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allenfalls »och mit einer Binde umwickelt wird. Nach 2 — lv Minuten wird di« Haut i» einem Umkreis von einigen Zollen und bi» zu «mir be trächtlich«« Titf« hinab ganz unempfindlich. Die heftigsten rhtumatkschtn, gichtischen sowie rein nervösen Schmerzen verliefen sich wie durch el» Wunder! Zn tufzer Zeit kehrt die Empfindung der Hqut zurück, manchrnqs auch , der Schmerz, jedoch gewöhnlich schwächer und sehr oft wird er durch wieder- holt« Anwtudung de- Verfahrens ganz entfernt. Au» dem Aufsatz von Aran, den er der Akahemi« der WiAtischgsten zu Pari» vorgelegt, erhellt Folgend««: Aran hatte unter den Stoffen, mit denen er operirt«, auch zwei Sorten der sogenannten holländischen Flüssig- keit (die au» der Einwirkung des Chlor» auf da» schwere Leuchtga» hervor- g«ht) versucht, wovon di« ein« sich Khr wir^am, die ander«, nur u«bed«u- tend schmrrz^illend erwi«S. Der Chemiker Mialh«, der sie weiser prüfte, fand nu», Pali jene erst«re nicht die gewöhnliche Flüssigkeit diese» Namen«, sondern »ine solche sei, die mehr Chlor in chrer Mschung enthielte. Darauf hin weiter arbeitend, stellte «r eine ähnliche, aber leichter und wMeKer zu gewinnend«,. dar/ ind«m «r da» Chlor äuf^ den ^alzäther ei »Wirken sie-. Diese -LMkit, welche die schmerzfiiüend« Wirkung in hohem Grade besitzt, nennt tr stdor vkloi-k^chriqus Morü; ich glaubt der passendste deutsche Name dafür ist Chloräther. Sie ist farblo», sehr flüssig, von aromatischem Geruch, schmeckt erst süß, dann scharf, ist kaum ün Wasser löslich, aber lost sich leicht in Alkohol, Schwefeläther und . ich den yuisten fixep und flüchtigen Otlen. Sie iss,nicht.entzündlich und ihr Siedepunkt schwankt zwischen »lv und ISV'C. . . . . Möchte»-nun doch alle Die, welche in Deutschland sich chlt de^Wei- tun-.chemischer Präparate beschäftigen, sich beelfern, diesen so höchst wich tig«» Stoff darzustellen, damit er recht bald in unsern Apotheken zu haben sei. Dann wird da« Publicum, im Besitz eines wahrhaft schmkrzvertrei- benden Mittel«, sich nicht mehr um die sogenannten Nheumatismusketten und ähnliche Schnurrpfeifereien kümmern, womit schnöd« Gewinnsucht auf die Leichtgläubigkeit hülfesuchender Menschen speculirt. Ueber Shakspeare's Cymbelin. — li Dresden, 27. März. Da sowvl alle deutschen Theater al- alle gebil deten Freunde der Bühne mit hohem Interesse auf den ersten Versuch einer Cym- belin - Darstellung blichen und dieselbe den besten Aesthetikern reichen Stoff zum Denken geben wird, so. erscheint eine kurz« Betrachtung nach unserer zweiten dres dener Aufführung gerechtfertigt. Ek hat bei manchen Shakspeare'schen Werken Zeit gekostet-- ehe sich das Publicum an ihre Art und Weise gewöhnte. Bei,,Cym- belin" muß dieser Umstand in erhöhter Weise zutreffcN, denn obgleich da« Stück zu den symbolisch - typischen Idealdrame» gehört, in denen ck dem Dichter nicht darauf antam, einen höchst wahrscheinlichen Conslict de« irdischen Leben« au- in- dividuellen Charakteren dramatisch zu entwickeln und tragisch oder komisch culmi. niren zu lassen, sondern in denen er den Dämon äußerer Schickungen auf die mehr leidende als thätige Menschcnnatur einwirken und Liese halb träumend Ham dein und in den Banden des chaotischen Zufall« ihren Weg vollenden ließ, ohne ihr eine höchste Entfaltung freier Agitation zu verleihen, so entbehrt diese« Schau spiel doch der Anziehungspunkte anderer dieser ideellen hyperopsychischen Richtung. E« fehlt ihm der Reiz de« blühenden Humor« und, den überraschenden Antrigue, wie wir dies« Eigenschaften z. B. in „Was ihr wollt", im „Wintermärchen", im „SvmmernachtStraum", dem entschiedensten Repräsentanten diese« poetischen Genre finden. Wie übel würde es mit dtp Ansprache des großen PublicumL steheN, wenn hier nicht der Effert auf Menschen- und Eselsohren, ich 'meine aus Lie MendelSsvhn'sche Musik und di« drastische Kopfverwandlung