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Donnerstag. Zweite WWöe. EetpriO. »i, Zett«, er- ———MW» scheint ILgüch zwei »al ü>» wird -««gegeben in »aty»t« --Ws Deutsche Allge »re» fie da» »I«rt«lja», ' O r Lhlr.; jede einzelne N«»- me, l Ngr. Schleswig-Holstein. Die mit Bestimmtheit ausgesprochene Behauptung unserS ^-Cor- respondenten auS Holstein, daß die Oesterreicher trotz der erfolgten völli gen Unterwerfung der Statthalterschaft doch das Land besetzen wür den, bewahrheitet sich durch die Nachricht auS Hamburg, daß dieOester reicher am 15. Jan. die Elbe passirt haben. "Lübeck, 14. Jan. Die Ergebung der Herzogthümer in ihr Schick sal hat hier am Orte ein sofortiges Sistiren der Sammlungen zur Folge gehabt, welche durch die Thätigkeit des politischen Vereins in Gang gebracht worden waren. Schon seit einiger Zeit hielt genannter Verein die eingegangenen Gelder zurück, da man ja nicht wissen konnte, ob dieselben unter den mit jedem Tage unsicherer werdenden Zuständen in Schleswig-Holstein in erwünschter Weise würden können verwendet werden. Auch jetzt wird der politische Verein noch kurze Zeit zuwarten, ehe er die vorhandene nicht ganz unbeträchliche Summe an Schleswig- Holstein auöantwortet. — Obwol man nicht genau weiß, wann und ob die Oestcrreicher nach Holstein kommen werden, hat man in lo- benSwerther Vorsorge hierorts Bedacht darauf genommen und weise Vor kehrungen getroffen zum Schutze der lübischen Lande. Man betreibt Der artiges bei Uns gewöhnlich mit eigenthümlicher Feinheit. So meiner unmaßgeblichen Meinung nach auch in dem wahrscheinlich zu erwarten den Falle. Die kstres ooimel-ipti lmbooss haben einen glücklichen Ein fall gehabt. Sie haben eine recht hübsche Anzahl (einige Wagen voll) große Pfähle weißroth «»streichen und mit bedachten Tafeln versehen lassen, auf denen in großen Buchstaben zu lesen ist: Grenze der freien und Hansestadt Lübeck! Diese Pfähle wird man an den Grenzen deS lübischen Reichs aufstecken und dadurch zweifelsohne dem Uebertreten österreichischer Füße glücklich svorbeugep. Besser würde eS vielleicht ge wesen sein, hätte man einige Rücksicht auf die Nationalitäten der an- rückenden Ereeutionstruppen genommen und erwähnte Inschrift auch in mährischer, slowakischer, ungarischer und italienischer Sprache abgefaßt. Hamburg, 14. Jan. Die Sendung des dänischen Premier ministers, Grafen Sponneck, betrifft, so glaubt man hier allgemein und vielleicht auch mit einigem Recht, die Sundzollfrage und die deutsch österreichische Zolleinigung, welche beide Fragen sür Dänemark Lebens fragen sind, und wenn selbige im Sinne Oesterreichs gelöst würden, so wäre Dänemark an den Rand des Untergangs gebracht. (Magdb. Z.) Deutschland. f Vom Main, 13. Jan. Nichts ist interessanter alö der Anblick, wie jetzt Oesterreich, um in Deutschland zur Oberherrschaft zu gelangen, daselbst die stärksten Punkte überall besetzt, während Preußen, welches in den Jahren 1848—49 Deutschland von der Anarchie rettete und dadurch auf den Primat desselben sich die ersten Ansprüche erwarb, die selben festen Stellungen freiwillig verläßt. Oesterreich hat soeben Ra statt besetzt und steht im Begrifft Rendsburg zu besetzen. Von dem erster» auS beherrscht eö das südwestliche Deutschland, von dem zweiten daS nördliche. Mit großen Opfern hat Preußen