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Dit Dresdener Conferenzen. D Hannover 17. Apsil. Dicht Oesterreich, sondern die Könige, und vpmchmlich Bachrq, Sechsen und Württemberg, werden den Dresde ner Eonferenje» ein gewaltsames Ende bereiten, indem sie ihre Mt- nistertWeuollmächtigten abberufen. Daß Oesterreich sich bei diesem Vor haben nicht indirekt betheiligt haben sollte, ist nicht gut anzunehmen, vlsUehr dürste eS gerade sein Wert sein, welches Preußen eine prinei- pielle Rlederlqge mehr j« bereiten strebt, da Preußen sein Werk (als solche-, steht eS doch die Dresdener Conferenzen an) bis zur Erledigung aller Vorlagen aufrecht erhalten will; deshalb begibt sich auch Graf v. AlvenSleben wiederum dorthin, obwol seine Anwesenheit nicht mehr nothwendig ist. Die Unterhandlungen, welche jetzt noch zwischen den beiden deutschen Großmächten geführt werden, beziehen sich lediglich auf die Einleitung zur demnächstigen Eröffnung deS Bundestags, wogegen alle andern Fragen, welche die deutschen Angelegenheiten in ihren spe- ciellen Theilen betreffen, ihre Erledigung im Bundestage selbst fin- df» sollen. Mit der Absendung der neuen Note nach Wien, die der Graf Arnim-HeinrichSdorff selbst überbringen soll und die sich lediglich auf die formelle« Umstände der Bundestagseröffnung bezieht, wird Preu ßen auch wiederum ein Circularschreiben an seine sämmtlichen Verbün deten erraffen, die ja mit Ausnahme von Nassau und Braunschweig sich bereits der Auffoderung zur Beschickung deS Bundestags zustimmig er klärt haben , worin der Zeitpunkt, an welchem die Regierungen ihre Vertreter zur Eröffnung des Bundestags nach Frankfurt zu senden ha ben. sowie die sonstigen nähern Umstände bestimmt werden; andererseits verlautet mit ziemlicher Bestimmtheit, daß Oesterreich bei Eröffnung deö Bundestags sämmtlichen Regierungen eine sehr ausführliche Denkschrift vörlegen wird, an welcher bereits sehr eifrig in Wien gearbeitet wird, worin Fürst Schwarzenberg seine BundeSreorganisationsplane in ausführlicher Besprechung entwickelt. Der Inhalt dieser Denkschrift in ihren speciellen Punkten ist noch sehr undurchdringüch und dürfte selbst im engsten Kreise noch nicht ganz festgestelli sein, vielmehr noch mancherlei Umgestaltun gen, den Verhältnissen entsprechend, erfahren. Eine principielle Meinungsverschiedenheit über die zu gestaltenden Angelegenheiten der deutschen Frage dürfte nunmehr zwischen den Höfen von Wen und Berlin nicht mehr stattfinden, vielmehr dürfte nur noch die Organisation der Executive zu länger» Unterhandlungen in und ne- ben hyn Bunde Wren, alles Andere aber wol den alten Gang deS vormärzlichen Schlendrians gehen. . Etenü^Hkernch» rr Breslau, 17» Ort. Robert Schl»Han, der aus der Festung Gil- berbrrg entflohen war, ist gestern wieder verhaftet worden. Dieser euer-- gische Parteigänger der Demokratie, welcher sich namentlich durch eiserne Cvnsequeaz und Entschlossenheit aaszetchnete, hatte sich durch sein würde volles Benehmen im Maiproresst, in welchem er als Hauptangeklagter vor den Schranken stand-, auch unter seinen politischen Gegnern viele Freunde erworben; welche lebhaft bedauern, daß er sich durch diesen ver- eittlten-Fluchtversuch um die nicht ungegründete Hoffnung gebracht