Zettel'« basirt wäre. „Cymbelin" ist dagegen im ernste» melancholischen Stil gehalten Und nur das Salz der Ironie hin und wieder auf da« brutal« Kürstenhaupt Kloten'« gestreut. Die Unterhaltung-lust sieht sich daher vergeblich Nach den derben Scenen de« Witze« um, bi« auch ihre Lust de« Scherzes in der Killt der Schwermuth ertränkt ist, die sich mit elegischer Intensität über Lie Situationen Lieser allegorischen Schöpfung ergießt. So werden wir denn endlich noch alle Hyperboräcr, Lie gegen Liek Werk sind, sich in kunstverständige Athener verwandeln sehen, wenn inan auch nicht verlangen kann, daß sie sich dieser vorherrschend künstlerischen, cvntempsätivcn Dichtung mit derselben Glut der Begeisterung in die Arme werfen sollen, wie an dern Produkten Shatspeare^s, in welchen die Menschliche Leidenschaft mit einem viel reichern Gedanken- uNd GefüMeleM ihre Triumphe feiert. Besonder« hof fen wir, daß Berlin bei „Cymbelin" seiner Verehrung de« britischen Hero« ge treu bleiben und sich dort der Antheil der Zuschauer sowie in Dresden stei gern möge. Man hat unserm Drama den Vorwurf gemacht, e« geschähe darin Viele« in unmöglich kurzer Zeit, unter Anderm die Reisen deS PosthumuS, Jachimo rc. Die ser Tadel fällt in sich selbst zusammen, denn ersten« gehört da« Stück zu jenen dramatisch-poetischen Fabeln, zu jene» zarten illusorischen Gebilden, denen nur eine innere psychologische, aber keine äußere sachliche Wahrscheinlichkeit am Her- zen liegt; zweitens zeigt jene Ausstellung von einem merkwürdigen Unverstand, für die Auffassung Shakspeare's überhaupt; eS ist durchweg di« Weise diese« Dichter«, au« lang und weit auSeinandcrlicgenden. menschlichen Vorgängen die Summe des poetischen Inhalts herauszuziehcn und sie in dramatischer Reihenfolge vor unserer Seele zu entrollen. So verwandelt er mit Weglassung der erzählenden Ruhe- punkte den epischen Stoff in einen dramatischen. Hierin liegt feine Größe; wer eine Schwäche darin sieht, ist ein zu kleiner Zwerg, um seinen Gigantenbau zu üdrrschauen. ' Im Ganzen muß man in Dresden der Aufführung und Jnscenirung (durch Hrn. Ouanter) Lob spenden, wenn eS auch für letztere vielleicht besser gewesen wäre, da« Stück im Shakspeare'schen Zeitcostum zu spielen, um einzelne Verstoße gegen die antiken Trachten und Gebräuche nicht auffällig zu machen. WünscheNS- werth wird eS für jede Bühne sein, da« Drama im Gesammttcmpo so schnell zu spielen, al« e« der ost dunkle und rcstectirende Inhalt der Worte und die Canti- lene de« Gefühl«, namentlich im Charakter der Imogen erlauben. Hierauf möchte Krau Bayer-Bürck bei ihrer vorzüglichen hochpoetrschen und fein psychologischen' Darstellung der genannten Partie noch einige Rücksicht nehmen; sie ist Deutsch land« einzige Künstlerin, die von der Natur für diese erhabene, jungfräulich weib liche «olle reich genug begabt wurde. Gern hätten wir H«. E»il Devrient » reiche« Latent für den -achimo verwendet gesehen, der durch Hrn. Wildheit »er-' riffene und in sprachlicher Hinsicht höchst eckige Darstellütta setz, mangeltztzft re» prtsentirt wir. Kreisch würde biestr KunMe^ nichL-«r»oH Hecken, dem Posihu- mu» «in so schätze» lebendige« Iwterzss«!», fichMn atz» dieS für tzg« «Hück nöthig ist »ntz durch Hffn, D^rsent geschah. Die» ist der «und« Ktrck unser» Lheatee«: es fefsit eine zweite Kraft ersten Range« für chargirte oder ideale jugendliche Cha raktere. Einige Nebenfiguren bildeten leider einen zu grelle» oder blinden Meck in der Aufführung. ' So di« plumpe Verwirklichung de« KlottN durch Hrn. Kpa- mer und dir Darstellung det beiden schönen Iängiingsrosten dr« Mideriu« und Arviragu«, in denen Hr. Liebe einfach u*d natürlich aber fad war, und Hr. Holm die geistig Betonung seiner Rede zu «»lichtM «täusAn tzcrabstimmte. Andere Bühnen werden wohl thun, da« AorgenstZnVchM, da« der Imogen gebracht wird, nicht von vizlen StiMnwy unefig zipd mit perschstierter Melodtr, sondern nyr von wenigen rein und in einfachem, markirtem Tonfall singen zu lassen. Die neuesten literarischen Erscheinungen. »nilw, X. y V., 2ur Politik «ist (lontrs-kevolution in Preussen. Lvoj keciei» in Zer ersten KmNmer ru vsrlin oiekt oekslteo unä oekslten, 6r. 8. Lerlin, Voit »r 6o. 7'/, Baur, K C-, Da« Markuktvangetium nach seinem Ursprung und Charakter. Nebst einem Anhang« über da« Evangelium Mareion'S. Gr. 8. Tübingen, «. K. Kue«. 