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Montag Nr. SS. 9. April 1849 Zu bejlchk» durch alle Pest, ämter de» In- und SluSlau. de«! in «rankreich durch G. »I. Mkaudre in Sirav- dura, nnd bei Demselben in Paris, Kr. A. ru° ttotte Lam« S- «aeareib; Deutsche Allgemeine Zeitung. inGnasand durchWMism» ch Ninaate in London, 14 Henrietta»Gtieet, Co« ve»t-Garden, Preis für das Bierieltahr 2 Lhlr. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» JnseriionSgebüdr für de» Raum einer Zeile 2 Ngr. Ueverblitk. Deutschland. "Frankfurt a. M. AuSschußbericht in Betreff der Miß stände in Bernburg. — Note von Olmütz. Die Deputirten der Reichs versammlung. * Dresden. Das Budget. *Äus Gaiern. Die Pro- clamation. München. Graf Lerchcnfeld-Köfering. Die Studenten. — Adresse des akademischen Senats von Erlangen an den König. Karls ruhe. II. Kammer. Kassel. Die Stände. c^Aus Thüringen. Die Grundrechte, v Weimar. Die politischen Gefangenen. * Eisenach. Die frankfurter Deputation. Dessau. Der Herzog. s Detmold. Die Kai serwahl. Dix Truppen. Die Wahlen. Gremerhaken. Dänische Fre gatten. Hamburg. Die constituirende Versammlung. Der Erbprinz von Sachsen-Meiningen. — Die Proklamation der Statthalterschaft. Flensburg. Der Kriegsschauplatz. — Die sächsische Brigade. Eckern förde. Vernichtung des dänischen Linienschiffs Christian VIII. Wegnahme der Fregatte Gefion. Miteutzen. Serkin. Das Ministerium — Die Gesetzvorlagen. Die De putation aus Schleswig-Holstein. Demokratische Zeitung. Dr. Weil.— Adressen aus Königsberg. Defteereich. Wien. Die Buchhändler. Die, griechischen Kaufleute. Die Zwangsanleihe. Der Gcmcinderath. — Der Lloyd über die Kaiscrfrage. — Die Nationalgarde von Wien. — Die «Presse». — Die Verhaftungen der Redacteure in Prag. — Das Bombardement von Komorn. — Kron stadt. — Die Russen. Semlin. Niederlage der Serben. Mailand. Der Friede. — Der Postcnlauf zwischen der Lombardei und Piemont. Italien. Contreadmiral Bua in Venedig. — Brescia. — Der Herzog von Modena. — Aufregung in Genua. Florenz. Das Parlament. Frankreich. Nationalversammlung. Das Budget des Unterrichts. Con- fcrenz über Italien. Die dänische Frage. Manifest der demokratisch- socialen Presse. Karl Albert. Die Gefangenen von Bourges. Die Cholera. Großbritannien. Vertagung des Unterhauses. Die Wahl in Nord- Hampshire. Die Limes, Lord Palmerston in Sicilien. Zur Zeitungssta tistik. Sir F. Baring. Eine Frage britischer Neutralität. Dänemark. Kopenhagen. Die Stellung des Landes. Der Einmarsch der Truppen in Jütland. — Die Prisen. Schweben und Norwegen. Stockholm. Die Seerüstungen. Moldau und Walachei. Einfall der Magyaren. Der Kaiser von Rußland ins Kirchcngcbct eingcschlossen. Bereinigte Staaten. H. Clay für allmälige Abschaffung der Skla verei. Handel und Industrie. Neueste Nachrichten. 's Leipzig, 8. April. Wir haben heute eine wahrhaft überraschende Siegesbotschaft aus dem Norden zu berichten. DerDanebrog hat eine eben so empfindliche wie außerordentliche Dcmüthigung erfahren. Das stolze dänische Linienschiff Christian VIII., welches dänische Blät ter nicht genug rühmen konnten, und die stattliche Fregatte Gefion ha ben im Eckernförder Meerbusen, dem südlichsten an der Ostküste von Schleswig, vor den deutschen Strandbatterien ihre Flaggen streichen müssen. Die Befehlshaber beider Kriegsschiffe find unter den circa 70V Gefangenen. Die Fregatte ist geborgen; der Christian VIU. war in Brand geschossen; man konnte des Feuers nicht mehr Herr werden, es ergriff die Pulverkammer und noch befanden sich etwa 200 M. an Bord als eine furchtbare Explosion das Schiff zertrümmerte. Der Verlust der deutschen Truppen ist nach den bis jetzt bekannten Angaben ein ganz geringer. Den auf ihre Secmannskunst stolzen Dänen konnte sicherlich nichts Dcmüthigendercs begegnen. Aus dem nördlichen Schleswig wird nichts Erhebliches über kriegerische Vorgänge gemel det. Von Frankfurt a. M. ist heute ein Bericht des Pctitionsaus- schusscs der Nationalversammlung über die aus Bernburg vor liegenden Vorstellungen, Anträge und Beschwerden eingegangen. Von Dresden wird über dringende Mahnung der Regierung an die Kam mern, die Finanzvorlagen zu erledigen, berichtet. Die kurhessische Kammer hat sich bis 12. April vertagt, ohne es in der noch in der letzten Sitzung wieder angeregten Reichsoberhauptsfrage zu mehr als einer Gelegenheit für den Abg. Bayrhoffer zu bringen, die sonder bare Behauptung auszusprechen, daß der König von Preußen