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genden Krankenhause geschafft wurde. (3-f.N.) Der Times wird Turin, 26. April. fahrtSgesetz mit 111 Blatten. In der Deputirtenkammer wurde daS Schiff- gegen 4 Stimmen angenommen. Portugal. aus Madrid unterm 23. April geschrieben: Die erhielt dieser Tage einen seltenen Zuwachs durch die Ernennung deS Hofraths vr. v. Schlichtegroll, Adjunct am bairischen ReichSarchive, zum sogenannten Honorarprofessor für Archivwissenschaflen. Wie viel er wol Zuhörer finden wird? Hannover, 30. April. Gestern sprang eine Dienstmagd, die an geblich wegen eines Diebstahls durch einen Polizeidiener eingezogen wer den sollte, von der bedeutenden Höhe der Jhmenbrücke herab inS Was ser, wo sie voin Strome sofort ergriffen und fortgerisseu wurde. Einer unserer hiesigen Turner begab sich sogleich ins Wasser, schwamm ihr nach und gerieth mit ihr in einen verzweifelten Kampf, der finden jun gen Mann ein trauriges Ende hätte nehmen können, da das Mädchen ihn unter dem Wasser hielt. Mit Hülfe eines Zweiten, der hierauf ebenfalls nachsprang, gelang eS, dem Erschöpften zu Hülfe zu kommen und so daS Mädchen zu retten, das dann bewußtlos nach dem nahelie portugiesischen Angelegenheiten haben in den letzten paar Tagen viel von ihrem Interesse verloren. Man betrachtet daS Ganze als einen Kampf deS Marschalls Saldanha und des Grasen Thomar nm den Einfluß im Palaste. Briefe vom 19. April auS Lissabon besagen, daß, wenn der Marschall wirklich, wie das Gerücht ging, am 17. April in Vize» eingerückt war und sich ihm daS dort stehende 2. Regiment an schlossen hatte, sich ein ernsthafter Kampf erwarten ließ. Sollte hinge gen daS Gerücht nngegründet sein, so würde er auSzuwandern haben. Ara «Er« Ich. Paris, 29. April. DaS Bulletin der „Rothen", welches E. de Girardin heute Morgens in der Presse der allgemeinen In dignation preisgibt, hat in allen Kreisen eine ungeheure Sensation erregt. Der Eindruck dieser Veröffentlichung ist so gewaltig, daß selbst die revolutionairsten Elemente der Montagne sich darüber nicht täuschen konnten, und hat denn heute Mittags Hr. Michel de Bourgeö sofort eine Versammlung seiner 24 Jünger zusammenberufen, um den Streich nach Möglichkeit zu pariren. In dieser Versammlung ist denn eineProclamu on an daS„Volk" beschlossen und sofort redigirt worden, worin von dem „Bulletin" kein Wort gesagt, aber im Allgemeinen und mit den bekannten Phrasen daS „Volk" zur Ruhe gemahnt wird. ... „Wenn unglücklicherweise", heißt eS in dieser Proclamation, „waS wir nicht glauben wollen, eine verblendete Gewalt daS Abenteuer eines Staatsstreiches versuchte, oder eine offene Verletzung der Constitution be- Hamburg, 30. April. Die Börsenhalle ist ermächtigt, zu erklären, daß eine Angabe der Neuen Preußischen Zeitung, als sei dem Hambur ger Senate eine Note der beiden deutschen Großmächte zugekommen, welche von der Durchführung der Neunerverfassung abmahnt, durch aus unbegründet ist. Aus Norddeutschland, 30. April. Wenn nicht alle Zeichen trü gen, so wird die schleSwig-holsteinische Angelegenheit im bevor stehenden Maimonat in ein neues Stadium treten. Wir bringen dabet begreiflicherweise eine allgemein europäische Bewegung, die auch Schles wig-Holstein wieder in ihre Kreise ziehen würde, nicht in Anschlag, son dern halten unS lediglich an die Thaisache, daß daS Verhältniß Däne marks zu Deutschland, welches die Diplomaten im Jahre 