Volltext Seite (XML)
SS. April 18S-. Dirustag. »«I« ibkt «» Nr. «) und L. Höckner, Nrnftadt, der Brücke, Nr. I). Zu teziehen durch, all« V«A« üchter de-Jn- und Äugende«, s»>»i« durch di« »rp,dl«i,ne» ip Leipzig (Ouerstraße Erße AMabt. Ldmiltagö U Uhr —— Rr. Los. .— EcksOziG. Di. Zeitung -r- <chrln« tttzllch zpiei mol und Mrd ««grgeken in Leipzig «»-mitt»»« M Uhr, U»«»» 1 » Uh« j in.D»*«»«» Adend« i Uhr, Burmittag« 8 Uhr. Vtti« für die BItMy-hr g Lhlt.; jede einzeln« Num- »ter l Ngd. ' ' InsertidUhgehlih» für Raum einer Zeile « Ngr- scher (*)-Corresponde»t machte bereits Rr. 196 nähere Angaben darüber) gegenwärtig genauer, als es seither geschehen, in folgendem bezeichnen zu können: Die Note weist zuvörderst jede Theilung der Gewalt noch mals zurück und erklärt sich damit einverstanden, allseitig auf den Rechts, boden des Bundestags Mückzukehren, aber unter der Bedingung wesent licher in Frankfurt festzustellender Reformen. Dahin gehört zunächst eine veränderte Abstimmung im Plenum sowol als im Engern Räthe, außer dem aber die Herstellung eines allgemeinen deutsch-österreichischen Zoll- verbandeS; dann die Regelung der öffentlichen Erziehung oder die Ein richtung der Schulen und Universitäten in Deutschland, natürlich auf dem durch die frühem Ausnahmegesetze bereits betretenen Wege; end lich die Errichtung einer nicht polizeilichen, sondern einer militairischen Macht, welch« nach innen die Ordnung und nach außen den Frieden sicherte ES bedarf kaum der Bemerkung, daß, wenn diese Vorschläge je Wirklichkeit werden sollten, Deutschland weit hinter den März 1848 zu- rückgedrängt ist und Preußen wenig mehr als den ersten Constabler der großen österreichisch-deutschen Polizeianstalt zu bedeuten haben wird. --- DaS berliner Corresponhenz-Bureau vom 21. April berichtet von der Sensation, welche die Nachricht, daß Oesterreich von Piemont für d«nFall eintretender Eventualitäten den Durchmarsch von 200,000 Mann gefedert, in Berlin gemacht habe. In Wien und Petersburg sehe man einer Bewegung in Frankreich entgegen und gedenke dieselbe zu un terdrücken; beide Staaten seien einig darüber und suchten Preußen --- das sich hoffentlich fern halten wird — in ihren Bund zu ziehen. Daher auch die Eile, mit der Oesterreich auf Herstellung ein«« kräftigen Exe cutive im Deutschen Bunde dringe. — Wie schon anderwärts, wird auch heute in berliner Blättern in Abrede gestellt, daß ein Attentat auf den preußischen Gesandten in Lon don, Hrn. Bunsen, von einem Flüchtlinge verübt worden sei. — In Königsberg hat ein DistrictS-Commissar ohne höhern Auftrag, sondern aus eigener Machtvollkommenheit, ein Buch verboten. Diese polizeiliche BerbotSsucht wurde bekannt durch eine amtliche Be richtigung des Polizeipräsidiums, daß das in Rede stehende Buch nicht verboten sei. — Neber den Nothstand in Kurhessen (Nr. 199) wird jetzt auch in der Allgemeinen Zeitung in einer Korrespondenz «ns Kassel bittere Klage erhoben. „Der Geldmangel", beißt es da, „wird immer fühlbarer. Die Regierung ist jetzt sogar nicht einmal mehr im Stande, die noth- dürftigsten Ausgaben zu bestreiten. So haben die Arbeiter an den Eisenbahnen, seit Wochen, ja ein großer Theil derselben seit Mona ten keinen Lohn mehr empfangen. Auch die Rekruteneinstellung, welche längst schon hält« vor sich gehen müssen, ist deshalb hinausgeschoben worden. Dazu kommt nun noch der allgemeine Nothstand, welcher in der letzter» Zeit durch den