Volltext Seite (XML)
Memim Anzeiger Dienstag, Donnerstag Erscheint u. Sonnabend Abonnementsprets einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes t,bv Mk. Zkililng snr Thnrnll^ Äkiskrsdors. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Naum 1v Pf., für auswärtige Inserenten l b Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeig en für alle Zeitungen. Klein- nnd Großölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Eotzmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher BubMntivuSkrast für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 3. Fernsprecher; Amt Deuben 2120 Donnerstag, den 6. Januar 1910. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 2Z. Jahrgang. 3 40 zur Ausführung seiucs Vorhabens nach Zwönitz Stelle eintrat. — In Sachen derBeschlag nähme der russischen Staatspapiere im Hause Mendelssohn u. Co. durch das Amtsgericht Berlin-Mitte im ! Haiusberg - Dresden verzinste das Anlagc- ' kapital mit 4,663 (6,442) Prozent. halten werden dürfen, fällt a. d. 6./3. Nach dies. Tage dürfen nur noch bis Millw. v. Ostern Kou- zertmusikeu u. lheatral. Vorstellungen stattfindeu. — Die Wandlung des Neujahrs aufanges. Das neue Jahr begann nicht Bekanntmachung, die Hundesteuer betreffend. In Gemäßheit des Gesetzes vom l. August Hus Nad una fern. Rabenau, den 5. Januar 1910. — Jubezug auf die Kolb kte, welche am Ep- phaniasfest für die Heidenmission einzusamnnln ist und auf die auch hierdurch hingewiesen sei, teileuwir mit, daß unsere Leipziger Mission auf folgen den Arbeitsgebieten tätig ist : Indien (Tamulen, Nangun); Ukamba, D.-O.-Asrika (Kilimaud- schaio, Meru) Dieselbe erhält 46 Haupt- und 279 Nebenstationen. Sie beschäftigt au euro päischen Missionsarbeitern 59 ordinierte, 2 Missionsärzte, 8 sonstige Misstonsarbeiter, 16 Missionsschwestern, zusammen 85, an einge borenen Missionsarbeitern, 18 ordinierte, 791 andere besoldete, zusammen 809. Ferner geben wir noch folgende Statistik: Heidenchristen (getaufte) Seelenzahl Ende 1908: 22773. Abendmahlsbcrcchtigte Gcmeindeglieder: 11443. 1908 getaufte Hei den: 219. 1908 getaufte Christenkinder: 778 Ende 1908 un Taufunterricht: 486. Schulen: ») im ganzen: 349 b) darunter Seminare 2. Schüler: 9730 männl., 5015 Weibl. Einnahme: a) in der Heimal: 617177 M. b) auf den Missionsgebieteu: 67 460 M. Ausgabe im gauzen : 678 317 M. Für die Heidenmission sind aus der Kirchfahrt Rabenau folgende Summen aufgebracht worden: am Missionsfeste, das am 10. Oktober stattfand, 88,98 Mk. und von Mssionsfreuuden an Liebesgaben 81,30 Mk. Außer dem Hardc- land'schm Missionsblalte, den „Nachrichten aus der Heidenwelt" und dem „Leipziger ev.-luth. Missionsblalte", werden unter gütiger Mit wirkung der Herren Lehrer monatlich 230 „Missionsglocken" unter den Schulkindern der Parochie verbrotet. — Die Betriebseinnahmen der Sächsischen Staatseisenbahnen im Jahre 1908 sind gegen 1907 um 4 964 071 Mark zurückgegangen; 14 Linien verzinsen ihr Anlagekapital nicht. Zuschuß erforderte u. a. Gittersee -Possen dorf. Die Verzinsung beträgt bei dieser neu war bei dem Wechsel des Ostsrtages, der auf 35 verschiedene Tage fallen konnte, allerdings ein höchst unglücklicher Termin. Nach deutscher, mittelalterlicher Weise begann mau das neue Jahr mit dem Feste der Geburt Christi, also mit dem 25. Dezember. Das war auch wohl die einzig logische Weise weil ja die ganze christliche Aera eben von der Geburt Christi rechnet, und auch, weil dieser Tag der Winter sonnenwende am nächsten liegt. Kleine Notizen. — Ein beklagenswer ter Unglücksfall ereignete sich in der Woh nung eines Briefträgers in Leipzig-Lindenau Während der Abwesenheit der Eltern, war das einjährige Kind im Bett erwacht und hatte den