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Sonnabend. Echt M-abt? ' -»mittag» tt Hr. g. September L8SI. EetPß^g. »i« z«m>»» -» V»«At «tglbh m»l »«» Hft» «R,^»b«» b»M«tP»itz «ormitt«,» t> Vhx, A»«d« « Uhr i i» Lr«»»«» Ara»« > Uhr, Bormtttag» 8 Uhr. Vr»t« fik d», «i-rt-lj-hr H Thlr.; ja-tR»»- »er » Ngr , Mk. 4Ä7. DeoW Mgtmeiit Zeitung. »Wahrheit u»d Stecht, Freiheit »ud Gesetz!» Ai» brzlehen durch all« «oft« imter»r«Jn- und Ausland«», sowir durch di« SidcdNiona, in Mriptig (Q»«rstra§, Nr. «) u,d »r«,d«, tt«i L. Höckner, Neustadt, An d«r «r»cke, Rr. »). ,nArt«»»»ge»Shr für d,n Rau» «iner Z«U« I Ngr. Ve«tschks«d. Berlin, 5. Sept. Die Verhandlungen zwischen Oesterreich und Preußen, welche nach einigen Zeitungen erst jetzt eingeleitet worden wtlren und sich auf Aufhebung der tn einigen schlesischen Grenzortrn ge mischten Oberhoheit beziehen sollen, werden schon fett geraumer Zett ge führt und haben neben dem erwähnten überhaupt den Zweck einer voll ständigen Grenzregulirung. Davon, daß die Orte, in denen jetzt ge- nttschte Gerichtsbarkeit herrscht, sammt und sonders der österreichischen Gerichtsbarkeit unterworfen werden sollen, ist hier wenigstens nichts be kannt.-^DaS von neuem aufgetauchte Gerücht von einem Wechsel in dem BundeSeommsssariate in den Herzogthümsrn Schleswig- Holstein hat uns zu Erkundigungen veranlaßt, die das Gerücht jedoch nicht bestätigen. (Corr.-B.) — AuS Berlin wird der Elberfelder Zeitung Folgendes, wie eö scheint von unterrichteter Seite, geschrieben: „Wenn sich der König an einzel nen Orten etwas ungnädig geäußert hat, so darf man diese Andeutun gen nicht zu streng nehmen; der König persönlich hat nicht im mindt« sten nachhaltigen Unwillen. Die Behörden sollten sich in ihren Berich ten mäßiger fassen und die Tendenzpolitik mehr außer Augen lassen (denn wie schwierig find nicht amtliche Berichte über Stimmungen und Gesinnungen!), dann würde auch manche schärfere Aeußerung des sonst so milden und freundlichen Herrschers fehlen." — AuS Pofen vom 2. Sept, schreibt VaS Journal Gonier: Wir er fahren auS zuverlässiger Quelle, daß der Graf Heliodor Skorzewski auf Pruchnvw seine Ernennung zum Vicemarschall deS Provinzialland tags zurückgesandt hat. — Die Allgemeine Zeitung meldet aus BreSlau vom 30. Aug.r Da wo sonst die Deutsch-Katholiken viel Zulauf hatten, haben ihtt jetzt die echt römischen Katholiken. Der hiesige katholische Centralverein lockt jetzt eine solche Menschenmenge an, daß der größte Saal Breslaus, im Römischen Kaiser, nicht im Stande ist, die Zuhörer zu fassen, wenn ein junger Priester seine Vorträge hält. Unter den sich oft auf 3000 be laufenden Anwesenden befinden sich alle Stände, besonders vornehme Damen. Schon bemerkt man die Annäherung der Jesuiten, welche in Oberschlesten die Erlaubniß haben, Missionspredigten zu halten. — Die hiesige Oder-Zeitung ist in diesen-Tagen confiScirt worden, weil sie eine Thatsache erwähnt hatte, woraus man schließen konnte, daß der KatholiciSmuS jetzt von oben her befördert würde. — Die Kölnische Zeitung berichtet auS Elberfeld: Auch in hiesiger Gegend sollen, wie es bereits im nordöstlichen Theile Preußens gesche hen ist, die öffentlichen Lustbarkeiten, und besonders die Tanz vergnügungen, beschränkt werden. Der