Druck der Einquartierung in erschrecken der Wesse nm sich gegriffen und auf dem Lande, namentlich in der nächsten Umgebung Kassels, einen nie gekannten Höhepunkt erreicht hat. Basksscho Offiziere erzählen, mir, daß in den umliegenden Dorf- schaften eine solche Roch herrsche, daß die Leute platterdings nicht im Stande sehen, der Einquartierung die nöthigen NahrurrgStMel zu ver- abrotchen. Es sollen mehre Tag« und selbst Wochen vergangen sein, wo die armen Soldaten kein Stück Fleisch gesehen haben. Ihre ein zige Nahrung bestand in etwas Brot, dünner Suppe und Kartoffeln. Bis dahin haben die Offiziere ihren Leuten noch immer Muth zuge sprochen und sie auf bessere Zeiten vertröstet, ihnen auch hin und wie der ans: ihrer eigenen Tasche einige Silbergroschen zufließen lassen, da mit sie ihre total erschöpften Kräfte in etwas wieder restauriren konn test, aber auf die Dauer ist ein solcher für beide Theile beklägenSwer- ther Zustand nicht zu halten. Die Bataillonscommandeure haben mehr fach um Abhülfe gebeten, biöjetzt find aber noch immer keilte Anstalten dazu getroffen werden. St«! können sich leicht denken, daß eine solche traurige Existenz die Soldaten zum Unmuth aufteizeu muß, und es ist in der TlM sehr zu verwundern, daß es Metzs nicht zu Ermessen kam. Dies haben wir aber auch »nr her wahrhaft humanen Behandlung, welche den Soldaten von Seite« ihrer Offiziere zu Theil wurde, zu ver danken. Letztere wiesen, wenn die Soldaten beschwerdefsihrend zu ihnen kamen, auf den Rothstand des Volks hin, setzten Men auseinander, daß daö Volk doch unschuldig an der Erecution fei, gaben ihnen zu be denken-,, daß die Bewohner ihrer eigene» Heimat (Pfalz) in ähnlicher Lage sich befunden hätten, wo sie den fremden Truppen nichts geben konnten, und flößten ihnen endlich die Hoffnung auf eine bessere Zeit ein." >^Prag, 19. April. Heut« Morgens verschied hier der Graf Bo u- qnoi, eine der bekanntesten Persönlichkeiten unserer hohen Aristokratie. ^Berlin, 21. April. Wir gelangen nun endlich zu dem letzten Ca- pitel der von uns besprochenen Schrift: „Bier Monate auswärtiger Po litik":-Dresden. Einzelheiten auS den Dresdener Verhandlungen zu geben, kann nicht unsere Absicht sein, nachdem die bekannte Broschüre „Die Dresdner Conferenzen" ein reichhaltiges Material darüber gelie fert. Interessant ist eS, was der Verfasser der vorliegenden Schrift über die Intentionen des Hrn. v. Manteuffel in Betreff der Dresdener Kon ferenzen mittheilt. In der letzten vertraulichen Sitzung des Fürstencol- legiumS vom 19. Dec. wurde von der preußischen Regierung mitgetheilt, Preußens Absicht werde besonders darauf hingehen, ein neues Central organ zu schaffen, welches für eine starke Aufrechthaltung der Autorität genügende Garantien darbietet. Dieses Centralorgan müsse aus einer angemessenen Stimmenzahl Nach Analogie des Engern RatheS unter Vermeidung jedes GruppenshstemS gebildet werden, und die besondern Verhältnisse der beiden Großmächte zu gleich berechtigter Geltung kom men lassen. Eine ständische Vertretung bet dem neuen CentralbuNdeS- organ werde Preußen nicht beantragen , da Oesterreich sich bei den vor läufig stattgehabten Besprechungen gegen eine solche erklärt habe. Ein hervortretendes Bedürfniß dazu werde durch eine engere Verbindung der bezeichneten Staaten zu diesem Zwecke befriedigt werden müsse», wozu Preußen seine Bereitwilligkeit bechätigen werde. Bei der Verhandlung dieser Frag« werde