhandlungen Abon nenten auf verschiedene Zeitschriften, fälschte, um seine Einnahmen zu verbessern, nicht weni ger als 188 Bestellscheine und Karten und er hob darauf 160 Mark Provision. Außerdem hat er in der Dresdner und Pirnaer Gegend von 25 Personen Bestellungen auf Simili- schmuck entgcgengcnommen, auch Anzahlungen bis zu 2,50 Mark eingezogeii, ohne die Absicht zu haben, das Bestellte zu liefern. Er wird vom Landgericht Dresden zu 3 Jahren Ge fängnis und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt; die Untersuchungshaft kommt mit 6 Woche» i» Anrechnung. — Der angebliche WinNr dieses Jahres zeitigt allerlei Seltsamkeiten. So kann man zum Beispiel in den Waldungen hinter dem Königspark (zwischen Oberloschwitz und Wachwitz) zurzeit viele Tausende von schön roten Preißelbeeren pflücke». — Zur Reform der Ersten Kammer läßt sich die „Köln. Ztg." aus Dresden berichten, daß die Negierung eine gründliche Reform der Ersten Kammer ablehne; sie ver werfe auch im wesentliche» die gemäßigten nationalliberalen Anträge. — Für einen in Hohenstein gegenwärtig sreigewordenen S ch u tz m a n n sp o st e n hal ten sich 228 Bewerber gefunden. — Wer die Wahl hat — hat die Qual! — Dem 4. Feldartillerie-Negi- m e n t Nr. 48 schenkten jetzt zu srinem 10- jährigen Bestehen die Reserveoffiziere des Re giments 2790 Mark und dem Trainbataillon Nr. 19 die Reserveoffiziere 3000 Mark; beider Stiftungen Zinsen sind für würdige und be dürftige Unteroffiziere bestimmt. — Die 9. Kompagnie vom 177. Infan terie-Regiment in Freiberg hält gegen wärtig im Zcllaer Walde Schießübungen ab. In deren Verlauf brach plötzlich ein zum Schießen angetretener Soldat tödlich ge troffen zusammen. Ein Unglücksfall scheint ausgeschlossen zu sein, da der betreffende Sol dat seinen Karabiner, wie die Zeugen aus sagen, gesichert hatte und dann auf seinen Platz getreten ist. Es scheint vielmehr ein Selbstmord wegen mißlicher Familünverhäll- niffe vorzuliegen. Die weiteren Ecmittelnnge» haben ergeben, daß Möbius wegen unglück licher Liebschaften Selbstmord begangen hat. — Eine Arbeitsfrau in Grimma hatte ihr 10 Wochen altes Knäblem zum Stillen in ihr Bell genommen und war darüber ein- geschlafeu. Als sie erwachte, fand sie zu ihrem Schrecken das Kind, das unter die Bettdecke Kirchcmmchnchikn »o» tage zwei Anträge eingebcachl. Der eine!. Soimabend, den 22. Jan., vorin. 10 Uhr, Antrag soll die Staatsregierung ersuchen, der Frauenkirche zu Dresden: Ordination nächsten Session des Landtages einen Gesetz- Otto Herfurth durch Ober- entwurf vorzulegen, durch den die indirekten/"uststorralrat ^ - Landessteuern aufgehoben werden und Ersatz^ dafür durch entsprechende Reformen und wet- E"- ^ llhc Gottesdienst: 1. Herfurth. Nachm. teren Ausbau der direkten Steuern geschafft wird. Der andere Antrag wünscht einen neuen!"" des Bruder- Absatz zum Berggesetz, wonach bei allen Unter-Niederhäslich aus. uehmungen, die unter den Begriff Bergbau!^, fallen, aus der Mitte der Arbeiter Sichcrheits- Mobelpol. Ferd. Mich. Namiß hier;