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s October I8iU. kN «Wahrheit imd Recht, Freiheit u«d Gesetz!» z»s«rt(v»«,e»«»r str den Raum einer AeUe > Rgr. Erst II Uhr -717-^EW ..... Pr«t» str »«» . ««rINgr. Au beziehe» durch alle Post ämter de« 3n- »ndAXlandt«, sowie durch die Eruditionen in ««(»»«, (Quer-,aste Nr. 8) und idretden (bei 2. Höckner, Neustadt, An der Brück«, Nr. d). »e«tschk-«d. »rankfurt a. M., 1, Oct. Dev Vernehmen nach wird das in der Umgrgürd dtr hiesigen Stadtzusammrnzuziehende Bundescorp- aus 6900 Mann Aifanterj« (2200 M. preußische, 1800 M. bairische, 1000 M. ba disch«, 1000 M. «roßherzoglich hessische, 600 M. kurhessische und 600 M. nassauische Truppen)/ 1100 M. Cavaleri« (preußische, kurhessische und groß- >, herzoglich hessische), und drei Batterien (24 Geschütze) bestehen (O.-P.-A.-Z.) Berlin, 2. Oct/ Dir Preußische Zeitung schreibt: „Der Leichnam de« Prinzen Wilhelm von Preußen war gestern Vormittag den Freu», den und Verehrern des Dahingeschiedenen zum letzten Anblick ausgestellt. Im Cabinet seines Schlafzimmer», wenig erhöht vom Fußboden, lag der vergängliche Leib de« geliebten Prinze», bekleidet mit dem blauen mili tärischen Jnterimsrocke, ohne jedwede Auszeichnung. Kein Zeichen irdi scher,Hoheit, huch nicht da- kleinste, umgab den Leichnam deS verehrten Fürsten, Seine Züge sind wenig durch den Tod verändert; edel, freundlich und verklärt liegt d«r Selige da. Nur dem kleinsten Theil Derer, die noch einmal gern seinen Anblick genossen, war eS möglich, dahin zu gelangen, da her beschränkte Raum nur Einzelnen, den Zutkitt gestattete und Zeit, und Raum nicht hinreichten, um die große Anzahl aller Derer, die sich nach den Sterbegemächern drängten, zu, fassen. Frei von aller irdischen Aus zeichnung, wie sein Leichnam, wird auch seine Bestattung sein; da- war der Wunsch de« Seligen^ — Heute Morgen sand die feierliche Beisetzung nach dem bekannten Programm statt. ' 7^- Gestern Abend Hafen, der Prinz und hie Prinzessin vonPreu- , ßen nebst ihrem Sohne, dem Prinzen Friedrich Wilhelm, hier «in, Am Prinzen war keine Spur de- kürzlich erlittenen Unfalls mehr zu bemerken. — Die Preußische Wehr-Zeitung spricht sich heute über die Militär- conventionen aus. Bec her Stellung dieses DlatteS ist der HchW deS Artikels immerhin beachtenswerth: „Preußen wird diejenigen Staaten, welche Militärconyentiönen mit ihm geschlossen, nicht, zurückhalten, wenn sie selbst nach Ablauf derselbe!^ verlangen; aber es wird wahrscheinlich die geschlossene Ueberem jede Zumuthüng auftecht zu erhalten wis ¬ sen, die, von ariderer Seite her geltend gemacht wird, und dje doch jeder wirklichen Geltung entbehrt." —Der in Damhitzsch bei Lissa verhaftete Schneidrrgeselle Laube ist in polizeilicher Begleitung am 20. Sept, hier eingebracht wordrn. — Hähern O"S ist di« Schließung dH hier in Berlin best«henden B or- d elle definitiv aygeordnet worden, und es wird nun damit vorgeschritten in dem Maß«, wse anderweitige Anordnungen zur Ueberwachung der Prostitu tion getroffen sein werden. ' > ...... — Gestern sinh sowol in der Wohnung des Buchhändler» F. W. Rekte, gls im der deS VHsqfferS die byrha'nbtnen Exemplare, der zweiten Auflage de» WsneS: „Dit große staUzösische Revolution und bi? ^Hr«(fenßhe.rrschast" von M Streckfuß voss der Polizei confiScirtyiorden. T^ RachHerbüßungi zweier wegenMeßoerMen gegen ihn erkannter Ge- ' Mngnißstrafen von resp, neun und sechs Monaten, wird Or, Arthur Muelle,r ans, nächsten Sonnabend seiner Haft .entlassen werden. ^m Frankfurter Journal aus Baden geschrieben, daß auf d«m am 16. Sept. zuElberfelh abgehaltenen evangelischen Kirchentage in Bezug apf die Mjssttge MgnM^^ der, evangelischen Kirche Deutschlands wichtig« und folgenreiche Beschlüsse gefaßt worden seien. ES war«« von der preußischen, Msischen, wurtt«mbergischen, badischen und hessen-darmstLdtischen Regierung VertretAHM ' ' V /' /- — Der Zeitung fürPreuß«n wird aus Stolp folgende Mor,dgeschichte berichtet: Einem junger, hiesigen Kaufmann, NamepS Naumann, wurde «in Schreiben von dem Pachter, Hasse ays Bartin übersendet, mit dcr Auffo- derung, herauszukommen und viel Geld mitzübringen, um dort gefundenen Bernstein zu kausen. Der junge Naumann foderte auch seinen in Butow wohnenden Vater auf, nach Bärtin zu reisen, um dort mit ihm zusammen- zutrrffen. Derselbe kam auch hin, sand jedoch seinen Sohn nicht anwe send und erfuhr aus seine Erkundigung, der Söhn wäre abgereist, nachdem er von dem re. Hass« auS Stolp abgeholt worden. Es vergehen 14 Tage, und da der Vater ganz ohne Nachricht bleibt, so wird äuf seinen Antrag nun der rc. Haffe arretirt. Letzterer gibt an, den Raumann zwar von Stolp aus auf seinem Wagen mitgenommen zu haben, derselbe habe ihn jedych unterwegs verlassen, um bei vorbelfahrenden jüdischen Handelsleuten auszu sitzen Durch Zeugen ist jedoch herausgestellt, daß der Verschwundene noch später mit dem Haffe zusammen in dtffeü Wagen gewesen; auch hat auf di« Auffoderung des Paters, 50 Thlr. für Nachweisung fekne» Sohne» zu zahlen, ein Tagelöhner aus Barlin angezeigt, daß sein Sohn vor einiger ' .^0 «SUWM^MÄ VZLLüWt MgtMtillt Zcitmig. Zeit viele Steine habe sammeln müssen, von denen der re. Hass« angegeben, er brauche sie zur Chaussee, was ihm unwahrscheinlich war. Es wurde dann auch di« Leiche des armen jungen ManneS aus dem Felde des rc. Hasse unter einem Steinhaufen verscharrt geftrnden und am 21. Sept, hereinge- bracht, wo die Obduktion stattsand. Hasse leugnet noch immer die That, obgleich man den Leichnam auf seinem Felde gefunden und er selbst die Steine auf die Stelle gefahren. München, 1> Oct. Hr. v. Hermann ist nach Frankfurt abgereist, wo er bekanntlich in der Sachverständigenkommission wegen der handelspoli tischen Angelegenheiten mit der Vertretung Baierns beauftragt ist. — Aus Baden-Baden vom 29. Sept, berichtet daS Frankfurter Journal: In diesen.letzten Tagen kam der leipziger Buchhändler O. W. von einer Geschäftsreise aus der Schweiz hier an. Da dessen Regierung Verdacht hegen mochte, daß der erwähnten Reise auch, poetische Zwecke unterliegen könnten, und auch dessallsige Anzeige gemacht worden sein soll, so wurde O. W. kurze Zeit nach seinem Hiersein vorläufig in. Haft geyommen und Haussuchung bei, ihm gehalten. Im Zusammenhänge mit dieser HauS- - suchung wurde noch eine zweite, bei dem längere Zeit njit Familie hier an- wesenden Oberregisseur des mqnnheimer THeaterS abgehalten, welch« ledig lich und allein dadurch veranlaßt worben war,, baß dieser von früher« Jah ren her mit O. W. befreundet ist und, ohne sich erst weite« nach dessen po litischer Gesinnung zu erkundigen, als Freund mit ihm verkehrte. Beide