hiesige Landrath hat bereits eine Bekanntmachung erlassen, worin die Weisung ertheilt wird: dieErlaub- nißertheilungen von Tanzmusiken im Allgemeinen bedeutend einzuschrän ken, Erlaubniß nur an solche Wirthe zu ertheilen, welche stets gute Ord nung aufrecht erhalten; Tanzmusiken im Freien oder eigens dazu erbau ten Zetten sollen ganz ausgeschlossen bleiben, wenn geeignete Localien vorhanden; die Erlaubniß zum Tanze soll sich in gewöhnlichen Fällen nicht, über einen Tag, auch nicht über 11 Uhr Abends auödehnen; nur bei / Ermessen, denen eine geschichtliche Bedeutung gebührt, ist eineAuS- näh äe zu Machen und ein freierer Spielraum zu vergönnen; die soge nannten HofeSkirmessen, bei denen namentlich größtenteils der Unsitt- Uchkeit und Liederlichkeit Thor und Thür geöffnet war, sind als solche gar nicht mehr zu gestatten; bei den auf Sonntag fallenden Kirmessen ist die Verfügung über die Heilighaltung des Tages während des Gottes dienstes genau «lnzuhalten; für strenge Aufrechthaltung der Ordnung sind die Wirths, bei Verlust der Concesston, verantwortlich zu machen. MM, 1, Sept. Vorgestern hat sich hier ein großes Unglü ck er eignet, indem das im Garten der hiesigen Bürgerschule befindliche Turn gerüst Anstürzte, wodurch mehre Kinder sogar tödtlich verletzt wurden. Ein Knabe ist bereit- gestorben. (N. Pr. A.) — Die OberpostamtS-Zeitung schreibt aus Königsberg: Die Redae- tionsverhältniffe der Hartung'schen Zeitung gestalten sich immer be drohlicher. Em Protest des vr. Claessen gegen die Wahlen zum Pro- vinjiallaudtag, der Constitutionellen Zeitung entnommen, veranlaßte ihr« fünfte Beschlagnahme. Der gegenwärtige Redacteur K. Reumann tritt mit dem heutigen Tag« zurück. Wer fein Nachfolger sein wird, ist btö- jetzt noch nicht bekannt. ,, — Für die durch die Hochwasser dteseS Sommers Beschädigten ist vom König« di« Veranstaltung einer Hau-rollecte im ganzen Königreiche genehmigt worden. Areihvdg, 2. Sept. Der Rhein ist so stark angeschwollen, daß er am -9. Aug. di« fliegend« Brücke bei Breisach zersprengte. Die weg gerissenen Schiffe wurden auf französischer Seite wieder aufgefangen, doch war bis zum 30. Ang. früh der Uebergang unmöglich. Gestern durchbrach der Rhein den Damm auf der französischen Seite und kamen dadurch in mehren Orten di« Leute in solche Gefahr, daß auS Neubret sach das Militair zur Rettung auSziehen mußte. (N. F. Z.) Bade«, 1. Sept. Kunsthändler Buffa ist heute zum dritten male nach Rastatt abgsführt worden. DaS Halten verbotener Flugschriften soll dieser Maßregel zu Grunde liegen. — Das Frankfurter Journal berichtet auS Kassel: In politischer Hinsicht ist es seit geraumer Zeit stille; mit ängstlicher Spannung sieht man, besonders unter den Staatsdienern, den binnen kurzem zu erwar tenden Versetzungen entgegen; die Stimmung ist unter allen Ständen eine äußerst gedrückte und muthlose, was nicht verfehlen kann, auch auf den Geschäftsverkehr einen lähmenden Einfluß zu üben. Handel und Gewerbe haben in den tollsten Zeiten deS JahreS 1848 und selbst zur Zeit der Okkupation durch die ErecutionStruppen nicht so gestockt, wie jetzt, und seit Menschengedenken hat man so keine schlechte Messe erlebt, als die heute zu Ende gegangene. — Der Geheimrath Vollmar hat das von ihm bisher