Kopf durch die L-hne eines vor dem Bette stehenden Stuhles gesteckt. Das kleine Wesen hat sich nicht wieder befreien können und ist erstickt. — Infolge plötzlichen Anzie hens des Pferdes fiel in Borna bei Chem nitz die Milchfrau Nickel aus Heinersdorf, die zu Hause imeu gelähmten Mann und vier kleine Kinder hat, so unglücklich vom Wagen, daß sie eine schwere Gehirnerschütterung erlitt und bald darauf starb. — In Burkhardts walde ixplodierte das Automobil des dortigen Arztes Dr. Naubert, als dieser eine Ausfahrt unternahm. Das ganze Automobil stand sofort in Hellen Flammen. Die Insassen, der Arzt und dessen Chauffeur, konnten noch rechtzeitig abspringen und erlitten weiter keinen Schaden, nur der Pelz des Chauffeurs brannte teil weise schon, — In Olbernhau goß das 7jähr. Kind eines Kaufmanns Petroleum ins Feuer des Ofens. Die Flammen brachten dem Kinde schwere Brandwunden im Gesicht und an den Händen bei. — In Töcnthal bei Sayda gingen zwei elf Jahre alte Knaben auf einen nur mit einer dünnen Eisdecke überzogenen Teich und brachen an der tiefsten Stelle ein. Beide Kna ben ertranken. — Verhaftet wurde wegen wiederholter Sittlichkeitsvergeheus, begangen an seiner eigenen 17 Jahre alten Tochter, der Fabrikarbeiter Mehlhorn in Neustädtel. — Vermißt wird in Leipzig die 18jährige Tochter eines Kaufmanns, die an Schwermut leidend, vor acht Tagen gegen 6 Uhr morgens das Martha-Haus, Löhrstraße, heimlich verlassen hat. — Entfernt hat sich aus seiner Wohnung in der Aeußeren Hallischen Stiaße in L.-Gohlis unter Mitnahme von 4000 Mk-, der 43 Jahre alte Handelsmann Gustav Heinrich Richter. Die Angehörigen befürchten, daß ihm ein Unglück zugestoßen nnd ihm möglicher»» ise das Geld abgenommen worden ist. — Bei der Verfolgung von Einbrechern erschoß der Kriminalschutzmann Brumme in Berlin einen derselben, als er mit einem Ham mer den Beamten niederstrecken wollte. Es handelt sich um dm 20 jährige» Bauarbeiter Schröder aus Bernau. — Eine alte Feindschaft hat den in Lugau wohnhaften Tischlermeister Heinrich Müller dazu geführt, an seinem Schwager, dem Privat mann Anlon Raabe, ebenfalls ans Lugau, einen Mordversuch auszuführen. Raabe war besuchsweise bei seinem Schwiegersöhne, dem Gasthossbesitzer Uhlig in Zwönitz auf hältlich uud hatte sich am Sountag vormittag iu die Kirche begebe». Auf dein Nachhause wege lauerte ihm sein Schwager Müller, der sitzung unter eingehender Beleuchtung der Vor teile sowohl für Industrie als auch für Land wirtschaft die Gründung von Genossenschaften behufs Bildung von elektrischen Ueberland- Zentralen im Anschluß an die Weißeritz talsperre an und ersuchte die Bezirkstags- Mitglieder dringend, iu ihren Kreisen dafür Stimmung zu machen. — Die Ausbezirkung der Flurstücke Nr. 137, 137a, b, ä, 107, 106 und 105 aus dein Gemeindebezirke Großölsa lind ihre Ein- bezirkung in den Gemeindebezirk Kleinölsa sowie die Ausbezirkung der Flurstücke Nr. 33, 14 und 1« aus dem Gemeindebezirke Klein- ölsa und ihre Embezirkung in den Gemeinde- bezirk Großölsa und die dadurch bedingte Aen- derung der Bezirksgrenzen der Amtshauptmann- schaften Dresden-A. und Dippoldiswalde wurde unter Verzicht auf Vermögensausgleich vom Bezirksausschuß Dippoldiswalde zu befürworten beschlossen. — Mit Beginn deS Jahres 1910 vollen dete sich ein Zeitraum von 25 Jahren, daß Herr Stadlrat Reichel iu DipPo ldiswalde ununterbrochen erst dem Stadtverordneten-, sodann dem Ratskollegium angehört. — Beim Rodeln an derH a i n s b er ge r Kirche verlor eine in der Eigmheimkolonie j Cossmannsdorf wohnende Frau die Gewalt über den Rodelschlitten. Sie fuhr gegen einen am Wege stehenden Mast der elektrischen Lichtleitung und erlitt neben Kopfverletzungen einen Bruch der