1 «hlr. ck Rgr. Betrachtungen über die dermaligeLage und die Zukunft Ungarns. Gr. 8. Stutt gart, Hallberger'S Berlag-Hantlung. 15 Rgr. Di« kirchlichen Bewegungen seit dzm Jahre 1845 nebst Stimmen äu» Staat und Kirche für Religiöns - und GlaUbenSfreihtit. Ein Spiegel für die Gegenwart und zugleich tifi religiöse«, kirchliche« und rechtliche« Votum gegen gewisse Maß nahmen Vet neuesten Zeit. 8. Leipzig, Kollmann. 7'/, Ngr. Bibliothek für religiöse Aufklärung. Erste« Heft. Wie ist Jesu« wirklich gtstor- bcn ü Bcantwottet nach einem alten Manuskript. 16. Baltimore 188V- lONzr. Droysen, I. G., Da« Leben deS Keldmarschall« Grafen Notk v. Wartenburg. Erster Band. Gr. 8. Berlin, Veit u. Co. 3 Lhlr. Ehrlich, I. N., Grundzügx der Religionswissenschaft. Erste« Semester. Gr. 8. Krem« 1850, Meyer. 20 Rgr. Faker, Lcrtuüian, der neue Faust. 16. Rastatt. 15 Rgr. Fönyes, A., Ungarn im Vormärz. Nach Grundkräften, Verfassung, Verwaltung und Cultur dargestellt. AuS dem Ungarischen. 8. Leipzig, Herbig. 1 Lhlr. 2V Rgr. Die Fortdauer im Jenseits. Beleuchtung der christlichen UnsterblichkeitSlehre und ihrer sittlichen Rückwirkungen vom Standpunkt der Enthüllungen. Vom Ver fasser von: Jesu« der Essäer. 8. Leipzig, Kollmann. 7'/, Rgr. Die Geheimnisse von Philadelphia. Eine Lendenznovelle und zugleich ein Beitrag zur Sitten - und Culturgeschichte des amerikanischen Volks, Erste« bi« dritte« Heft. 16. Philadelphia 1850. 6 Rgr. Gloeckler, L-, Venezuela und die deutsche Auswanderung dorthin. Nebst einer Karte von Venezuela. Gr. 8. Schwerin 1850. 12 Rgr. Görner, C. 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Traß, 0. , Oss lntornstionslrsedt cler Voutscden. lledorsiodtlied« Lussm- mensttzllnnz Uor rrvisokov versodivUvnoa cisutseden ktsstm» gotrotkenon Vor- eindorunASn iibvr Uie leistung geßsnsditixvp keoktvdiUkv, Wit HnwvrlcllnMa unci Lrlüuterunxvn. Look«. Lviptzix, Voxol- 24 N«r. - Mery, Die Jüdin im Vatican oder AMor und Roma. Ein Roman unserer Zeit. Deutsch von W v. Blankenburg, Erste« und zweite« Bändchen. 8. Leip zig, KollmaNn, 20 Rgr. Orth, E., Der Allerhöchste Erlaß vom 20. Juni 1850 und di« kirchliche Demo kratie. Eine Streitschrift. Gr. 8. Berlin, I- A. Wohlgtmuth. S Agr. Paynt s, T., „Rechte de« Menschen" im Au«zugr nebst einer kurzgefaßten Bio graphie Payne'« und einer kritischen Bevorwortung über den Geist seiner Haupt schriften mit besonderm Hinblick auf da« vorliegende Werk, Von G. Irak. 16. Leipzig, bibliopol. Anstalt. 5 Rgr. ' ' Pfizer, P. A., Deutschland« Aussichten im Jahr 1851. Gr. 8. Stuttgart, Meltzer. 2'/, Rgr. Preußen muß medkatifirt werden! Gr. 8. Berlin, Schneider u. Comp. 2'/, Rgr. Gander, I. E. K., Commentar zu den Briefen Johanni«. Gr. 8. Elberfeld, Hassel. 1 Lhlr. 15 Ngr. Schultzky, G. M., Theorie der Gegensätze ober Entwurf deS RormalprincipS. Mit zwei Steindrucktafeln. Gr. 8. Königsberg, Gebr. Botnträger. 1 Lhlr. 10 Ngr. Tcribe mid Legouvö, Die Erzählungen der Königin von Navarra, oder: Re vanche für Pavia. Lustspiel in fünf Acten. Deutsch von Ebeling und P. S. Reinhard. Gr. 8. Berlin, Lassar. 15 Ngr, EzMnyi, Komorn nn Jahre 18»S, Mit besonderm Hinblick auf Vie Dptrationen der ungarischen Armee an der obern Donau und Waag. Mit einer ÜebtrsichtS- karte der Umgebung von Komorn und den Kacslmsttö der hervorkägendsten Per sönlichkeiten dieser Festung. Gr. 8. Leipzig, Grunow y. «. 1 Lhlr. 1b Ngr. - Rcdigirt Untsr Verantwortlichkeit der VrrlagShandlung. Druck und Verjag von F. Tk. Broekhan» in