vrrsehene Finanzministerium abgegeben und ist Re gi,rungSdirector geworden. An seine Stelle ist der ehemalige, 1848 wegen „hohen AlterS" pensionirte Finanzminister v. Motz als Finanz- Minister wieder eingetreten. Derselbe ist bereits 75 Jahre alt, der Schöpfer der kurhessischen berühmten Eisenbahnanleihe. Frankfurt a. M., 3. Sept. Die Veröffentlichung des BundeS- beschluffeS bezüglich der Aufhebung der Grundrechte haben wir dem nächst hier entgegenzusehen. ES ist aber die Angabe, daß der Senat dazu durch eine Note der Bundesversammlung besonders aufgefodert worden sei, durchaus unwahr. Es gilt hier allerdings zunächst, durch Einziehung der Vereinsrechte der demokratischen Bewegung Schranken zu setzen. In manchen Kreisen der Diplomatie haben hier Gespenster seher oder auch Geisterheranfbefchwörer nichts weniger als eine baldige Erhebung der Demokratie in Aussicht gestellt und große Bedenken er regt. Ja, «S wurde auch wieder eine gefahrdrohende Versammlung der Gothaner auf dem Gute MonSheim in Rheinhessen bei Heinrich v. Gagern geschaffen und v. Vincke auS weiter Ferne dazu citirt. ES war allerdings auf MonSheim in letzter Zeit einige Bewegung zu be merken, aber ganz unschuldiger Natur. ES wurde nämlich, wie ich vor einigen Wochen angedeutet, das Gut Monsheim von dem Gutsbesitzer Ernst in WormS nun wirklich erkauft. Der Käufer wird Monsheim im Februar nächsten JahreS übernehmen, Heinrich v. Gagern aber bis zum SoMmer daselbst noch verbleiben. (Köln. Z.) Altenburg, 4. Sept. Die Berichte in Nr. 438 und 451 über den hier aufgelösten Frauenverein sind beide ungenau. Allerdings führte der erst tn neuester Vergangenheit gedildets, nunmehr polizeilich geschlossene Verein statutenmäßig den Namen eines „Deutschen Frauen- vereinö" und verfolgte unter Anderm den Zweck, „zur Unterstützung sol cher Personen zu wirken, welche durch die politischen Ereignisse der letz ten Jahre in Unglück gekommen find". Mit diesem polizeilich geschlos senen darf der noch bestehende Frauenverein, welcher ausschließlich die Armenunterstützung zum Zweck hat, nicht verwechselt werden; nicht von ihm jedoch ist die im vorigen Jahre inö Leben getretene Arbeitsschule für schulpflichtige Mädchen gestiftet worden, sondern vielmehr von einem lediglich zu lehterm Unternehmen zusammengetretenen Vereine achtbarer Frauen und Jungfrauen. AuS Gotha schreibt die National-Zeitung: In Bezug auf die in neuester Zeit vom Bundestage angeregte Frage wegen Aufhebung der in die LandeSgefttze der thüringischen Staaten aufgenommenen Grund rechte erfahren wir, daß besonders unser Herzog auf ein derartiges An sinnen ablehnend geantwortet habe und dem diSjetzt befolgten konstitutio nellen Systeme treu zu bleiben ganz offen erklärt haben soll, — Folgendes ist die Art, wie die Neue Preußische Zeitung, das fromme und leAtimisttsche Blatt, die Achtung vor dem Minister eines dem preu ßischen Hause verwandten Regenten bekundet. Sie läßt sich aus Wei mar schreiben: „Unser StaatSminister v. Wydenbrugk hat sich in der freien Schweiz ein Gut gekauft; ob auS strategischen Rücksichten, wie die böse Welt sagt, will ich nicht bestimmt behaupten." — Ueber die testamentarischen Verfügungen deS in Wien verstorbe nen Herzogs zu Sachsen-Kobnrg-Kohary vernimmt man, daß der