das eine erobert, daS andere erhalten. Oesterreich besetzt eö ohne Schwertstreich, gleichsam cko jure. Und doch steht ihm in beiden Fällen das Bundesrecht nicht zur Seite. In Rastatt schreibt dieses vor, daß die Besatzung nur zu einem Drittheil auS Oesterreichern gebildet werden sollte. Diese aber sind 3000 Mann stark. Nach dem Bundesrechte dürfen nur Deutsche deutsches Ge biet, namentlich deutsche Festungen, besetzen. Jetzt aber marschiren Ita liener und Ungarn, ohne noch in den Deutschen Bund ausgenommen worden zu sein, nach Holstein und Rendsburg. Die Parität zwischen Oesterreich und Preußen, factisch selbst in der BundeSacte und in der vormärzlichen PrariS wenigstens ziemlich festgehalten, geht demnach in diesen Augenblicken gerade ganz verloren, wo Hr. v. Manteuffel sie sür Preußen zu erhalten strebt. Jndeß ist dieser Sieg für Oesterreich nicht ohne Gefahren. Wer Alles decken will, deckt zuletzt Nichts. Was nutzte 1813 Napoleon der Besitz von Danzig und Zamoök; er zerstreute da durch nur seine Kräfte, die er zu concentriren so nöthig hatte. Ebenso sieht auch der Nichtmilitair ein, daß, wenn die Dresdener Verhandlun gen sich zerschlügen und der Krieg im Frühjahre losbräche, die Stellung der österreichischen Macht eben keine günstige wäre. Oesterreichs Streit kräfte an der Eider, am Rhein, an der Etsch, an der nieder» Donau in Ungarn, an den Sudeten und an der Elbe vertheilt, würden nirgend eine kräftige Operation ermöglichen. Jndeß ist eS immer ein erheben der Gedanke für den Oesterreicher und ein Glanzpunkt in seiner Ge schichte, daß im Jahre 1851 die schwarzgelbe Fahne dominirend von - Ment» 8 M in. Januar 18SI. Ern EI Au tejtehen durch «ll« Voß, Lmler »e«3it-»>» Au«l<mde«, V V « sowie durchs die LrpediUone» MM Mma. WM- «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz I» «»um einer Zeile, Ngr. Rendsburg bis Mantua, von Rastatt bis Klausenburg weht, während vor kaum achtzehn Monaten dieselbe Fahne sich nicht mehr ohne fremde Hülfe im eigenen Lande erhalten konnte. Soviel gewinnt Kühnheit und Consequenz. Frankfurt a. M., 12. Jan. Fürst Felir zu Hohenlohe-Oehriygen, Präsident des Vereins zum Schutze vaterländischer Arbeit, hat an die Ministerconferenz in Dresden ein Schreiben eingesand», dessen wesentlicher Inhalt etwa folgender ist: Die Minister werden gebeten, die materiellen Interessen des Volks zu erwägen und zu berücksichtigen. Ge rade weil Dies der frühere Bundestag nicht eifrig gethan habe, sei der Zollverein als ein nationales Bedürfuiß entstanden. Der Zollverein habe dem Bundestage gegenüber einen Gegensatz geschaffen, der zwar nicht mit der Besiegung des Bundes geendet, wol aber dazu gedient habe, beide Körper gegenseitig zu schwäche»; indem einmal durch den Zollver ein der Bund an Ansehen verloren, habe andererseits der Zollverein nicht die Mittel gehabt, .sich diejenige Geltung zu verschaffen, die ihm noth wendig gewesen, um alle deutschen Interessen zu vereinigen. Man habe dadurch einen politischen Bund mit materieller Trennung gehabt, ein Streben nach deutscher Einigung der Interessen, an der die Endpunkte, Hamburg, Triest und die Donau fehlten. Zu der Zolleinigung zwischen Oesterreich und den übrigen Staaten seien jetzt die grundsätzlichen Schwie rigkeiten überwunden; Oesterreich sei aus dem System der Verbote