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hung der unglücklichen Liebe des Komponi sten zu der irischen Schauspielerin Harriet Smithson, die den leidenschaftlichen jungen Künstler zu heiraten versprach, ihn aber bit ter enttäuschte und sich „seiner unwert" zeig te. Das Hauptthema der „Phantastischen Sin fonie", die leitmotivische „idee fixe“, charak terisiert die Geliebte und erscheint daher in allen fünf Sätzen dieses „Drame instrumen tal", dieses musikalischen Romans mit allen Hoffnungen, Träumen und Verzweiflungen eines unglücklichen Liebhabers. Berlioz gab dem Werk ein ausführliches Programm mit und wünschte, daß der Hörer dieses mit der Musik zusammen auf sich wirken lasse. 1. Satz (Träumereien, Leidenschaften): „Ich nehme an, daß ein Künstler von lebhafter Einbildungskraft in einem Seelenzusstand, den ein berühmter Schriftsteller ,das Wogen der Leidenschaften' nennt, zum erstenmal die Frau erblickt, die das Ideal an Schönheit und Reiz verkörpert, nach dem sich sein Herz seit langem sehnt. Er verliebt sich hoffnungslos. Durch einen seltsamen Zufall erscheint das Bild vor seiner Seele in Begleitung eines mu sikalischen Gedankens, in dem er denselben graziösen vornehmen Charakter findet wie bei dem geliebten Wesen, das ihm vor schwebt. Diese doppelte fixe Idee verfolgt ihn beständig: das ist der Grund, weshalb die Hauptmelodie des ersten Allegros in allen Sätzen der Sinfonie beständig wieder auf taucht. Nach tausend Anstrengungen schöpft er Hoffnung; er glaubt, daß er geliebt wird. (Leidenschaft und Schwermut, Melancholie, Schmerz, Eifersucht, Freude und Herzensangst bilden also den Inhalt des ersten Satzes.) 2. Satz (Ein Ball): Der Künstler nimmt an einem Balle teil, aber der Festtrubel vermag ihn nicht zu zerstreuen. Wieder quält ihn die fixe Idee, und während eines glänzenden Wal zers läßt die Melodie sein Herz erbeben. 3. Satz (Szene auf dem Lande): Als er eines Tages zwischen Feldern wandelt, hört er in der Ferne zwei Hirten einen Kuhreigen bla sen (Dialog zwischen Englischhorn und Oboe); bei diesem pastoralen Duett versinkt er in eine wundervolle Träumerei. Zwischen den Motiven des Adagios taucht die Melodie auf. (Bange Vorahnungen bringt dieses Adagio zum Ausdruck.) 4. Satz (Der Gang zum Richtplatz): Der Künstler hat die Gewißheit erlangt, daß seine Liebe verschmäht wird. In einem Anfall von Verzweiflung vergiftet er sich mit Opium; aber anstatt sich dadurch zu töten, hat er in der Narkose eine furchtbare Vision. Er glaubt, die geliebte Frau getötet zu haben, sieht sich zum Tode verdammt und wohnt seiner eige nen Hinrichtung bei. Der Marsch zum Richt platz, ungeheurer Aufzug von Henkern, Sol daten und Volk. Schließlich erscheint die Me lodie wie ein letzter Liebesgedanke, den der verhängnisvolle Streich des Henkers abbricht (harter Schlag des vollen Orchesters; reali stisch malen Pauken und Trommeln c^ Schrecken der Szene). 5. Satz (Traum eines Hexensabbats): tWr Künstler sieht sich umringt von einer zahllo sen Menge widerlicher Wesen und Teufel, die zusammengekommen sind, um die Sabbat nacht zu feiern. Sie rufen einander von ferne. Endlich taucht die Melodie auf, die bisher nur lieblich erklang, nun aber zu einer trivialen, gemeinen, trällernden Weise geworden ist. Das geliebte Wesen kommt zur Sabbatfeier, um dem Leichenzuge seines Opfers beizu wohnen. Sie ist nichts mehr als eine Dirne, die einer solchen Orgie würdig ist. Nun be ginnt die Zeremonie. Die Glocken läuten, das ganze infernalische Element bekreuzigt sich, ein Chor singt den Totengesang (Dies irae), zwei weitere Chöre wiederholen ihn, indem sie ihn in burlesker Weise parodieren. Schließlich wirbelt das Sabbat-Rondo vorüber, und in den gewaltigen Ausbruch tönt das Dies irae hinein, und die Vision ist zu Ende." VORANKÜNDIGUNG: Sonnabend, den 21. Juni 1986, 17.00 Uhr (Freiverkauf) Sonntag, den 22. Juni 1986, 17.00 Uhr (Freiverkauf) Schloßpark Pillnitz 1. SERENADE " Dirigentin: Romely Pfund, Dessau Solist: Helmut Rucker, Dresden, Flöte Werke von Mozart, Leopold Hoffmann und Schubert Als Ergebnis der Besucherumfrage von 1985 legt die Dresdner Philharmonie ab Spielzeit 1986/87 eine neue Anfangszeit für ihre Konzerte fest: Alle Konzerte im Festsaal des Kulturpalastes und die Kammerkonzerte im Blockhaus beginnen werktags und sonntags 19.30 Uhr. Programmblätter der Dresdner Philharmonie Redaktion: Prof. Dr. habil. Dieter Härtwig Den Beitrag über L. Spohr verfaßte H. Schaefer für das von ihm herausgegebene Konzertbuch III, Leipzig 1974. Spielzeit 1985/86 Druck: GGV, BT Heidenau 111-25-16 3 JtG 009-32-86 EVP -.25 M