1850 schon aufs freundschaftlichste definitiv arraugirt zu habe» glaubten, täglich ge spannter wird. ES liegt nämlich offen zu Tage, daß alle Nachgiebig keit Deutschlands, zumal Preußens, gegen daS dänische Cabinet nur dazu gedient hat, Dänemarks Prätensionen zu steigern. WaS hat nun die Sendung deS Hrn. v. Wildenbruch, der Rückzug deS Generals Wrangel auS Jütland und der Frieden von Malmoe im Jahre 1848, waS hat die die Schlacht bei Fridericia erst möglich machende unver antwortliche Kriegführung deS Generals Prittwitz, der unmittelbar dar auf folgende Waffenstillstand vom 10.—17. Juli und die Abordnung deS Grafen Eulenburg zur „Landesverwaltung" im Jahre 1849, waS hat der Berliner Friebe vom 2. Juli und der Rückzug der preußischen Truppen anS Schleswig-Holstein im Jahre 1850, was hat endlich die Uebergabe FriedrichSortS und deS rendsburger KronwerkS, die auf wenig legalem Wege herbeigeführte Entwaffnung der schleswig-holsteinischen Armee, die PreiSgebnng Schleswigs an die Dänen, und waS sich daran reiht, im laufenden Jahre gefruchtet? Dänemark hält noch an Allem fest, was eS vor 1848 gefodert und erstrebt hat. Und so dürfte auch in Bezug auf Dänemark einmal wahr werden, daß Hochmuth vor dem Falle kommt. (Wes.-Z.) Wien, 30. April. In der gestrigen Sitzung des GemeinderatHS kam die Municipalgardeangelegenheit zur Sprache. Die Ver sammlung nahm de» Antrag einstimmig an, daß die noch bestehende Municipalgardecompagnie nicht aufgelöst, sonder» bloS redncirt und als Stadtwache organistrt werden soll. Nur bezüglich deS Standes herrscht einige Verschiedenheit. Der Magistrat beantragte die Reduktion auf 40, Vie Sectio» auf 60 Mann. Ein Theil deS GemeinberathS erklärte sich dagegen für 60, ein anderer für 80 Mann. Die Abstimmung zeigte eine geringe Majorität für den geringem Stand. amfle, selb überzeugt, Bürger, eS würden sich in der NatiStsä^sMvÜ lung eine imposante Anzahl Volksvertreter finden, welche, sich auf die Höhe der Umstünde erhebend und nur die heilige Sache der Demokali« im Auge, dem Lande die Gefahren der Situation signalifirea und di« Gefahren »heilen würden, welchen das Volk sich dann für die Rettung der Republik auSzusetzen hätte. Bei den, Alarmrufe eurer Mandatars ihr, die daS Gefühl der Pflicht immer wach hält, wen» ihr euch dann erhebet, wie Ein Mann, in eurer' Mitte eure theuren Repräsentanten, ihr habet dann nur nöthig, euch zu zeigen elnig unter dem Banner dar Republik, und eure Feinde werden in ihr Nichts zurückstnken. Bis da hin, Bürger, seid ruhig, denn ihr seid stark" rc. (Köln. Z ) London, 29. April. Durch die irländischen Blätter geht ein vertrauliches Schrei ben eines Earl of an einen Earl of, d. h. deS Lord Clarendon, Vice- königS von Irland, an Lord Shrewsbury, den angesehensten katholischen Pair Englands, der seit geraumer Zeit in Rom lebt und mit Plus IX. auf ziemlich vertrautem Fuß stehen soll. Der Vicekönig, den die oran- gistische Partei nicht müde wird als Vicepapst und Vice - Wiseman verschreien, macht dem Heil. Stuhl durch die Vermittelung ShrewS« bnrp's schneidende Vorwürfe über die Takilosigkelt seiner Propaganda, die allein schuld sei an der thörichte» und zuweilen rohen, aber im Ganzen sehr verzeihlichen antipäpstlichen Bewegung in England, über die Mesalliancen RomS mit den revolutionairsten Schwindelköpfen Ir lands, wie Duffy und L»cäs, über die Benutzung der krassen Fanatiker M'Hale und Cullen, und