her- auSgetreten und stelle sich durch die jüngste Annahme der Schutzzölle auf dasselbe System mit dem Zollverein; es handle sich jetzt nicht mehr um den Grundsatz, sondern blos noch um das Maß, nicht mehr um daS Ob, sondern um das Wie. Eine solche Annäherung gewähre die zu versichtliche Aussicht zur wirkliche» Verschmelzung aller Interessen. Die handelsfreiheitlichen Nordseestaaten würden durch den ihnen durch eine solche Verschmelzung dargebotenen Weltmarkt die Vortheile wieder finden, die sie durch Aufgabe ihres Systems einzubüßen fürchten. Während jetzt jedes System in ängstlicher Weise die Nachtheile zähle, welche demsel ben aus einer Hingabe an daö andere erwachsen könnten, werde der große Zollbnnd alle Theile zu einem Weltgebiete vereinen und deren Interessen nicht nur ausgleichen, sondern erhöhen. *AuS Preußen, 13. Jan. Am 18. Jan. wird in allen Kirchen der Monarchie das anderthalbhundertjährige Jubiläum der preußischen Königskrone, umgeben mit den Formen hoher Feste, gefeiert werden. Denen, welche jetzt von nichts Anderm als der Er niedrigung Preußens sprechen, dürfte der gegenwärtige Zeitpunkt wenig geeignet erscheinen, uni das preußische Köntgthum vermittels einer so hohen Feier dem Rester der öffentlichen Meinung des In- und Auslan des bloözustellen. In der That find diese Jubiläen nicht immer in ge eignete Zeiten gefallen. 1801 wie 185s hallt Europa von den Klagen über daö Schwanken der preußischen Politik wieder, welche, obgleich mit einem .starken und tapfern Heere im Rückhalte und von den Zeitumstän den aufgefodert, eine große Rolle zu spielen, dennoch von zu großer Friedensliebe geleitet, auö einer Position in die andere zurückgedrängt wird und so bei Freund und Feind die frühere Achtung verliert. Allein ist denn wirklich Preußen so gesunken, daß es Niemandem mehr Furcht, Niemandem Hoffnung einflößen darf? Der preußische Patriot fürchtet Das nicht. Will man einen Staat richtig beurtheilen, so muß man dabei seine Regierung und die Nation unterscheiden. Wie schwach war Frankreich unmittelbar vor der Revolution von 1789 und wie stark war eS in den neunziger Jahren und bis 1814! Wie ohnmächtig war Preu ßen 1806/7 und wie kräftig und siegreich trat es 1813 auf, obwol es materiell und numerisch im letzter» Jahre nicht halb so stark war wie 1806. Der Unterschied nnd die Ursache dieser plötzlichen Phasen lag besonders in den Regierungen. Preußen war ein anderer Staat unter Haugwitz und Lucchesini, ein anderer unter Stein und Hardenberg. Die Nation aber war dieselbe. Sie bedurfte nur eines Impulses, einer Ge legenheit, um ihre alten Eigenschaften zu entfalten, dieselben Eigenschaf ten, welche Preußen unter Friedrich U. groß gemacht hatten. Ist nun das preußische Volk 1851 etwa ein anderes als 1813? Wir fürchten DaS nicht. Die Rüstigkeit, mit welcher vor wenigen Wochen 500,000 M. auf deS Königs Ruf zu den Waffen eilte»; der freudige Muth, mit welchem sie — wir waren Augenzeugen davon —dieselben ergriffen, be weisen wol deutlich genug, daß die Gegner Preußens es nicht mit einer gedemüthigten Nation zu thun haben. Im Gegentheile können wir versichern, daß, wie der Druck die Spannkraft, so das Gebühren der Gegner Preußens daö Ehrgefühl deö preußischen Volks und Heereö immer mehr aufstachelt. Möchte man bei Zeiten zu der Erkenntniß Gour-