KuieschObe. — Bei der Nachtschicht verunglückte der Häuer Bruno Hähnel ausDeube u auf dem Segen-Gottcsschacht in Burgk. Die herein gebrochene Masse hat ihn derart verletzt, daß er im Siechkorb nach Burgk in das Knapp- schastskrankenhaus gebracht werden mußte. — Von ruchloser Hand gewaltsam geöffnet worden ist eine Kolleklenbüchse in der Kirche zu Grosshartmannsdorf. Da die Büchsen kurze Zeit zuvor geleert worden waren, dürften nur wenige Pfennige den Kirchenräu- bern in die Hände gefallen sein. — Eure Verwechslung. Um Stollen zu backe», kaufte eine Frau in einem sächsischen Orte beim Bäcker ein halbes Pfund Hefe. Früh um 5 Uhr donnerte es an des Bäckers Haustür und wiederum stand die Frau vor dem erstaunten Bäckermeister und begehrte abermals dieselbe Menge Hefe. Auf die Frage des Meisters, wie das komme, erzählte die Frau folgendes: „Als ich heute früh das Hefenstück mache» wollte, finde ich nirgends die Hefe. Da fragt mein Mann was ich für Radau mache, und schließlich stellte sich's raus, daß er, als er spät abends nicht ganz alleene heemkam und noch Hunger hatte, die Hefe als „Limburger" gegessen hat. Nun mach'» Sc aber schnell und geb'» Se mir die Hefe!" Auf die erstaunte Frage des Bäckermeisters, ob denn die Hefe nicht gewirkt hätte, entgeg nete die Frau: „Ach nee, 's hatten gar nischt dernach gefehlt!" — Die Ballsaison in der Zeit zwischen Neujahr und Ostern ist im Jahre 1910 in folge des frühzeitigen Osterfestes — 27. März für jeden weiteren Hund 25 Mark zu entrichten. Die Entrichtung den Steuer hat gegen Empfangnahme der betreffenden Marke, welche am Halsbande des versteuerten Hundes gnt zn befestigen ist, bis längstens zum 31. Januar 1910 zu geschehen. Im Falle des Verlustes der Steuermarke ist sofort eine neue Marke gegen Erlegung! von 50 Pfg. zu entnehmen. Rabenau, am 3. Januar 1910. Der Bürgermeister. zu jeder Zeit mit dem 1. Januar wie j tzt. Dies geschieht erst seit dem 16. und 17. Jahr-^Auftrage des Hauptmanns a. D. v. Hellfeld hundert, als der julianische Kalender wieder sist die Entscheidung zu erwarten. Das Streit- allgemein zu Ehre» kam. Das Mittelalter be-objekt, um das es sich haudelt, siud 25 Bat- gann fei» Jahr etwa mit dem Osterfeste, von terien Kruppscher Feldgeschütze, sowie Haubitze» ihn zum Glück zu treffen. Dann richtete M. ^die Waffe gegen sich selbst und jagte sich eine Kugel in den Mund, sodaß der Tod auf der — eine ungewöhnlich kurze, denn der Sonn- zur Ausführung seines Vorhabens nach Zwönitz tag Lätare bis zu welchem Tage gesetzlicher! gekommen ivar, auf und feuerte aus einem Vorschrift zufolge sowohl öffmtliche als auch.Revolver mehrere Schüsse auf ihu ab, ohne Gesellschafts- und Pcivatlanzvergnttgen abge- " am 10. Januar 1910 Hunde besitzen, ver pflichtet, dieselben zu versteuern. Es werden daher die hiesigen Einwohner, welche Hnnde besitzen, hierdurch aufgefordert, bis spätestens zum 15. Januar dieses Jahres in der Ratsexpeditiou hierselbst anzuzeigen, wieviel und welche Art Hunde (Luxus- oder Zughunde) sic besitzen. Die Bersäumnis dieser Anzeige wird als Hinterziehung der Hunde- steuer angesehen nnd nach 88 3 und 7 des angezogenen Gesetzes mit dem dreifachen Betrage der Hnndestener Nach den lokalen Bestimmungen sind an jährlicher Steuer für 1 Hund 8 Mark, 2 Hunde 20 „ l — Kommerzienrat Lange-Glashütte regte 1868 nnd der Ausführungsverordnung hierzu i» der letzten Dippoldiswalder Beznksausschuß- vom selbigen Tage, sind alle Diejenigen, welche eröffneten Strecke nur 0,891 Prozent. Klingen berg-Frauenstein brachte 0,075 Proz. (0,090 Proz) Verzinsung. Die Linie Ha ins derg- Kipsdorf verzinste sich mit 3,143 Prozent gegen 4,522 Prozent im Jahre 1907. Die im Bc- ..... ..... sitze des Staates lnfindliche