Hausuntersuchungen hatten nicht dqs geringste Resultat, hatten aber für Letz- tern sehr tragische Folgen haben können, da seine , von einem Schlaganfalle noch reconvaleScenft Krau durch di« unerwartet und Mtzlich vorgeüommtne Haussuchüng, de/ey Veranlassung sie sich unmöglich erklären konnte, in kei- N«n geringen Schrecken versetzt wurde. In Zukunft wird jeder Badegast, bei zufälligem Zusammentreffen mit einem Freunde von früher« Zeiten her, bevor er ihn als solchen begrüßt und behandelt, wohlthun, sich erst nach dessen politischer Gesinnung zu erkundigen, um sein Benehmen gegen ihN danach einzurichten. Der erwähnte Vörfall wird unsern Bädern ohne Zweifel keine neue Anziehungskraft verleihen. Hieran schließt sich folgende Mittheilung aus Mannheim vom 29. Sept.: Gestern wurde ganz unerwartet und zum Erstaunen Aller, welche den Oberregiffeur des hiesigen Theaters als eine« loyalen und durchaus con- servativen Manie kennen, in dessen Wohnung Haussuchung gehalten. Die selbe soll von Baden-Baden aus auf telegraphischem Wege nachgesucht wor den sein. Da der von der Haussuchung Betroffen« längere Zeit mit seiner Familie in Baden weilt, so überraschten di« gegen d«n Abwesenden gesche henen Schritte um so mehr, indem Niemand einen Grund der Erklärung aufzusinden vermochte. *WeSbliden, 30. Sept. Der Herzog läßt unterm 27. Sept, aus Biebrich den BundeSbeschluß in Betreff der Aufhebung der deutschen Grundrecht« verkünden. — Untern, 10. Sept, wird ferner verfügt, daß, zur Ausführung größerer Landesbauten, für Rechnung der Staatskasse eine mit Vier vom Hundert verzinsliche Anleihe von 1 Mill. Fl. aufzunehmen und dieser GesaMmtbetrag in Partialobligationen, welche auf den Inhaber lauten und mit der erfoderlichen Anzahl von halbjährigen ZinSabschnitten zu versehen sind, zu vertheilen sei. — Die Unttrsüchungsacten gegen den Vorsteher des hiesigen Arbeiterverein-, Skribent Feibel, sind an daS hiesige Criminalgericht abgegeben und von dieser Behörde sofort «in Ver- haftSbefehl gegen dey bisher in polizeilicher Verwahrung Befindlichen erlassen worden. Zugleich ist der Arbeiterverein selbst polizeilich aufgelöst worden. -- Als Beleg, wie man es anzufangen habe, rin miSliebigeS Institut zu beseitigen, dient folgende Mittheilung des Hamburger Corresponbenten auS Braunschweig vom 28. SepO: Auf eine Anzeige, die der hltsigen Bürgerwehr vom Staate geliehenen Gewehre feien zum Theil sehr ver nachlässigt und verdorben, hat das Ministerium verordnet, es solle demnächst eint Inspektion sämmtlicher geliehenen Armaturstücke im Beisein eines Ma gistrat-Mitglieds von einem Zeughausbeamten gehalten und aller an den Waffen sich findende Schaden auf Kosten der. Stadt reparirt werden. Wir können noch hinzufügen, daß die Regierung diese hergeliehenen Waffen über- dies binnen kurzem gänzlich zurückzufodern beabsichtigt, und da das Bürger- wehrgesetz jedem Bürger die Pflicht der.Selbstbewaffnung auferlegt, so dürfte alSdann das ganze Institut noch weit unbeliebter werden, als es jetzt schon ist, und alsdann die in Aussicht gestellte Wiederholung des Antrags deS Stadtverordneten Advokat Röpcke auf Aufhebung der Bürgerwehr größere Unterstützung finden. — Au- Hannover vom 30. Sept, schreibt man der Kölnischen Zeitung: Die Denkschrift unserer Regierung, betreffend die Befugniß der deutschen