hat, die Dauer seiner Gefängnißstrafe verkürzt zu sehen. Er wurde auf der Sturmhaube, einer di» Festung beherrschenden Höhe, ergriffen und hat, wie eS scheint, dieses MlSgesthick lediglich der ihn charakteristrenden Furcht losigkeit und daraus entspringenden Vernachlässigung der nöthigen Vor sichtsmaßregeln zuzuschvetben. NebrigenS ist die Festung Silberberg ein so sicherer Berwahrungsdrt! wie nur wenige andere, und ein Entweichen auS-derselben erscheint Demjenigen; welcher mit den Lokalitäten dieser Festung bekannt ist, kaum glaublich l eS steht daher zu erwarten, daß' mit Vom Bekanntwerdeu dieser Neuigkeit Gerüchte gleich denen, welche nach Kinkel'« Macht in Umlauf kamen, nicht fehlen werden. Dio Daune der über Gchlehian verhängten Gefängnißstrafe betrug nur sechs Jahre, von denen das-erste im nächsten Monat abläuft > daß seine Berurtheilung, obalrich rr irrthümlich als Hauptlenker jenes mißglückten AufstanVSver- suchS augesehen wurde, so mild auSstel, beruhte hauptsächlich auf der gewinnenden Männlichkeit, mit welcher er seine That eingestand und nur die Mttbetheiligtm verschwieg» «München, 16. April. _ In Rohmer'S AnSweisungSangelc- genheit ist endlich Bescheid von der höchsten Instanz gekommen; der selbe liess vier Monate auf sich warten, fiel aber zn Gunsten des Be schwerdeführer« aus. Rohmer ist bereits wieder hier anwesend. — Seit einigen Tagen geht das Gerücht, daß der Landtag Ende Mai ver tagt werden würde, nachdem er zuvor die Steuern für ein Jahr bewil ligt und das Gesetz über die Ausschüsse angenommen haben wird. Das Budget würde demnach erst nach der Wiederzusammenberufung im Win ter zur Berathung kommen; da aber die bisherigen Steuern für den Voranschlag der Ausgaben nicht hinreichen und sine Erhöhung derselben ohne vorhergegangene Prüfung deS Budgets nnthunlich ist, so erscheint eine solche frühe Vertagung als sehr nnwcchrscheinlich.— Die diesjäh rige CH ar woche hat das Eigenthümliche, daß sie München jede» Tag mit einem Gewitter und jeden Tag mit einem Concerte bedenkt, abge sehen von den zahlreichen Kirchenmusiken, welche di« Menge vom frü hen Morgen bis zum späten Abend von einer Kirch« in die ander« führt. Für die Feierlichkeiten in der Hof-Allerh«iligenkapxlle ist ein ei genes Programm aüSgegeben worden. Stuttgart, 17. April. Die Württembergische Zeitung sagt: Der StaatSanzeiaer beschwert sich darüber, daß einige „der Regierung nicht eben freundliche Blätter" die Nachricht verbreitet haben, der Antrag deS königlichen Kriegsministeriums auf Wiedereinführung der Prügelstrafe beim Militair sei durch einen gutachtlichen Beschluß deS königlichen Geheimenraths einstimmig znrückgnviesen worden (Rr. 193). Der StaatS- anzeiger gibt zu, daß ein solcher Antrag für die Militairstrafanstalt, für die DiöciplinartompagNie zu Hohenasperg und für gewisse . Verbrechen im Kriege vom Kriegsministerium ausgegangen sei, behauptet aber, nicht zu wissen, welche gutachtliche Entscheidung der Geheimerath gegeben habe. Soweit wäre nun zwar Alles in Ordnung. Wenn aber der StaatSanzeiger fortfährt: „Einer nicht fernen Zukunft dürfte eS ruhig überlassen werden können, derartige Federungen einer gesunden wahrhafte» Humanität gegen die gleißnerischen Theorien sogenannter Volksfreunde