die Zurücksetzung des toleranten, von allen Parteien verehrten katholischen Bischofs ve. Murrah. Kurz, Rom fahre fort, Irland wie ein Arsenal von Feuerbränden mit demagogischer Ge wissenlosigkeit gegen England auSznbenten. In einem wichtigen Punkte namentlich habe Rom gegen den wohlmeinenden Rath deS englischen Cabinetö und gegen seine eigene Zusage gehandelt. Als Lord Minto mit Sr. Heiligkeit über die Wiederanknüpfung diplomatischer Beziehun gen zwischen den beiden Staaten unterhandelte, gab er ausdrücklich zu verstehen, daß man in England schwere Bedenken gegen den Empfang eines Prälaten von Rang und Einfluß habe. PiuS IX. gab die Rich tigkeit dieser Vorstellungen zu, und — sendete einen Cardinal nach Lon don, der, ohne durch die Verantwortlichkeiten eines diplomatischen Po stens gebunden zu sein, durch seinen geistlichen Rang und durch die un liebsame Anmaßung deS englischen Titels von Westminster nothweudi- gerweise die größten Ungelegenheiten verursachen müsse; , kurz, Rom habe kein Recht, sich über den Mangel an Vertrauen von Seiten deS briti schen CabinetS zu beklagen. — Der erste der holländischen AuSstellungScommissare, Hr. Camp, ein junger Mann von 24 Jahren und auS einem sehr wohl habenden Hause in Holland, Hal sich vorgestern Nacht in einem An falle von Schwermut!) anfgehängt. Er hatte seit einem Monat ange strengt gearbeitet. Seine Papiere und Rechnungen fand man in der besten Ordnung. Dänemark. Die Deutsche Zeitung aus Böhmen schreibt auS Prag vom 30. April: Wir erhalten auS Wien die Versicherung, daß eine vertrauliche Note des russischen Ministeriums deS Äeußern an Hrn. v. Mehendorf vom 22. März (4. April neuen Stils) diesen beauftragt habe, die dä nische Angelegenheit neuerdings beim Fürsten Schwarzenberg anzurege». Auch ist daS französische und englische Ministerium von Petersburg auS gefragt worden, ob sie nicht geneigt wären, die oben angedeutete Ansicht zu unterstützen. ES geht ein Gerücht, daß Dänemark als Gesammtstaat in de» Deutschen Bund zu treten beabsichtige und daß nur der im Volke von einer gewissen Partei genährte Deutschenhaß bisher noch die Regier»iig von einer offenen Anfrage znrückgehalten habe. 3k«Hla«d und L Frankfurt a. M-, 29. April. In Bezug auf Ihren Artikel über die Prostitution in Petersburg (Nr. 214) kann ich Ihnen die Mit- theilung machen, daß nach amtlichen Zählungen am 1. Nov. 1845 unter 1084 einregistrirten öffentlichen Mäochen 130 deutsche aus denOst- seeproviuzen waren, 36 deutsche auS Petersburg und 88 deutsche auS Deutschland. - , — In Warschau haben, dem VidenSki dennik zufolge, neuerlich Verhaftungen politisch Compromittirter stattgefunden. . ^ränigreich Sachse«. s-Dresden, 29. April. In hiesiger Stadt war daö Gerücht verbrei tet, der AppellationSrath vr. Höpfner sei suspendirt worden. Das Gerücht ist unbegründet, vr. Höpfner hatte, wie seinerzeit viel be sprochen und auch in dieser Zeitung berichtet wurde, auf einem Hofbälle von einigen Offizieren Beleidigungen erfahren und deshalb zuletzt vor dem betreffenden Kriegsgericht Klage erhoben. Dem Vernehmen nach haben sich einige dieser Offiziere bewogen gefunden, dess l)r Höpfner wegen angeblicher Betheiligung an de» Maiereignissen zu demmciren, und ist hierauf deshalb gegen ihn vor hiesigem Stadtgerichte Untersu chung anhängig gemacht worden. Diese Untersuchung hat zu obigem Gerüchte um so mehr Anlaß geben können, als die Freimüthige Sach-