10. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Festsaal des Kulturpalastes Dresden Sonnabend, den 7. Juni 1986, 19.30 Uhr Sonntag, den 8. Juni 1986, 19.30 Uhr dres oner plnilhairnnioniie^ Jean-Claude Casadesus, Frankreich Dirigent: Solist: Kolja Blacher, Berlin (West), Violine Andante — Molto Allegro Allegro molto — Adagio — Allegro moderato PAUSE Symphonie fantastique op. 14 Louis Spohr 1784-1859 Konzert für Violine und Orchester Nr. 8 a-Moll op. 47 (In Form einer Gesangsszene) Largo-Allegro agitato e appassionata ass™ (Träumereien, Leidenschaften) Valse — Allegro non troppo (Ein Ball) Adagio (Szene auf dem Lande) Allegretto non troppo (Der Gang zum Richtplatz) Larghetto — Allegro (Beim Hexensabbat) Hector Berlioz 1803-1869 Wolfgang Amadeus Mozart 1756-1791 Ouvertüre zu „Don Giovanni“ KV 527 Das Konzert wird vom Rundfunk der DDR aufgezeichnet. KOLJA BLACHER wurde als Sohn des Komponisten Boris Blacher und der Pianistin Gerty Herzog 1963 in Berlin (West) geboren. Den ersten Geigenunterricht er im Alter von fünf Jahren. 1974 erhielt er erst- Preise in Wettbewerben „Jugend musiziert". 1975 wurde ihm der Förderpreis des Kulturkreises im Bun desverband der Industrie zuteil. Von 1975—1977 studierte er bei Koji Toyoda in seiner Heimatstadt, 1978 ging er zum Studium an die Juilliard School in New York, wo er von Dorothy Delay unterrichtet wurde. Seine Studien setzte er dann bei Shevelov in Hannover und erneut in New York fort und schloß sie im Sommer 1983 mit Kursen bei Yehudi Menuhin und Sandor Vegh in Salz burg ab. Bereits 1980 gab er sein Debüt in der Ber liner Philharmonie und hat seitdem eine verheißungs volle Karriere angetreten. ZUR EINFÜHRUNG Das Programm unseres heutigen Konzertes ordnet sich ein, ohne daß ein Werk des Ju bilars selbst erklingt, in die Ehrungen Carl Maria von Webers anläßlich seines 200. Ge burtstages im November dieses Jahres, die sich bereits die Dresdner Musikfestspiele 1986 zur Aufgabe gestellt haben. Louis Spohrs Ein fluß auf Weber und umgekehrt, der Webers auf seinen Zeitgenossen Spohr müßte noch genauer, als es bisher geschah, untersucht werden, wohingegen längst sinnfällig erhellt wurde, wie stark der Eindruck von Webers Kunst auf die französische Musik, insbeson dere Berlioz war, dem sich durch die ersten Pariser Aufführungen des „Freischütz" 1826 das noch kaum erschlossene Gebiet des Phantastischen und Spukhaften enthüllte.