im Interesse der StaatSgefeüschaft zur Geltung zu bringen", so mag der königliche Geheimerath es hinnehmen, daß auch er zu den soge nannten Volksfreunden gezählt wird, welche die gleisnerische Theorie befolgen, daß Prügel keine Federung einer gesunden, wahrhaften Hu manität feien. *AuS Norddrutfchland, 14. April. Der schleswig-holsteinische Kampf soll bis zu den entferntesten Theilnehmern desselben herab be straft werden. Nicht genug, daß die Offiziere und Soldaten des hol steinischen Heeres ohne die ihnen feierlich zugesicherten Entschädigungen entlassen werden, auch die Witwen und Waisen der im Kampfe ge fallenen Soldaten^ verlieren nun die ihnen versprochenen Pensionen. Und doch sind diese unstreitig unschuldige Opfer des Krieges, welche weder durch ihre Gesinnung noch durch die That an demselben Antheil genom men haben. Sollte die dänische Regierung nicht wenigstens mit diesen Opfern eine Ausnahme ihrer Verfolgung machen? Es ist ja nicht Dänemark, wel ches diese Witwen pensioniren soll; Holstein wird sich der Erfüllung die ser Pflicht gem unterziehen. Es ist daher, nicht abzusehen, warum Dä nemark die Holsteiner daran verhindern will. Möchten die deutschen Commiffare in dieser rein deutschen HumanitätSsache ebenso das dätri- sche Racheaefühl besiegen, wie sie es bei der beabsichtigten Anstellung dänischer Offiziere im holsteinischen Contingent thaten. Wien, 17. April. Die heutige Wiener Zeitung bringt ein kaiser liches Patent vom 11. April, wodurch die von dery Staate übernom mene Verpflichtung zur Durchführung des GrunbentlastungSwetkes verbürgt wird. Vom. 1. Nov. d. I. angefangen soll nämlich in den Kronländern Oesterreich ob und unter der.Easts,. Salzburg, Tirol, Böh men, Mähren, Schlesien, Steiermark, Kärnten, Krain, Istrien, dann Görz und Gtadiöka ein Zuschlag von 5 Proc. zu allen direkten Steuern eingehoben werden. Selbiger ist ausschließend für die Verzinsung und Tilgung des auf jedes der genannten Kronländer entfallenden Antheils der Entschädigung für die durch die Grundentlastung aufgehobenen Be züge bestimmt. Er ist durch die Steuerämter einzuheben und an die Direktionen der GrnndentlastungSfondS abzuführen. — Die Einkommensteuer wird auch auf das Lombardisch-Vene- tianische Königreich ausgedehnt werden. Das betreffende kaiserliche Pa tent befindet sich bereits unter der Ptesse. > — Dem Eonstitutivnellen Blatt aus Böhmen wird aus Wien vom 16. April geschrieben: Die Behauptungen unserer Jwtygegner, daß das Geschworenenamt den meisten Landleuten lästig und beschwerlich sei, und daß darum ein höherer EensuS für jenes AMt wünschenSwerth er scheine, Behauptungen, die unter einer menschenfreundlichen Larve ganz entschiedene RückschrittSgelüste bergen, und . Venen in der neuesten Zech auch der Lloyd seine Spalten geliehen hat, haben in der gestrigen Ge- Ämte LchM. MM S M I» April L8Sk Rr. WS. Deutsche Allgemeine Zeitung dcn «Wahrheit und Recht, Freiheit «ad Gesetz!» li«l «n Nr. S) und »rr«dea L HScknrr, Neustadt, ter Ddü«», Nr. >). Au tqirhrn durch «Ne »ttter de« Zu- «id *u«l«U»tch sm»i« durch »le «rpedUtwur» in »«wzt« (Querstraß, J«st»ti»»ag«»ahr für Raum ein« Zeile t Ngr. »Mst»; l» Mendl » »hr «ormittag« » Uh,. ftr da« Vi^teljahr > Thlr.j jede eie^elue Rum» mr, l Mg».