die Kaiserwürde annehmen müsse, wenn er nicht Verrath am Volke be gehen wolle. Aus Detmold schreibt man uns über die erfolgten Wahlen für den nächsten Landtag. Zn Thüringen scheint eS mit dem Einigungswerke nur spärlich vorwärts zu gehen. Die Mitthei- lungen aus Baiern drehen sich im Wesentlichen um die innere deut sche Früge. Aus Wien spricht der Lloyd nach Kenntniß der Ant wort des Königs von Preußen an die frankfurter Deputation sich sehr befriedigt aus. Die Nachrichten aus Siebenbürgen bestätigen, daß Kronstadt in die Gewalt der Insurgenten gefallen ist. Aus der Lombar dei wird die gewaltsameMiedereinnahme des empörten Brescia gemeldet. Die wichtigste Mittheilung aus Berlin ist der Rücktritt des Zustiz- ministers Rintclen, dessen Stellung durch die Aufnahme unhaltbar ge worden scheint, welche die unter skiner Verantwortlichkeit erlassenen Verordnungen über veränderte Organisation des Gerichtswesens in den Kammern gefunden hat. Aus Kopenhagen erfährt man leider von bereits zahlreich aufgebrachten deutschen Schiffen. Die französische Nationalversammlung bcrieth das Budget des Unterrichts. Aus Paris wird ferner von einer wichtigen diplomatischen Confcrenz über die ita lienischen Angelegenheiten berichtet. Die Cholera macht sich dort sehr merklich; es waren an einem Tage drei Mitglieder der Nationalver sammlung davon weggerafft worden. Das britische Unterhaus hat sich bis zum 16. April vertagt. Deutschland. " Frankfurt a. M., 6. April. Der von dem Abg. v. Buttel Na mens des Prioritäts- und Petitionsausschusscs der Nationalver sammlung erstattete Bericht „über eine Reihe von Vorstellungen, Anträgen und Beschwerden, betreffend die im Herzogthume Bernburg vorhandenen Misständc," beginnt mit der Bemerkung, daß der Aus schuß zuvörderst zu seiner Belehrung die Acten bei dem Reichsmini sterium cinschen wollte, daß aber letzteres die Actcnmittheilung zur Zeit ablchnte, weil die Verhandlungen noch zu keinem Ziele geführt, und weil die Veröffentlichung gewisser dabei mitbcrührter persönlicher Ver hältnisse bedenklich erschiene. Der Ausschuß war demnach auf seine eignen Acten beschränkt. Der Bericht behandelt nun das ihm vorlie gende Material in folgenden 5 Abschnitten: 1. Beschwerde des Land tags über den Rcichscommissar v. Ammok; II. Antrag, das Herzog- thum Bernburg mit Beibehaltung seiner Selbständigkeit unter dessaui- sche Regentschaft zu stellen; III. Wünsche nach vollständiger Vereinigung Bernburgs mit Dessau; IV. Verwahrungen gegen eine solche Vereini gung; V. die Ereignisse in Bernburg vom 16. März, und der daselbst verfügte Belagerungszustand. Zu I. werden angeführt und auszugs weise mitgetheilt die Eingabe des Landtags zu Bernburg an den Rcichs- vcrwcser; zu II. die Eingaben der Mitglieder des Landtags (vor und nach dessen Auslösung) und des Vereins für Volksrechtc in Bcrnburg an das Neichßministerium des Innern und an die Nationalversamm lung; zu III. die Eingaben und Adressen aus verschiedenen Theilen des Landes, und die Eingabe der politischen Vereine Anhalts an dieReichs- gcwalt und die Nationalversammlung; zu IV. die Eingaben des Bür- gcrvercins zu Ballenstedt, des constitutionellen Bürgervcreins zu Kos- wig und mehrer Einwohner des Hcrzogthnms; zu V. die Eingaben des Sonderlandtags.zu Dessau, übergeben von dem dessauischen Bevoll mächtigten bei der Centralgcwalt; die von demselben übergebenen Pe titionen von Bewohnern des Herzogthums Köthen, dann des Vereins ür Volksrechte aus der bernburgischen Stadt Koswig, endlich die Angabe des Abg. Zachariä aus Bernburg im Namen des dortigen Staatsministcriums. Hieran schließt sich sodann das Gutachten des Ausschusses, welches wir morgen mittheilcn werden. Frankfurt a. M., 5. April. Wie man vernimmt, ist eine neue Note von Olmütz cingetroffen, worin das dortige Ministerium erklärt habe, es werde sich Oesterreich aus Deutschland nicht heraus decretiren lassen. Zugleich wird von unterrichtetem Munde versichert, daß zwischen Berlin und Olmütz fortwährend das beste Einvernehmen ;crrsche. — Das Gerücht, daß die Deputation der Reichsver- ammlung heute von Berlin ein neues telegraphisches Schreiben hier- >er gesendet habe, bestätigt sich insofern, als die Deputation anfragte, wann die nächste Sitzung der Nationalversammlung sei und was darin auf die Tagesordnung komme. Die Antwort des Königs von Preu- ien ist dem Präsidium der Nationalversammlung bis zu diesem Augen- >licke noch nicht mitgetheilt worden. (D.Z.)