auch die endliche Feststellung der LandeStheile, aus wetcho» der weitere Bund ,sich bilden werde, ernstlich in Betracht ge- zogen werden; das UnirungSrecht dürfe den BuudeSgliedern nicht be schränkt werden. Ueber das Verhältniß der neuen Bundesverfassung zur Landesver fassung drückte sich Hr. v. Manteuffel sehr vorsichtig oder vielmehr sehr zweideutig auS. In Betreff der ständischen Verhältnisse in Densschland, so sägte er, müsse dem eingetretenen RechtSzustande die volle Anerken nung widerfahren, welche däS auf den RechtSstnn der Regierirngen ge fetzte Vertrauen lmd die Rücksicht auf die Sicherstellung der Erfüllung der Bundespflichten erheischen. Von seiner Kurzsichtigkeit noch nicht ge heilt,, versicherte er endlich,^ daß Preußen, Mst wenn die Conferenzen ohne Resultate hkieben, den alten Bundestag nicht wieder eintreten las sen werde. Die Resultate der Dresdener Verhandlungen zeigen, inwie weit diese letztem Versprechungen des Hrn. v. Manteuffel tu Erfüllung gegangen sind. Wir werden deshalb dem Verfasser in die nähern Aus führungen hierüber nicht zu folgen brauchen. Die Beschlüsse der zwei- wn CöMmission, in welcher Preußen den Vorsitz führt, mögen jetzt von Denen gewürdigt werden, welche von der UnsönSverfassung behaupteten, sie mache Preußen von den kleinern Staaten ganz abhängig. Hr. v. Manteuffel ging in alle Plane des Fürsten Schwarzenberg ein. Ganz zuletzt, stellte er die Foderung des wechselnden Präsidiums. Sie ward verweigert und die Vertagung der Conferrnzen trat ein. Jetzt erscheint der alte Bundestag als der einzige rettende Hafen. „Politische Unfähig keit reicht nicht hin — sagt der Verfasser der „Bier Mmrate" — um die Tha- ten der HH. v. Manteuffel und Stockhausen, Vie wir an uns haben vorübergehen lassen, begreiflich zu machen. Die zweite Ursache ihrer versehrten Handlungen ist eine Tendenzpolitik, .welche die Ehre und MächL des StaatS der Durchsetzung einer politischen Parteidoctrin un- t«Mdnet» Diese Parteidoctrin verlangt, daß in Preußen eine der Ge schichte, und den Bedingungen des StaatS zuwiderlaufende Reaction ge macht werden sott. Dazu ist Einvrrftändniß mit Oesterreich und Ruß land nothwendig und dies zu erreichen ist kein Preis zu hoch." „Wir Hätten «nS niemals der traurigen Mühe unterzogen, die Politik des Hrn. v. Manteuffel in ihre Details zu verfolgen, wenn eSHr.v. Man teuffel nicht vermieden hätte, den Kammern die Aktenstücke seiner aus wärtigen Politik vorzuleaen und wenn die Kammern ihre Schuldigkeit gegen Preußen erfüllt hätten. Da aber iü diesen eine Partei daSNever- gewicht hat, welche meint, daß Vie Kammern schweigen müssen, um -nicht von Hrn. v. Manteuffel zum Schweigen gebracht zu werden, so -leibt nichts weiter übrig, als di« Thatsachen mit den Ursachen, auS welchen sie hervorgegangen sind, dem öffentlichen Nrtheile vorzulegen." Wir schließen hiermit unsere Analyse. Die Thatsachen, die in der Schrift angeführt find, sprechen mehr als alleS Räisonnement. Dir offieiellen und oMriösen Organe haben sich bemüht, die Tragweite jener Angaben durch Berichtigung einzelner Pilukte zu schwächen. ES ist ihnen nicht gelungen. DK Mizei hat ihnen zu Hülfe kommen und die Widerle gung vermittels ConfiScation versuchen müssen. — Ein berliner Korrespondent der Kölnischen Zeitung glaubt den In- Halt der neuesten österreichischen Antwortnote (unser Hannover Deutsche Allgemeine Zeitung «Wahrheit u«b Recht, Freiheit und Gesetz!»