Straßenbahnlinie^ dem der christliche Festkalender abhüig; das und Gebirgsbalterien. Diese Geschütze lagern zur Verfügung der russischen Negierung seil dem Jahre 1905 in einem russischen Hafen. Dresden. Amtsrichter Schönfelder, der unter Hinterlassung bedeutender Schulden Mitte November flüchtig wurde, hat sich auf der Schäfecwand in Bodenbach erschossen. — Der etwa 60 Jahre alle in Leubnitz- Neuostra- wohnhafte Gartenarbeiler Metzschken fiel im Großen Garten infolge Herzschlags Plötzlich um uud verstarb. — In DresdemMickleu trat ein 26 Jahre alter Metallschleifer in seiner Wohnung an seine Ehefrau mit den Worten heran: „Ich habe Dich zu gern, komm erschieße Dich mit mir, ich habe das Leben satt", wobei er einen geladenen Revolver aus seiner Tasche zog. Die darauf aufs höchste erschrockene Frau flüchtete mit ihren 2 Kindern aus dem Zim mer. Kaum hatte sie sich iu Sicherheit ge bracht, fiel auch schon ein Schuß. Beim Wie dereintritt ins Zimmer fand sie ihren Ehemann mit blutigem Kopfe vor, er hatte sich iu die rechte Schläfe geschossen. Die Verletzung des Mannes ist nicht lebensgefährlich. — Die „Lüderitzbuchter Zeitung" richtet einen scharfen Angriff gegen den Staatssekretär Dernburg wegen seiner kapitalistischen Diamantenpolitik. — Aus der Geschäftswelt. Die Zeit der Ballfeste naht, die Jugend wandelt wie auf Rosen, die Ballsäle mit den zahlreiche» Mädchengestalte» i» ihren zarten, duftigen Kleidern biete» anmutige Bilder, selbst wenn auch hier und da ein bissel Falschheit, ei» bischen Simili und Talmi dabei ist. Die Hauptfrage iu der Ballsaison ist das Ballkleid. Vielgestaltig sind die Stoffe und verschieden die Farben; das zarte Weiß und das feinab- getönte Creme passen am besten für eine Brünette, denn ihr samtweicher Pfirsichteint hebt sich davon am schönsten ab. Eine rot wangige Blondine wählt gern das lichte Himmel blau oder das weiche, hingebende Rosa. Rosa namentlich ist eine unbeschreiblich schöne Farbe für den Ballsaal. Das große Schaufenster der Firma Carl May in Deuben bietet augenblicklich eine wunderschöne Dekoration in Rosa; da sind entzückende Stoffe ausgebreitet, Pass« ude seidene Schals, die nach der jetzigen Mode dazu gehören, hängen daneben wie Wolken vom Morgenrot bestrahlt. Es liegt über einem hübschen Ballkleide immer ein poetischer Hauch; selbst dann, wenn die Frauen kein solches Kleid mehr tragen, ruht ihr Auge mit Wohlgefallen darauf, von den Herren der Schöpfung ganz zu schweigen, von denen mancher mehr oder weniger dein Zauber eines schönen Kostüms erliegt. Da hört man aber fragen: Was nun, wenn man weder Brünette »och Blondine ist, sondern mit einem interessante» rothaarige» Kopf herum laufe» muß; darf ma» da ein rosa Ballkleid tragen? — Beileibe nicht, verehrte Damen, zu solch einem absonderlichen Köpfchen, dem meist ei» durchsichtiger Teint eigen ist, gehört als einzige Farbe Grün, vom zartesten Seegrün bis zum tiefste» Grün. Anch in solchem Aus nahmefalle weiß die Firma Nat. Sind aber genug Tänzer da? Frack, Gehrock und Smo king, wo sind sie? In viele», um nicht zu sagen in de» meiste» Fällen, geht cs auch ohne si-. Die Geigen sind stets zur Stelle! — Am Hohneujahrstage abends 7 Uhr wird von den Kinder» der Schule zu Coss mannsdorf „Zwergkönig Hübig" mffge- sührt. Der Reingewinn fließt Schulzwecken zu. Nach der Aufführung findet ein Tänzchen statt. Kirchennachrichten von Rabenau. Donnerstag, den 6. Ja». 1910 EpiphaniaS- scst. Vormittags 9 Uhr Gottesdienst. Predigt- Yxt: Jes. 60, 1-6. Kollekte für dis Heideu- mission. — Nachmittags 2 Uhr Taufen. Kirchennachricht von Somsdorf. Am Epiphaulasfest vormittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Jes. 60, 1-6. Kollekte für die Heidenmission.